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Veröffentlicht am 07.05.2020

Eine grandiose Fortsetzung!

Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin
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Der erste Teil der Heartless-Trilogie zählte 2019 zu meinen Jahreshighlights, daher habe ich mich auf den zweiten Band gigantisch gefreut! Nach über einem Jahr hatte mein hibbeliges Warten endlich ein ...

Der erste Teil der Heartless-Trilogie zählte 2019 zu meinen Jahreshighlights, daher habe ich mich auf den zweiten Band gigantisch gefreut! Nach über einem Jahr hatte mein hibbeliges Warten endlich ein Ende – diesen Monat konnte ich mich auf meine heißersehnte Fortsetzung stürzen. Ich war schon so gespannt, was mich in „Das Herz der Verräterin“ wohl erwarten wird.

Zera ist eine Herzlose und hatte den Auftrag dem Prinzen Lucien sein Herz zu stellen. Die Mission ist allerdings gescheitert und Lucien weiß nun, was Zera in Wirklichkeit ist. Der Verrat hat ihn tief getroffen, daher versucht er nun, Zera aus dem Weg zu gehen. Auch seine Freunde gehen auf Abstand, sodass Zera wieder vollkommen alleine dasteht. Als ihr Prinzessin Varia, Luciens Schwester, ein verführerisches Angebot macht, zögert Zera nicht alle und sagt zu. Sie soll für Varia ein uraltes, gefährliches Wesen zähmen und erhält dafür ihr Herz zurück. Zera würde also endlich wieder frei und menschlich sein. Sie stellt sich ihrer neuen Herausforderung und begibt sich damit in tödliche Gefahr.

Da es bei mir nun schon wieder ein Jahr her ist, dass ich den Trilogiestart gelesen habe und ich, als große Vielleserin, leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, hatte ich etwas Sorge, dass ich Einstiegsprobleme haben werde. Obwohl die Fortsetzung nahtlos an den Vorgänger anschließt, habe ich aber tatsächlich völlig problemlos in die Welt von Heartless zurückgefunden. Dank kleiner Rückblicke, die meine Erinnerungen aufgefrischt haben, hatte ich einen super Einstieg in das Buch und es konnte es von Beginn an in vollen Zügen genießen.

In meinen Augen ist Sara Wolf mit dem zweiten Teil ihrer brillanten Heartless-Trilogie eine grandiose Fortsetzung geglückt, die mich genauso begeistern konnte wie der erste Band. Die packende Handlung konnte mich von den ersten Seiten an völlig in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Kleine Längen gab es für mich stellenweise zwar, aber diese haben mich in keinster Weise gestört. Insgesamt kann die Story mit jeder Spannung, Humor und Action aufwarten und auch die überraschenden Wendungen und Schockmomente kommen nicht zu kurz. Natürlich ist auch wieder eine Portion Romantik mit von der Partie und auch emotionsgeladene Szenen sind reichlich vorhanden. Man ist immerzu am Mitfiebern und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es sich dank des fantastischen Schreibstils wunderschön liest, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Bei mir zumindest war es so. Ich habe eine herrliche Lesezeit mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Echt schade, dass es nun wieder Warten heißt, bis ich weiterlesen kann, schnief. Da auch dieser Band mit einem fiesen Cliffhanger endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten endlich zu erfahren wie es weitergehen wird. Auf das Finale freue ich mich schon riesig!

Erzählt wird erneut alles aus der Sicht von Zera in der Ich-Perspektive. Zera hat mir bereits im ersten Band wahnsinnig gut gefallen und auch in diesem Teil habe ich unsere Protagonistin so richtig gefeiert! Ich liebe ihre extrem toughe, freche und sarkastische Art. Zera nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund und haut immerzu einen schlagfertigen Spruch und geilen Fluch nach dem nächsten raus. Sie ist enorm stark und mutig und macht nach außen hin stets einen ziemlichen coolen Eindruck. Wenn man aber hinter ihre Fassade blickt, merkt man, dass Zera eine total herzliche Persönlichkeit ist – und das, wo in ihrer Brust kein Herz schlägt. Da wir als Leser erneut einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, erfahren wir, was für ein innerer Kampf nach wie vor in Zera tobt. Da sie eine Herzlose ist, schlummern zwei Seiten in ihr: Ihr eigentliches, liebenswertes Ich und die böse Stimme in ihrem Kopf, die Glut. Die bösartigen Sätze der Glut haben mir erneut eine richtige Gänsehaut beschert.

