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Veröffentlicht am 03.03.2018

Ein spannender und bärenstarker Lesespaß!

Club der Heldinnen 3. Bärenalarm im Internat
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Nachdem mir die ersten beiden Bände von der „Club der Heldinnen“ - Reihe sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf den dritten Band schon sehr gefreut. Der Klappentext verspricht erneut ein spannendes ...

Nachdem mir die ersten beiden Bände von der „Club der Heldinnen“ - Reihe sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf den dritten Band schon sehr gefreut. Der Klappentext verspricht erneut ein spannendes und aufregendes Abenteuer und ich war schon richtig gespannt, was Pina, Flo und Blanca in diesem wohl alles erleben werden.

Erneut herrscht Aufruhr im Matilda Imperatrix. Irgendjemand hat die Bienenstöcke des Internats zerstört. Gar keine Frage, dass unsere drei Heldinnen Pina, Flo und Blanca der Sache auf den Grund gehen wollen. Sie finden dann auch sehr schnell heraus, wer der Übeltäter ist. Es ist ein kleiner Bär, der ganz alleine durch die Wälder streift. Wo ist nur die Mutter des Kleinen? Die drei beginnen ein wenig zu recherchieren und finden heraus, dass in der Umgebung vor kurzem eine Bärin gestorben ist. Bei dieser handelt es sich wohl um die Mutter des kleinen Bärenjungen, der nun ganz auf sich alleine gestellt ist. Die Mädchen fühlen sehr mit dem Armen mit, ganz besonders Pina, die selbst erfahren musste, wie schlimm es ist, die Eltern zu verlieren.
Die drei wollen dem Bärenkind helfen, doch ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können, bekommen die Internatsschüler und die Dorfbewohner mit, dass ein Bär in den Wäldern sein Unwesen treibt. Dieser mag noch sehr jung sein, aber auch ein so kleiner Bär ist ein Raubtier und kann gefährlich sein. Pina, Flo und Blanca versuchen ihre Mitschülerinnen zu beruhigen, um eine große Panik zu vermeiden, aber es ist längst zu spät: Im Dorf rüsten sich bereits die ersten, um Jagd auf den kleinen Bären zu machen. Die drei Mädchen sind entsetzt! Klar, dass sie nicht tatenlos zusehen werden, wie der Bär getötet wird. Es muss also schleunigst ein Bären-Rettungsplan her!

Auch im dritten Band erleben Pina, Flo und Blanca ein mitreißendes Abenteuer, welches den Leser von den ersten Seiten an zum Mitfiebern einlädt. Es beginnt schon gleich am Anfang sehr spannend, als unsere drei Heldinnen entdecken, dass jemand die Bienenstöcke des Internats zerstört hat. Nachdem sie herausgefunden haben, dass dahinter ein kleiner Bär steckt, beginnt eine aufregende Zeit, in welcher sich die Mädchen ganz auf das Bärenkind und dessen Rettung konzentrieren.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, wobei ich es als etwas schwächer als die beiden Bände davor empfunden habe. Dies lag zum einen daran, dass es mir zu viel um den Bären ging. Es drehte sich alles wirklich nur darum, sodass zum Beispiel die Internatsgeschichte ziemlich verloren ging. Ich lese seit meiner Hanni und Nanni Phase als Neunjährige liebend gerne Bücher, die in Internaten spielen und war daher letztes Jahr richtig begeistert, als ich auf diese schöne Reihe gestoßen bin. In den ersten beiden Bänden war auch dieses besondere Internatsfeeling da, welches ich hier leider gar nicht mehr gespürt habe. Klar, unsere Mädchen sind natürlich weiterhin im Matila Imperatrix, nur werden im Buch eher weniger Szenen in der Schule beschrieben und dafür umso mehr im Wald.

Was ich allerdings auch nicht wirklich schlecht fand, da ich Wälder liebe. Man bekommt zwar kein Internatsfeeling, dafür aber Natur pur. Pina, Flo und Blanca machen sich immer wieder in die Wälder auf, um nach den kleinen Bären zu suchen. Durch die tollen Beschreibungen konnte ich mir das Setting richtig gut vorstellen, ganz besonders dann, wenn die Mädchen nachts im Wald unterwegs waren; diese Szenen habe ich als richtig spannend empfunden.

