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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2017

Heiterer Liebesroman mit einem Augenzwinkern

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie führt ein oberflächliches sorgenfreies Leben, das sie mit Gelegenheitsjobs und Parties ausfüllt. Ihre Schwester Christine erkrankt schwer an Krebs und bittet Marie, ihr beizustehen sowie ihre Position ...

Marie führt ein oberflächliches sorgenfreies Leben, das sie mit Gelegenheitsjobs und Parties ausfüllt. Ihre Schwester Christine erkrankt schwer an Krebs und bittet Marie, ihr beizustehen sowie ihre Position in der familieneigenen Werft einzunehmen. Plötzlich muss Marie Verantwortung übernehmen und bekommt von unerwarteter Seite sogar Hilfe angeboten.

Wer bereits Bücher von Petra Hülsmann gelesen hat, schätzt ihren lockeren Schreibstil vor Hamburgs Kulisse. Auch Marie ist wieder eine meist schusselige Protagonistin, die die Prioritäten in ihrem Leben zu setzen erst lernen muss. Sie hat ein loses Mundwerk und macht ihr eigenes Ding. Nachdem sie von Christine gebeten wird, bei ihr einzuziehen, ändert sich Maries Leben schlagartig. Manchmal weiss sie nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Daniel, der Geschäftsführer der Werft, ist von Marie sehr verhasst. Doch er erkennt, dass Marie lediglich nur so tut, als ob sie an allem kein Interesse hat und lockt sie aus ihrer Reserve. So kann Marie mit einem sie belastenden Ereignis aus der Vergangenheit endlich abschliessen und lernt, was Glücklichsein bedeutet. Natürlich darf auch Taxifahrer Knut mit seinen flotten Sprüchen und Lebensweisheiten nicht fehlen.

Fazit: Ich liebe die Romane von Petra Hülsmann, allein schon wegen des etwas derben Humors und der direkten Art, mit der sie ihre Protagonisten ausstattet. Mein Lieblingssatz lautet: „Trau dich, glücklich zu sein. Wenn du dein Glück gefunden hast, musst du es festhalten.“ Wahre Worte, denen man sich stellen sollte. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Gute Thematik – skurril umgesetzt

Ich soll nicht lügen
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Anwältin Mags möchte den Sturz ihres Bruders Abe aus der vierten Etage seines Wohnhauses aufklären. Welche Rolle spielt dabei Jody, die sich ihr als Abes Verlobte vorstellt? Die beiden Frauen sind sich ...

Anwältin Mags möchte den Sturz ihres Bruders Abe aus der vierten Etage seines Wohnhauses aufklären. Welche Rolle spielt dabei Jody, die sich ihr als Abes Verlobte vorstellt? Die beiden Frauen sind sich einander gegenüber sehr misstrauisch.

Der Plot wird abwechselnd aus Sicht von Mags und Jody erzählt, einige Kapitel handeln von Nachbarin Mira. Leider weckt lediglich der „Prolog“ Neugier und Interesse. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eigenwillig und von daher ist das Buch teilweise schwierig zu lesen. Oft wird in der dritten Person in Gegenwart und Vergangenheit erzählt, so dass dem Leser oft erst am Ende des Kapitels klar wird, von welcher Protagonistin die Rede ist. Dies ist sehr ermüdend und ein Spannungsaufbau kommt hier nicht wirklich auf. Sämtliche Nachbarn des Hauses haben einen psychischen Schaden, was letztlich aber nur verwirrend und nicht relevant ist.

Fazit: Meiner Meinung nach hat der Roman den Titel „Psychothriller“ nicht verdient. Mir fehlt hier gänzlich die Spannung und die für einen Psychothriller wichtigen Elemente wie Schockmomente und Wendungen. Auch die vielen „kaputten Seelen“ werten die Story nicht auf.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Vorablesen, dass ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen durfte.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Emery und Dylan – was sich neckt, das liebt sich

Der letzte erste Blick
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Emery hat wegen eines dummen Fehlers ein furchtbares letztes Jahr auf der Highschool in ihrer Heimat Montana verbracht. Mit ihrem Studium möchte sie einen Neubeginn machen. Sie zieht ins 2000 Meilen entfernte ...

Emery hat wegen eines dummen Fehlers ein furchtbares letztes Jahr auf der Highschool in ihrer Heimat Montana verbracht. Mit ihrem Studium möchte sie einen Neubeginn machen. Sie zieht ins 2000 Meilen entfernte West Virginia und muss sich dort mit Mason das Wohnheimzimmer teilen. Dessen Freund Dylan ist „einer von den guten Jungs“, genau die Sorte Mann, von der Emery sich fernhalten möchte. Doch mit seiner subtilen Art bringt er Emery völlig aus dem Konzept.

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Emery und Dylan erzählt. So erhält der Leser einen schnellen Einstieg in die Geschichte und die Gefühlswelt des jeweiligen Protagonisten. Emery ist zu Beginn sehr abweisend, leicht gewalttätig (sie haut ihrem Mitbewohner eine blutige Nase) und möchte sich auf niemanden einlassen. Dieses Verhalten resultiert aus ihren Erlebnissen in der Vergangenheit. Sie möchte sich ab sofort nichts mehr gefallen und keine fremden Personen an sich heran lassen. Zuerst funktioniert ihr Plan auch ganz gut. Doch Dylan und seinen Freunden gelingt es, ihren harten Kern immer mehr zu durchbrechen.

Dylan ist ein äußerst attraktiver und hilfsbereiter junger Mann, dem Familie und Freunde alles bedeuten, für die er alles Stehen und liegen lässt. (Endlich mal nicht der typische Bad Boy!) Auch er trägt aus der Vergangenheit einigen Ballast mit sich. Emerys raubeinige Art fasziniert ihn.

