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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2020

Unnahbare Protagonisten machen die Geschichte nur mittelmäßig

Die Liebe einer Tochter
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Nach dem Tod seiner Frau lebt der 80-jährige ehemalige Universitätsprofessor James Wentworth sehr zurückgezogen und benötigt tagsüber Hilfe, nachdem er auch noch unglücklich gestürzt ist. Für seine Kinder ...

Nach dem Tod seiner Frau lebt der 80-jährige ehemalige Universitätsprofessor James Wentworth sehr zurückgezogen und benötigt tagsüber Hilfe, nachdem er auch noch unglücklich gestürzt ist. Für seine Kinder mittleren Alters, Phoebe und Robert, ist das eine Mammutaufgabe, denn bisher haben alle Pflegekräfte nur ein kurzes Gastspiel gegeben. Doch mit der etwas unkonventionellen Mandy hofft Tochter Phoebe einen guten Griff getan zu haben. Bereits nach kurzer Zeit verstehen sich Mandy und James ausgesprochen gut, sie teilen anscheinend den gleichen Humor, schauen sich gemeinsam Fernsehserien an und unternehmen allerlei Ausflüge. James kommt immer mehr aus seinem Schneckenhaus, was seine Kinder zum einen erleichtert, andererseits haben sie weiterhin Vorbehalte gegenüber Mandy. Ist ihr Misstrauen begründet?
Deborah Moggach hat mit „Die Liebe einer Tochter“ einen netten Roman herausgebracht, der sich mit den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb einer Familie in einer englischen Kleinstadt auseinandersetzt. Der Erzählstil ist flüssig und mit typisch-britischem Humor gespickt, der Leser wird von Beginn an in die Familie Wentworth hineingezogen und darf jeden von ihnen gut kennenlernen. Die Handlung wird durch wechselnde Perspektiven erzählt und unternimmt auch einen Ausblick in die Vergangenheit. Hauptsächlich kommen aber die Geschwister Phoebe und Robert zu Wort, von denen der Leser neben ihrer Sichtweise und ihren Gedanken auch einen guten Einblick in ihr jeweiliges Leben bekommt. Die schwierige Beziehung der beiden zu ihrem Vater wird hier ebenso deutlich wie auch der unterschwellige Kampf um seine Liebe, die ihnen bis heute vorbehalten blieb. Aber auch die Beziehung zwischen Phoebe und Robert gleicht einem Konkurrenzkampf und ist geprägt von vorgetäuschter Freundlichkeit, sie verhalten sich eher wie entfernte Bekannte als wie Geschwister, die an einem Strang ziehen sollten. Die Autorin teilt ihre ausgesprochen feinsinnige Beobachtungsgabe mit dem Leser, der hier auf Menschen trifft, die einerseits eng verbunden sein sollten, aber aufgrund ihres Lebensverlaufs wie Fremde miteinander umgehen.
Die Charaktere sind ausgesprochen fein gezeichnet, wirken mit ihren eigenwilligen Marotten wie mitten aus dem Leben gegriffen, doch bis auf eine Ausnahme sind sie leider auch nicht sehr sympathisch. Der Leser steht hier vor der Herausforderung, sich auf sie einzulassen und ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten. Phoebe ist unverheiratet und Künstlerin, sie kümmert sich um die Belange des Vaters, wirkt aber immer etwas genervt und unnahbar. Bruder Robert ist mit einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin verheiratet. Er verlor seinen Job in Folge der Finanzkrise und versucht sich seitdem als Schriftsteller, wobei er mehr in den Tag hineinlebt und eine gewisse Apathie erkennen lässt. Vater James war neben seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor für Teilchenphysik ein anerkannter Wissenschaftler. Die Lücke, die seine verstorbene Frau hinterlassen hat, konnte er bisher nicht füllen und hat sich abgekapselt von der Außenwelt. Pflegekraft Mandy ist lebensfroh, offen, laut und schrill. Sie bringt Leben in die Bude, ist vielseitig interessiert, wenn auch einfach gestrickt. Doch gerade ihre Sicht auf das Leben und Ihre unbändige Neugier auf alles und jedes, gepaart mit eigener Lebenserfahrung sorgt für frischen Wind in dieser so leblos wirkenden Familie.
„Die Liebe einer Tochter“ ist ein interessanter Roman über zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Familie, bei dem die Autorin eine gute Beobachtungsgabe an den Tag legt. Die mangelnde Sympathie zu den meisten Protagonisten lässt den Leser während der Lektüre zum Zuschauer werden, ohne wirklich mitzufiebern. Deshalb gibt es hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.01.2020

"Nach einem Sieg hat man ein Bier verdient, nach einer Niederlage braucht man es." (Napoléon Bonaparte)

Die kleine Brauerei der Liebe
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Mit ihrer Out of the Bottle-Brewery, hergestellt in der eigenen Garage in Minnesota, hat die Bierbrauerin Piper Williams den Zeitgeist getroffen und kann sich über Abnehmer nicht beklagen. Doch Piper träumt ...