Wie schon in den Bänden davor, so zeigen die Mädchen auch in ihrem dritten Abenteuer, wie mutig und willensstark sie sind. Sie denken keine Sekunde lang ans Aufgeben und setzen alles daran, den kleinen Bären vor dem Tod zu retten. Die Situation wird auch immer brenzliger, denn im Dorf gibt es so einige, die den Bären unbedingt loswerden wollen und beginnen, Jagd auf ihn zu machen.
Clever wie unsere Heldinnen sind, lassen sie sich natürlich einen Plan einfallen, um ihren neugewonnen Liebling zu beschützen. So kommen natürlich auch ihre besonderen Talente wieder zum Einsatz, die den Mädchen bei ihren Abenteuern immer von großer Hilfe sind. Ob Spurenlesen oder der Umgang mit Technik, auf die Begabungen der Mädchen ist Verlass.
Und auch auf ihre Freunde können sie sich verlassen. Dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen. Die Themen Freundschaft und Zusammenhalt stehen hier sehr im Vordergrund und mit ihnen macht die Autorin erneut sehr schön deutlich, was man alles erreichen kann, wenn man sich aufeinander verlassen kann und nicht alleine ist.

Was ich ebenfalls sehr schön fand, ist, wie viel man hier über die Bären erfährt. Man merkt beim Lesen deutlich, wie genau die Autorin Nina Weger in diesem Bereich recherchiert hat und wie wichtig ihr dieses Thema ist. Ich habe hier jede Menge Neues über die Bären dazugelernt und war zum Teil sehr schockiert darüber, wie sehr diese Tiere unter uns Menschen leiden.

Ich habe sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es sehr empfehlen. Ich rate bei dieser Reihe, lieber von Band eins an zu lesen, wobei es vermutlich nicht zwingend notwendig ist. Man sollte auch alles recht gut verstehen können, wenn man nicht die Kenntnisse aus den ersten beiden Bänden hat.
Ganz besonders ans Herz legen kann ich die „Club der Heldinnen“ - Reihe Mädchen, die gerne abenteuerliche und spannende Bücher lesen und gerne Internatsgeschichten mögen. Und wenn man sich für Bären interessiert, dann wird man von dem dritten Band bestimmt hellauf begeistert sein.

Fazit: Ein gelungener dritter Band einer richtig schönen Mädchenbuchreihe! Auch wenn ich diesen Band als ein wenig schwächer empfunden habe, hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und bin richtig ins Mitfiebern gekommen, als es darum ging, den kleinen Bären vor dem Tod zu retten. Ich habe ein wenig das Internat Matilda Imperatrix vermisst, da es so gut wie nur um die Rettung des Bären ging. Ich kann das Buch aber natürlich dennoch absolut empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.03.2018

Ein wunderschönes Kinderbuch mit zauberhaften Illustrationen!

Ein Freund wie kein anderer 1: Ein Freund wie kein anderer
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Auf das neue Buch von Oliver Scherz habe ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich er mich ganz besonders mit „Wenn der geheime Park erwacht, nehmt euch von Schabalu in Acht“ hellauf begeistern konnte, ...

Auf das neue Buch von Oliver Scherz habe ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich er mich ganz besonders mit „Wenn der geheime Park erwacht, nehmt euch von Schabalu in Acht“ hellauf begeistern konnte, war ich auf weitere Werke von ihm schon richtig gespannt. Als ich „Ein Freund wie kein anderer“ das erste Mal in der Vorschau des Thienemann Verlages sah, habe ich mich auf den ersten Blick in dieses niedliche Cover verliebt. Dieses wurde von Barbara Scholz gezeichnet, eine meine allerliebsten Illustratorinnen. Da mich hier wirklich alles ansprechen konnte, wanderte das Buch dann auch sofort auf meine Wunschliste für den Februar.