Dylans Freunde haben jeweils ihren eigenen speziellen Charakter. Tate und Elle sind stets ehrlich und direkt. Sie wissen wie sie den Jungs am besten die Meinung sagen bzw. sie dazu anspornen, endlich „aus den Hufen“ zu kommen. Mason und Luke haben trotz Albernheiten ihr Herz am rechten Fleck. Wenn es drauf ankommt, kann man auf sie zählen.

Fazit: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Aufgrund der sehr intensiven Erzählweise der Autorin konnte ich jedes Gefühl der Protagonisten gänzlich nachempfinden. Auch die Sehnsucht, einen anderen Menschen zu spüren und sich auf ihn einzulassen, wird hier wunderbar beschrieben. Gleichzeitig ist dieser Roman eine Hommage an die Bedeutung von wahrer Freundschaft. Fans von New Adult Romanen werden von Emery und Dylan begeistert sein. Dies wird mit Sicherheit nicht mein letzter Roman von Bianca Iosivoni sein. Ich freue mich schon auf die für den Herbst 2017 angekündigte Fortsetzung mit Ellen und Luke.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Moderner Frauentausch

Ein unmoralisches Sonderangebot
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Die leicht naive Olivia hat sich mit ihrem Mann Stephan wegen ihrer Gärtnerei hoch verschuldet. Auch Stephans Bruder Oliver und seine Frau Evelyn sind wegen ihres Luxuslebens pleite. Der fast schon despotisch ...

Die leicht naive Olivia hat sich mit ihrem Mann Stephan wegen ihrer Gärtnerei hoch verschuldet. Auch Stephans Bruder Oliver und seine Frau Evelyn sind wegen ihres Luxuslebens pleite. Der fast schon despotisch anmutende Fritz, Vater der beiden Brüder, unterbreitet ihnen ein äußerst unmoralisches Angebot: Die beiden Ehepaare sollen für ein halbes Jahr die Frauen tauschen. Wenn sie das halbe Jahr ohne einander gut überstehen, zahlt er jedem Paar eine Million Euro.

Kerstin Gier ist auch in diesem Roman wieder in Hochform. Ihr flüssiger und frecher Schreibstil unterhält den Leser auf sehr humorvolle Weise. Einige Passagen sorgen für ein herzhaftes Lachen. Die Protagonisten sind individuell und jeder hat auf seine Weise eine „kleine Macke“: Vater Fritz und seine drei Rentnerfreunde, die sich die „Wette“ ausdenken, sind aus ganz besonderem Holz geschnitzt. Olivia ist eine leidenschaftliche Gärtnerin, die im Laufe des Plots endlich den nötigen Durchblick erhält. Stephan der verkappte Brad Pitt, zeigt sein wahres Gesicht. Der smarte Oliver hat nicht nur Fernsehqualitäten. Businessfrau Evelyn ist nicht nur in ihrem Job top. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches weiter und es macht große Freude, wie die Autorin stets mit einem Augenzwinkern so manches Klischee ins Spiel bringt. Eine kleine Parallele zum Film „Ein unmoralisches Angebot“ mit Robert Redford wird ebenfalls abgehandelt.

Fazit: Leser, die Kerstin Gier mögen und gerne humorvolle Lektüre lesen, werden hier sehr gut bedient. Ein sehr witziger und kurzweiliger Roman, einfach mal für zwischendurch, der allerdings auch dazu anregt darüber nachzudenken, was man selbst für eine Million Euro tun würde.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Luca & Ben

Nicht auch noch der!
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Studentin Luca hat ihren Freund mit einer Anderen erwischt und flüchtet aus der gemeinsamen Wohnung. Lediglich in einer Männer-WG ist noch ein Zimmer frei. Da ihr keine Alternative bleibt, zieht sie dort ...

Studentin Luca hat ihren Freund mit einer Anderen erwischt und flüchtet aus der gemeinsamen Wohnung. Lediglich in einer Männer-WG ist noch ein Zimmer frei. Da ihr keine Alternative bleibt, zieht sie dort ein und trifft auf Womanizer Ben und Charmeur Tobi. Eigentlich hat sie von der Männerwelt die Nase gestrichen voll, doch Ben weiß, wie man Frauen erobert.

Durch den lockeren Schreibstil in der Ich-Form und die kurz gehaltenen Kapitel kommt man schnell in die Geschichte rein. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten. Der Plot hat eine angenehme Leichtigkeit. Die Autorin hat zwei sehr unterschiedliche Protagonisten geschaffen. Luca wirkt zu Beginn regelrecht frigide und schaltet auch meist zu spät ihren Verstand ein. Durch ihre hölzerne Art stößt sie ihre Mitmenschen des Öfteren vor den Kopf. Ben ist der typische Womanizer, jedoch auch sehr sozial engagiert und hilfsbereit. Die Nebencharaktere, wie Bens Freunde Tobi und Erdie sind sehr sympathisch und bodenständig. Lucas Freundin Caro hat ihre eigenen Probleme. Nach ihrem Einzug lässt Luca keine Situation aus, um Ben zu provozieren. Dies reizt Ben umso mehr und er macht es sich zur Aufgabe die steife Luca auszutesten und für sich zu gewinnen. Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und am Ende siegt natürlich die Liebe.

Fazit: Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Es ist eine sehr unterhaltsame Lektüre für zwischendurch mit untypischen Charakteren. Wer gerne Liebesgeschichten liest, die nicht kitschig sind, wird mit diesem Roman viel Spaß haben.