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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die McKennas auf Mördersuche

Dünnes Eis
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Kurz vor Weihnachten steht Reef McKenna mitten in der Nacht plötzlich blutüberströmt vor seinen verstörten Schwestern Piper und Kayden. Einige Stunden später klopft die Polizei an die Tür und verhaftet ...

Kurz vor Weihnachten steht Reef McKenna mitten in der Nacht plötzlich blutüberströmt vor seinen verstörten Schwestern Piper und Kayden. Einige Stunden später klopft die Polizei an die Tür und verhaftet Reef wegen Mordes, denn seine Freundin, die Snowboarderin Karli ist tot, und Reef wurde beim Verlassen des Tatortes gesehen. Obwohl alles gegen Reef spricht, ist die gesamte McKenna-Familie ist von seiner Unschuld überzeugt, allen voran seine Schwester Piper, und versucht nun auf eigene Faust, den wahren Mörder zu finden. Unterstützung finden sie bei Deputy Landon Granger, der schon lange mit der Familie McKenna eng verbunden ist und insgeheim große Gefühle für Piper hegt, die ihrerseits auch in ihn verliebt ist. Doch beide trauen ihren eigenen Gefühlen noch nicht, stehen sie ihnen doch bei der Suche nach dem Täter im Wege. Bei ihren Nachforschungen finden sie nicht nur heraus, dass das Opfer einige Geheimnisse hatte, sondern sie kommen dem Täter auch viel zu nah und bringen sich dadurch selbst in große Gefahr. Wird es ihnen gelingen, den Mörder zu überführen? Können Piper und Landon endlich über ihren Schatten springen und sich ihre Gefühle gestehen?

Mit dem Roman „Dünnes Eis“ hat Dani Pettrey den zweiten Band um die McKenna-Familie aus Alaska vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, die Spannungslatte wird sofort sehr hoch angelegt und steigert sich noch während der Handlung bis zum finalen Ende. Der Leser ist ab der ersten Seite inmitten des Geschehens und an der Seite der Familie McKenna und Landon Granger, die allesamt recht wagemutig und abenteuerlustig sind. Durch die verschiedenen Charaktere und die diversen Ermittlungsrichtungen bekommt die Geschichte eine eigene Dynamik und lässt den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere sind allesamt sehr detailliert und lebendig skizziert, sie haben Ecken und Kanten und wirken gerade deshalb authentisch und lebensecht. Piper ist eine resolute, sehr gläubige und selbstbewusste Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie ist sehr gläubig, dabei hat sie einen Dickschädel, lässt sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen, sobald sie sich zu etwas entschlossen hat. Oftmals kommen ihr allerdings ihre Gefühle in die Quere, die sie unbedacht und unvorsichtig handeln lassen. Landon Granger ist ein echtes Mannsbild, den so schnell nichts umhauen kann, doch bei Piper wird dieser Kerl wie Wachs. Er ist ein sehr integrer Mann, der Gott schon lange aus seinem Leben ausgeschlossen hat und diesen erst langsam wieder in sein Herz lässt. Auch die restlichen McKenna-Familienmitglieder haben jeder etwas besonders eigenes in ihrem Charakter und verleihen der Handlung und besonders den Dialogen die gewisse Spritzigkeit und einen eigenen Charme.

„Dünnes Eis“ ist ein spannender und prickelnder Kriminal-/Liebesroman, den man einfach nicht aus der Hand legen kann und der süchtig nach mehr macht. Auch der christliche Aspekt wurde schön hineingearbeitet, wirkt aber nicht missionierend, sondern untermalt an den richtigen Stellen die Geschichte. Man darf auf die nächsten Bände gespannt sein. Alle, die eine unterhaltsame Liebesgeschichte verpackt in einem spannenden Kriminalfall mögen, werden an diesem Buch wirklich ihren Spaß haben. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lizzis Jagd durch den Kiez

Lizzi und die schweren Jungs
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Seniorenhobbydetektivin Elisabeth „Lizzi“ Böttcher sitzt mit ihren Residenzbewohnern bei einem gemeinsamen Konzertbesuch in der Musikhalle in Hamburg und droht vor Langeweile fast einzuschlafen. Da ist ...