Habbi ist mal wieder mit seinen Erdhörnchengeschwistern auf Futtersuche und haut sich ordentlich die Backentaschen voll. Dieser leckere Vorrat ist aber im Nu vergessen, als Habbi auf einen Wolf trifft. Der kleine Habbi ist starr vor Schreck, denn schließlich gelten Wölfe als die größten Feinde der Erdhörnchen. Habbi rechnet schon mit dem allerschlimmsten, doch anstatt ihn anzugreifen und mit einem Haps zu verschlingen, rührt sich der Wolf kaum, sondern blinzelt ihn nur kraftlos an. Nanu, was hat er denn nur? Obwohl Habbi immer noch vor Angst zittert, nähert er sich dem Wolf. Dieser scheint verletzt zu sein und am Ende seiner Kräfte. Als Habbi die ersten Versuche unternimmt, dem armen Wolf zu helfen, knurrt dieser ihn nur an und meint, dass er sterben wolle. Na, das kommt ja wohl überhaupt nicht in Frage! Habbi fasst den Entschluss, den Wolf gesund zu pflegen. Ihn einfach so daliegen zu lassen und zu wissen, dass er ohne Hilfe bald nicht mehr am Leben sein wird, das bringt das kleine Erdhörnchen einfach nicht übers Herz. So kommt es also, dass er den verletzten Wolf täglich besucht. Jeden Tag stibitzt Habbi Beeren und Pflanzen aus der Vorratskammer seiner Familie und schmuggelt sie zur Höhle am Wasserfall, in welche sich der Wolf zurückgezogen hat. Obwohl eine Freundschaft zwischen den beiden eigentlich unmöglich ist, freunden sich die beiden immer mehr an. Der Wolf, der Yaruk heißt, erholt sich dank der liebevollen Pflege von Habbi immer mehr. Zusammen unternehmen die beiden schließlich Streifzüge durch den Wald und haben jede Menge Spaß zusammen. Dann aber bekommen die anderen Erdhörnchen und Waldtiere Wind davon, dass ein Wolf in ihrer Nähe sein Unwesen treibt und sie setzen alles daran, diesen zu vertreiben.

Hach, ich liebe dieses niedliche Buch. Hier haben mich das süße Cover und der vielversprechend klingende Klappentext wirklich nicht getäuscht. Mit seinem neuen Kinderbuch ist Oliver Scherz ein ganz hinreißendes Vorlesebuch gelungen, welches wunderschön von Barbara Scholz illustriert wurde.

Das Buch erzählt die Geschichte einer ganz außergewöhnlichen Freundschaft, die eigentlich gar nicht möglich sein kann. Ein Erdhörnchen und ein Wolf – so etwas gab es vermutlich noch nie. In diesem Buch aber kommt es zu dieser Besonderheit. Obwohl der kleine Habbi anfangs große Angst vor Yaruk hat, überwindet er seine Furcht und kümmert sich richtig rührend um den verletzten Wolf. Während dieser Zeit lernen die beiden sehr viel voneinander. Yaruk erzählt von seinem Leben als Wolf und dass es für ihn normal und auch notwendig ist, sich von Fleisch zu ernähren. Denn Habbi kann anfangs nicht verstehen, wieso sich Yaruk nicht von Beeren und Nüssen ernähren kann wie er.

Auf eine sehr kindgerechte und liebevolle Weise lernt man hier, dass es eben Tiere gibt, die andere Tiere fressen, aber dass sie deswegen nicht böse sind. Besonders Wölfe gelten in Büchern ja oft als die Bösen, was hier überhaupt nicht der Fall ist, ganz im Gegenteil. Yaruk ist ein richtig lieber junger Wolf, der seinen neuen kleinen Kameraden total gerne hat und jederzeit bereit wäre, ihn aus jeder noch so großen Gefahr zu retten.

Was auf Habbi natürlich auch zutrifft. Er mag zwar klein sein und nicht so stark wie ein Wolf, aber in diesem Buch zeigt sich, dass auch die ganz Kleinen zu Großem fähig sind und unglaublich mutig sein können.

Mir hat das Buch wundervolle Lesestunden beschert. Ich musste immer wieder sehr über Habbi schmunzeln, den ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen habe. Ich habe ihn sehr für seinen Mut bewundert, dass er sich nicht vor einem Wolf fürchtet und sich trotz aller Vorwarnungen seiner Eltern dem größten Feind der Erdhörnchen so mutig nähert. Gestaunt habe ich auch über Habbis clevere Einfälle und sein Geschick. So gelingt es ihm immer wieder, unbemerkt Essen aus der Vorratskammer bei sich zu Hause zu stibitzen und zur Höhle am Wasserfall zu schaffen. Und auch für den Wolfsgeruch, der an seinem Fell haftet, hat der Kleine die rettende Idee: Er wälzt sich einfach ausgiebig in Blumen, bevor er nach Hause zurückkehrt.

Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen. Es ist herzerwärmend, zum Schmunzeln schön, stellenweise auch richtig spannend und es enthält tolle Botschaften, welche zum Nachdenken anregen und die auch Kinder ab 6 Jahren sehr gut verstehen können.

Diese herzallerliebste Geschichte über Freundschaft, Mut und Vertrauen wurde ganz zauberhaft von Barbara Scholz illustriert. Ihre Bilder können mich jedes Mal aufs Neue hellauf begeistern und auch hier habe ich mich sofort in ihre Zeichnungen verliebt. Ganz besonders die Erdhörnchen sehen total putzig aus.

Fazit:„Ein Freund wie kein anderer“ bietet sich wunderbar zum Vorlesen an und ist für Jungen und Mädchen ab 6 Jahren perfekt geeignet. Ich kann das Buch aber auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Diese hinreißende Geschichte über eine ganz außergewöhnliche Freundschaft ist nicht nur spannend, witzig und herzerwärmend, sie vermittelt auch tolle Werte wie Freundschaft, Mut und sich selbst ein Bild von Dingen machen und nicht den Vorurteilen glauben. Zusammen mit den großartigen Illustrationen von Barbara Scholz wird einem hier ein ganz wundervolles Leseerlebnis geboten. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.03.2018

Hat mich leider total enttäuscht

Johnny und die Pommesbande
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Meine Neugier auf das Buch war sofort geweckt, als ich das lustige Cover das erste Mal sah. Auch der Klappentext klang sehr nett und da das Buch Fans von „Emil und die Detektive“ empfohlen wird, wollte ...

Meine Neugier auf das Buch war sofort geweckt, als ich das lustige Cover das erste Mal sah. Auch der Klappentext klang sehr nett und da das Buch Fans von „Emil und die Detektive“ empfohlen wird, wollte ich die Pommesbande sehr gerne kennenlernen.

Ehrlich gesagt fällt es mir gar nicht so leicht, den Inhalt des Buches in meinen Worten wiederzugeben. Die Geschichte ist total wirr und konnte mich überhaupt nicht begeistern. Ich habe schon seit langen nicht mehr so ein langweiliges und schlechtes Buch gelesen. Wie man dieses mit dem tollen Klassiker von Erich Kästner vergleichen kann, ist mir unbegreiflich.

Dann versuche ich mich mal am Inhalt. Das Buch erzählt die Geschichte von Johnny und seinen Freunden. Diese wohnen in der Nähe vom Hafen, der auch ihr Revier ist. Johnny, Ella, Carlos, Sue, Buxe und Tomek sind nämlich eine Bande, die Pommesbande. Wie es sich für eine Bande gehört, hat auch die Pommesbande ein Bandenversteck, nämlich unter der Kirche von Pfarrer Löwenbein. Dort sitzen die Kinder gerne, wenn sie nicht gerade am Hafen sind und Touristen um ihr Geld erleichtern. Oder beim Pommeswagen von Kirsche rumstehen und sich den Bauch mit Pommes vollschlagen. Doch irgendwann beschließen die Kinder, dass es Zeit für etwas Neues, Aufregenderes ist.

So ähnlich wird der Inhalt im Klappentext wiedergeben. Wobei dort der wichtige Teil mit der Gaunerei fehlt, welcher mich sehr gestört hat. Die Pommesbande hat nämlich einen Trick entwickelt, wie sie den armen Touristen das Geld aus der Tasche leiern kann. Die Kinder behaupten, dass man im Hafen Kurtaxe zahlen soll. Mir ist ja schleierhaft, wie die Touristen auf so einen doofen Trick hereinfallen können, aber sie tun es. Ich fand diese Abzocke einfach nur blöd und mich hätte auch mal interessiert, was genau die Kinder mit dem Geld machen, welches sie sich ergaunern. Vermutlich geht alles für Pommes drauf.

Denn viel mehr als abzocken oder Pommes mampfen tun die Kinder eigentlich nicht. Ich hatte ja gehofft, dass das Buch noch spannender wird, da die Pommesbande ja beschließt, dass ein Abenteuer her muss, aber Pustekuchen. Ich habe das ganze Buch als richtig langweilig empfunden, weil einfach null Spannung aufkam. Höchstens noch ein wenig am Ende, wobei ich auch diese Stelle als nicht wirklich aufregend empfunden habe.

