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Veröffentlicht am 15.05.2021

Nicht schlecht, aber leider nicht so gut wie sonst

Nach dem Sturm
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Cate entstammt einer Schauspieler-Dynastie, begründet von ihren Urgroßeltern. Immer waren die Sullivans seitdem Schauspieler und zwar verdammt gute. Auch Cate hat mit ihren 10 Jahren schon erste Erfahrungen ...

Cate entstammt einer Schauspieler-Dynastie, begründet von ihren Urgroßeltern. Immer waren die Sullivans seitdem Schauspieler und zwar verdammt gute. Auch Cate hat mit ihren 10 Jahren schon erste Erfahrungen sammeln dürfen. Doch dann wird sie vom Anwesen der Familie entführt. Sie kann entkommen und die Täter, darunter ihre eigene Mutter, werden verhaftet. Doch damit ist das alles längst nicht vorbei. Nicht nur Cate hat mit den damaligen Geschehnissen zu kämpfen, auch die Täter haben nicht vergessen, wem sie ihre Haftstrafen verdanken.


Das Buch beginnt spannend mit der Familiengeschichte und Cates Entführung. Das alles ist total interessant und man will unbedingt wissen, was da noch kommt. Doch dann kommt vor allem eins: Länge.

Das Buch folgt zu 90% Cates Leben. Wie sie nach dem Trauma versucht hat auf die Beine zu kommen, wie ihr Leben aussah. Es gibt verschiedene Teile, Teil 1 mit Cate als 10-jähriger, in Teil 2 ist sie 17/18 und in Teil 3 noch mal etwas älter. Man erfährt wie sich ihr Leben entwickelt, ab und an wie es Dillon gerade geht, dem Jungen, der ihr damals nach der Entführung geholfen hat, indem er und seine Familie sie aufnahmen und die Polizei riefen. Seitdem sind ihre Familien verbunden. Später mausert sich Dillon noch zu einem Protagonisten, aber das dauert.

An sich ist das alles nicht uninteressant, aber leider zieht es sich. Manchmal sogar sehr. Normalerweise entwickelt sich bei Nora Roberts recht schnell eine Liebesgeschichte, man schmachtet und es wird spannend und schon ist man mittendrin und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Hier kann man es leider.
Wie gesagt, Cates Leben ist nicht uninteressant, aber nach über der Hälfte geht es nach wie vor eben darum. Ihr Leben. Die Liebesgeschichte kommt erst später. Das gibt dem Buch eine ganz andere Dynamik und es entstehen Längen.

Leider fand ich das Buch sehr vorhersehbar. Es gab keine Überraschungen, keine Geheimnisse. Man hat immer alles sofort erfahren, bzw. war es so offensichtlich, dass man es gar nicht nicht herausfinden konnte. Das ist echt schade, denn so ging sehr viel von der Spannung verloren.

Ein riesiger Pluspunkt sind die Charaktere, nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Familien, die Sullivans und auch Dillons Familie. Sie sind total sympathisch und man muss sie einfach mögen.
Auch die „Bösen“ fand ich gut ausgearbeitet und überzeugend.

Was mir ebenfalls gefallen hat, war die Darstellung der Medien und wie sie mit Personen in der Öffentlichkeit, vor allem Schauspielern in den USA umgehen. Wir alle kennen ja die Schlagzeilen, die man sieht, wenn man beim Friseur sitzt oder auch nur an einem Kiosk vorbei geht. X Promis sind quasi wöchentlich schwanger, drogenabhängig, lassen sich scheiden oder was weiß ich. Ich finde es schlimm, dass es erlaubt ist, solche Lügen zu verbreiten nur weil man es „Gerüchte“ nennt.