Seniorenhobbydetektivin Elisabeth „Lizzi“ Böttcher sitzt mit ihren Residenzbewohnern bei einem gemeinsamen Konzertbesuch in der Musikhalle in Hamburg und droht vor Langeweile fast einzuschlafen. Da ist endlich Pause und Lizzi kann nur an das kostenlose Buffet denken, als die Veranstaltung jäh unterbrochen wird durch das Auftauchen einer berüchtigten Motoradgang, die Lizzi für die Nachforschungen an einem verschwundenen Rentnerehepaar engagieren will. Kaum hat sich Lizzi darauf eingelassen, steckt sie mit der Unterstützung vom ehemaligen Kommissar Pfeiffer und der Möchtegern-Detektivin Mareike mitten in einem mysteriösen Fall, bei dem es um Drogen, rivalisierenden Banden, das Rotlichtmilieu und Mord geht. Wird Lizzi mit ihrem Team dem Verschwinden von Opa Edel und seiner Frau Gertrud auf die Spur kommen?

Anja Marschall hat mit ihrem Buch „Lizzi und die schweren Jungs“ endlich ihren zweiten Band um die Hobbydetektivin vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, mit dem richtigen Humor und Witz gewürzt, der Leser heftet sich direkt an Lizzis Fersen und folgt ihr und ihrer Spürnase durch den Hamburger Kiez auf der Suche nach der Wahrheit und den Übeltätern. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Durch das Legen von verschiedenen Fährten und Spuren gelingt es der Autorin sehr gut, den Leser zu verwirren und seine eigenen Überlegungen immer wieder zu überdenken. Auch die Wege durch die Stadt Hamburg kann Anja Marschall während der Geschichte wunderbar vermitteln. Da findet man sich als Leser ganz schnell auf St. Pauli, der Reeperbahn oder der Herbertstraße wieder, man bekommt das Gefühl, als wäre man hautnah dabei.

Die Charaktere sind sowohl herrlich skurril und verrückt wie normal und liebenswert. Sie wirken wie mitten aus dem Leben und deshalb sehr authentisch und lebensecht. Lizzi ist eine noch sehr rüstige Rentnerin, die ein hartes Leben an der Seite eines Kriminellen verbracht hat. Sie besitzt als ehemalige Schlachtereiverkäuferin nur eine kleine Rente und lebt durch einen glücklichen Zufall in einer luxuriösen Seniorenresidenz. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die eine sehr gute Spürnase und die gewisse Kombinationsgabe besitzt. Auch weiß sie sich zu behaupten und hat ihren eigenen Kopf, um sich durchzusetzen. Kommissar a.D. Pfeiffer ist Polizist mit Leib und Seele, wenn auch in seiner Dienstzeit in Ungnade gefallen, doch sein Beschützerinstinkt gegenüber Lizzi ist sehr ausgeprägt und die gemeinsamen Untersuchungen bringen ihm eine willkommene Abwechslung aus seinem eintönigen Alltag als Rentner. Mareike hat ein schwieriges Privatleben als alleinerziehende und arbeitslose Mutter mit einem pubertären Teenager. Die Freundschaft zu Lizzi und der Konkurrenzkampf mit Pfeiffer spornen sie zu Träumen für eine bessere Zukunft und zu Höchstleistungen an. Mucki ist ein schmieriger Kiezrocker, der ein großes Mundwerk und eine brutale Ader hat, sich die Leute unterzuordnen. Auch die anderen Protagonisten sind sehr abwechslungsreich gestaltet und untermalen mit ihren kleinen Randgeschichten die Haupthandlung, stiften aber auch Verwirrung, wie ein Krimi sie braucht, um unterhaltsam zu sein.

„Lizzi und die schweren Jungs“ ist eine gelungene Fortsetzung, die ohne weiteres für sich steht und sich allein lesen lässt ohne das Gefühl, etwas versäumt zu haben. Wer Krimis liebt und guten Humor zu schätzen weiß, ist hier genau richtig aufgehoben. Eine wirklich tolle Story, die eine absolute Leseempfehlung verdient!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn die Liebe unverhofft auftaucht...