Mit ihrer Out of the Bottle-Brewery, hergestellt in der eigenen Garage in Minnesota, hat die Bierbrauerin Piper Williams den Zeitgeist getroffen und kann sich über Abnehmer nicht beklagen. Doch Piper träumt von mehr, eine eigene Brauerei soll es sein, doch das Unternehmen steht auf wackeligen Füssen. Mit dem Pubbesitzer Blake Reed erhält Piper bei ihrem Unterfangen nicht ganz uneigennützige Unterstützung. Dass zwischen beiden auch unterschwellig die Funken fliegen, macht die Sache nicht einfacher, denn für Piper steht das Geschäft an erster Stelle. Plötzlich droht schlechte Propaganda über Pipers Bier ihre Pläne zu ruinieren…
Suzanne Baltsar hat mit „Die kleine Brauerei der Liebe“ einen unterhaltsamen Liebesroman vorgelegt, dessen Hintergrund ausnahmsweise mal nicht das Konditorei- oder Küchenmilieu ist, von denen es inzwischen ja gefühlt hunderte zu geben scheint, sondern der Kunst des Bierbrauens eine Bühne gibt. Der Erzählstil ist locker-flockig, gefühlvoll und mit einer Prise Humor gewürzt. Wechselnde Perspektiven lassen den Leser sowohl in Pipers als auch in Blakes Gedanken- und Seelenwelt Einblick nehmen und sie gut kennenlernen. Der familiäre Hintergrund der beiden Protagonisten könnte nicht unterschiedlicher sein, der eine kämpft sich aus dem Schatten des Vaters, während sie sich mit der vollen Unterstützung ihrer Eltern auf ihren Traum konzentrieren kann. Die Autorin lässt den Leser zudem in das Handwerk der Bierbrauerei hineinschnuppern. In den letzten Jahren hat sich diese Kunst sehr modernisiert und bringt viele verschiedene Craft Biere hervor, die alle mit individuellen Geschmackssorten ausgestattet sind und ihre Liebhaber finden. Gute Mundpropaganda vereint mit extremer Sorgfalt entscheiden über den Erfolg eines Bieres und dies ist auch in diesem Roman ein wichtiger Punkt. Der Spannungslevel liegt in diesem Buch im unteren Feld, die Story ist recht vorhersehbar, unterhält aber dennoch recht kurzweilig.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet und in Szene gesetzt. Der Leser verbringt mit ihnen einige angenehme Lesestunden. Piper ist eine Frau, die sich voll und ganz ihrer Leidenschaft für Bier ergeben hat. Sie liebt ihren Job, hat hohe Ziele und will diese mit aller Kraft erreichen. Oftmals überreagiert sie unkontrolliert, aufgesetzt und stur, was den Leser mit den Augen rollen lässt. Blake ist ein freundlicher und gutmütiger Kerl, der selbst seine Existenz am Laufen halten will. Auch die Nebenprotagonisten wie Tiffany, Connor, Sonja und einige andere sorgen für zusätzlichen Input der Geschichte und versorgen sie mit etwas mehr Pfeffer.
„Die kleine Brauerei der Liebe“ ist ein netter Liebesroman für zwischendurch. Mehr leider nicht.

Veröffentlicht am 15.12.2019

Der Moment des Zweifelns

Sweet Sorrow
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Charlie Lewis ist ein unscheinbarer Junge, der in der Schule klar kommt und in dessen Leben auch sonst nichts Außergewöhnliches passiert. Selbst der Auszug seiner Mutter und die Scheidung seiner Eltern ...