Auch mit den den zahlreichen Nebenfiguren konnte mich die Autorin wieder vollends überzeugen. Wer mir erneut besonders gut gefallen hat, ist Lucien. Ich liebe das Zusammenspiel zwischen ihm und Zera! Ihre Liebesgeschichte fand ich bereits im ersten Teil großartig. Auch in diesem Band nimmt die Beziehung der beiden wieder sehr viel Raum in der Story ein, was mich mega gefreut hat. Diese knisternde Spannung zwischen den beiden hat es mir einfach total angetan.
Neben Lucien treffen wir auf so einige weitere bekannte Gesichter aus dem Auftakt wie Varia, Gavik, Malachite oder Fione. Selbstverständlich dürfen wir aber auch neue Personen kennenlernen. Der Celeon Yorl zum Beispiel, der ähnlich vorlaut wie Zera ist. Für das Erschaffen außergewöhnlicher Charaktere hat Sara Wolf wahrhaftig ein absolutes Händchen. Mir haben einfach alle Figuren, egal ob Gut oder Böse, unglaublich gut gefallen. Allesamt wurden sie sehr authentisch ausgearbeitet und tragen mit ihren einzigartigen Eigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Wovon ich ebenfalls wieder ganz hin und weg bin, ist das Setting. Ich liebe diese faszinierende (und ziemlich brutale) Fantasywelt, die Sara Wolf in ihrer Heartless-Trilogie erschaffen hat! Durch die anschaulichen Beschreibungen hatte ich erneut die tollsten Bilder im Kopf und die märchenhafte Atmosphäre, die durch die einzigartige Kulisse mit ihren mittelalterlichen Touch zustande kommt, konnte mich erneut vollkommen verzaubern.

Eine letzte Sache noch, ehe zu meinem Fazit komme: Ist das Cover nicht ein Traum? Also ich mag die Aufmachung der Heartless-Bücher unbeschreiblich gerne. Schon von dem Cover des ersten Teils war ich ganz hin und weg und auch das vom zweiten Band ist in meinen Augen ein richtiger Eyecatcher. Dass, was sich unter den wunderhübschen Schutzumschlägen verbirgt, kann sich übrigens auch sehen lassen. Die Gestaltung der Heartless-Trilogie ist einfach nur famos gelungen! Bin ja schon total gespannt, wie wohl der dritte Band aussehen wird. :D

Fazit: Eine atemberaubende gute Fortsetzung voller Spannung, Humor, Romantik und Magie! Sara Wolf hat mit „Das Herz der Verräterin“ einen fabelhaften Folgeband aufs Papier gezaubert, welcher mir genauso gut gefallen wie der Trilogieauftakt. Eine fesselnde Handlung, ein erstklassiger Schreibstil, geniale Charaktere, ein märchenhaft-düsteres Setting, ein traumhaftes Cover – was will man mehr? Für Fantasy-Fans ist die Heartless-Reihe definitiv ein großes Muss, allerdings kann an mir, als nicht so große Fantasyleserin, wunderbar sehen, dass man kein Verehrer dieses Genres sein muss, um die Heartless-Trilogie zu lieben. Ich bin hellauf begeistert und freue mich schon unbändig auf den Abschlussband. „Das Herz der Verräterin“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein unfassbar tolles Buch, ich liebe es!

254 Tage mit Jane Doe
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Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich ...

Bei „254 Tage mit Jane Doe“ stand für mich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das Cover finde ich richtig cool und der Klappentext klang einfach so, so gut. Eine herzergreifende, zugleich aber auch sehr schräg humorige Story? Solche Bücher liebe ich einfach über alles. Ich ließ „254 Tage mit Jane Doe“ daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Ray wohnt in dem wenig bekannten Willamsburg in Connecticut, welches von allen stets nur Burgerville genannt wird. Warum dieses Städtchen diesen Namen trägt, könnte Ray euch sofort erklären. Auch sonst weiß er einfach alles über seinen eigenwilligen Heimatort – sogar die legendäre Geschichte über die grünen Kühe könnte er euch mit sämtlichen Details erzählen. Ray liebt es, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, was ihn an seiner Schule zu einem ziemlichen Geschichts-Nerd und Außenseiter macht. Sein Leben soll jedoch komplett auf den Kopf gestellt werden, als ein neues Mädchen in seine Klasse kommt. Von ihren langen schwarzen Haaren mit den roten Strähnen, ihren bunt lackierten Fingernägeln und ihrem Sarkasmus ist er sofort ganz fasziniert. So einem coolen Mädchen wie Jane Doe ist Ray zweifellos noch nie begegnet. Er kann es daher kaum fassen, dass sie ausgerechnet mit ihm und seinem genauso nerdigen Freund Simon Zeit verbringen möchte. Die drei werden sehr schnell richtig gute Freunde werden – vor allem Jane und Ray werden sich immer näherkommen. Dass Jane ihm aber so manches über sich verschweigt, wird Ray noch schmerzlich bewusst werden.

Ehe ich euch erzähle, wie unbeschreiblich toll ich dieses Buch finde und warum ich es so liebe, möchte ich erst noch einmal eine Triggerwarnung aufgrund von suizidalen Verhaltens aussprechen. „254 Tage mit Jane Doe“ befasst sich mit den schweren Themen Depressionen und Suizid und wer mit so etwas nicht gut klarkommt, sollte vielleicht besser nicht zu dem Buch greifen. An alle, die meinen, dass sie mit dieser Thematik umgehen können: Holt euch diesen Roman und lest ihn! Glaubt mir, ihr werdet es nicht bereuen. Dieses Buch ist so unfassbar gut!