Fazit: Ich fand die Charaktere wirklich toll, die Protagonisten, wie auch ihre Familien. Die Entführung am Anfang fand ich spannend, wenn auch für meinen Geschmack zu offensichtlich, was die Hintergründe anbelangt. Dann aber gab es vor allem eins: Längen. Leider. Man folgte vorwiegend Cate und ihrer Lebensgeschichte, was nicht uninteressant war, aber sich leider für mich sehr zog. Erst nach der Hälfte kommt die Liebesgeschichte dazu und das Buch entwickelt langsam den typischen Nora Roberts Zauber. Allerdings hat es mir dafür zu lange gedauert.
Ich fand es auch schade, dass der Spannungsteil offen gestaltet war, man wusste immer wer was getan hat, da kam für mich dann leider keine Spannung auf. Ich habe mich nur gefragt, wie Menschen so böse sein können, aber das war‘s dann auch schon.

Ich fand das Buch nicht schlecht, aber es kann für mich nicht mit den letzten Werken von Nora Roberts mithalten. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Anfangs oft an der Grenze zum Nerven, aber es wurde besser

Hollywood Love Story
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Liam ist ein Star in Hollywood. Aber damit einher gehen auch diverse Probleme. Zum Beispiel eine Haushälterin, die seine Unterwäsche auf eBay verkauft! Er braucht dringend eine neue Haushälterin, jemand, ...

Liam ist ein Star in Hollywood. Aber damit einher gehen auch diverse Probleme. Zum Beispiel eine Haushälterin, die seine Unterwäsche auf eBay verkauft! Er braucht dringend eine neue Haushälterin, jemand, dem er vertraut. Ein Glück, dass die Schwester seines Managers in einer Notlage und einfach perfekt ist. Schnell wird Shelby nicht nur seine Gute Fee, sondern auch seine beste Freundin. Bis Liam eines Tages mit Schrecken erkennt, dass Shelby weit mehr ist als das. Sie ist seine Welt. Aber wird sie einem Kindskopf wie ihm überhaupt eine Chance geben?


Anfangs kam mir Liam vor, wie allerhöchstens 13. Er hat viel gejammert, geschmollt, Blödsinn gemacht und um Aufmerksamkeit und Leckerchen gebettelt, wie ein Welpe. Manchmal ist er mir auf die Nerven gegangen mit seinem unreifen Verhalten. Aber irgendwie ist Liam auch total süß. Er hat so etwas an sich, dass er einen, auch wenn er gerade total nervt, irgendwie auch zum Lachen bringt.
Seine Wortwechsel mit Shelby sind total witzig und man merkt einfach, dass sie einander komplett verstehen. Liam weiß an der Musik, die Shelby hört, wie es ihr geht. Sie weiß immer ganz genau, was er braucht.

Liam ist nach außen hin ein Traummann. Gutaussehend, reich, berühmt, charmant. Aber der „echte“ Liam ist extrem bedürftig. Er vereinnahmt Shelby, aber kommt damit ihrem Bedürfnis, sich um andere zu kümmern sehr entgegen. Sie geben einander genau das, was sie brauchen. Aber reicht das für eine Beziehung? Zumal Liam ja wirklich sehr unreif ist.

Es dreht sich in diesem Buch sehr viel um Sex – das hat mich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht gestört. Ich fand die beiden da ehrlich gesagt immer sehr süß, manchmal witzig und auch heiß.

Gut, zwischendrin hat das Buch eine ziemliche Wendung hingelegt und der Fokus hat sich ziemlich verschoben. Die Dynamik hat sich verändert. Ich fand das aber wichtig und gut. Die beiden mussten sich verändern, irgendwann. Schon allein durch die äußeren Umstände hatten sie keine Wahl.

Die große Wendung hatte ich schon befürchtet, fand aber auch sie passend für das Buch und die Charaktere. Sie übt auch deutliche Kritik an einer Sache, die ich selbst auch ziemlich schlimm finde – ich will nicht spoilern, deswegen kann ich hier nicht mehr verraten.