Charlie Lewis ist ein unscheinbarer Junge, der in der Schule klar kommt und in dessen Leben auch sonst nichts Außergewöhnliches passiert. Selbst der Auszug seiner Mutter und die Scheidung seiner Eltern laufen eher unspektakulär ab. Bis zu dem Tag, als er auf Fran Fisher trifft und sich Hals über Kopf verliebt. Und diese Liebe spukt ihm auch noch 20 Jahre später kurz vor seiner Hochzeit durch den Kopf, denn nichts danach war so voller Verheißung und so voller Zauber als die erste große Liebe, für die er alles zu tun bereit war. All diese Gefühle lassen Charlie sich fragen, ob er Fran noch einmal gegenüber stehen sollte, um sicher zu gehen, dass nicht doch sie die Einzige und Richtige für ihn war…
David Nicholls hat mit „Sweet Sorrow“ eine Geschichte vorgelegt, die Gedanken wiederspiegelt, die so mancher Leser vielleicht selbst schon einmal gehegt hat. Der Schreibstil ist flüssig und leicht melancholisch, der Leser trifft auf Charlie Lewis und kann ihm regelrecht in den Kopf und ins Herz schauen. Sehr gekonnt und gefühlvoll lässt der Autor die Jugend des Protagonisten wieder lebendig werden und den Leser das Wechselbad der Gefühle von Charlie miterleben. Die vielen Fragen der Jugend, teilweise recht naiv geschildert, die deutlich machen, wie neu das Verliebtsein ist und wie man damit umgehen soll. Die Schwierigkeiten der Eltern spielen ebenfalls eine Rolle und der etwas verschwommene Ausblick in die eigene Zukunft, die mit Unsicherheit und Ängstlichkeit verbunden ist. Vor allem zeigt die Geschichte einmal mehr, wie viel man für die Liebe zu tun bereit ist. Die Gefühle und Gedanken sind gut nachvollziehbar, wenn der Autor sich auch sehr detailverliebt langatmig darin auslebt. Hier wäre ein wenig Straffung sicherlich besser gewesen, damit der Handlungsverlauf flüssig bleibt.
Die Charaktere sind wie aus dem richtigen Leben gegriffen und spiegeln den Zeitgeist der 90er Jahre wieder, während im Hintergrund der damalige Soundtrack läuft. Allerdings bleiben sie auf Distanz, so dass der Leser mehr zum Zuschauen verdammt ist, als sich ihnen nahe zu fühlen. Charlie ist als Junge eher zurückhaltend und muss mit der Trennung der Eltern klarkommen. Vor allem fühlt er sich für seinen arbeitslosen und trinkenden Vater verantwortlich und atmet immer auf, wenn er dem Zuhause entkommen kann. Als Erwachsener tritt Charlie eine Gedankenreise in die Vergangenheit an, denn er zweifelt an sich und seinen Gefühlen für die bevorstehende Eheschließung, was ihn seine eigenen Jugendliebe verklären lässt. Fran ist eine recht resolute Person, die genau weiß, was sie will und ihren Willen durchzusetzen weiß. Sie wickelt Charlie regelrecht um den Finger, doch auch sie tappt in die Liebesfalle.
Mit „Sweet Sorrow“ darf der Leser nicht nur eine bittersüße Jugendliebe erleben, sondern auch eine kleine Zeitreise in die 90er Jahre antreten, die alte Erinnerungen wecken und an die eigene erste Liebe zurückdenken lassen. Nicht das beste Buch des Autors, da er es hier an Tiefe fehlen lässt, aber ganz nett zu lesen.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Abenteuerliche Reise

Palast der Safranblüten
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1910. Während Perdita sich ihrer adligen Erziehung wohl bewusst ist und sich den Wünschen ihrer Eltern fügt, um sich standesgemäß mit deren Wunschkandidaten zu verloben, schlägt ihre Schwester Della immer ...

