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Veröffentlicht am 19.03.2023

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. (Demokrit)

Das Schimmern der Träume - Töchter der Freiheit
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1861 South Carolina. Die gebürtige Nordstaatenlehrerin Annie Braun bleibt auf der Plantage der Familie ihres heimlichen Verlobten, dem Feldarzt David Williams, während dieser als Feldarzt seinen Dienst ...

1861 South Carolina. Die gebürtige Nordstaatenlehrerin Annie Braun bleibt auf der Plantage der Familie ihres heimlichen Verlobten, dem Feldarzt David Williams, während dieser als Feldarzt seinen Dienst an der Kriegsfront verrichtet. Auf Birch Island fühlt sich Annie nicht nur ihrer großen Liebe David während seiner Abwesenheit näher, sondern übernimmt auch die Verantwortung für die Bewohner der Plantage, die ihr von Davids Vater Richard vor seiner Abreise ins Kriegsministerium übertragen wurde. Annie muss sich den vielen Widrigkeiten stellen, die nicht nur aufgrund des Krieges an sie gestellt werden, denn nicht nur Davids Schwester Victoria und der Verwalter Mr. Meadows, machen ihr das Leben schwer, sondern auch ein Fremder auf der Plantage lässt Annie keine Ruhe…
Noa C. Walker hat mit „Das Schimmern der Träume“ den dritten Teil ihrer historischen Südstaaten-Saga rund um den amerikanischen Bürgerkrieg vorgelegt, der den Vorgängerbänden an Spannung und Unterhaltungswert in nichts nachsteht. Der flüssige, warmherzige und bildhafte Erzählstil setzt beim Leser sofort ein farbenfrohes Kopfkino in Gang und bringt ihn sofort per Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert, wo er sich inmitten des Krieges zwischen Nord- und Südstaaten wiederfindet und Annie Braun zur Seite steht, die auf einer Plantage lebt, die von Sklaven bewirtschaftet wird. Schnell wird klar, dass die Aufgabe, die Richard Williams Annie übertragen hat, viel zu groß für deren Schultern ist, zumal sie nicht nur gegen alte Vorbehalte zu kämpfen hat, sondern ihr auch durch den Verwalter und Victoria immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Aber Annie gibt nicht auf. Wechselnde Perspektiven erlauben dem Leser zudem, auch Davids Erfahrungen an der Kriegsfront mitzuerleben und neben einen Ausflug nach Washington zu Susanne Belle und ihrem unermüdlichen Einsatz für misshandelte Kinder und Frauen auch einen Abstecher nach Kansas zu Annies Schwester Sophie. Aufgrund dieser verschiedenen Handlungsorte und deren Protagonisten sowie deren Leben in Kriegszeiten lässt die Autorin nicht nur den ausgezeichnet recherchierten historischen Hintergrund in ihre Geschichte einfließen, sondern gibt dem Leser einen guten Rundumblick über die Lebenssituation der Menschen zur damaligen Zeit. Die Perspektivwechsel steigern außerdem die Spannung der Geschichte, da der Krieg seine Tentakeln in alle Richtungen ausstreckt, um das Leben der Protagonisten und ihre Lebensumstände nachhaltig stark zu verändern oder sogar in Gefahr zu bringen.
Die Charaktere sind liebevoll mit Leben ausgestattet und in Szene gesetzt. Ihre menschlichen Ecken und Kanten können den Leser sofort für sich einnehmen, der ihnen neugierig auf Schritt und Tritt über die Schulter sieht, um keinen Augenblick zu verpassen. Annie ist eine liebenswürdige, offene und empfindsame Frau, die ihre Verantwortung sehr ernst nimmt. Sie lässt sich trotz aller Schwierigkeiten nicht unterkriegen. Susanna ist eine Frau, deren Schultern breit genug sind für die vielen Schicksale, die sie unter ihre Fittiche nimmt. David stellt seine Fähigkeiten als Arzt im Krieg unter Beweis, doch gehen die Erfahrungen nicht spurlos an ihm vorüber. Zudem mischen Victoria und Mr. Meadows die Geschichte mit ihrem Tun auf der Birch-Plantage kräftig auf.
„Das Schimmern der Träume“ ist ein spannender historischer Roman um den amerikanischen Bürgerkrieg, der nicht nur mit vielen Spannungsmomenten glänzt, sondern vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten untereinander sowie die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben, in den Vordergrund stellt. Alle, die historische Romane mit Gefühl und starken Frauen lieben, werden bei dieser Geschichte voll auf ihre Kosten kommen. Absolute Leseempfehlung für ein sehr unterhaltsames und bildreiches Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 12.03.2023

Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben. (Albert Einstein)

Das Goldblütenhaus - Das Geheimnis des Glücks
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Als Ghostwriterin hat Nicole Marquart nicht nur die Chronik der Kosmetikkonzern-Familie Glanz verfasst, sondern sich vor allem das Vertrauen der Frauen im Goldblütenhaus erworben. Deshalb beauftragen sowohl ...

Als Ghostwriterin hat Nicole Marquart nicht nur die Chronik der Kosmetikkonzern-Familie Glanz verfasst, sondern sich vor allem das Vertrauen der Frauen im Goldblütenhaus erworben. Deshalb beauftragen sowohl Hedi Glanz als auch ihre Tochter Annalena sowie ihre Enkelinnen Ella und Leonie Nicole damit, Hedis erste Tochter Wilma aufzuspüren, von der sie auf Einwirken ihres Ehemannes Alfons kurz nach Geburt getrennt wurde und seitdem ihres ganzes Leben darunter gelitten hat. Nicole hat nicht viele Hinweise, die sie verfolgen kann, doch sie möchte Wilma für Hedi unbedingt wiederfinden. Bei ihrer fast aussichtslos erscheinenden Suche macht sie zufällig die Bekanntschaft mit Ellas zukünftigem Schwager Kai, der mit seinem Sohn für einen Kurztrip an den Tegernsee gereist ist. Kai geht die Begegnung nicht aus dem Kopf, doch erst, nachdem Nicole ihre Beziehung beendet hat, treffen die beiden wieder unverhofft aufeinander. Als Hedi bei einem Glasbruch auf von Alfons gut versteckte Fotos von Wilma stößt und diese Nicole zeigt, weiß diese sofort, wo sie suchen muss…
Gabriela Gross hat mit „Das Geheimnis des Glücks“ den Abschlussband ihrer „Goldblütenhaus“-Trilogie vorgelegt, der den Leser nicht nur erneut als Gast in die warmherzige Familie Glanz und ihren herzlichen Charakteren mit hineinnimmt, sondern auch mit einer spannenden Suche zu unterhalten weiß, die von der ersten bis zur letzten Zeile in Atem hält. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil stellt den Leser als unsichtbarer Schatten an Nicoles Seite, wo er sich mit ihr auf Spurensuche nach Wilma begibt. Geschickt gelegte Perspektivwechsel erlauben dazu einen Blick in die gemeinsame Vergangenheit von Hedi und Adam Fox sowie über das Schicksal von Adam, wobei gleichzeitig schon ein Geheimnis enthüllt wird. Doch bei der Suche nach Wilma gibt es noch einige Geheimnisse aufzudecken, wobei nicht nur Nicoles Beziehung auf der Kippe steht, sondern auch eine neue Begegnung Fragen aufwirft und Gefühle durcheinander bringt. Der Autorin hat ein besonderes Talent, den Leser von Beginn der Handlung an in die Geschichte hineinzuziehen, Gedanken- und Gefühlswelten ihrer Protagonisten offen zu legen und mit warmherzigen zwischenmenschlichen Schicksalen und Beziehungen zu umarmen. Unvorhergesehene Wendungen, die den Handlungsverlauf unvorhersehbar machen, steigern die Spannung und versetzen den Leser in ein atemloses Kopfkino bis zum finalen Schluss, von dem man sich gar nicht verabschieden möchte.
Die Charaktere sind liebevoll und sehr lebendig in Szene gesetzt, mit authentischen Ecken und Kanten können sie den Leser sofort für sich einnehmen, der sich nur zu gern an ihre Fersen heftet und gespannt ihre einzelnen Schicksale verfolgt. Nicole ist eine patente, liebens- und vertrauenswürdige Frau, die sich schnell ins Leserherz schleicht, weil ihr Werte wie Ehrlichkeit und Freundschaft noch wichtig sind. Sie ist offen, stark und zuverlässig. Hedi weiß um die Kürze ihrer verbleibenden Lebenszeit und hofft auf die Erfüllung ihres Herzenswunsches. Kai ist ein freundlicher Kerl, der endlich spürt, was wirklich wichtig ist und ihm in seinem Leben fehlt. Aber auch Ella, Timo, Benjamin, Annalena, Leonie und Michael dürfen nicht fehlen, verleihen sie der Handlung doch zusätzliche Wärme.
„Das Geheimnis des Glücks“ ist der Schlusspunkt einer wunderbar erzählten Familiengeschichte volle Tragik, Dramatik, Liebe, Freundschaft und Geheimnissen. Vom ersten Band an ist der Leser in Geiselhaft, denn er möchte nicht nur Teil dieser sympathischen Familie sein, sondern regelrecht eintauchen und alle verborgenen Gefühle und Dinge an die Oberfläche befördern. Absolute Leseempfehlung für eine besonders empathisch erzählte Geschichte, die man am liebsten nicht verlassen möchte!

