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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2020

toller Schwedenkrimi für die kalten Tage

Totenwinter
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Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. ...


Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. Ihr plan ist es, sich in Ruhe von Freunden und Kollegen zu verabschieden und ihre letzte Ausgabe in Ruhe herauszugeben. Als dann aber der Inhaber der ortsansässigen Lakritzfabrik von einem Schornstein in den Tod stürzt, gerät der ganze Ort in Aufruhr. Als sich die Vorkommnisse häufen, beschließt Tuva diesen auf den Grund gehen und bringt sich damit selbst in Gefahr. War es wirklich ein Selbstmord, oder stecken noch viel dunklere Geheimnisse hinter den Mauern der Lakritzfabrik?

Natürlich habe ich, wie könnte es anders sein, die Sache mal wieder von hinten aufgerollt. Denn „Totenwinter“ ist bereits das zweite Buch um die junge Journalistin Tuva Moodyson. Wem es aber rein um diesen einen Kriminalfall geht, wird sich daran weiter nicht stören. Zwar gibt es einige Andeutungen auf Geschehnisse aus dem ersten Teil, diese tragen aber nicht entscheidend zu dem hier behandelten Selbstmord des Fabrikbesitzers bei und unterbrechen somit weder das Verständnis noch den Lesefluss. Wem es aber um die Entwicklung der Figuren geht, sollte definitiv mit „Totenstille“ beginnen. Mich haben die Andeutungen jedenfalls so neugierig gemacht, dass ich auch dieses Buch lesen werde.

Will Dean versteht gekonnt Spannung aufzubauen und seine Leser mitzureißen. Er erzählt seinen Kriminalroman flüssig und in einer eingängigen Sprache aus der Sicht der jungen Redakteurin. Nicht zuletzt dadurch wird Tuva zu der Sympathieträgerin schlechthin. Dean zeichnet seine Figuren facettenreich, detailliert und realistisch. Sie überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit. Alle von Ihnen haben ihr Päckchen zu tragen und so habe ich besonders Tuva sofort ins Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert.

„Totenwinter“ kommt ohne große Action und aus dem Hut gezauberten Überraschungen aus. Der Krimi hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Pageturner entwickelt, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Will Dean hat mir mit „Totenwinter“ definitiv eines meiner Lesehighlights 2020 beschert. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

süße Geschichte

Achtung, Übernachtung!
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Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 6-jährigen Sohn gelesen, den die Spannung ziemlich schnell ergriff. Er konnte bereits den Text gut lesen und erfreute sich auch an den liebevollen Zeichnungen.
Nachdem ...

Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 6-jährigen Sohn gelesen, den die Spannung ziemlich schnell ergriff. Er konnte bereits den Text gut lesen und erfreute sich auch an den liebevollen Zeichnungen.
Nachdem er in die Story um Hühnchen ( der Name war übrigens der Brüller für meinen Sohn ) gefunden hatte, wollte er unbedingt jeden Abend weiterlesen. Die Autorin hat es meiner Meinung gut geschafft die Spannung für Kinder hochzuhalten und verpackt auch Lehrreiches kindgerecht.

Fazit: Uns hat das Buch sehr gut gefallen und wir hoffen auf ein neues Abenteuer mit Hühnchen

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Veröffentlicht am 11.12.2020

unterhaltsam

Sterbewohl
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Da die Rentenkasse leer ist, belohnt der Staat alle Alten mit einem letzten Urlaub, wenn sie dann freiwillig das Zeitliche segnen. Doch ist da wirklich alles freiwillig? Und wie moralisch einwandfrei ist ...

Da die Rentenkasse leer ist, belohnt der Staat alle Alten mit einem letzten Urlaub, wenn sie dann freiwillig das Zeitliche segnen. Doch ist da wirklich alles freiwillig? Und wie moralisch einwandfrei ist so eine Vorstellung?

Der lockere Schreibstil ließ mich direkt in die Story eintauchen und ich fühlte mich, wie ein Teil der Rentnertruppe.
Auch wenn ich noch nicht in diese Altersgruppe passe, so konnte ich doch einige Situationen gut nachvollziehen.

Auf den ersten Blick ist das sich hier abspielende Szenario sicherlich an den Haaren herbeigezogen. Doch irgendwie bleibt ein mulmiges Gefühl, ob es nicht doch vorstellbar wäre.
Wie schnell kam z.B. damals Hitler an die Macht? Das war auch unvorstellbar - bis es wahr wurde.
Alles in Allem, hat mich das Buch gut unterhalten, aber auch irgendwie verängstigt und lässt mich nachdenklich zurück.
Die Botschaft dahinter sollte aber jeder verinnerlichen. Sich niemals minderwertig fühlen und immer für sein Recht kämpfen.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

nicht überzeugend

Die gefährliche Mrs. Miller
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Zu Beginn lernen wir Phoebe und Wyatt kennen, deren Ehe am Ende angelangt zu sein scheint. Während er allerdings noch versucht, eine Lösung zu finden, um ihre Liebe zu retten, scheint Phoebe mit dem Thema ...