Dass mich „254 Tage mit Jane Doe“ begeistern wird, hatte ich mir vor dem Lesen schon gedacht. Wie oben bereits erwähnt: Der Klappentext hatte mich sofort. Da der Verlag zudem damit wirbt, dass vor allem John Green Fans das Buch verschlingen werden (zu denen ich definitiv gehöre), wusste ich einfach, dass mir der Debütroman von Michael Belanger eine wunderschöne Lesezeit bescheren wird. Dass er mich aber so umhauen wird, wie es schließlich der Fall war, hätte ich dann doch nicht gedacht. Bei mir trat das ein, was das Zitat von Kirkus vorhersagt: Ich habe das Buch verschlungen. Einmal begonnen mit dem Lesen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Bei mir flogen die Seiten nur so dahin, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe.

Ich weiß jetzt gar nicht, wo ich loslegen soll mit dem Schwärmen. Mich konnte einfach so vieles in „254 Tage mit Jane Doe“ so sehr begeistern!
Dann mache ich den Anfang mal mit dem Humor. Dieser Leute, ist so genial! Gott, was habe den beim Lesen gefeiert. Obwohl das Buch eine sehr ernsthafte Thematik behandelt, kommt man aus dem Grinsen und Schmunzeln teilweise gar nicht mehr heraus. Bei mir zumindest war es so. Ich musste an manchen Stellen sogar laut loslachen, weil ich sie so urkomisch und spitze fand. Zugleich hat mich die Story aber auch sehr berührt, erschüttert und nachdenklich gestimmt. Diese schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor hat Michael Belanger einfach nur mit Bravour gemeistert! Lachen und Weinen; Mitleid, Entsetzen, Freude und Hoffnung empfinden – man durchlebt bei diesem Buch wahrhaftig die komplette Gefühlspalette.

Wovon ich euch, neben dem erstklassigen Humor, ebenfalls endlos etwas vorbeten könnte, sind die Charaktere. Die Figuren sind dem Autor phänomenal geglückt. Ich glaube, mein persönlicher Star war Simon, der beste Freund unseres Buchhelden Ray. Simon ist so süß und lustig! Über seine große Liebe für Vampirromane, seine Verehrung für Milch (am liebsten mag er Vollmilch) und seine ziemlich schrullige Art habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Wer mich aber selbstverständlich ebenfalls bestens unterhalten hat, ist unser Hauptprotagonist Ray. Wie er uns seine Geschichte erzählt, ist so brillant und einzigartig! Zum einen wäre da natürlich wieder der von mir so heißgeliebte Humor. Ray ist ein total witziger und sympathischer Typ, das wird einem als Leser schon nach den ersten Sätzen nur zu deutlich. Mit seinen vielen ulkigen historischen Fakten über sein verschrobenes Heimatstädtchen Burgerville hat er mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.
Da wir alles aus der Ich-Perspektive von Ray erfahren und die Kapitel ganz besonders aufgeteilt sind (dazu komme ich gleich), ähneln die Erzählungen sehr einem Tagebuch. Fand ich persönlich große Klasse, da man dank diesem Stil als Leser Rays Gefühl- und Gedankenwelt noch intensiver erleben kann.
Was das Lesevergnügen so richtig außergewöhnlich macht, sind die Zeitsprünge. Die Handlung wird im Wechsel in den „Davor“- und den „Danach“-Kapiteln erzählt, was mir mega gut gefallen hat. Da ich aber nicht zu viel verraten möchte, kann ich euch über die Besonderheit dieser Kapitelaufteilung nicht groß was berichten. Man weiß als Leser zwar eigentlich von vornherein, was am Ende passieren wird, ich gehe zumindest mal davon aus, dass ihr es in etwa euch denken könnt, aber trotzdem – diese Rezi soll schließlich spoilerfrei sein. Das Abwechseln von Vergangenheit und Gegenwart macht das Leseerlebnis jedenfalls unsagbar mitreißend und spannend. Man kann wirklich gar nicht anders, als das Buch zu inhalieren.

Aber nochmal zurück zu den Charakteren. Neben Ray und Simon mochte ich natürlich auch Jane Doe wahnsinnig gerne. Sie ist ein unglaublich interessanter und faszinierender Charakter. Ich habe sie vom ersten Moment an geliebt.
Jane Doe ist übrigens nicht Janes richtiger Name. Ray hat beschlossen, uns Leser ihren wirklichen Namen nicht zu verraten, daher nennt er sie im gesamten Buch immer nur Jane Doe. Für alle, die es nicht wussten: Jane Doe ist ein englischer Platzhaltername für fiktive oder nicht identifizierte Personen und wird vor allem in den USA verwendet. Ich muss gestehen, dass ich das bisher tatsächlich nicht gewusst habe. Dank „254 Tage mit Jane Doe“ weiß ich nun aber, was es mit den Namen Jane Doe oder auch John Doe auf sich hat. :D

Am liebsten würde ich euch nun noch viel mehr von dem Buch erzählen, um meine große Begeisterung weiter mit euch zu teilen. Da meine Rezi aber schon so lang ist, werde ich nun gleich zu meinem Fazit kommen. Ich kann euch jedenfalls wirklich nur wärmstens ans Herz legen, diesen grandiosen Come-of-Age-Roman zu lesen! Ich habe unvergessliche Lesestunden mit „254 Tage mit Jane Doe“ verbracht und obwohl das Ende kein wirkliches Happy End ist, konnte ich das Buch mit einem rundum zufriedenen und glücklichen Gefühl wieder zuklappen.