Veröffentlicht am 12.03.2023

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. (Redewendung)

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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20. Jh. Brandenburg. Endlich erfüllt sich der Traum der 18-jährigen Adelheid Schaaf, denn sie darf als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg bei der Fürstenfamilie von Eulenberg arbeiten und dem heimischen ...

20. Jh. Brandenburg. Endlich erfüllt sich der Traum der 18-jährigen Adelheid Schaaf, denn sie darf als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg bei der Fürstenfamilie von Eulenberg arbeiten und dem heimischen Tagelöhnerhaushalt entfliehen. Mit Feuer und Flamme verrichtet sie ihre Arbeiten, schwärmt heimlich für den Diener Viktor und wähnt sich angekommen. Doch im Verborgenen lauern schon die Neider, die Adelheid in ihrer Unbedarftheit ins Unglück rennen lassen und ihre Degradierung zum Hausmädchen einläuten. Ihre eigene Stube muss sie räumen und sich fortan ein Zimmer mit der erfahrenen Hedda Pietsch teilen, mit der sie sich bald anfreundet. Schon bald müssen die beiden Frauen einen Skandal miterleben, den das Fürstenhaus in seinen Grundfesten erschüttert…
Hanna Caspian hat mit „Hinter dem hellen Schein“ den unterhaltsamen Auftaktband ihrer neuen „Liebenberg“-Serie vorgelegt, dessen Dreh- und Angelpunkt das Schloss der Fürstenfamilie von Eulenberg und seiner Dienstboten ist. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil gewährt dem Leser durch eine Zeitreise Eintritt ins Brandenburgische Schloss, wo er sich unter die Bediensteten mischen darf, um die Geschehnisse hautnah mitzuverfolgen. Während die Autorin gekonnt recherchiert die geschichtlichen Fakten der Eulenburg-Affäre mit ihrer Handlung vermischt, erlebt der Leser die Welt der Dienstboten durch unterschiedliche Perspektiven, vor allem aber an der Seite der jungen Adelheid, die neu zur Hintergrundstaffage des Fürstenhaushalts gehört. Adelheid stammt aus ärmlichsten Verhältnissen und wähnt sich mit ihrer neuen Anstellung im Glück, da sie so ihre Familie unterstützen kann. Doch in ihrer jugendlichen Naivität ist ihr nicht bewusst, wie groß der Konkurrenzkampf und der Neid unter den Dienstboten ist. Deshalb fällt sie den Lügen, Lästereien und boshaften Intrigen schon bald zum Opfer. Jeder kämpft mit harten Bandagen, kennt keine Rücksichtnahme, sondern sucht nur