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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2017

Wunderbarer mitreißender Roman

Manchmal musst du einfach leben
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Die Autorin hat einen schönen angenehmen Schreibstil.
Der Roman fängt aufregend mit voller Emotionen an.
Maribeth erleidet mit 44 Jahren einen Herzinfarkt.
Gott sei Dank hat sie ihn überlebt.
Der Schreck ...

Die Autorin hat einen schönen angenehmen Schreibstil.
Der Roman fängt aufregend mit voller Emotionen an.
Maribeth erleidet mit 44 Jahren einen Herzinfarkt.
Gott sei Dank hat sie ihn überlebt.
Der Schreck ist für sie und ihren Mann Jason groß.
Sie haben ein munteres lebhaftes Zwillingspärchen, Oscar und Liv.
Nach der Bypassoperation wird sie ziemlich schnell aus dem Krankenhaus entlassen. Und schon muss sie wieder den Familienalltag meistern. Schließlich hat sie alles Wichtige sonst immer erledigt. Da liegen alle Briefe noch ungeöffnet für sie bereit. Ihre Mutter soll ihr helfen denkt Jason, aber von der bin ich enttäuscht. Nun gut, Maribeth hat auch nicht mehr erwartet.
Das wird ihr zu viel und in einer Kurzschlusshandlung verschwindet sie ziemlich kopflos. Man kann ja eigentlich sagen, eine Mutter macht das nicht, aber man muss erst einmal in so eine Situation geraten.
Manchmal kann man nicht anders.
Der Autorin gelingt es gut, Maribeths Gedanken und Handlungen so zu schreiben, das ich die Situation nachempfinden kann.
Die neuen Personen, die jetzt dazu kommen lockern die Geschichte nett auf. Besonders die jungen Nachbarn sind einfach zu gut.
Maribeth arbeitet ihre Geschichte auf. Hinzu kommt noch, das sie adoptiert wurde. Sie macht sich Gedanken über ihre leiblichen Eltern. Hat sie ihre Herzkrankheit vielleicht geerbt?

Alles wird so eindrucksvoll erzählt, das ich in der Geschichte gefangen war und kein Ende finden konnte.
Ich bin total begeistert und muss unbedingt Ausschau nach früheren Romanen von Gayle Forman halten.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Alte Bekannte

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf
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Oliver Pötzsch hat mit seinem neuen historischem Roman „Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf“ wieder eine tolle Fortsetzung geschrieben.
Ich mag seinen kompetenten flüssigen und lebendigen Schreibstil.

Der ...

Oliver Pötzsch hat mit seinem neuen historischem Roman „Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf“ wieder eine tolle Fortsetzung geschrieben.
Ich mag seinen kompetenten flüssigen und lebendigen Schreibstil.

Der Prolog fängt 1649 ganz schön gruselig an.
Da wird eine junge Frau eingemauert
Dann geht es im Jahre 1672 um den Schongauer Henker Jakob Kuisl und seine Familie weiter. Er ist in den Rat der Zwölf der Henkersgilde gewählt worden.
Dafür reist er mit der gesamten Familie nach München. Die Tochter Magdalena ist mit dem Stadtmedicus Simon Fronwieser verheiratet, sie haben drei Kinder.
Simon ist für die Zeit schon sehr fortschrittlich bei seiner Arbeit und schreibt an einem Traktat, das er jetzt in München bekannten Ärzten zeigen will.
Jakob will bei dem Treffen auch einen Mann für die jüngere Tochter Barbara finden.

Er ist jetzt schon sechzig Jahre alt, da wird ihm die Arbeit schwer, aber so grummelig habe ich ihn nicht in Erinnerung.

Gleich als sie ankommen wird eine ermordete junge Frau gefunden, Jakob mischt gleich mit.
Dafür ist er ja bekannt.
Die Stimmung in München zwischen den Ratsmitgliedern ist teilweise erschreckend.

Nachdem wieder eine ermordete Frau auftaucht sucht die ganz Familie nach dem Mörder, sogar die kleinen Jungen beteiligen sich.

Ich liebe ja diese Romane, man merkt das der Autor die Stadt kennt, denn ich erkenne einige Stätten wieder, obwohl ich München erst einmal besucht habe.
Diesmal habe ich das Hörbuch gehört. Ein wahrer Genuss.
Der Sprecher Johannes Steck gibt dem Ganzen noch einen guten Flair. Es ist wie Kino. Er versteht es gut, die jeweilige Stimmung einzufangen und an uns weiterzugeben.

Oliver Pötzsch kann mich immer wieder gut unterhalten.
Ich kann den Roman Fans von historischen Romanen sehr empfehlen.


Veröffentlicht am 12.07.2017

Roman mit wichtigem Thema

Roofer
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Roofer ist ein Roman für Jugendliche, aber nicht nur. In erster Linie ist es ein Roman über Jugendliche, die sich fahrlässig in Gefahr bringen. Schon das Cover mit den Hochhäusern und den Jungen im Vordergrund ...