Ich musste mich stellenweise richtig zum Weiterlesen zwingen. Was auch nicht nur an der eintönigen Handlung gelegen hat, sondern auch an dem speziellen Schreibstil, der ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Auch werden sehr viele Schimpfwörter verwendet. Ein paar finde ich ja noch okay, aber hier hat es sich wirklich gehäuft. „Scheiße“ oder „beschissen“ lese ich wirklich überhaupt nicht gerne in Kinderbüchern.

Ich habe bis zum Ende keinen roten Faden in der Geschichte finden können. Ab und an befinden sich an den Kapitelenden auch noch kleine Gedichte, die mich nur noch mehr verwirrt haben, da ich nicht verstanden habe, was diese nun plötzlich sollten.

Die Charaktere waren mir ebenfalls nicht wirklich sympathisch. Ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen, selbst zu Johnny nicht, aus dessen Sicht wir alles erfahren.

Das einzig Positive an dem Buch waren für mich die Illustrationen, die ich ganz witzig fand. Und die kurzen Kapitel, sodass ich das Buch dann zum Glück doch recht schnell durchlesen konnte. Hätte ich es nicht für eine Leserunde lesen müssen, hätte ich es auf jeden Fall abgebrochen. Ich bin richtig enttäuscht von dem Buch und kann es leider überhaupt nicht empfehlen.

Fazit: Leider ein totaler Flop für mich. Ich habe schon seit langem nicht mehr so ein verwirrendes und langweiliges Buch gelesen. Wie man dieses mit „Emil und die Detektive“ vergleichen kann, ist mir schleierhaft. Die Handlung besitzt keinen roten Faden und lässt überhaupt keine Spannung aufkommen. Auch mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht anfreunden. Da ich das Cover nach wie vor sehr witzig finde und mir auch die schwarz-weiß Illustrationen recht gut gefallen haben, gebe ich dem Buch einen von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.02.2018

Herrlich verrückt und total witzig!

Pogo und Polente
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Die Bücher von Jochen Till lese ich immer sehr gerne. Ganz besonders mit seiner Luzifer junior Reihe konnte er mich hellauf begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Tulipan Verlages auf sein neues Buch ...

Die Bücher von Jochen Till lese ich immer sehr gerne. Ganz besonders mit seiner Luzifer junior Reihe konnte er mich hellauf begeistern. Als ich nun in der Vorschau des Tulipan Verlages auf sein neues Buch „Pogo und Polente“ gestoßen bin, konnte dieses meine Neugier sofort wecken. Noch größer wurde diese, als ich gesehen habe, dass das Buch von Raimund Frey illustriert wurde, der auch der Illustrator der Luzifer junior Bücher ist. Ein neues Buch von Jochen Till, welches sich übrigens total witzig anhört, zusammen mit den Zeichnungen von Raimund Frey – das muss einfach spitze sein. „Pogo und Polente“ wanderte daher auch sogleich auf meine Wunschliste für den Februar.