Meine Kritik zielt auf den letzten Teil vor Schluss ab. Hier wird nämlich kräftig auf die Vorspulen-Taste gedrückt. Man fliegt durch Monate und Jahre und jeder Absatz ist wieder ein deutlicher Zeitsprung. Ich kann verstehen, warum und es war ja auch interessant und witzig, aber mir ging das viel zu schnell. Ich hätte mir gewünscht, dass dieser Teil etwas weniger hetzen würde. Man hat echt das Gefühl sich auf einer Handlungs-Autobahn zu befinden, ohne die Chance langsamer zu werden. Es fliegt einfach alles an einem vorbei. Ich hätte es schöner gefunden, dieser Teil wäre anders gestaltet worden, meinetwegen durch Rückblenden oder so, aber so wirkt es einfach gehetzt, als habe die Autorin da einfach noch einiges drangestückelt. Das ist schade.


Fazit: Obwohl mir Liam immer wieder mit seiner unreifen Art auf die Nerven gefallen ist – manchmal war es einfach zu viel! – fand ich ihn gleichermaßen aber auch irgendwie liebenswert. Er war so bedürftig wie ein Welpe und immer wieder ähnlich niedlich. Mir haben die Gegensätze der Protagonisten sehr gut gefallen, ebenso wie die Entwicklung beider. Auch die Handlung fand ich sehr gut – vorhersehbar oft, ja, aber trotzdem schön. Was mich allerdings gestört hat, war der letzte Teil vor Schluss, da gab es zu viele Zeitsprünge. Es wirkte, als habe die Autorin versucht noch so viel wie möglich irgendwie in das Buch zu quetschen. Es war einfach zu viel.

Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen und bekommt von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Leider sehr verworren und extrem langweilig

Girl A
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Triggerwarnung: Kindesmisshandlung!

Alexandra war Girl A. Sie ist der Hölle ihrer Kindheit entkommen und hat ihre Geschwister gerettet. Ihr war die Flucht gelungen, sie war die, die Hilfe geholt hat. ...

Triggerwarnung: Kindesmisshandlung!

Alexandra war Girl A. Sie ist der Hölle ihrer Kindheit entkommen und hat ihre Geschwister gerettet. Ihr war die Flucht gelungen, sie war die, die Hilfe geholt hat. Jetzt ist Alexandras Mutter im Gefängnis gestorben und hat sie zur Testamentsvollstreckerin auserwählt. Doch um die Aufgabe zu erfüllen, muss sie Kontakt mit ihren Geschwistern aufnehmen – mit einigen hat sie schon sehr lange keinen Kontakt mehr gehabt.
Eine Reise durch ihre Vergangenheit beginnt, mitsamt all ihrer Grausamkeit.


Die Grundidee fand ich mega, eine Frau, der wir durch ihre grauenvolle Kindheit in Gefangenschaft folgen. Wir alle kennen die Schlagzeilen, wenn so etwas auffliegt, meist, weil sich ein Kind befreien kann und Hilfe ruft. Hier ist man dabei und hier erfährt man auch, wie unterschiedlich die Geschwister diese Traumata verarbeitet haben, was aus ihnen geworden ist.

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wollte es unbedingt lesen, aber leider fand ich es vor allem eins: merkwürdig.

Ich hatte massive Probleme der Handlung zu folgen. Sie springt ständig hin und her zwischen Vergangenheit, Gegenwart, früherer Vergangenheit, noch früherer Vergangenheit etc. es geht ständig, ohne Vorwarnung hin und her. Ich habe immer wieder Orientierungsprobleme gehabt. Wo bin ich jetzt? Wann genau soll das sein? War das vor XY oder danach?

Davon abgesehen fehlte mir komplett das Gefühl. Es wird für mein Empfinden komplett gefühlskalt erzählt. Man spürt zwar, wie man selbst entsetzt ist und Mitleid empfindet, aber von Alexandra oder ihren Geschwistern kommt nichts. Im Gegenteil. Zudem konnte ich die meisten auch nicht verstehen oder ihr Handeln nachvollziehen. Die meiste Zeit dachte ich mir nur immer und immer wieder „Hä?“.

