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Veröffentlicht am 05.06.2018

Können ein alter Hof und Dorfidylle beim „zu sich selber finden“ helfen?

Küstenträume
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Mit „Küstenträume“ hat Marlies Folkens mehrere Komponenten zu einem gelungenen Roman verbunden. Einmal einen malerischen Spielort an der Nordseeküste, Frauenfreundschaft, Liebesgeschichte und Dorfidylle, ...

Mit „Küstenträume“ hat Marlies Folkens mehrere Komponenten zu einem gelungenen Roman verbunden. Einmal einen malerischen Spielort an der Nordseeküste, Frauenfreundschaft, Liebesgeschichte und Dorfidylle, dazu eine Portion Kinder und Tiere, gespickt mit Humor und einem locker lesbaren Schreibstil. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.

Tanja, eine sehr joborientierte Juristin, sieht ihren weiteren Lebensweg im Dschungel großer Firmen weltweit. Judith, eine alleinerziehende Mutter, bringt sich und ihre Tochter mit Aushilfsjobs durch. Doch glücklich sind beide nicht wirklich.

Ihre Wege treffen sich erstmals, als sie gemeinsam einen alten Hof an der Nordseeküste zu gleichen Teilen erben. Der Zufall, das Schicksal, oder vielleicht ihr Unterbewusstsein schafft eine Situation, um den beiden Frauen Zeit am Hof zu geben, sich gegenseitig und sich selbst kennenzulernen.

Doch gelingt es ihnen den alten Hof einigermaßen zu renovieren? Wollen sie das überhaupt? Oder geht doch wieder jede ihren Weg ins alte Leben zurück? Vielleicht mit einer neuen Freundin, und der Erinnerung an eine schöne Zeit am Hof? Wie werden sich die beiden Frauen entscheiden? Und was ist mit dem einen oder anderen Bauern? Kann einer das Herz von Tanja oder Judith für sich gewinnen? Dazu kommt die Verantwortung von Judith für ihre Tochter. Was ist für diese am Besten? So viele Fragen die die Geschichte interessant machen und dennoch liegt zum Schluss alles als abgerundetes Ganzes vor uns.

Marlies Folkens beschreibt die Zeit der Frauen am Hof in einer humorvollen, witzigen Sprache. Nicht nur einmal habe ich mich lächelnd beim Lesen erwischt. Es macht Spaß Tanja und Judith zu begleiten und sich ein paar Stunden von Marlies Folkens an die Nordseeküste entführen zu lassen. Ich persönlich hätte gerne noch weiter gelesen, denn, wie gesagt, ich habe das Buch regelrecht verschlungen.

Ich gebe meine Leseempfehlung allen, die eine witzig gehaltene Frauengeschichte mit Liebesromananteil in dörflicher Küstenumgebung lieben.

Veröffentlicht am 03.06.2018

mit Witz und schwarzem Humor in die Welt der Reichen und Schönen

Fünf-Sterne-Kerle inklusive
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Gaby Hauptmann schafft in „Fünf-Sterne-Kerle inklusive“ wieder einen erfrischend witzig und unterhaltsamen Roman. Die Seiten fliegen nur so durch die Finger.

Katrin, von Beruf Supermarktkassiererin, kann ...

Gaby Hauptmann schafft in „Fünf-Sterne-Kerle inklusive“ wieder einen erfrischend witzig und unterhaltsamen Roman. Die Seiten fliegen nur so durch die Finger.

Katrin, von Beruf Supermarktkassiererin, kann ihr Glück nicht fassen. Sie gewinnt einen Schiurlaub in einem 5-Sterne Hotel. Nie hätte sie sich selbst diesen teuren Urlaub leisten können.

Im Hotel behält sie die Tatsache des Gewinns und ihren Beruf für sich. Dieses kleine Geheimnis macht die reiche Männerwelt schon sehr bald neugierig auf sie. Doch ist es nur dieses kleine Geheimnis.

Schon findet sich Katrin inmitten des männlichen Interesses und genießt die Aufmerksamkeit der Reichen und Schönen. Durch einen Hinweis eines Freundes kommt sie aber auf die Intrigen gegen sie und versteht diese für sich zu nutzen.

Gaby Hauptmann lässt mich immer wieder schmunzeln und mir Katrin, inmitten dieser für sie ungewohnten Welt, bildlich vorstellen.