Pogo Dosenbier Patzke hat es wahrlich nicht leicht. Nicht nur, dass er mit diesem merkwürdigen Namen gestraft ist, er hat auch noch ziemlich verrückte Eltern, mit denen ein ganz normales Leben völlig undenkbar ist. Pogos Eltern sind Punks und das mit Leib und Seele. Daher ist das Leben bei den Patzkes auch ziemlich verdreht. Wenn Pogo ein gutes Zeugnis nach Hause bringt (was er übrigens tut, er ist ein Einser-Schüler) bekommt er mächtig Ärger. Zur Strafe muss er dann ganz laut Musik hören. Auch ein ordentliches Zimmer ist verboten. Und arbeiten, um Geld zu verdienen, also, das geht ja mal gar nicht. Aber genau das beschließt Pogo in den Sommerferien zu tun. Er möchte sich endlich ein Smartphone kaufen, um auch mal von zu Hause aus im Internet surfen zu können und nicht nur in der Bibliothek, die nur alle paar Tage geöffnet hat. So kommt es also, dass Pogo zweimal in der Woche Prospekte austrägt. Klar, dass seine Eltern nichts davon wissen dürfen, diese wären entsetzt, dass ihr Sohn so etwas Spießiges wie arbeiten tut. Noch entsetzter wären sie aber vermutlich, wenn sie wüssten, dass er sich mit Polente abgibt. Dies anfangs eher ungewollt, aber selbst das wäre schon der reinste Horror für Mama und Papa Patzke. Wer Polente ist? Polente ist das neue Nachbarmädchen von Pogo und natürlich heißt sie nicht wirklich Polente sondern Vanessa. Diese kann man nur als eigentümlich bezeichnen. Nicht nur, dass sie an allem herummeckert, Strafzettel für jeden noch so kleinen Regelverstoß verteilt oder generell überkorrekt ist – nein, Vanessa trägt auch noch die ganze Zeit über eine Polizeiuniform. Daher beschließt Pogo auch, sie Polente zu nennen. Er ist zuerst ziemlich genervt von seiner neuen Nachbarin, die ihn ständig kritisiert. Als dann aber in der Stadt immer wieder Fahrräder spurlos verschwinden und auch sehr bald Pogos Rad von der Diebstahlserie betroffen ist, beschließen die beiden Kinder, gemeinsam die Spur des Täters aufzunehmen. Während ihren Ermittlungen lernen sich Pogo und Polente immer besser kennen und trotz der anfänglichen Meinungsverschiedenheiten, werden die beiden schließlich Freunde und ergeben ein super Team. Ob es ihnen wohl gelingen wird, den Fahrraddieb auf die Schliche zu kommen?

Hach, was hatte ich hier Spaß beim Lesen. Mir hat das Buch total gut gefallen, der Humor von Jochen Till ist einfach ganz genau mein Geschmack.

Ich frage mich ja auch immer wieder, vorher er diese ulkigen Ideen nimmt. Ihr könnt euch ja vermutlich schon anhand des Covers und des Klappentextes denken, dass man es hier mit einer sehr unterhaltsamen Geschichte zu tun bekommt. Der erste Eindruck täuscht auch nicht, denn das, was einen zwischen den Buchdeckeln erwartet, wird wohl jedem zum Grinsen und Lachen bringen.

Am meisten amüsiert habe ich mich über Pogos Eltern, insbesondere den Vater. Susanne und Michael Patzke sind durch und durch Punks. Das kann man schon deutlich an ihrem Aussehen erkennen, aber auch ihr Verhalten und ihr Denken ist hundertprozentig punkig. So verwenden sie nie ihre richtigen Namen. Michael und Susanne, wie spießig ist das denn bitte? Nee, da muss schon etwas Cooleres her, wie Spritti und Kröte. Und selbstverständlich darf auch ihr Sohn keinen langweiligen, normalen Spießer-Namen haben. Daher heißt Pogo eben Pogo. Seinen zweiten Namen habe ich ja oben bereits genannt und ich tue es lieber nicht erneut. Ihr könnt euch bestimmt denken, wie peinlich Pogo sein zweiter Name ist. ;)

Ich muss ehrlich sein, ich würde nicht mit Pogo tauschen wollen. Da ist mir ein Spießer-Leben doch lieber. Die Regeln im Hause Patzke sind mir dann doch zu verdreht. Die Eltern freuen sich, wenn ihr Sohn schlecht in der Schule ist, wenn er keine Tischmanieren zeigt, wenn sein Zimmer ein Saustall ist oder wenn er sich nachts heimlich aus dem Haus schleicht. All das, was in normalen Familien verboten oder undenkbar ist, ist bei den Patzkes gerne gesehen.

Schon erstaunlich, dass Pogo bei so verrückten Eltern so normal und vernünftig ist. Er geht gerne zur Schule und hat auch nichts gegen das Arbeiten.
Auch gegen Polizisten hat er nichts. Diese sind nämlich die wohl größten Feinde der Punks. Polente ist Pogo anfangs dennoch nicht geheuer. Mit ihrem Polizisten-Tick geht sie ihm ziemlich auf den Geist, allerdings erfährt er dann, warum Pogo so ist. Dies lässt ihn das Ganze dann mit anderen Augen sehen.

Mir hat es richtig gut gefallen, wie sich Pogo und Polente immer näher gekommen sind und schließlich Freunde wurden. Neben all dem Witz und Humor vermittelt das Buch so auch noch die wichtigen Werte Freundschaft und Zusammenhalt. Und auch das Thema Vorurteile wurde gekonnt in die Geschichte eingebaut. Pogos Vater merkt nämlich schließlich auch noch, dass Polizisten gar nicht so schlimm und spießig sind wie er immer gedacht hatte.

Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen. Es ist total witzig, herrlich verrückt und auch richtig liebenswert. Pogo muss man einfach sofort in sein Herz schließen, aber auch all die anderen Charaktere sind super sympathisch.
Ich bin beim Lesen gar nicht mehr aus dem Schmunzeln und Grinsen herausgekommen. Verstärkt wurde meine Lachmuskeltätigkeit noch durch die vielen lustigen Illustrationen von Raimund Frey. Diese harmonieren perfekt mit der Geschichte und geben das Geschehen im Text wunderbar und höchst amüsant wieder. Hier zeigt sich mal wieder, dass Jochen Tills Geschichten und die Zeichnungen von Raimund Frey erstklassig zusammenpassen.

Für mich war der Lesespaß leider viel zu schnell wieder vorbei. Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch weitere Geschichten mit Pogo und Polente geben wird. 

Fazit: Hier erwartet einen ein herrlich witziges und punkig verrücktes Lesevergnügen! Ich bin aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen und hatte richtig viel Spaß beim Lesen. Das Buch eignet sich perfekt für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren zum Selberlesen, wird aber auch Erwachsenen die reinste Freude bereiten. Wenn man gerne humorvolle und skurrile Geschichten liest, die neben all dem Witz auch spannend sind und wichtige Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt vermitteln, dann ist dieses Buch genau das Richtige. Eine geniale Story plus tolle Illustrationen, was will man mehr? Ich bin rundum zufrieden mit dem Buch und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ein traumhaft schönes Kinderbuch!

Sommerby 1. Ein Sommer in Sommerby
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Kirsten Boie zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Auf jedes ihrer neuen Bücher freue ich mich immer schon sehr, auch wenn mich diese vielleicht auf den ersten Blick gar nicht ...

Kirsten Boie zählt seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Auf jedes ihrer neuen Bücher freue ich mich immer schon sehr, auch wenn mich diese vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so ansprechen. Dies war aber bei „Ein Sommer in Sommerby“ überhaupt nicht der Fall. In das wunderschöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und als ich mich endlich von diesem losreißen und mir den Klappentext durchlesen konnte, wusste ich sofort, dass mir Kirsten Boies neues Kinderbuch richtig gut gefallen wird.

Dieser Sommer wird für die Geschwister Martha, Mikkel und Mats ganz anders werden als sonst. Sie müssen ihre Ferien bei ihrer Oma auf dem Land verbringen und dass ohne Mama und Papa. Diese befinden sich nämlich in New York, wo die Mutter nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Der Vater der Kinder hat sofort alles stehen und liegen lassen, um seiner Frau beizustehen und hat Martha, Mikkel und Mats solange bei Oma Inge untergebracht. Diese ist ein wenig seltsam. In den Augen der Kinder sogar mehr als nur ein bisschen. Oma Inge wohnt sehr weit abgelegen in einem kleinen Haus, zu welchem noch nicht einmal ein Weg führt, sie hat kein Telefon, keinen Fernseher und erst recht kein Internet oder WLAN. Das ist ja schon kein Mittelalter mehr, sondern Steinzeit, findet die 12-jährige Martha. Wie soll sie denn jetzt ihrer besten Freundin WhatsApp Nachrichten schreiben? Oder mit ihren Eltern telefonieren? Doch so sehr sie diese ungewohnte Situation auch entsetzt, eines muss Martha zugeben: In Sommerby ist es wunderschön und herrlich idyllisch. Mit der Zeit gewöhnen sich die Kinder auch daran, dass es zum Frühstück nur Brot mit selbstgemachter Marmelade gibt oder man abends, anstatt Fernsehen zu gucken, schön gemütlich eingekuschelt gemeinsam ein Buch liest. Doch dann taucht ein geheimnisvoller Mann auf, der dafür sorgen wird, dass die anfangs so ruhigen Ferien plötzlich richtig spannend und auch gefährlich werden...

Ich habe mich bereits nach den ersten nach paar Seiten in dieses zauberhafte Buch verliebt. Mit „Ein Sommer in Sommerby“ ist Kirsten Boie in meinen Augen ein kleines Meisterwerk gelungen, welches für mich nun auch zu meinen absoluten Lieblingsbüchern der Autorin gehört.