Ich fand das Buch ehrlich gesagt größtenteils sehr, sehr langweilig, verworren und anstrengend.
Es kam für mich keinerlei Spannung auf, einfach, weil das Gefühl fehlte und es durch die vielen Zeitsprünge extrem schwer war zu folgen.

Leider konnte ich auch die Wendung vorhersehen, wodurch sie mich nicht überraschen konnte. Natürlich war das trotzdem nicht ohne, aber durch die Umstände des Schreibstils, die Oberflächlichkeit der Beschreibung der Geschwister, auch Alexandras spürte ich zar Mitleid und Mitgefühl, wie ich es für jedes Wesen empfinden würde, dass so schreckliches erleiden musste, aber ich habe nicht mit ihr mitgelitten. Sie hat mich nicht durch die Geschichte geführt mittels ihrer Emotionen. Ich war nicht wirklich bei ihr.


Fazit: Ich hatte mich echt so sehr auf dieses Buch gefreut. Es klang so packend und spannend und emotional. Es war leider nichts davon – im Gegenteil. Ich fand das Buch extrem langweilig, verworren und sehr, sehr anstrengend. Das Lesen fühlte sich mehr wie Arbeit, als wie Vergnügen an.
Mir fehlte komplett das Gefühl. Die Erzählung wirkte monoton und kalt. Klar ist das, was die Kinder durchmachen mussten schrecklich, aber wenn man emotional nicht auf die Reise mitgenommen wird und die Erzählungen der verschiedenen Zeitzonen und Charaktere nicht zusammenpassen, dann fehlt dem Buch einfach etwas.

Auch die Wendung konnte mich nicht begeistert. Ich hatte sie leider schon viel früher vorausgesehen.

Leider hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht. Es bekommt von mir 1 Stern für die tolle Idee, aber mehr war bei dieser langweiligen und anstrengenden Umsetzung leider nicht drin. Schade!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Es hätte wirklich mega sein können ...

Laufe nicht
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Triggerwarnung: Entführung, Gewalt, Stalking!

Celestes Leben ist die Hölle. Ihr Vater ist ein religiöser Fanatiker, der eine eigene Sekte gründen will. Er hat seine Familie isoliert und kontrolliert alles. ...

Triggerwarnung: Entführung, Gewalt, Stalking!

Celestes Leben ist die Hölle. Ihr Vater ist ein religiöser Fanatiker, der eine eigene Sekte gründen will. Er hat seine Familie isoliert und kontrolliert alles. Er reagiert mit Folter, brutaler Gewalt, und psychischem Missbrauch auf alles, was ihm nicht passt. Aber Celeste hat einen Traum: sie hat sich heimlich an der Uni von Hawaii beworben und wurde zugelassen! Jetzt muss sie nur noch genug Geld für den Flug verdienen, dann kommt sie endlich aus Alaska raus! Doch sie wird erwischt.
Pluto stalkt Celeste schon seit Jahren. Er ist besessen von ihr, hat sie aber noch nie angesprochen. Er weiß um ihre Lebensverhältnisse und wartet nur auf eine Gelegenheit, um ihr Retter sein zu können, aber ohne erwischt zu werden. Diese Gelegenheit kommt ganz plötzlich, als Celeste von ihrem Vater beinahe zu Tode geprügelt und Anfang Januar aus dem Haus geworfen wird. Wenn Pluto sie nicht mitnimmt stirbt sie – also ist es doch eigentlich kein Verbrechen, oder?


Dieses Buch geht an die Thematik Stalking, Entführung und Gefangenschaft ganz anders heran. Es stellt viele Fragen, auch zu den Hintergründen. Warum hat Pluto getan, was er getan hat? Wie kann Celestes Verhalten erklärt werden? Wer ist im Recht, wer im Unrecht?

