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Veröffentlicht am 25.10.2022

Wundervolle Geschichte

Mein bester Freund, der Bär
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Auf der einen Seite des Hauses sieht man den großen Bären und auf der anderen Seite das Mädchen. Mit einer Leiter kommt das Mädchen so hoch, dass sie den Bären umarmen kann, denn sie sind „zwei allerbeste ...

Auf der einen Seite des Hauses sieht man den großen Bären und auf der anderen Seite das Mädchen. Mit einer Leiter kommt das Mädchen so hoch, dass sie den Bären umarmen kann, denn sie sind „zwei allerbeste Freunde“. Sie machen viele Sachen zusammen, die lassen Ballons steigen, fahren Rad und steigen auf einen Berg. Im Sommer erkunden sie das Wasser, am Abend den Himmel und „im Herbst spielen sie mit der Sonne Verstecken.“ Sie lesen Bücher, staunen über die Stille des Schnees und liegenzusammen krank im Bett. „Jede Nacht schweben sie gemeinsam in die Welt der Träume.“ Doch dann taucht eine Freundin und später noch andere Kinder auf. Doch den Bär nimmt sie immer noch in den Arm, nur ist er jetzt ein ganz normal großes Schmusetier.
Poetische kurze Sätze voller Zuneigung erzählen die Liebe zwischen Kind und Schmusetier, die Bilder sind zart, teilweise in dunkler Farben gehalten. Auch sie zeigen die Verbundenheit der beiden.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Sehr lesenswert

Carlsen Clips: Dann geh doch die Welt retten
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Die fünfzehnjährige Sofie sieht ein Video, in dem eine Schweintransporter einen Unfall hat. Das nimmt sie derart mit, dass zukünftig auf Fleisch verzichten möchte. In ihrer Familie stößt sie da auf wenig ...

Die fünfzehnjährige Sofie sieht ein Video, in dem eine Schweintransporter einen Unfall hat. Das nimmt sie derart mit, dass zukünftig auf Fleisch verzichten möchte. In ihrer Familie stößt sie da auf wenig Verständnis und auch ihre Freunde reiben sich immer mehr daran, dass Sofie bei vielem fragt, was das mit der Umwelt tut. So hat sie eine Mitschülerin verärgert, weil sie ihr vorwarf in Billigläden zu kaufen. Da sie mit ihre verständlichen Vorwürfen nicht sehr diplomatisch vorbringt, ist schnell die ganze Klasse gegen sie und sie verliert sogar ihre beste Freundin Olivia. „Öko-Schlampe“ nennt sie ausgerechten Marc, in den sie etwas verliebt ist.
Als der Klassenlehrer den Klimawandel zum Thema macht, erarbeitet Sofie ein fundiertes Referat, doch die Klasse glaubt nicht an die von ihr vorgebrachten Fakten. Sie wollen sich nicht einschränken und finden viele Argumente dagegen. So entschließt sich Sofie zum Streik und obwohl die Schulleitung den mit Hilfe ihrer Eltern beendet, wird eine Klima-AG ins Leben gerufen. Aber erst ein Unglück bringt die anderen zum Umdenken.
Klimaretterinnen scheinen trotz Greta immer noch allein zu stehen. Ganz schlimm wird es dann, wenn sie, wie Sofie, noch gemobbt werden. Das Buch wird mit viel Gefühl, aber auch klaren Fakten erzählt. Sicher werden die Leserinnen sich weiter informieren und ihre Haltung überdenken. Vielleicht sollten sie es aber auch ihren Eltern zum Lesen geben, vielleicht wird dann doch die nächste Kreuzfahrt abgesagt.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Genau wie im Leben

Ein total genialer Mummeltag
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Die Mummel sind sehr niedliche Monster, sie haben unterschiedliche Farben und Behaarungen. Auf dem schönen bunten Cover sind alle zu sehen.
Sonntagmorgen liegt das kuschligweiche Mummel noch ruhig im Bett ...

Die Mummel sind sehr niedliche Monster, sie haben unterschiedliche Farben und Behaarungen. Auf dem schönen bunten Cover sind alle zu sehen.
Sonntagmorgen liegt das kuschligweiche Mummel noch ruhig im Bett und hofft noch auf etwas Ruhe, als das Geschrei nach Frühstück los geht. Es gibt Pfannkuchen mit Marmelade und dabei wird überlegt, was man heute machen könne. Doch dann wird erstmal das Wetter angeschaut „Keine Sonne, kein Schnee, nicht mal Regen“ das bedeutet Hallenbad. Das kuschligweiche Mummel packt Taschen und Rücksäcke. Nur das coole Mummel, das lieber aufs Smartphon schaut und Musik über Kopfhörer hört, will einfach nur im Liegestuhl Chillen. Fast geht es los, als das gelb getupfte Mummel eine Pfütze ins Bad macht und dann braucht Minimummel noch etwas Milch. Doch als die Truppe am Monsterbad ankommt, ist es geschlossen. „Das grün gescheckte Mummel packt die Wut“ wegen des Geschreis bekommt das orange Mummel Angst und muss getröstet werden. Doch dann hat das kuschelweiche Mummel eine tolle Idee und nach einer Suche im Internet gehen alle zu einer schönen Wiese mit Bach. Hier wird gepicknickt und gespielt und am Abend zu Hause haben alle auf die Frage „Was war heute nicht so schön, was mittelschön und was war gut?“ eine Antwort.
Am Ende wendet sich die Autorin und Familienexpertin an die Erwachsenen. „…wenn wir uns selbst angewöhnen, verpatzte Situationen so oft es geht als Chance für andere Abenteuer zu betrachten, gucken sich unsere Kinder diese Strategie von uns ab.“ Eine sehr gute Anregung, die wir uns zu eigen machen sollten.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Witziges Weihnachtsbuch