Ein Gefühl wie warmer Sommerregen
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Alis Rivers hat ihren Traumjob, denn sie arbeitet bei der südwalisischen Seenotrettung in Tenby, als sie bei einem Einsatz den Tierarzt Evan Davis in letzter Minute aus dem Wasser fischt. Noch ahnt sie ...

Alis Rivers hat ihren Traumjob, denn sie arbeitet bei der südwalisischen Seenotrettung in Tenby, als sie bei einem Einsatz den Tierarzt Evan Davis in letzter Minute aus dem Wasser fischt. Noch ahnt sie nicht, wie sehr dieser Mann in ihrem Leben noch eine Rolle spielen wird, denn Alis hat mit Matthew eine langjährige Beziehung. Doch als Matthew ihr einen Heiratsantrag macht, lehnt Alis diesen ab, denn sie hat festgestellt, dass sie Matthew nicht so liebt, dass es für ein ganzes Leben reicht. Ein dringender Anruf ihrer Mutter Joan bringt Alis widerwillig zurück auf die heimatliche Pferdefarm, die sie 11 Jahre zuvor fluchtartig verlassen hat, denn das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig. Wie es der Zufall will, trifft Alis ausgerechnet dort Evan Davis wieder, den von ihr geretteten Tierarzt. Wird sich Alis der Herausforderung stellen und sich ihrer Vergangenheit stellen? Welche Rolle wird Evan Davis in ihrem Leben spielen?

Ella Simon hat mit ihrem Buch „Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ einen zauberhaften Liebesroman als Debüt vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, dabei aber auch gefühlvoll, der Leser ist von Beginn an mittendrin im Geschehen. Der Spannungsbogen wird schon zu Beginn gelegt und steigert sich im Verlauf der Handlung immer weiter. Die Beschreibungen sind sehr detailliert und geben dem Leser das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Die Autorin weiß mit Worten und Emotionen zu spielen, so erfährt der Leser während der Lektüre die gesamte Klaviatur der Gefühle. Sowohl Mitgefühl als auch Wut oder Freude werden im Verlauf der Handlung geweckt, je mehr man die Protagonisten bei ihren Gedanken, Gefühlen und Taten verfolgt.

Die Charaktere sind sehr liebevoll angelegt, sie haben Ecken und Kanten, wirken gerade deshalb sehr lebendig und authentisch. Sehr schön zu beobachten ist auch die Entwicklung der einzelnen Protagonisten während der Handlung, so erwächst aus anfänglichem Misstrauen gegenüber dem einen oder anderen ganz langsam Sympathie und Verständnis in Bezug auf das Tun des Einzelnen. Alis ist eine sehr angenehme junge Frau, für die Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl nicht nur leere Worte sind, sondern Eigenschaften, die sie tagtäglich lebt. Gleichzeitig ist sie eine getriebene Seele, die vor ihrer Vergangenheit davonläuft und alles in sich hineinfrisst. Ihr Misstrauen gegenüber Fremden ist gut nachzuvollziehen. Doch das funktioniert nicht auf Dauer, besonders, wenn unerwartet Gefühle erwachen. Plötzlich ist sie gezwungen, sich mit sich und den Geschehnissen auseinander zu setzen. Evan ist ein sehr sympathischer Mann, der für seinen Beruf lebt und auch genügend Mitgefühl und Empathie mitbringt sowie das nötige Quäntchen Geduld, um ans Ziel zu kommen. Auch die anderen Protagonisten untermalen die Handlung mit ihren kleinen Episoden und Geschichten, beleben damit das Gesamtbild.

„Ein Gefühl wie warmer Sommerregen“ ist ein wirklich gelungenes Debüt, ein wunderschöner und emotionaler Liebesroman, der gleichzeitig einiges an Spannung bereit hält und auch mit Geheimnissen nicht geizt. Alle Leser, die eine gefühlvolle und reizvolle Unterhaltung suchen, sind hier sehr gut aufgehoben. Absolute Leseempfehlung für ein Buch, das nichts vermissen lässt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schön verpacktes Familiengeheimnis

Im Schatten der Bräutigamseiche
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Johanna Petersen lebt in Hamburg als erfolgreiche Immobilienmaklerin. Als ihre geliebte Großmutter stirbt, bei der sie aufgewachsen ist, kommt sie für die Beerdigung zurück in ihre Heimatstadt Eutin. 12 ...

