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Der_Blaue_Mond

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2022

bewusster Konsum

Kauf mich!
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Ein Buch über Konsum. Ideal für Leute, die in diesen Zeiten der Vielzahl der verfügbaren und oftmals unnötigen Dinge überdrüssig sind.
Die Autorin geht erstmal den Ursachen auf den Grund. Warum kaufen ...

Ein Buch über Konsum. Ideal für Leute, die in diesen Zeiten der Vielzahl der verfügbaren und oftmals unnötigen Dinge überdrüssig sind.
Die Autorin geht erstmal den Ursachen auf den Grund. Warum kaufen wir, was macht das mit uns? Ein kurzer Kick Serotonin und dann? Was ist eigentlich schlechter oder guter Konsum?
Der Schreibstil ist kurzweilig und humorvoll. Es liest sich einfach und gut. Wobei mir persönlich viele Dinge bereits bewusst sind, habe ich doch noch das eine oder andere mitgenommen. Das Thema Fast Fashion wird ausgiebig beleuchtet. Die negativen Konsequenzen von Polyester waren mir so nicht ganz bewusst. Ein weiterer Grund zukünftig hier auch ganz genau auf das Etikett zu schauen. Ganz abgesehen von den armen Menschen, die in der Produktion unter lebensunwürdigen Bedingungen Kleidung produzieren müssen, die bei uns nach wenigen Malen einfach in der Tonne landet.
Aber mein Motto ist sowieso: weniger ist mehr. Lieber hochwertig und bewusst.
Außerdem wird Palmöl und Co. angesprochen und welchen Einfluss die Industrie aufs Regal hat. Auch hier bestens als Basisaufklärung geeignet.
Vermisst habe ich weitere praktische Ideen, die Jeder und Jede im Alltag umsetzen kann, um unnötigen und umweltschädlichen Konsum zu vermeiden. Toll ist die Idee mit einem Leihhaus für Dinge, die man nicht oft benötigt, ähnlich einer Bücherei in jeder Stadt.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Sie leben unter uns...

Die Flüchtigen
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Basis ist ein sehr spannender Gedanke. Es gibt Lebewesen unter uns, die Flüchtigen, aber das wissen nur wenige. Sie sind schnell, Meister im Verstecken und eigentlich eine harmlose, sich stetig anpassende ...

Basis ist ein sehr spannender Gedanke. Es gibt Lebewesen unter uns, die Flüchtigen, aber das wissen nur wenige. Sie sind schnell, Meister im Verstecken und eigentlich eine harmlose, sich stetig anpassende Spezie.
Der Roman spielt in den 2040ern und ist eine Mischung aus Klassenkampf, KI versus Mensch, social scoring und eben den Flüchtigen.
Dazu kommt noch Familie und die Suche nach der plötzlich verschollenen vierjährigen Tochter.
Der Schreibstil ist umfassend und oft zu langwierig komplex. Mir fehlte eine klare Struktur. Es gibt einige wenige Kapitel, die allerdings nicht für Struktur sprechen. Einerseits gelungen finde ich die wechselnde Typographie, die klar machen soll, von welcher Erzählperspektive aus gerade berichtet wird. Andererseits nervte mich die ständig wechselnde Perspektive und die Eigenheiten der Buchstaben. Ebenso bin ich kein Freund der Buchstabenverwechslungen. Mir ist schon klar, dass das alles gewählt wurde um den Inhalt auch optisch zu unterstützen, aber das war für meinen Geschmack zu viel.
Mit steigender Seitenanzahl wird das Werk kreativer, kraftvoller und dynamischer. Trotzdem habe ich nicht wirklich Zugang gefunden, einiges erschien mir mehr als unlogisch.
Die Grundidee finde ich aber wirklich gelungen.
Fazit: für Science-Fiction Liebhaber kann es geniales Werk sein.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

erhellend

Das Zeitalter der Unschärfe
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Wenn ich so ein Buch bereits in der Schulzeit in die Finger bekommen hätte! Dann wäre Physik sicherlich nicht mein Hassfach gewesen.
Der Autor stellt die großen Themen wie die Entdeckung der Radioaktivität, ...

