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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2022

Zwei Leben plätschern durch die Zeit

Die Wunder
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„Die Wunder“ wird als feministischer Bildungsroman und augenöffnend beschrieben. Inwieweit sich dieses augenöffnend beziehen soll, hat sich mir nicht erschlossen. Dass beide Frauen, Großmutter und Enkelin, ...

„Die Wunder“ wird als feministischer Bildungsroman und augenöffnend beschrieben. Inwieweit sich dieses augenöffnend beziehen soll, hat sich mir nicht erschlossen. Dass beide Frauen, Großmutter und Enkelin, ihr Leben eher fristen als genießen können, das schon. Auch, dass sich ihre Leben, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sich doch in manchem gleichen.
Elena Medel beschreibt das Leben der Großmutter und ihrer unbekannten Enkelin. Eigentlich könnte sie zwei völlig fremde Frauen heranziehen um die Lebensweisen zu zeigen. Denn auch die beiden sind sich fremd. Kennen sich nicht. Der beschriebene Weg deutet auf ein gewisses Ende hin, das dann doch nicht eintritt, sondern eher die Geschichten im Sand verlaufen lässt. Schade.
Der Schreibstil der Autorin ist nicht wirklich einfach zu lesen. Kapitelweise wechseln sich Maria und Alicia ab. Überschriften erleichtern die Zuordnung der Zeit. Am Ende finden wir sogar ein Inhaltsverzeichnis der Kapitel.
Als kurzes Fazit muss ich sagen, dass die angesprochenen Themen, wie den Platz der Frau in der Gesellschaft, oder die Klassengesellschaft, interessant aufgearbeitet werden. Die Entwicklung der Geschichte mich aber nicht wirklich beeindrucken konnte. Und zum Schluss, dass man sich auf diesen speziellen Schreibstil einfach einstellen muss. Schnell mal nebenbei lesen, funktioniert hier nicht. Dennoch, oder gerade deswegen, ein Buch außerhalb der Reihe.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Starke Schwestern, gefühlvoll beschriebene Leben

Der Friesenhof
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Der erste Teil der Teehändler-Sage „Der Friesenhof: Auf neuen Wegen“ führt den Leser direkt mitten in das Schicksal des Friesenhofs im Jahre 1948. Die Schwestern kämpfen um ihren Hof erhalten zu können, ...

Der erste Teil der Teehändler-Sage „Der Friesenhof: Auf neuen Wegen“ führt den Leser direkt mitten in das Schicksal des Friesenhofs im Jahre 1948. Die Schwestern kämpfen um ihren Hof erhalten zu können, auch gegen den Widerstand der dritten Schwester und ihres Mannes. Sie beweisen viel Stärke, Kraft und Liebe. Einerseits zum Hof, andererseits zueinander. In Herzensangelegenheit steht es aber für alle drei Schwestern nicht gerade gut. Werden sie dennoch ihr Glück finden? Können Gesa und Hanna den Hof halten?
Fenja Lüders beschreibt ein Leben am Land der Nachkriegsjahre. Ihre Figuren sind glaubwürdig, authentisch und meistens sympathisch. Der Leser darf miterleben wie eng die Anschauungen damals sein konnten. Mit welchen Problemen junge Mädchen zu kämpfen hatten und wie die Werte, die Anschauungen und das Ansehen in der Gesellschaft wichtig waren.
Die meisten Fragen sind am Ende geklärt, da es sich jedoch um den ersten Teil einer Reihe handelt, ist es nur logisch, dass die eine oder andere noch offen bleibt.
Das Cover zeigt eine junge Frau. Sie scheint ein leichtes Leben und keine Sorgen zu haben. Hier hätte ich vielleicht ein etwas anderes Bild gewählt. Denn so leicht ist das Leben am Friesenhof nicht. Auch wenn die Schwestern jung sind und lebenslustig in die Welt blicken, so sind dies doch eher seltenere Momente. Dennoch wirkt der Roman mit einem Satz schwermütig.
Ich habe das Buch schnell und gerne gelesen. Mir machte es Spaß Gesa und ihre Schwestern zu begleiten. Ein schöner Sommerroman mit einem kleinen Blick in das Leben der Nachkriegsjahre.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Naja, es geht so

Rehragout-Rendezvous
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Die ersten Bücher habe ich wirklich gerne gelesen. Dieses lag jetzt schon länger und ich weiß nicht, ob ich mir noch einen Band besorgen würde.
Der Schreibstiel von Rita Falk ist gewohnt leicht zu lesen. ...