Roofer ist ein Roman für Jugendliche, aber nicht nur. In erster Linie ist es ein Roman über Jugendliche, die sich fahrlässig in Gefahr bringen. Schon das Cover mit den Hochhäusern und den Jungen im Vordergrund macht mir Angst. Dieses Klettern auf Baugerüsten ist sehr gefährlich, doch die Jugendlichen wollen sich hier beweisen und filmen die riskanten Aktionen, um die Filme auf youtube einzustellen.
Die Gruppe der Roofer hätte ich zu gerne einmal richtig durchgeschüttelt, damit sie zu Vernunft kommen. Mehr Verständnis hatte ich für Alice. Sie stößt ja eher zufällig zu diesen Leuten, da ihre beste Freundin Nasti in einen der Jungen verliebt ist. Auch Nasti bringt sich in Gefahr, weil sie über hohe Stahlträger balancieren soll. Die ganze Zeit hatte ich Angst, dass auch Alice sich zu Mutproben hinreißen lässt, da natürlich auch für sie Anerkennung wichtig ist.
Alice hat ein paar familiäre und schulische Probleme, doch das sind eigentlich Dinge, die leicht in den Griff zu bekommen wären. Leider ist Alice dennoch weitgehend isoliert, oder sie fühlt sich jedenfalls so. Es ist schön beschrieben, wie Nasti neu in die Schule kommt und Alice beste Freundin wird.
Dann gibt es noch einen Handlungsstrang mit dem jungen Obdachlosen Nik. Seine Beziehung zu seiner Großmutter, die er manchmal besucht, ist sehr schön beschrieben. Da sie nicht seine leibliche Großmutter ist, kann er nicht bei ihr leben. Doch es zeigt sich, wie er sich doch nach familiärer Zusammengehörigkeit sehnt, deswegen lebt er auf der Straße auch mit einem anderen Obdachlosen zusammen.
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass die beiden Handlungen um Alice und um Nik nicht besonders gut zueinander gebracht sind. Doch das fällt nicht sehr ins Gewicht.
Es ist wichtig, dass mit Roofer die Gefühlslage der Jugendlichen und was sie riskieren, thematisiert wird. Das kann man der Autorin Jutta Wilke, die ich bisher noch nicht kannte, hoch anrechnen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Leichte Urlaubslektüre

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall
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Darcy – Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall ist der vierte Band um den Kater.
Die Autorin Gesine Schulz hat mit der Reihe eine leichte fröhliche Urlaubslektüre geschrieben.
Ich hatte einen ...

Darcy – Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall ist der vierte Band um den Kater.
Die Autorin Gesine Schulz hat mit der Reihe eine leichte fröhliche Urlaubslektüre geschrieben.
Ich hatte einen früheren Teil Darcy – Der Glückskater im Buchladen gelesen. Der Roman war so kurzweilig, das ich diesen unbedingt kaufen musste. Ich war infiziert.
Im Prolog erfährt man warum Darcy unterwegs ist. Er ist auf einer Urlaubsreise von seiner Familie getrennt worden und jetzt auf dem Weg nach Hause. Darcy ist ein dreifarbiger Kater und solche sollen Glück bringen.
Renfield Hall ist ein etwas heruntergekommenes Herrenhaus.
Die Besitzerin Freda braucht unbedingt Geld für den Unterhalt des Anwesens. Freda ist seit kurzem Witwe und hat drei erwachsene Stiefkinder.
Es ist toll beschrieben wie die Familie miteinander umgeht, einfach lieb.
Ich wurde in die Geschichte eingesogen.
Es machte einfach Spaß diesen Roman zu lesen, er lässt sich nur zu schnell weglesen.


Veröffentlicht am 10.07.2017

Dunkle Atmospfäre

Dunkels Gesetz
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Dunkels Gesetz von Sven Heuchert fängt gut und nachdenklich machend an. Ich musste mich nur erst etwas einlesen. Der Roman liest sich hart, direkt und zwischendurch auch melancholisch. Der Protagonist ...

Dunkels Gesetz von Sven Heuchert fängt gut und nachdenklich machend an. Ich musste mich nur erst etwas einlesen. Der Roman liest sich hart, direkt und zwischendurch auch melancholisch. Der Protagonist ist Dunkel, ein Ex-Söldner, der versucht wieder in ein normales Leben zu kommen. Er hat zu viel grausames erlebt und kann das nicht vergessen.
Die Geschichte spielt in einem klene, Nest an der belgischen Grenze in Deutschland.
Der Autor hat ziemlich viele zwielichtige und kaputte Gestalten teilnehmen lassen. Da zählt ein Leben nicht viel. Ziemlich hoffnungslos.
Dunkel macht sich da keine Freunde. Es geht um Drogenhandel und Geldwäsche. Zwischendrin Dunkel, nur was da seine Aufgabe ist, habe ich nicht so richtig verstanden. Obwohl er da wohl so etwas gegen unbefugtes Betreten einer alten Grube unternehmen soll.
In einer Tankstelle, die Achim gehört, arbeitet Marie, deren Mutter, Achims Geliebte ist. Ich verstehe die Frauen ja nicht, die sich misshandeln lassen. Warum gehen sie nicht, überhaupt wenn sie eine Tochter haben. Man bekommt oft Angst um Marie, das Milieu ist nicht gut für sie und Achims Gerede zeigt seine Gesinnung..

Der Schreibstil ist gut, aber nicht unbedingt flüssig, sondern mehr hart und derb, aber stimmig. Das Ende kam mir zu plötzlich. Da hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht.
Das Cover zeigt die triste Gegend und die Trostlosigkeit. Zum Roman passend.

Ein krasser, nicht alltäglicher Roman.