Wenn ich so ein Buch bereits in der Schulzeit in die Finger bekommen hätte! Dann wäre Physik sicherlich nicht mein Hassfach gewesen.
Der Autor stellt die großen Themen wie die Entdeckung der Radioaktivität, die Relativitätstheorie bis hin zur Quantentheorie und Atombombe chronologisch dar. Nur eben nicht langweilig. In knappen Kapiteln springt man oft zwischen den Physikern und deren Wirkungsstätten hin und her. Das besondere für mich war die Beschreibung der einzelnen Personen mit allen Eigenarten und die Verknüpfungen der Wissenschaftler untereinander. Das alle gemeinsam über Länder hinweg an einem Strang ziehen, um das Rätsel gemeinsam zu lösen und auszudiskutieren, vermisse ich heutzutage.
Auch das Netzwerk und die Unterstützung in den Kriegsjahren ist wunderbar geschildert.
Ob alles wirklich so gewesen ist, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber das Buch ist etwas besonderes und man kann vieles mitnehmen.
Sowohl für Physikmuffel als auch -interessierte geeignet!

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Männer, Western und Krieg

Die tristen Tage von Coney Island
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Aus der Zeit gefallen. Mir suggerierte das Cover eine völlig andere Richtung. Statt Freude auf dem Rummel sind diese short stories eher düster und traurig.
Und immer stehen Männer im Fokus. Und Western ...

Aus der Zeit gefallen. Mir suggerierte das Cover eine völlig andere Richtung. Statt Freude auf dem Rummel sind diese short stories eher düster und traurig.
Und immer stehen Männer im Fokus. Und Western und Krieg und das Meer. Also ehrlich gesagt habe ich keinen wirklichen Zugang gefunden. War aber trotzdem immer neugierig auf die nächste Geschichte.
Toll ist das Nachwort indem man einiges erfährt, der Autor ist nur 28 Jahre alt geworden und verstarb 1900 an den Folgen seiner Tuberkoloseerkrankung.
Für das Alter und diese Zeit war Stephen Crane definitiv seiner Zeit voraus. Die Texte sind gespickt mit kreativen Metaphern und man spürt die Experimentierfreude am Schreiben zwischen den Zeilen. Außerdem verfügte er über eine ordentliche Portion Humor, gepaart mit einigen skurillen Situationen wirkt das manchmal sehr erhellend. Für mich war das blaue Hotel die beste Geschichte.
Schade, dass ihm nicht weitere Lebensjahre gegönnt waren.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

ein Meisterwerk

Zum Paradies
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Die fast 900 Seiten sind fesselnd, tief, zeitintensiv und doch bedauere ich es, keine weiteren Seiten mehr in meinen Händen zu halten.
Es sind drei Epochen 1893, 1993 und die Zukunft im Jahre 2093, die ...

Die fast 900 Seiten sind fesselnd, tief, zeitintensiv und doch bedauere ich es, keine weiteren Seiten mehr in meinen Händen zu halten.
Es sind drei Epochen 1893, 1993 und die Zukunft im Jahre 2093, die den zeitlichen Rahmen für die drei unterschiedlichen Erzählungen bilden. Alle spielen an einem Ort, in NY. Die Autorin hat einen besonderen Schreibstil, alles wirkt realistisch trotz anderer Tatsachen und die Geschichten sind nicht nur durch gleiche Namen der Protagonisten verbunden.
Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen, Liebe, die nicht immer erfüllt wird. Aber auch darum, dass jeder eine Chance hat und diese ergreifen muss. Besonders nachhaltig beeindruckt hat mich der letzte Teil, ein Ausblick in eine Zukunft, die man so nicht haben möchte, aber spätestens seit Corona ein Szenario ist. Erinnert in vielen Dingen an Orwells Roman 1984, kombiniert mit Umweltproblemen und Krankheiten.
Die Hauptfiguren werden intensiv dargestellt und man kommt nicht umhin mitzufühlen. Das schaffen nicht viele Autoren, zumindest nicht in dieser Tiefe, daher ist es für mich ein Meisterwerk.

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