Ich kann dieses lesenswerte Werk jedem als Urlaubslektüre – nicht nur für den Schiurlaub – empfehlen. Mir hat das Lesen mehr als Spaß gemacht.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Spannende Themen, die auch beim Leser Fragen aufwerfen

Polarisiert
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Die Hauptfiguren in „Polarisiert“ von Peter Bogardt sind Andreas und sein Sohn Sebastian in ihrer eigenen Selbstfindungsgeschichte am Rande einer Verschwörungstheorie.

Der Programmierer Andreas entschließt ...

Die Hauptfiguren in „Polarisiert“ von Peter Bogardt sind Andreas und sein Sohn Sebastian in ihrer eigenen Selbstfindungsgeschichte am Rande einer Verschwörungstheorie.

Der Programmierer Andreas entschließt sich nach einem Burnout für ein selbstbestimmtes Leben in Sibirien. Ohne Vorkenntnisse, egal ob handwerklich oder im Gartenbau, tritt er sein neues Leben an. Nur durch Hilfestellung der hilfsbereiten Nachbarn überlebt er den ersten Winter. Andreas findet Zeit nachzudenken, was ihm wichtig ist. Seine Prioritäten ändern sich in der harten Wildnis Sibiriens. Wird er bleiben, oder nach Deutschland zurückkehren?

Sebastian ist Student in Berlin. Ein junger Mann, der nicht nur mit dem plötzlich und unvorbereiteten Umzug seines Vaters nach Sibirien klar kommen muss, sondern auch mit den Wirren der jugendlichen Liebe. Findet auch er seinen Platz?

Rund um die Lebensumstände der beiden zeigt uns Peter Bogardt eine Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit dem Klimawandel unserer Zeit auf.

Das Buch ist in verschieden lange Kapitel mit Ortsangabe, wo wir uns in diesem Kapitel befinden werden, geteilt. Das fand ich persönlich sehr hilfreich. Jedes Kapitel trägt einen kurzen, passenden Spruch oder Zitat als Art Überschrift. Der Schreibstil ist für mich gut lesbar und flüssig.

„Polarisiert“ polarisiert wirklich. Es hat in mir selbst zwei Pole geschaffen. Einerseits finde ich die Idee sehr gut. Spannende Abschnitte wechseln sich mit leichtern Kapiteln ab. Ein schöner Ausgleich. Und andererseits, ist mir, im Vergleich zum wirklich interessanten Schluss, die Einleitung etwas zu lange bzw. mit zu vielen Personen, geraten. Auch habe ich für mich nicht alle Fragen beantwortet gefunden. Was wiederum in der Sache der Natur liegen kann, dass es einfach keine Antworten gibt.

Ich finde hier zwei Ideen miteinander verknüpft, aber nur lose und nicht wirklich verbunden. So einmal die Idee der Verschwörungstheorie, die eigentlich nur im Strang Andreas einfließt. Andererseits die Vater/Sohn Selbstfindungsgeschichten in der für Sebastian die Verschwörungstheorie gleich Null Bedeutung hat.

Meine Leseempfehlung geht an jene Leser, die eine Vielschichtigkeit, gepaart mit abwechslungsreicher Spannung, aber nicht unbedingt eine vorgegebene und fix präsentierte Lösung, rund um Verschwörung und menschlicher Grenzsituationen, bevorzugen. Trotz der für mich offenen Punkte hat mir das Lesen Spaß gemacht und kurzweilige Stunden beschert.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Verständliche Einführung und Hilfestellung

Das Geheimnis der Dualseelen, Seelengefährten und Seelengeschwister
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Sandra Ruzischka schafft es in ihrem, doch sehr dünnen Büchlein, eine übersichtliche Einführung in das Phänomen der Dualseelen zu geben. Diese ist geteilt in Grundlagen und verschiedene Beziehungsmöglichkeiten. ...

Sandra Ruzischka schafft es in ihrem, doch sehr dünnen Büchlein, eine übersichtliche Einführung in das Phänomen der Dualseelen zu geben. Diese ist geteilt in Grundlagen und verschiedene Beziehungsmöglichkeiten. Ebenso bietet sie im dritten Teil des Buches Hilfestellung und Möglichkeiten bei Problemen mit der Dualseele an. Ganz praktische Übungen leiten auch nicht so versierte Leser an.