Ich fand es sehr interessant, dass dieses Buch aus beiden Sichtweisen geschrieben war, wobei Pluto in der Du-Form erzählt. Ich mag diese Art der Erzählung sehr, vor allem bei dieser Art Buch. Das verstärkt dieses „Stalker-Feeling“ noch zusätzlich.

Man fragt sich von Anfang an, ob Pluto böse oder gut ist. Er hadert mit seiner Entscheidung, aber tut er das nur, weil er keinen Ärger will, oder weil er es wirklich bereut Celeste die Entscheidungsfreiheit genommen zu haben? Und wenn er das tut, dann nur, weil er nicht will, dass sie ihn hasst, oder ist es aufrichtig gemeint?

Es gibt viele Grauzonen in diesem Buch, was ich sehr gut finde. Denn eine Geschichte wie diese ist nie schwarz oder weiß. Genauso wie man den Gefühlen der beiden nicht wirklich trauen kann, denn sie sind natürlich von der Situation beeinflusst. Die Frage ist nur: wie sehr? Spielt Celeste ihre Gefühle nur? Oder lässt sie sich auf Pluto ein? Tut sie es, um zu überleben, oder meint sie es ernst? Ist er einfach im Vergleich zu ihrem Vater und ihrer Mutter das kleinere Übel? Oder leidet sie gar am Stockholm-Syndrom?

Es werden sehr viele Fragen aufgeworfen und zu einem großen Teil auch nicht beantwortet. Man wird gezwungen sich selbst eine Meinung zu bilden und ich persönlich mag sowas sehr gern.

Ich habe aber auch etwas Kritik. Zum einen gab es einige Übersetzungsfehler im Buch – es war nicht extrem viel, fiel mir aber mehr als einmal störend auf. Zudem wird ab und an mit der Du-Perspektive gebrochen, indem die falsche Form von Worten oder Bezeichnungen benutzt wird, z.B. „ihre“ statt „deine“.
Zudem fehlte mir immer wieder das Gefühl. Vor allem bei Celeste wäre da so viel drin gewesen. Aber anstatt bei ihr zu bleiben über längere Zeit in diesem Raum und ihr eine Gefühlsachterbahn zu verpassen, ist man nur bei alltäglichen Situationen dabei, ohne dass genauer auf ihr Befinden eingegangen wird. Das ist schade, denn das hätte dem Buch so viel mehr Tiefgang geschenkt.


Fazit: Ich fand die Idee und die Herangehensweise wirklich gut. Man wird gezwungen sich viele Fragen zu stellen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Sowas mag ich sehr gern. Allerdings fand ich es sehr schade, dass immer wieder das Gefühl fehlte. Gerade bei Celeste hätte man da so viel mehr rausholen können.
Sehr vieles blieb offen, aber gerade das fand ich gut. Man muss sich auch am Ende wieder eine eigene Meinung bilden und die Puzzle-Teile zusammenfügen. Es gibt mehrere Versionen, die passen können, aber welche ist die, an die du glaubst?

Hätte das Buch etwas mehr Tiefgang gehabt und Celestes Gefühle stärker herausgearbeitet, hätte es wirklich mega sein können, so ist es gut. Von mir bekommt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Einerseits wirklich sehr gut, andererseits habe ich aber auch Kritik

Something Pure
3

Alice hasst ihren Job. Nicht so sehr den Job an sich, vor allem ihren Chef und die Tatsache, dass sie sich begrabschen lassen muss, wenn sie ihren Job, den sie dringend braucht, nicht verlieren will. Mit ...