seinen eigenen Vorteil, um möglichst viel vom Kuchen abzubekommen. Da wird geklaut, denunziert und jeder Fehltritt an der passenden Stelle gemeldet, um ein Fleißpünktchen zu bekommen oder den eigenen Aufstieg zu sichern. Der einzige Unterschied zur feinen Gesellschaft ist wohl, dass jene sich alles leisten können, während die Bediensteten um alles kämpfen müssen. Ihre schmutzigen Geheimnisse tragen beide Seiten mit sich, wobei sie alles dafür tun, damit diese nicht ans Licht kommen. Die Autorin versteht es geschickt, die Spannungen unter ihren Protagonisten auf den Leser zu übertragen, der sich kaum von den Seiten lösen kann.
Die Charaktere sind sehr lebendig und authentisch gezeichnet, ihre menschlichen Ecken und Kanten wirken glaubwürdig, so dass der Leser sich bald unter sie mischt. Adelheid ist zu Beginn noch recht naiv, begeisterungsfähig und beflissen. Sie ist fleißig und genau, doch leider besitzt sie zu wenig Menschenkenntnis, um die Boshaftigkeit anderer zu erkennen. Erst durch die Freundschaft mit Hedda lernt sie dazu und entwickelt sich. Hedda ist eine Marke für sich, besitzt langjährige Erfahrung und weiß, wie der Hase hinter den Kulissen läuft. Sie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, sondern sorgt dafür, dass genügend für sie abfällt. Lydia ist eine Giftnatter, die alles und jeden aufs Korn nimmt. Ebenso tragen weitere Protagonisten wie Viktor oder die Fürstenfamilie selbst zum Unterhaltungswert der Handlung bei.
„Hinter dem hellen Schein“ ist ein treffend gewählter Titel für diesen Auftaktband, denn auf Schloss Liebenberg trügt der Schein gewaltig. Spannend und sehr unterhaltsam gewährt Caspian ihren Lesern einen Blick in die Welt der Bediensteten und setzt während der Lektüre ein wahres Bilderkaleidoskop in Gang. Intrigen, Eifersüchteleien, Geheimnisse und Gefühligkeiten gehen Hand in Hand, gleichzeitg wird die Zeit des Kaiserreichs durch die gute und fundierte Recherche wieder lebendig und halten den Leser auf Trag. Absolute Leseempfehlung für diesen fulminanten Start!

Veröffentlicht am 12.03.2023

Die Wandlung der Raupe zum leuchtenden Schmetterling

Tanz im Blütenmeer
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Seit Marly, Jocelin und Lucienne das alte Herrenhaus zu einem Hotel umfunktioniert haben, kümmert sich Marlys zukünftige Schwägerin Sylvie um den groß angelegten Garten und die Blumendekorationen im Hotel ...