Durch die begrenzte Seitenanzahl schreckt das Buch auch „Wenigleser“ nicht ab.

Die Autorin geht aber nicht nur auf die Dualseelen ein, sondern beschreibt auch andere seelische Beziehungsformen um dem Leser einen groben Überblick geben zu können in welcher Beziehung er vielleicht gerade mit seinem Gegenüber steckt.

Auch wird angesprochen, dass die Beziehung zur Dualseele nicht immer nur harmonisch ablaufen wird. So kann der eine oder andere Leser hierin sehr wohl Beruhigung und Erklärung finden.

Auch der nach seiner Dualseele suchende Leser findet Interessantes und Hilfreiches. Vor allem gibt die Autorin Mut, seinen Weg weiterzugehen – wenn dies auch nicht unbedingt bedeutet, dass man die Dualseele in diesem Leben treffen wird.

Mir gefiel die Einteilung in die drei Kapitel „Grundlagen“, „Seelische Beziehungen“ und „Methoden zur Klärung und Selbsthilfe bei Problemen“. Die mit einfachen Worten beschriebenen Beziehungsmöglichkeiten, Erklärungen usw. sind für jedermann verständlich. So kann ich dieses Buch ruhigen Gewissens auch Neulingen auf dem Gebiet Dualseelen empfehlen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Fehler der Eltern erschweren dem Jugendlichen die Trennung zu verarbeiten

Der rote Swimmingpool
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„Der rote Swimmingpool“ steht für die perfekte, harmonische Vorzeigefamilie. Der Vater baute ihn extra für seine Frau, damit sie ihre Heimat und das Meer nicht so sehr vermisst.

Adam ist siebzehn Jahre, ...

„Der rote Swimmingpool“ steht für die perfekte, harmonische Vorzeigefamilie. Der Vater baute ihn extra für seine Frau, damit sie ihre Heimat und das Meer nicht so sehr vermisst.

Adam ist siebzehn Jahre, als seine Welt plötzlich und ohne Vorwarnung zerbricht. Sein Vater verlässt die Familie. Er bricht sogar den Kontakt zu Adam ab. Auch seine Mutter ist Adam keine wirkliche Hilfe. Sie lässt ihren Sohn ebenfalls im Ungewissen über die Trennungsgründe. Adam versteht die Welt nicht mehr. Aus all dieser Verzweiflung trifft Adam eine folgenschwere, falsche Entscheidung. Für die wird er auch zur Rechenschaft gezogen und wird zu Sozialarbeit verurteilt. Hierbei trifft er auf Tina. Sie wird ihm Stütze und wir dürfen die ersten Schritte einer aufkeimenden Liebe miterleben.

Das Verhältnis zu seinen Eltern ist angespannt, das Vertrauen verloren. Ob die drei es schaffen sich einander wieder anzunähern?

Natalie Buchholz führt uns durch Adams Geschichte mit zwei Erzählsträngen. Einmal Gegenwart nach der verhängnisvollen Tat, einmal wie es dazu kam. Diese Stränge wechseln sich kapitelweise ab. Anfangs hatte ich meine Probleme dieses System zu durchblicken, doch dann war es weiterhin kein Problem. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr zugesagt. Er ist leicht und flüssig zu lesen. Bei entsprechender Freizeit kann ich mir vorstellen, das Buch in einem Rutsch lesen zu können.

Zu den Protagonisten ist zu sagen, dass sie alle irgendwie sehr speziell sind. Manches ist nachvollziehbar, manches nicht unbedingt auf den ersten Blick, wird aber schlüssiger, wenn man weiter liest, anderes macht einfach nur nachdenklich. Gerade der Egoismus der Eltern war für mich schwer zu verdauen, dennoch ist mir bewusst, dass dies teilweise sehr wohl Realität ist. Leider.

„Der rote Swimmingpool“ ist einerseits ein leicht lesbarer Roman, gleichzeitig aber regt er zum Nachdenken an. Die Geschichte wird harmonisch abgerundet und ließ bei mir keine Fragen offen. Ich empfehle das Buch für all jene, die gerne das Erwachsenwerden mit seinen gewöhnlichen bis ungewöhnlichen Problemen mitverfolgen wollen.

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