Zu Beginn lernen wir Phoebe und Wyatt kennen, deren Ehe am Ende angelangt zu sein scheint. Während er allerdings noch versucht, eine Lösung zu finden, um ihre Liebe zu retten, scheint Phoebe mit dem Thema durch zu sein. Gut für sie beide, dass sie keine Kinder haben, denkt sie sich.

Zitat Pos. 336: "Sie steht nicht auf und geht ins Haus, um dem Krach zu entkommen. Das Wissen, dass sie ihm jederzeit, wenn sie möchte, entfliehen kann, ist bereits befreiend genug. Im Gegensatz zu der Person, die sich da drüben um die kleinen steuerlich absetzbaren Wesen kümmern muss, kann sie machen, was sie will."

Und diese kleine Textpassage sagt auch schon einiges über Phoebes Charakter aus. Sie wirkt kühl, distanziert, sarkastisch. Wenn man allerdings zwischen den Zeilen liest, merkt man früher oder später, dass jemand nicht grundlos so wird, sondern dass Dinge in der Vergangenheit geschehen sind, die maßgeblich dazu beitrugen. Manchmal empfand ich Phoebe gegenüber sogar Mitleid. Meistens jedoch verdrehte ich wegen ihr die Augen.

Da sie unsere Hauptprotagonistin ist, wird primär aus ihrer Sicht erzählt. Hier hätte die Autorin meiner Meinung nach ruhig weniger ins Detail gehen brauchen, denn oft verliert sie sich in Erklärungen und Ausschweifungen, die dann etliche Passagen zäh wie Kaugummi machen. Da muss man sich dann ordentlich durchquälen und selbst bei Laune halten. Schafft man das, wird man mit einer Wendung belohnt, die ich so nicht kommen sah. Die zwar für mich etwas drüber war, nicht ganz ausgereift vielleicht, jedoch für den ein oder anderen Leser sicher einen Adrenalinkick bereithält. Genau dieser Twist wird nämlich von englischsprachigen Rezensenten bis in den Himmel gelobt. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Wie gesagt, mir war das hin und wieder zu unrealistisch. Insbesondere im zweiten Akt, als die zweite Mrs Miller ins Spiel kommt. Hier überschlagen sich die Ereignisse, die meiner Meinung nach im wirklichen Leben so nicht passieren würden. Einzig das Geplänkel zwischen den Charakteren, ihr düsteres Ping-Pong-Spielen, das gegenseitige Beschatten fand ich wirklich spannend und aufregend.

Der Schreibstil ist zeitgemäß und angenehm. Keine unnötigen Floskeln oder holprige Formulierungen. Lediglich die erwähnten Ausschweifungen minderten den Lesefluss.

Fazit: Eine gute Grundidee, aus der man noch mehr hätte rausholen können. Dennoch schlage ich vor, dass man sich selbst ein Bild davon macht, denn wie gesagt gibt es zahlreiche sehr positive Stimmen zu diesem Buch ... und nur weil mir die Story nicht so gefiel, heißt das ja nicht, dass das auch für euch Leser dort draußen gilt.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

lesenswert

Nur Heringe haben eine Seele
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Fred Sellin gibt in seinem Buch über den Serienmörder Rudolf Pleil einen wirklich interessanten Hintergrund wieder. Pleil, der Ende der 40er Jahre nach einem Mord an einem Kaufmann verhaftet wurde, schreibt ...

Fred Sellin gibt in seinem Buch über den Serienmörder Rudolf Pleil einen wirklich interessanten Hintergrund wieder. Pleil, der Ende der 40er Jahre nach einem Mord an einem Kaufmann verhaftet wurde, schreibt sich in Haft alles von der Seele. Seine Aufzeichnungen schockieren und er spielt seine Handlungen runter. Doch offenbar ist er so stolz auf seine Taten, dass er weitere Morde an unzähligen Frauen gesteht, die teilweise nie ganz aufgeklärt werden konnten. Wenn man den Aufzeichnungen Pleils folgt, wird schnell deutlich, dass seine Bildung nicht die Beste war, er aber immer "klar" im Kopf war. Diese Tatsache wird auch durch zahlreiche Gerichtsprotokolle und ärztliche Gutachten bekräftigt. Ein völlig skrupelloser Mensch, bei deren Taten es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Dieses Buch ist absolut schockierend, aber auch hochinteressant.
Klare Leseempfehlung.

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