Johanna Petersen lebt in Hamburg als erfolgreiche Immobilienmaklerin. Als ihre geliebte Großmutter stirbt, bei der sie aufgewachsen ist, kommt sie für die Beerdigung zurück in ihre Heimatstadt Eutin. 12 Jahre lang ist Johanna diesem Ort ferngeblieben, verbindet sie ihn doch mit einem traurigen Erlebnis aus ihrer Vergangenheit. Nun bindet Johanna nur noch das alte Gut mit dem verbliebenen Land an die Stadt, doch alles ist in ziemlich maroden Zustand, was Johanna ein schlechtes Gewissen beschert, denn sie ahnte nicht, wie wenig ihre Großmutter am Ende zurecht gekommen ist. Johanna möchte alles verkaufen und Eutin möglichst schnell den Rücken kehren, zu viele Erinnerungen holen sie wieder ein, seit sie zurück ist. Auch die alte Bräutigamseiche auf dem Grundstück bringt ihr die Vergangenheit wieder näher. Als sie in der Eiche, die von Liebenden als Briefkasten benutzt wird, einen alten Liebesbrief findet, der sie so anrührt, dass sie dem Geheimnis auf die Spur kommen möchte. Johanna ahnt nicht, wie viel sie dabei über ihre eigene Familienvergangenheit erfahren wird. Wird Johanna ihrer Heimat noch eine Chance geben?

Petra Pfänder hat mit ihrem Buch „Im Schatten der Bräutigamseiche“ einen sehr schönen Roman um ein altes Familiengeheimnis vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, der Leser wird wie ein Schatten an die Seite von Johanna gestellt und begleitet diese bei all ihren Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Die Geschichte spielt hauptsächlich in der Gegenwart, wird aber durch einige historische Rückblenden in die Familiengeschichte angereichert, mit denen man so nach und nach dem Geheimnis auf die Spur kommt. Die beiden Handlungsstränge sind so geschickt miteinander verknüpft, dass es am Ende ein rundes Bild ergibt. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich innerhalb der Geschichte, obwohl einige Dinge schon zu erahnen sind, wird es nicht langweilig. Dazu tragen auch die Landschaftsbeschreibungen bei. Diese sind wunderschön, so dass man sich gleich wohl fühlt und Lust hat, diese Gegend mal selbst zu besuchen.

Die Charaktere sind sehr liebevoll skizziert, wirken dadurch sehr authentisch und lebensecht, denn sie wirken wir aus dem richtigen Leben. Johanna ist eine recht sympathische Frau, die schon sehr früh zur Waise wurde und bei ihrer geliebten Großmutter aufwuchs, bei der sie sich geborgen und umsorgt fühlte. Der Verlust bei ihrem Tod zwingt Johanna dazu, sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen, denn als Teenager hat sie eine sehr traurige Erfahrung machen müssen, weshalb sie ihrer Heimat in einer Nacht und Nebelaktion den Rücken gekehrt und auch ihre Großmutter verlassen hat. Johanna ist aber auch eine mutige Frau, die sich den Herausforderungen stellt und längst überfällige Entscheidungen trifft, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, bei der sie sich rundum wohl fühlt. Die Konfrontation mit ihrer Familiengeschichte hilft ihr dabei und versöhnt sie auch mit der Vergangenheit.

„Im Schatten der Bräutigamseiche“ ist ein sehr schöner Liebesroman, der auch ein Familiengeheimnis beinhaltet, dass historisch verpackt wurde. Alle Liebhaber von schönen und tragischen Liebesgeschichten kommen hier auf ihre Kosten. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein weiblicher Sherlock und ihr Butler Watson

Die rubinrote Kammer
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1907 London. Die 19-jährige Victoria Bredon lebt nach dem Tod ihres Vaters, einem angesehenen Gerichtsmediziner, mit ihrem Butler Hopkins allein zusammen in einer Wohnung, was ihren adligen Familienangehörigen ...