Seit Marly, Jocelin und Lucienne das alte Herrenhaus zu einem Hotel umfunktioniert haben, kümmert sich Marlys zukünftige Schwägerin Sylvie um den groß angelegten Garten und die Blumendekorationen im Hotel Manoir, denn sie hat nicht nur eine blühende Phantasie, sondern auch viel Talent, alles so zu gestalten, dass sich die Gäste wie im Paradies fühlen. Seit Sylvie vor Jahren einem Feuer knapp entronnen ist, leidet sie nicht nur unter ihren Brandnarben, sondern auch an Amnesie. Als sie nun immer mehr Flashbacks durchlebt, möchte Sylvie den Gründen für den Brand auf den Grund gehen, auch wenn es für sie bedeutet, dass sie einige schmerzhafte Dinge erfahren wird. So beginnt Sylvie nach und nach, in ihrer Vergangenheit zu stöbern, um endlich alle Teile des Puzzles zusammensetzen zu können. Eine große Stütze ist ihr dabei Alexandre, der sich um den Bau des neuen Kaldariums kümmert…
Noa C. Walker alias Elisabeth Büchle hat mit „Tanz im Blütenmeer“ den zweiten Band ihrer „Frauen der Alabasterküste“ vorgelegt, der mit einer warmherzigen und spannenden Geschichte sofort das Kopfkino des Lesers anspringen und ihn in eine Kulisse mit hineinnimmt, die schöner nicht sein kann. Der farbenfrohe, flüssige und empathische Erzählstil macht es dem Leser leicht, sich im alten Hotel an der normannischen Küste als unsichtbarer Gast einzufinden, um dort das Wirken der Besitzerinnen Joscelin, Lucienne und Marly zu verfolgen, aber vor allem Sylvie beizustehen, die sich endlich mit ihrem Schicksal auseinandersetzen will. Dabei liegt ihre Gedanken- und Gefühlswelt wie ein offenes Buch vor dem Leser, der ihre Sehnsüchte, Träume und Ängste nicht nur gut nachvollziehen kann, sondern auch einiges aus ihrer Vergangenheit erfährt. Sylvie gleicht einer Elfe, kümmert sich liebevoll um sämtliche Pflanzen und hat ein Händchen für Dekorationen, die sogar schwierige Kunden begeistern. Durch auftauchende Flashbacks stellt sich Sylvie endlich ihrer Vergangenheit, auch auf die Gefahr hin, selbst schuld an dem Brand zu sein. Ihr Bruder Pascal, der kurz vor der Hochzeit mit Marly steht, ist ihr engster Vertrauter, doch das ändert sich mehr und mehr, als Alexandre auf der Bildfläche erscheint und sich Sylvies Vertrauen immer mehr verdient. Die Autorin teilt mit viel Empathie Sylvies Leben mit dem Leser, lässt ihn ihre Ängste erkennen, aber auch ihre Entwicklung von einer schüchternen Fee zu einer immer selbstbewussteren Frau miterleben. Neben Sylvies Schicksal lässt den Leser auch der zwischenmenschliche Trubel im Hotel nicht kalt, denn die Enthüllung einer heimlichen Verlobung oder der Ausfall des urigen alten Sternekochs treibt den Adrenalinspiegel immer weiter in die Höhe.
Den Charakteren wurde regelrecht Leben eingehaucht, mit glaubwürdigen menschlichen Eigenschaften nehmen sie den Leser sofort in ihre Mitte, der ihnen neugierig auf Schritt und Tritt folgt und mit ihnen leidet, fiebert und hofft. Sylvie hat sich seit dem Brand in eine Märchenwelt geflüchtet, um trotz ihrer Brandnarben ein halbwegs normales Leben führen zu können. Zu Beginn ist sie noch schüchtern und eher in sich gekehrt, doch je mehr sie jemandem vertraut, umso mehr öffnet sie sich und wirkt fast schon selbstbewusst. Für die Pflanzenwelt hat sie ebenso ein Händchen wie für Dekorationen. Dabei ist sie hilfsbereit, immer für andere da und besitzt einen tollen Humor. Joscelin, Marly und Lucienne sind wunderbare Freundinnen, die immer genau wissen, was gerade gebraucht wird. Alexandre ist ein einfühlsamer, hilfsbereiter Mann, der keine Vorurteile hat und hinter die Fassade blickt. Aber auch Pascal und Henry sind in dieser Geschichte nicht wegzudenken.
„Tanz im Blütenmeer“ nimmt den Leser mit auf eine malerische und vor allem emotionale Reise in die französische Normandie mit einem Abstecher nach Paris. Geheimnisse aus der Vergangenheit, Liebe, Freundschaft sowie Mut zum Leben zeichnen diese wunderbare Handlung aus, die den Leser nach der letzten Seite mit einem zufriedenen Seufzer zurücklässt. Absolute Leseempfehlung für diese herrlich warmherzige Lektüre!