Fazit: Herzzerreißend, emotional, herrlich schräg und humorvoll - ein großartiges Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Für mich hat sich „254 Tage mit Jane Doe“ zu einem absoluten Highlight entwickelt. In meinen Augen ist Michael Belanger ein ganz wundervoller Debütroman gelungen, welchen ich am liebsten jeden in die Hand drücken würde, damit er oder sie ihn liest. Allerdings muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Buch eine sehr ernste Thematik anspricht. Eine Thematik, die leider nach wie vor viel zu tabuisiert ist. Ich kann jedenfalls nur sagen: Lest dieses Buch! Lasst euch die fantastischen Charaktere, den einmaligen Humor und die außergewöhnliche Erzählweise in „254 Tage mit Jane Doe“ bloß nicht entgehen. Diese zauberhafte Geschichte über die erste große Liebe, Verlust, Hoffnung, Mut und Freundschaft verdient es einfach von ganz vielen Menschen gelesen zu werden. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Super spannend und lustig - eine weitere wundervolle Fortsetzung!

Emmi & Einschwein 5. Ein Fall für Sherlock Horn!
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Ich liebe „Emmi und Einschwein“ - Reihe und fiebere dem Erscheinen jeder weiteren Fortsetzung immer ganz ungeduldig entgegen. Mich konnte bisher noch kein Band enttäuschen und ich war mir absolut sicher, ...

Ich liebe „Emmi und Einschwein“ - Reihe und fiebere dem Erscheinen jeder weiteren Fortsetzung immer ganz ungeduldig entgegen. Mich konnte bisher noch kein Band enttäuschen und ich war mir absolut sicher, dass mir auch das fünfte Emmi und Einschwein-Abenteuer ein wundervolles Leseerlebnis bescheren wird.

Um den Beginn der Frühlingsferien zu feiern, möchte Familie Brix abends lecker essen. Emmi, Einschwein und Drache Henk machen sich daher auf zu Luigis Pizzeria, um für die ganze Familie Pizza zu holen. Dank der vielen schwebenden Straßenlaternen in der ganzen Stadt können die Fabelwesen auch in der Dämmerung problemlos fliegen. Doch Moment mal, was ist das? In der Allee am Fabelpark sind ja alle Laternen aus! Hat etwa jemand die Fluglichter geklaut? Mama Brix, die Polizistin ist, ist sofort zur Stelle, um der Sache auf den Grund zu gehen. Allerdings hat Einschwein den einzigen Beweis aufgefuttert: Ein altes, aber dennoch sehr schmackhaftes, Küchlein. Hm, und nun? Leider bleibt es nicht nur bei diesem einen Vorfall. Ein Dieb treibt in Wichtelstadt sein Unwesen und stiehlt die Fluglichter. Emmi und Einschwein möchten Mama Brix unbedingt beim Polizieren helfen. Ob es Emmi und Sherlock Horn wohl gelingen wird, diesen äußerst kniffligen Fall zu lösen?

Da ich Detektivgeschichten seit meiner Kindheit leidenschaftlich gerne lese, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass der fünfte Emmi und Einschwein-Band einen spannenden Kinderkrimi erzählt. Meine Begeisterung für das Buch war schon immens groß, als ich das erste Mal den Titel las. „Sherlock Horn“, ist das nicht süß? Und das Cover erst, mit dem knuffigen Einschwein und seiner coolen Sherlock Holmes Mütze. Hach, herrlich. Die Anna Böhm hat einfach immer so unfassbar niedliche Ideen.

Cover und Titel haben mir dann auch eindeutig nicht zu viel versprochen: Das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, konnte mich ebenfalls komplett verzaubern. Anna Böhm ist mit „Ein Fall für Sherlock Horn“ eine erneute famose Fortsetzung geglückt, welche genauso hinreißend ist wie die vier Vorgänger. Solltet ihr die Emmi und Einschwein-Bücher noch nicht kennen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern! Am besten wäre es natürlich, wenn ihr von Band 1 an aufwärts lest, da die Bände etwas aufeinander aufbauen. Allerdings sollte es auch kein Problem sein, wenn ihr mit dem fünften Teil in die Reihe einsteigt. Das Wichtigste aus dem Emmi und Einschwein-Universum wird im Verlaufe der Geschichte kurz erwähnt und da es zudem eine Grafik vorne im Buch gibt, die die Familie Brix und ihre Fabelwesen vorstellt, sollte man dem Geschehen in Band 5 meinem Empfinden nach ohne Vorkenntnisse sehr gut folgen können. Der Lesespaß ist jedoch ein deutlich schönerer, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Für mich, als großer Emmi und Einschwein-Fan, hieß es erneut auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Emmi und Einschwein (logisch), Mama und Papa Brix, Emmis Geschwister Meike und Fiete, die Fabelwesen der Familie Brix – all diese Figuren und noch so einige weitere bekannte Gesichter sind wieder mit von der Partie. Selbstverständlich dürfen wir in diesem Band aber auch neue Personen kennenlernen. Der Polizist Herr Pempel zum Beispiel, und seine nervige Petzekatze Petra. Die zwei, so viel kann ich euch ja schon mal verraten, sind mehr als unfreundlich und blöde. Mir tat Mama Brix richtig leid, dass sie einen so humorlosen und und ständig herum meckernden neuen Kollegen an der Backe hat und sich zudem auch noch mit der immerzu petzenden Petra rumschlagen muss. Neben Herr Pempel und seiner Petzekatze dürfen wir auch noch die Bekanntschaft von zwei weiteren unsympathischen Gestalten machen, allerdings kann ich euch aus Spoilergründen über die beiden leider nichts erzählen.