Die ersten Bücher habe ich wirklich gerne gelesen. Dieses lag jetzt schon länger und ich weiß nicht, ob ich mir noch einen Band besorgen würde.
Der Schreibstiel von Rita Falk ist gewohnt leicht zu lesen. Der Soft-Krimi fliegt nur so dahin. Dennoch lässt für mich „Rehragout-Rendezvous“ wenigstens ein bisschen Spannung fehlen. Ja, es geht natürlich wieder um die Familie Eberhofer und ihre Problemchen. Daneben, oder dazwischen, soll auch noch so etwas wie ein Krimi passieren. Irgendwie hat mich die Geschichte dieses Mal nicht abgeholt.
Grundsätzlich mag ich Figuren und Witz der Reihe schon, ich finde aber, dieses Buch kann man gut lesen wenn man sich einfach die Zeit vertreiben will. Mir hat die Authentizität der Figuren gefehlt, manche Handlung war nicht nachvollziehbar und eher gefühlskalt.
Das Cover hat seinen typischen Wiedererkennungswert der Reihe. Das finde ich passend.
Als Empfehlung würde ich dieses Mal sagen, man kann es schnell lesen, wenn man die Reihe nicht unterbrechen will.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Leidenschaft, Erotik, Sinnlichkeit

Sündiges Paris - Abenteuer eines Dienstmädchens | Erotischer Roman
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Ort und Zeit dieses kurzen Romans machen schon einen kleinen Teil des Reizes aus. Ein junges Dienstmädchen, ein sehr offenes Haus, erfahrene Gäste und viel Neugierde der Protagonistin verbinden sich zu ...

Ort und Zeit dieses kurzen Romans machen schon einen kleinen Teil des Reizes aus. Ein junges Dienstmädchen, ein sehr offenes Haus, erfahrene Gäste und viel Neugierde der Protagonistin verbinden sich zu einer anregenden Geschichte. Der Titel „Sündiges Paris“ mag etwas klischeehaft klingen, aber der Schreibstil von Lilou Diaz, sympathische Figuren und erotisch gelungene Szenen lassen dies den Leser schnell vergessen.
Gerade die Erotik finde ich hier interessant. Mal etwas ungenauer beschrieben, um dem Leser Raum für eigene Bilder zu geben, mal detaillierter, wechseln sie sich gekonnt ab. Auch eine Rahmenhandlung ist vorhanden, wenn sie auch sehr in den Hintergrund rückt. Doch sie fungiert perfekt als Brücke zwischen den sinnlich, leidenschaftlichen Erfahrungen von Lilou.
Das Cover zeigt ein Dienstmädchen, wenngleich es wohl wenig mit der Tracht im 19 Jahrhundert zu tun haben mag, bildet es doch mit Titel und Geschichte eine schöne Einheit.
Die Sprache ist etwas der Zeit angepasst, aber durchaus sehr leicht lesbar.
Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung, da ich viel Freude hatte, Lilou bei ihren ersten und doch schon sehr intensiven Erfahrungen begleiten zu dürfen.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Zwei beinahe zu große Themen für ein Buch

Wo die Wölfe sind
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Dieses Buch hat mich vom Titel und der Kurzbeschreibung von Anfang an gefangengenommen. Womit ich nicht gerechnet habe, war das zweite große Thema. Es wird vorab mit keinem Wort erwähnt und entwickelt ...

Dieses Buch hat mich vom Titel und der Kurzbeschreibung von Anfang an gefangengenommen. Womit ich nicht gerechnet habe, war das zweite große Thema. Es wird vorab mit keinem Wort erwähnt und entwickelt sich im Laufe der Seiten allerdings zum Hauptthema. Ich finde daher den Titel nicht unbedingt passend und die Kurzbeschreibung beinahe irreführend.
Ich habe mir etwas mehr über die Wölfe erwartet. Mir hätte das eine Thema mit den Wölfen, der Wiederansiedelung, der Rettung der Natur völlig gereicht. Oder zumindest bräuchte ich das zweite Thema nicht ganz so ausführlich – wenngleich es von Charlotte McConaghy wirklich gut dargelegt wurde.
Als sehr positiv sehe ich die wunderbare Beschreibung der schottischen Highlands, der Lebensweise der Wölfe, wie so eine Wiederansiedelung möglicherweise vor sich geht und deren Probleme. Die Protagonisten sind großteils greifbar und in ihren Handlungen, soweit ich das nachempfinden kann, authentisch.
Zusammenfassend halte ich fest, dass bis auf obige Punkte mir „Wo die Wölfe sind“ gut gefällt.

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