Wie ich es von Kirsten Boie gewohnt bin, hat sie einen herrlich flüssigen Schreibstil, der sich super angenehm lesen lässt und der auch dazu führte, dass ich das Buch für meinen Geschmack viel zu schnell durchgelesen habe.

Was natürlich auch zu meinen fixen Lesetempo beigetragen hat, ist die großartige Geschichte mitsamt der einzigartigen Kulisse und den liebenswerten Charakteren. Letztere muss man einfach in sein Herz schließen, ganz besonders die drei Kinder Martha, Mikkel und Mats. Aber auch die energische Oma, die bei all ihrer Strenge auch richtig herzensgut sein kann, habe ich auf Anhieb gemocht. Mich hat ihre Art einfach sofort begeistern können, genauso wie das Leben, welches sie führt. Beim Lesen habe ich immerzu den Wunsch verspürt, auch mal nach Sommerby zu reisen und dort den Sommer zu verbringen. Durch die herrlichen Beschreibungen macht die Autorin uns Lesern diesen wunderbar idyllischen Ort wirklich schmackhaft und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch Kinder nach dem Lesen von diesem Buch von Sommerferien in Sommerby träumen.

Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass man in dieser Zeit auf Dinge wie Fernsehen, Telefon, Internet und sogar eine Spülmaschine verzichten muss. Zumindest dann, wenn man bei Oma Inge wohnt. Diese führt ein Leben, welches heute vermutlich nur noch die wenigsten führen und welches gerade für die heutige Jugend vollkommen fremd – und vermutlich auch kaum vorstellbar - ist. Kein Surfen im Internet, keine WhatsApp Nachrichten an Freunde, kein Abhängen vor der Glotze – nein, das gibt es bei Oma Inge nicht.

Auch für Martha, Mikkel und Mats hat das Leben bei ihrer Oma eine große Umgewöhnung bedeutet. Die beiden Jungs kamen noch besser damit zurecht, aber Martha hatte anfangs schon ziemlich daran zu knabbern, dass sie auf ein gutes WLAN Netz verzichten musste.

Ohne zu kritisch zu wirken, ist es Kirsten Boie wunderbar gelungen in ihrem Buch deutlich zu machen, wie abhängig viele von uns heute von den Medien sind. Gerade Jugendliche oder auch schon Kinder können sich ein Leben ohne Fernseher oder Internet nicht mehr vorstellen. Es gehört mittlerweile einfach zum Alltag dazu, dabei kann ein Leben ohne dies alles auch richtig schön und durchaus auch möglich sein.

Das stellen auch Martha, Mikkel und Mats in diesen ganz besonderen Ferien fest. Sie lernen in diesem Sommer, was wirklich wichtig ist im Leben.

Neben dieser tollen Botschaft, die das Buch vermittelt, hat mir auch der Zusammenhalt der Geschwister total gut gefallen. Besonders Martha kümmert sich richtig liebevoll um ihre kleinen Brüder, liest ihnen abends etwas vor oder sorgt sich darum, dass der vierjährige Mats ganz alleine draußen spielt, obwohl er noch nicht schwimmen kann und von jeder Menge Wasser umgeben ist.

Wundervoll verpackt in einer humorvollen, spannenden und zum Schmunzeln schönen Geschichte bekommt man hier ein wundervolles Leseerlebnis geboten, bei welchem am Ende vermutlich die meisten laut nach mehr schreien. Zumindest ich würde mich sehr über eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ freuen. Vielleicht Herbst oder Winter in Sommerby? Passt vom Titel her natürlich nicht so gut wie Sommer, aber es kommt ja schließlich auf die Geschichten an. Und diese, da bin ich mir hundertprozentig sicher, würden Kirsten Boie auch in den Fortsetzungen erstklassig gelingen. :)

Fazit: Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Buch. Von der wundervollen Story bis hin zu den tollen Bildchen an den Kapitelanfängen, die mir wahnsinnig gut gefallen haben und die diese besondere, idyllische Atmosphäre nur noch verstärken. Ich kann „Ein Sommer in Sommerby“ absolut empfehlen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Dieses zauberhafte Werk zählt auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights und erhält eine absolute Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen von mir!