Mir haben alle Charaktere wieder unbeschreiblich gut gefallen. Für das Erschaffen außergewöhnlicher und ulkiger Figuren hat Anna Böhm definitiv ein absolutes Händchen. Mein persönlicher Star war selbstredend wieder Einschwein. Mit seiner liebenswert-verrückten und super witzigen Art schleicht er sich einfach sofort in die Herzen von uns Leser. Einschwein ist einmalig, man muss es einfach lieben.

Womit mich Anna Böhm ebenfalls wieder hellauf begeistern konnte, ist die Handlung. Die spannende Detektivgeschichte, die sie aufs Papier gezaubert hat, lässt die Herzen aller jungen Spürnasen höher schlagen und lädt durchweg zum Mitfiebern und Miträtseln ein. Zum Schmunzeln und Lachen gibt es aber natürlich auch wieder eine Menge. Der Humor in den Emmi und Einschwein-Büchern ist einfach nur große Klasse!
Was ebenfalls nicht zu kurz kommt, sind die fantasievollen Ideen. Dem Einfallsreichtum sind auch im fünften Band wahrhaftig keine Grenzen gesetzt. Vor allem der brillante Sprachwitz mit seinen vielen originellen Wortneuschöpfungen hat mich bestens unterhalten. Da bin ich aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass auch dieser Band wichtige Werte und Botschaften enthält, sodass man nicht nur bestens unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt wird.

Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren bietet sich auch dieses Emmi und Einschwein-Abenteuer ausgezeichnet zum Selberlesen an. Anna Böhm hat einen wunderschönen und sehr leichten Schreibstil, der sich einfach nur bezaubernd liest. Da die Schrift zudem angenehm groß ist, die Kapitel abermals eine optimale Länge haben und die vielen tollen Illustrationen den Textfluss prima auflockern, sollten Kinder ab 8 Jahren keinerlei Schwierigkeiten beim Selberlesen haben. Zum Vorlesen ist das Buch in meinen Augen, wie seine Vorgänger, ebenfalls hervorragend geeignet und da durchaus auch schon für Kids ab etwa 5 Jahren. Ich bin mir absolut sicher, dass die mitreißende und magische Spurensuche, die einen in „Ein Fall für Sherlock Holmes“ erwartet, für fantastische Vorlesestunden sorgen wird.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die entzückenden schwarz-weiß Illustrationen von Susanne Göhlich. Ich liebe ihren unverwechselbaren Zeichenstil! Ihre Bilder sind immer so herzallerliebst und stecken stets voller süßer Details. Eines meiner Highlights in diesem Band war Einschwein in seinem feschen Sherlock Holmes Kostüm. Diese Illustrationen sind einfach nur wunderherrlich.

Fazit: Ein spannendes und wunderbar lustiges Detektivabenteuer voller Magie und Fantasie! Anna Böhm ist mit „Ein Fall für Sherlock Horn“ eine erneute fabelhafte Fortsetzung gelungen, welche Jung und Alt ein großartiges (Vor-) Lesevergnügen beschert. Ich bin total begeistert von der warmherzigen Geschichte, den einzigartigen Charakteren, den vielen kreativen Ideen und den zauberhaften Illustrationen von Susanne Göhlich. Mir hat es unglaublich viel Freude bereitet zusammen mit Emmi und Einschwein zu polizieren und ich hoffe sehr auf einen weiteren kniffligen Fall für Sherlock Horn. Der fünfte Emmi und Einschwein-Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Tiefgründig, originell und so herrlich schräg und witzig!

Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief
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Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext und das herzallerliebste Cover überzeugten ...

Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext und das herzallerliebste Cover überzeugten mich auf Anhieb. Für mich stand daher sehr schnell fest: Das Mädchen Stella und ihr ungewöhnliches Haustier möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Als die 11-jährige Stella von einem spätabendlichen Besuch bei der NASA heimkommt, folgt ihr ein merkwürdiges dunkles Etwas. Ängstlich flüchtet Stella ins Haus. Als sie später aus dem Fenster schaut, erhascht sie einen Blick auf etwas Kleines, Dunkles, das zitternd in einen Pappkarton flüchtet. Was ist das nur? Mit Gummistiefeln und Taschenlampe bewaffnet, wagt sich Stella mutig ins Freie. Bestimmt handelt es sich bei diesem kleinen dunklen Wesen um ein ängstliches Kätzchen oder einen streunenden Hund. Mit dieser Vermutung liegt Stella aber komplett daneben. Das, was sich da in den Karton verkrochen hat, ist ein schwarzes Loch. Anstatt sich zu fürchten und das Weite zu suchen, bittet Stella das schwarze Loch ins Haus. Sie tauft es kurz darauf auf den Namen Larry und erzieht es wie ein Haustier. Schnell wird deutlich: Larry ist ein sehr hungriges Haustier. Es verschlingt alles - was Stella ziemlich praktisch findet. Die fürchterlichen Pullis von Tante Celeste? Ab ins schwarze Loch damit! Super ekliger Rosenkohl? Verspeist Larry ebenfalls liebend gerne. Die nervige sprechende Puppe ihres kleinen Bruders? Verschwindet auch mit einem Happs im schwarzen Loch. All die schmerzlichen Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater? Auch die enden als Futter für ihr neues Haustier. Larry, der Fresssack, frisst einfach alles. Leider landet schließlich auch der Familienhund in dem gefräßigen schwarzen Loch. Ups. Und nun? Stella und ihr Bruder Cosmo beschließen sofort, ihren Hund zu retten. Mit der Tatzenfuss-Wanne aus dem Badezimmer, die sich prima als Raumschiff macht, begeben sich die Kinder auf eine abenteuerliche Reise durch das Universum ihres kleinen schwarzen Lochs.

„Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ - ist das nicht mal ein ulkiger Buchtitel? Er verspricht auch eindeutig nicht zu viel – auch das, was einen zwischen den hinreißenden Buchdeckeln erwartet, ist total lustig und wunderbar bizarr. Ich habe das Buch quasi mit einem breiten Dauerschmunzeln auf den Lippen gelesen, weil ich die Story so amüsant und komisch fand. Zugleich hat mich die Geschichte aber auch sehr nachdenklich gestimmt und berührt. Michelle Cuevas hat mit „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ einen ganz besonderen Kinderroman aufs Papier gebracht, welcher eine fabelhafte Kombi aus Leichtigkeit und Tiefe enthält. Auf eine äußerst kreative Weise behandelt die amerikanische Autorin sehr ernste Themen wie Verlust, Trauer und das Loslassen. Ich muss gestehen, dass ich mit so einer feinfühligen und tiefsinnigen Geschichte eigentlich gar nicht gerechnet hatte. Ich war beim Lesen daher sehr positiv überrascht, dass das Buch nicht nur Futter für die Gesichtsmuskeln ist, sondern auch Stoff zum Nachdenken liefert.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Stella in der Ich-Perspektive. Von der Erzählart des Buches war ich vom ersten Moment an ganz verzaubert. In meinen Augen ist es der Autorin großartig geglückt aus der Sicht eines 11-jährigen Mädchens zu schreiben. Besonders gut gefallen hat mir, dass Stella ihren verstorbenen Vater immer wieder direkt anspricht – und somit irgendwie auch uns Leser. Ich persönlich mag so etwas wahnsinnig gerne, da man beim Lesen so noch mehr das Gefühl hat, selbst dabei zu sein.
Stella habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebenswertes, lustiges und cleveres junges Mädchen, welches man einfach gernhaben muss. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich und authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in Stella hineinzuversetzen.
Was einem als Leser sofort deutlich wird: Der Tod von Stellas Vater hat das Mädchen vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie vermisst ihren Vater entsetzlich. Das gemeinsame Sterne erforschen, das Zusammenbasteln von Planetenmodellen, ihre Gespräche über das Weltall – all das fehlt Stella sehr. Mir tat unsere Buchheldin richtig leid, dass sich seit dem Tod ihres Dads so ein großes schwarzes Loch in ihrem Herzen befindet. Dank ihres neuen Haustiers wird sie aber noch lernen mit diesem schweren Verlust umzugehen. Also mir hat es echt unglaublich gut gefallen, auf was für eine außergewöhnliche und kindgerechte Weise die Autorin solch schwere Themen behandelt.

An meinen Beschreibungen über Stella wird euch vermutlich aufgefallen sein, dass sie ein ziemlicher Naturwissenschaft-Freak ist. Vor allem für Astronomie interessiert sich die 11-jährige sehr. Ich kann das Buch daher besonders all denjenigen sehr ans Herz legen, die sich ebenfalls für dieses Thema interessieren. Man erfährt in „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ erstaunlich viel über die Weltraumforschung. Ich muss nur sagen, dass mir manche Begriffe ein bisschen zu kompliziert für ein Kinderbuch ab 9 Jahren waren.
Ein weiterer kleiner negativer Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf Stellas Bruder Cosmo. Comso ist fünf, aber auf mich hat er irgendwie einen älteren Eindruck gemacht. Zu Beginn ging es noch, aber im Verlaufe der Geschichte hätte ich persönlich ihn eher auf acht oder neun Jahre geschätzt. Keine Ahnung, mich hat das irgendwie etwas gestört, dass sich Cosmo für mein Empfinden stellenweise so viel älter verhält. Unheimlich liebgewonnen habe ich Stellas süßen kleinen Bruder aber natürlich dennoch.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Da die Schrift schön groß ist, die Kapitel angenehm kurz sind und die vielen Illustrationen den Textfluss prima auflockern, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Hinzu kommen dann natürlich noch der locker-leichte Schreibstil der Autorin und die mitreißende Handlung.