Veröffentlicht am 05.03.2023

„Jeder Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“ (Ryunosuke Satoro)

Sturm
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Die Notfallärztin Brooke Kesler möchte unbedingt die auf dem Militärstützpunkt stattfindende Abschlussfeier besuchen, um mit ihrem Schützling Molly zu feiern, die dort ihre Urkunde erhalten soll. Doch ...

Die Notfallärztin Brooke Kesler möchte unbedingt die auf dem Militärstützpunkt stattfindende Abschlussfeier besuchen, um mit ihrem Schützling Molly zu feiern, die dort ihre Urkunde erhalten soll. Doch das Fest wird zu einem menschlichen Desaster, denn Terroristen können unbemerkt den Stützpunkt stürmen und schießen wahllos in die Menge der Gäste, wobei nicht nur Molly ihr Leben verliert. Noah Rowley ist als Chef der Küstenwache mit seinem Team schnell vor Ort, sie können die Übeltäter schnell außer Gefecht setzen. Kurz darauf wird Brooke entführt und entkommt nur knapp dem Tod. Noah, der eigentlich sonst beruflich sehr professionell agiert, kommt seine heimliche Liebe zu Brooke in die Quere. Während er und sein Team sich auf die Jagd nach den Hintermännern des Terroranschlags und Brookes Entführer machen, kommen sich Brooke und Noah immer näher…
Dani Pettrey hat mit „Sturm“ den dritten Band ihrer Reihe um Noah Rowley und sein Team der Küstenwache vorgelegt, der den Leser nicht nur mit einer sehr fesselnden Story unterhält, sondern auch noch der Liebe und Freundschaft genügend Raum gibt. Der flüssige, temporeiche und farbenfrohe Erzählstil lässt dem Leser kaum Zeit zum Verschnaufen, denn schon mit den ersten Seiten überschlagen sich die Ereignisse. Der Leser wähnt sich als Teil des eingeschworenen Aufklärungsteams und verfolgt mit ihnen die Spuren der Täter, die immer einen Schritt voraus zu sein scheinen. Während die Erkenntnisse zusammengetragen werden, das Puzzle sich nach und nach zusammensetzt, tänzeln Brooke und Noah umeinander herum. Beide haben sich in den anderen verliebt, jedoch bestehen bei beiden Vorbehalte, sich auf einen Beziehung miteinander einzulassen. Es dauert eine Weile, bis der Leser in die Hintergründe eingeweiht wird, was aber auch zum stetig ansteigenden Spannungslevel gehört, der sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Unvorhergesehene Wendungen geben immer neue Ermittlungsansätze und lassen den Leser bis zum finalen Schluss miträtseln. Interessant sind die unterschiedlichen Verbindungen innerhalb des Teams, wo schon einige Beziehungsbande geknüpft wurden, die bereits in den Vorgängerbänden entstanden sind. Der christliche Aspekt wird sehr gut mit der Geschichte verknüpft, Freundschaft, Vertrauen und ein tiefer Glaube verbindet jedes einzelne Teammitglied und schnürt die Bande noch enger zusammen.
Die Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen, sie besitzen glaubwürdige Ecken und Kanten, zeigen menschliche Schwächen und finden gerade deshalb schnell einen Platz im Leserherz, der nur zu gern unter ihnen weilt. Brooke ist eine liebenswerte, hilfsbereite und warmherzige Frau, die an der Entführung und Mollys Tod schwer zu knabbern hat. Freundin Gabby ist ihr eine große Stütze und weiß immer genau, was Brooke gut tut. Noah ist ein ganzer Kerl, mutig, ehrgeizig, und sich seiner Verantwortung gegenüber allen vollauf bewusst. Aber auch Rissi, Caleb, Austin und der Rest des Teams tragen viel dazu bei, dass die Handlung durchweg fesselt und den Leser in Atem hält.
„Sturm“ ist genau der richtige Titel für diese spannende Geschichte, die nicht nur mit einem sehr gewieften Kriminalfall unterhält, sondern dabei auch die Liebe und Freundschaft nicht vergisst. Absolute Leseempfehlung für ein Spannungshighlight!