Die fabelhaften Vertauschgeschenke
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Hase, Eule und Maus sind auf dem Cover mit ihren Geschenken zu sehen. Vorne wird eine Schallplatte abgespielt. Ich habe keine Ahnung ob Kinder heute noch Plattenspieler kennen.
Im Einband kann man sehen, ...

Hase, Eule und Maus sind auf dem Cover mit ihren Geschenken zu sehen. Vorne wird eine Schallplatte abgespielt. Ich habe keine Ahnung ob Kinder heute noch Plattenspieler kennen.
Im Einband kann man sehen, dass einige Tiere ungewöhnliche Geschenke auspacken und dann doch auf ihre Weise nutzen.
Rudi, das Rentier fragt den Hasen, der in seiner weihnachtlich gemütlichen Höhle wohnt, ob er für den kranken Weihnachtsmann einspringen kann. Da der Hase direkt losläuft bekommt er nicht die Liste, nach der die Geschenke verteilt werden sollen. So verteilt er sie nach eignen Maßstäben. Das führt dazu, dass der Elch mit Astronauten-Verkleidung das Weihnachtsfest feiert. Dass auf dem Anzug eine Biene abgebildet ist und ein Netz vor seinem Gesicht ist, stört ihn nicht. Der Hase verfeinert mit dem Käse seine Suppe, die Eule nutz die Zahnbürste zur Federpflege, die Maus findet sich chic im gelben Kleid mit Möhrenmuster, der Biber packt sein Werkzeug in den Hut und der Bär freut sich, dass die Kopfhörer für Ruhe sorgen. So kann er nach dem Fest schnell wieder schlafen. Nach einer ausgelassenen Feier gehen alle glücklich schlafen. Mit einem Gedicht wird verraten, wer eigentlich welches Geschenk hätte bekommen müssen.
Ein fröhliches Buch mit bunten Bildern, auf denen viel zu entdecken ist.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Da muss noch viel geschehen

"Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!"
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25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen ist der Untertitel dieses Sachbuches, das wahrscheinlich hauptsächlich Frauen lesen werden.
Die Autorin und Moderatorin Alexandra Zykunov überschreibt ...

25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen ist der Untertitel dieses Sachbuches, das wahrscheinlich hauptsächlich Frauen lesen werden.
Die Autorin und Moderatorin Alexandra Zykunov überschreibt jedes Kapitel mit einer Aussage, die wir häufig im Alltag hören.
„Aber ich liebe mein Kind – da kann ich doch fürs Kümmern kein Geld verlangen.“ Dieses Kümmern heißt im Buch durchgängig „Care-Arbeit“. Also die Arbeit, die meist an uns Frauen hängen bleibt. Weil wir uns verantwortlich fühlen, dass mit den Kindern und im Haushalt alles klappt. Selbst wenn der Mann auch einen Anteil an der „Car-Arbeit“ hat, wird es immer weniger Zeit sein als die von der Frau geleistete. Diese Aussagen werden von der Autorin durch Zahlen belegt, am Ende das Buches ist ein Liste der Verweise zu finden.
„Frauen wollen doch gar keine Kariere machen.“ Ist auch so eine Behauptung, die ein differenziert Antwort benötigt. Sicher gibt es Menschen, die den Sinn ihres Lebens nichts im beruflichen Fortkommen sehen. Hier wird aber gezeigt, dass es einfach nicht genügend Möglichkeiten für eine Kariere für Frauen gibt und dass Frauen, die ehrgeizig nach oben streben, nicht die erste Wahl bei Personaler ist, im Gegensatz zu Männern, denen ihre Kariere über alles geht.
Da ich viel Kinderliteratur bespreche fand ich das Kapitel „Frauen kratzen sich die Augen aus - Filme, Serien und Co.“ Sehr interessant. In Kinderserien haben die Protagonist*innen zu 72-88% männliche Namen, selbst, wenn es sich um Pflanzen handelt.
Bei der Lektüre gibt es viel zu überlegen und nachzudenken. Leider musste ich, deren Englischkenntnisse nicht so sehr gut sind, (Liegt wohl am Alter und an der Schulbildung) mich mit vielen englischen Ausdrücken herumschlagen, die mir nicht geläufig sind. Auch bei der Abkürzung DIY (Do it yourself) musste ich erst Google fragen. Sonst liest sich das Buch leicht und mit viel Ironie.
Was mir besonders gut gefiel waren die kleinen Selbstgespräche, in denen Alex sich selbst widersprach, um dann zu widersprechen.

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