Zur Story möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr eine ziemlich verrückte Geschichte zu lesen bekommen werdet, in der es vor fantasievollen und skurrilen Ideen nur so wimmelt.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die grandiose Aufmachung des Buches. Die erste Überraschung erlebt man schon beim Cover, denn in diesem befindet sich ein echtes Loch! Genial, oder? Ebenfalls richtig klasse fand ich, dass einige Seiten schwarz sind, sodass man als Leser so ein richtiges „Schwarzes Loch-Feeling“ erhält, als Stella ihre Reise ins Universum antritt. Ein weiterer Gag erwartet uns bei den Kapiteln. Gefräßig wie Larry nun mal ist, hat er sogar vor den Kapiteln in diesem Buch nicht halt gemacht und eines aufgefuttert. :D
Sehr gefreut hat mich, dass die Geschichte illustriert wurde. Die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen der Autorin haben mir außerordentlich gut gefallen. Sie sind total witzig und liebevoll gezeichnet und passen einfach nur perfekt zur Geschichte.
Im Anschluss an das Buch befindet sich dann noch eine weitere brillante Sache: Eine Anleitung von Stella, wie man schwarze Löcher erzieht und pflegt. Ist das nicht eine niedliche Idee? Dem Einfallsreichtum sind in diesem Kinderbuch wahrhaftig keine Grenzen gesetzt.

Fazit: Einfühlsam, tiefgründig und so herrlich abgedreht – ein wundervoller Lesespaß voller galaktischer und schräger Ideen! Michelle Cuevas hat mit „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ ein außergewöhnliches Kinderbuch aufs Papier gezaubert, welches mir ein richtig schönes Leseerlebnis beschert hat. Mir hat es total viel Freude bereitet, Stella und Cosmo auf ihrer fantasievollen Reise durch das kuriose Universum zu begleiten und das wohl ungewöhnlichste Haustier aller Zeiten kennenzulernen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Traumhaft schön und so viel mehr als nur ein Pferdebuch!

Die verlorenen Pferde der grünen Insel
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Irgendwie ist mir „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ beim erstmaligen Durchstöbern der neuen Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags total durchgegangen. Was bin ich froh, dass ich schließlich ...

Irgendwie ist mir „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ beim erstmaligen Durchstöbern der neuen Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags total durchgegangen. Was bin ich froh, dass ich schließlich doch noch auf das Buch aufmerksam geworden bin! Was wäre mir da sonst Wunderschönes entgangen.

Lea hat in der letzten Zeit viel durchmachen müssen. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Kontakt zu ihrer besten Freundin ist abgebrochen, seit diese einen schlimmen Unfall hatte – Lea braucht endlich Abstand von all dem und mehr Zeit für sich. Sie beschließt daher, die Sommerferien in Irland zu verbringen, bei einem guten Freund ihrer Mutter, der von allen nur Schorsch genannt wird. Auf der grünen Insel angekommen, hält sich Leas Begeisterung nur zunächst sehr in Grenzen. Sie ist mitten im Nirgendwo gelandet, wo es kein Internet gibt, kein Fernsehen – noch nicht einmal fließend Warmwasser gibt es in dem kleinen Cottage von Schorsch. Lea gewöhnt sich allerdings recht schnell an diese unzeitgemäßen Lebensbedingungen. Sogar mehr als das: Sie genießt es richtig, den Sommer an diesem wunderbar ruhigen Ort verbringen zu dürfen und nicht mehr ständig erreichbar zu sein. Als sie eines Tages ein verletztes und total verwahrlostes Pferd findet, hat Lea nur noch ein Ziel: Sie möchte diesem armen Hengst unbedingt helfen! Das Vertrauen von diesem verstörten Pferd zu gewinnen, ist nur alles andere als leicht. Und dann wäre da noch Ray, der Sohn der Nachbarin, der Leas Gefühle vollkommen durcheinanderbringt. Ein aufregender Sommer erwartet Lea, der ihr Leben komplett verändern wird.

Es ist mir wirklich unbegreiflich, dass ich nicht sofort auf diesen Titel gestoßen bin, als ich das erste Mal das diesjährige Frühjahrsprogramm des Thienemann-Esslinger Verlags studiert habe. Ich meine, allein schon dieses Cover! Es ist natürlich immer Geschmackssache, ich jedenfalls finde es wunder-wunderhübsch! Diese malerische irische Landschaft, hach, traumhaft. Also ich kann mich an dem Cover gar nicht sattsehen.
Der Titel und der Klappentext hatten es mir allerdings ebenfalls augenblicklich angetan. Bei dem Buch wusste ich einfach vom ersten Moment an, dass es mich begeistern wird. Dass es mir aber so gut gefallen wird, wie es schließlich der Fall war, hätte ich dann irgendwie doch nicht gedacht. Mir hat der Roman ein fantastisches Leseerlebnis beschert. In meinen Augen hat Astrid Frank mit „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ einen wunderbaren Wohlfühlschmöker aufs Papier gebracht, welcher die perfekte Mischung aus Pferde, Liebe, Sommer, Jugendbuch und noch so einigen weiteren tollen Dingen enthält. Ich kann den Roman daher nicht nur Pferdemädels ab 12 Jahren wärmstens empfehlen – auch weniger Pferdevernarrte und deutlich älteren Lesern kann ich „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ nur ans Herz legen!