Alice hasst ihren Job. Nicht so sehr den Job an sich, vor allem ihren Chef und die Tatsache, dass sie sich begrabschen lassen muss, wenn sie ihren Job, den sie dringend braucht, nicht verlieren will. Mit ihrem Abschluss kann sie nicht viel anfangen und sie braucht Geld, also bleibt ihr nichts anderes als Kellnern. Dann lernt sie den neuen Aushilfskellner kennen und zuerst traut sie ihm nicht, doch Beck erobert ihr Herz im Sturm. Er versteht sie wie niemand sonst und schon bald kann sie sich ihr Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Doch dann kommt Becks Geheimnis ans Licht: er ist verdammt reich. Sein Vater ist gestorben und er wird im Familienunternehmen gebraucht. Beck bittet Alice mit ihm zu gehen, aber kann das gut gehen? Sie kennen einander kaum und Alice hatte nie viel Geld – kann sie in der Highsociety bestehen? Oder wird ihre junge Beziehung an dem Gift der oberen Zehntausend zerbrechen?


Ich mochte Beck und Alice von Anfang an sehr – leider hat sich das zwischendrin aber deutlich abgekühlt. Gerade was ich anfangs so sehr an ihnen mochte – ihr Witz, die Gespräche mit Zitaten, Scherzen, blöden Sprüchen und dann wieder ernsten Themen – ging mir irgendwann auf die Nerven. Gerade die Witze und Sprüche werden ab einem gewissen Punkt einfach zu viel. Dadurch wirkt die Geschichte albern und oberflächlich, was sie absolut nicht ist.
Es steckt viel mehr hinter allem, als man vermuten würde und die Enthüllung dessen fand ich richtig gut. Das Problem ist nur, dass es sehr lange bis dahin gedauert hat. Es entsteht vor allem von Beck ein komplett falscher Eindruck.

Es ist ein heftiger Kulturschock für Alice von ihrem normalen Leben zu einem Leben an Becks Seite. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen. Dieser Überfluss, aber gleichzeitig auch die vielen Erwartungen, der Druck, das „von oben herab“ von allen Seiten. Es ist leicht sich davon überwältigen zu lassen und komplett den Bezug zur Realität zu verlieren.

Becks Familie ist eine Vollkatastrophe. Einige lernt man auch von einer anderen Seite kennen, andere bleibe einfach grauenvoll und unbeschreiblich snobistisch und bösartig.

Mich hat das Buch stellenweise an die Royal Family vs. Meghan und Harry erinnert, es geht hier zwar nicht um die Royals, aber die Erwartungen und der Druck sind ähnlich hoch. Plötzlich lebt man unter einem Mikroskop.

Einige Dinge haben mich ziemlich stark gestört, das waren letztlich die, bei denen deutlich mehr dahintergesteckt hat, als man je vermutet hätte. Ich fand es toll als das alles bei der Wendung rauskam, aber ich fand es schade, dass da nicht viel früher mehr angeklungen ist. Dadurch verliert das Buch leider bei der Beziehung zwischen Beck und Alice seinen Fokus. Das „Besondere“, das sie ausgemacht hat von Anfang ist irgendwann weg oder anders ausgedrückt, es wird überlagert von zu vielen Sprüchen und Witzen.


Fazit: Ich fand das Buch sehr interessant. Ich mochte die Protagonisten und auch einige der Nebencharaktere sehr gern. Die Thematik wird hier etwas anders angegangen und es gab sehr viele wirklich coole und witzige Szenen. Witz und Schlagfertigkeit werden von den Protagonisten auch oft wie eine Maske benutzt, um nach außen nicht zu zeigen, wie verletzlich sie wirklich sind, das passt gut zu ihnen, sorgt aber leider dafür, dass zumindest mir, die vielen Witze und Sprüche irgendwann auf die Nerven gefallen sind. Es war zu viel.

Die Wendung bzw. Auflösung gefiel mir dafür wieder richtig, richtig gut! Es ist schade, dass davon nicht schon früher mehr einfließt, das hätte dem Buch finde ich gut getan. Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen, sodass es für 4 Sterne gereicht hat.

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