1907 London. Die 19-jährige Victoria Bredon lebt nach dem Tod ihres Vaters, einem angesehenen Gerichtsmediziner, mit ihrem Butler Hopkins allein zusammen in einer Wohnung, was ihren adligen Familienangehörigen um den Duke of St. Aldwyn ein Dorn im Auge ist. Sie ist eine glühende Anhängerin der Suffragettenbewegung und bessert als Fotografin mit dem Verkauf ihrer Bilder an eine Zeitung die Haushaltskasse auf, während Humphrey dieses mit praktischen Haushaltstipps und Rezepten unter dem Deckmantel eines weiblichen Pseudonyms tut. Als der schmierige Staatsanwalt Sir Francis Sunderman Victoria gegenüber Andeutungen um den Brand in ihrer Kindheit und das Verhalten ihres Vaters macht und dann wenige Tage später ermordet wird, begibt sich Victoria mit Hilfe von Hopkins auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei stolpern die beiden über immer mehr Leichen. Die Polizei sucht die Täter in den Kreisen der Suffragetten. Der Journalist Jeremy Ryder, der ein Auge auf Victoria geworfen hat, kommt ihr und Hopkins zu Hilfe und gemeinsam kommen sie nähern sie sich dem Mörder von allen Seiten. Welche Gründe hat der Täter für seine Mordserie?

Pauline Peters hat mit ihrem Debüt „Die rubinrote Kammer“ einen unterhaltsamen historischen Kriminalroman im viktorianischen England vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, der Leser fühlt sich ab der ersten Seite in die damalige Zeit zurückversetzt, in der die Frauen vehement um ihr Wahlrecht kämpften und dabei nicht gerade zimperlich waren. Die historischen Details sind sehr schön recherchiert. die Problematik der Suffragetten bildet einen schönen Hintergrund zur erzählten Handlung, aber auch die Stellung einer jungen berufstätigen Frau in der Gesellschaft ist gut herausgearbeitet. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr.

Die Charaktere wurden von der Autorin sehr gut in Szene gesetzt und bilden einen Querschnitt der damaligen Gesellschaftsformen ab, wobei sie sehr lebhaft und größtenteils authentisch wirken. Victoria ist zwar mit ihren 19 Jahren noch sehr jung, als Vollwaise ist sie allerdings mehr oder weniger auf sich allein gestellt und durch die Erfahrungen in der Vergangenheit wirkt sie weitaus erwachsener als andere in ihrem Alter. Sie ist eine sympathische und selbstbewusste, etwas vorwitzige Person, die für ihre Meinung einsteht und sich recht fortschrittlich für die damalige Zeit bewegt. Ihre Neugier bringt sie oftmals in unangenehme Situationen, doch behält sie ihren Mut und einen klaren Kopf, um sich mit Hilfe von Freunden daraus zu retten. Hopkins ist eine Seele von Mensch, ein typischer Butler, aber auch eine Art Vaterersatz für Victoria, der über sie wacht und sie umsorgt. Dabei hat er das Detektivgen ebenso in sich, um den Dingen auf seine ganz eigene Weise auf den Grund zu gehen. Jeremy Ryder ist ein integrer Mann, der seine Zeitungsberichte objektiv verfasst und seine Neugier nicht offen zur Schau stellt. Aber Jeremy trägt auch ein Geheimnis mit sich herum und hat außerdem ein Auge auf Victoria geworfen. Auch die anderen Protagonisten stützen die Handlung mit ihren kleinen Episoden und steigern so die Spannung noch mehr.

„Die rubinrote Kammer“ ist ein gelungenes Debüt im Genre „Historischer Kriminalroman“. Einzig das Ende kam etwas zu plötzlich und ließ die eine oder andere Frage offen, doch das tut der Handlung keinen Abbruch. Alle, die spannende Krimis vor historischer Kulisse lieben, werden hier gut unterhalten, dafür gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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