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von dem locker-leichten, fesselnden Schreibstil der Autorin war ich von den ersten Seiten an hellauf begeistert und unsere Buchheldin Lea, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Mit Lea hat Astrid Frank eine großartige Figur erschaffen. Dank der feinfühligen Erzählweise ist es mir spielend gelungen mich in Lea hineinzuversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit nachzuvollziehen. Dass unsere Protagonistin eine ziemlich harte Zeit hinter sich hat, wird einem als Leser sofort klar. Die Trennung ihrer Eltern, der Verlust einer jahrelangen Freundschaft – Lea wird das Ganze einfach gerade zu viel. Es war daher eindeutig genau die richtige Entscheidung, die Ferien in Irland zu verbringen, weit weg von all ihren Problemen und Sorgen. Ich konnte Lea nur zu gut verstehen, dass sie Abstand von ihrem momentanen Leben braucht, um wieder zu sich selbst zurückzufinden.

Neben Lea konnte mich die Autorin auch mit sämtlichen Nebenfiguren komplett überzeugen. Da habe ich tatsächlich alle in mein Herz geschlossen. Der Freund von Leas Mutter, der von allen nur Schorsch genannt wird und bei dem Lea die Ferien über wohnen wird, seine Nachbarin Eireen Nolan, deren Sohn Ray, Rays Großvater, der so herrlich schrullig ist, die Pferde... – alle Charaktere, egal ob Mensch oder Tier, wurden hervorragend und absolut authentisch ausgearbeitet.
Wen ich ganz besonders liebgewonnen ist Ray. Da ist es mir wie Lea ergangen: An Ray habe ich mein Herz sofort verloren. Er ist so witzig und charmant und unheimlich liebenswert. Die Liebesgeschichte, die die Autorin mit ihm ins Spiel bringt, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Sie fügt sich perfekt in die Handlung ein und ist überhaupt nicht kitschig, sondern einfach nur zauberhaft und vollkommen glaubwürdig. Mir haben die gemeinsamen Momente von Lea und Ray immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert und öfters breit schmunzeln lassen.

Womit mich Astrid Frank ebenfalls hellauf begeistern konnte, sind die Pferdeszenen. Die Geschichten der verschiedenen Pferde, die hier erzählt werden, sind schrecklich und schön zugleich. Mich hat es unendlich schockiert zu lesen, was manche Pferde Furchtbares erleiden müssen. Und was das Ganze noch erschütternder macht: Die meisten Pferdeschicksale, die wir in „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ kennenlernen dürfen, beruhen auf wahren Begebenheiten. Also ich musste beim Lesen mehrmals schwer schlucken, weil mir manche Schilderungen so sehr unter die Haut gegangen sind. Zugleich haben mich die Pferdemomente aber auch zutiefst bewegt und glücklich gemacht. Wie sich die Familie Nolan um die vielen misshandelten Pferde auf ihrem Pferdeschutzhof kümmert, wird unbeschreiblich herzerwärmend und ergreifend beschrieben. Auch die innige Bindung zwischen dem jungen verstörten Hengst Beo und Lea wird so bezaubernd und gefühlvoll dargestellt. Total gut gefallen hat mir dabei auch, dass wir einige Passagen aus der Sicht des Hengstes Beo zu lesen bekommen. Dass Astrid Frank sich nur zu gut mit dem Seelenleben von Pferden auskennt, wird im gesamten Buch mehr als deutlich.

Astrid Frank ist etwas gelungen, wovor man in meinen Augen nur den Hut ziehen kann: Die Geschichte, die einen in „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ erwartet, ist unglaublich authentisch und lebensecht. So nah an der Wirklichkeit zu schreiben und nichts überzogen oder unrealistisch wirken zu lassen, ist wahrlich nicht einfach, aber Astrid Frank ist dies mit Bravour geglückt.

Wovon ich euch nun endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Die paradiesische Natur Irlands, die Ruhe und Idylle dieses einzigartigen Landes, das kleine Cottage von Schorsch, der Hof der Familie Nolan – alles wird so atemberaubend schön beschrieben. Man würde beim Lesen am liebsten sofort seine Koffer packen und in diesem außergewöhnlichen Land Urlaub machen. Dieser besondere Zauber Irlands ist in „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ einfach auf jeder einzelnen Seite zu spüren.

Fazit: Zum Träumen schön – ein wundervolles Buch! Mit „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ hat Astrid Frank einen grandiosen Jugendroman aufs Papier gezaubert, welcher sich für mich zu einem richtigen Highlight entwickelt hat. Ich habe unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ erzählt eine unfassbar tolle und einfühlsame Geschichte über Pferde, Liebe, dem Finden zu sich selbst und so vielem mehr. Für mich war hier einfach alles rundum stimmig. Die berührenden und schockierenden Pferdeschicksale, die Lovestory, die Lebensechtheit der Geschichte, die Charaktere, die traumhafte Kulisse, dieses umwerfende Cover – ganz große Klasse! Ich bin total begeistert und kann ich nur sagen: Unbedingt lesen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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