1910. Während Perdita sich ihrer adligen Erziehung wohl bewusst ist und sich den Wünschen ihrer Eltern fügt, um sich standesgemäß mit deren Wunschkandidaten zu verloben, schlägt ihre Schwester Della immer wieder über die Strenge. Ein Skandal hat zur Folge, dass Della nach Indien strafversetzt wird, damit der gute Ruf der Familie nicht noch mehr zu Schaden kommt. Als Della in Indien spurlos verschwindet, entschließt sich Perdita, allen Konventionen zu trotzen und sich auf die Suche nach ihrer Schwester zu machen. Sie reist nach Indien und wird dort nicht gerade herzlich empfangen. Vor allem wird ihr die Suche nach Perdita erschwert. Doch Perdita gibt nicht auf und gräbt immer weiter, um das Geheimnis um ihre Schwester zu lüften. Dabei tun sich einige Überraschungen auf…
Lydia Conradi hat mit „Palast der Safranblüten“ einen unterhaltsamen historischen Roman vor exotischer Kulisse vorgelegt. Der Erzählstil ist flüssig und farbenprächtig, so fällt es dem Leser leicht, sich vom kühlen England in das märchenhafte, warme Indien entführen zu lassen, wo er an der Seite von Perdita so einige Abenteuer erlebt auf der Suche nach Della. Die Autorin erzählt nicht nur ihre Geschichte, sondern fügt immer wieder Briefe und Tagebucheinträge von Della in ihre Handlung mit ein. Erst nach und nach kommt der Leser wie bei einem Puzzle dem Rätsel auf die Spur. Die Autorin hat eine sehr gute Recherche betrieben und den historischen Hintergrund mit ihrer Handlung verwoben. So erfährt der Leser einiges über die gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Indien. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr farbenfroh und bildhaft, der Leser taucht gemeinsam mit Perdita in eine fremdländische Welt und muss sich den dortigen Gepflogenheiten anpassen. Der Spannungslevel war in dieser Geschichte leider nicht hoch angelegt, so plätscherte die Handlung stellenweise regelrecht vor sich hin, was die Lesefreude etwas eintrübte.
Die Charaktere sind vielschichtig und der Zeit angemessen ausgestaltet. Sie besitzen glaubhafte Ecken und Kanten und fügen sich gut in die historische Epoche ein, jedoch fehlt es ihnen an Wärme und Ausstrahlung, so dass der Leser eher zu einem unsichtbaren Zuschauer mutiert, als sich ihnen nahe zu fühlen. Perdita ist eine junge Frau, die gehorsam den Worten ihrer Eltern folgt. Sie wirkt steif und unnahbar, als besäße sie keinerlei Gefühl. Doch im Verlauf der Handlung macht sie eine Wandlung durch, denn sie lehnt sich zum ersten Mal auf, folgt ihrem eigenen Willen und beweist Mut und Stärke, sich in der Fremde zu behaupten. Della ist ein Wirbelwind, voller Lebensfreude und mit eigenem Kopf. Sie denkt nicht über die Folgen ihres Tuns nach, was nicht ohne Wirkung bleibt. Das Verhältnis der beiden Schwestern ist eher von Verantwortungsgefühl geprägt, was für die damalige Zeit vielleicht generell normal war, jedoch fehlte es an dem innigen Band zwischen ihnen, das der Geschichte etwas mehr Wärme verliehen hätte.
„Palast der Safranblüten“ ist ein historischer Schmöker angefüllt mit guter geschichtlicher Hintergrundrecherche, Familiengeheimnissen und einem exotischen Handlungsort, der den Leser gedanklich auf die Reise schickt. Wenn man die anderen Romane der Autorin zum Vergleich heranzieht, ist dies eines der schwächeren Bücher, aber durchaus unterhaltsam.

Veröffentlicht am 07.12.2019

Von Lügen und Wahrheiten

Das verbotene Wort
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Die griechische Insel Santorin wird für die 26-jährige Engländerin Laura zum Schicksal, als sie auf den Norweger Leif trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Conor, ihre eigentliche Begleitung, ...

Die griechische Insel Santorin wird für die 26-jährige Engländerin Laura zum Schicksal, als sie auf den Norweger Leif trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Conor, ihre eigentliche Begleitung, ist davon gar nicht begeistert. Eines Nachts kommt es zwischen den dreien zu einem Eklat. Nun, nach 24 Jahren möchte Laura wieder nach Santorin reisen und wird von ihrer 23-jährigen Tochter Becky begleitet. Becky erhofft sich endlich Informationen über ihren Vater, die Laura ihr immer vorenthalten hat. Wird es ihr auf Santorin gelingen, ihre Mutter zum Reden zu bringen?
Nick Alexander hat mit „Das verbotene Wort“ einen sehr gefühlvollen Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung und eine alte Liebe vorgelegt, der den Leser auf eine Achterbahn der Gefühle schickt. Der Schreibstil ist flüssig und emotional, der Leser findet sich bald in der Gesellschaft von Laura und Becky wieder und dazu noch eine Reise ins malerische Santorin antreten, der Perle der griechischen Inseln. Durch wechselnde Perspektiven erfährt der Leser mal die Gedanken und Gefühle von Laura, mal die von Becky und erfasst so auch das etwas gespannte Verhältnis zwischen den beiden. Das von Laura aufgebaute Lügengebilde fällt nach und nach in sich zusammen, wobei Becky erstmals erfasst, wie schmerzhaft die Vergangenheit für ihre Mutter gewesen sein muss. Der Autor beleuchtet sehr gekonnt beide Seiten. Der Spannungsbogen bleibt während der Handlung ungebrochen und löst sich erst zum Ende hin auf. Die bildhaften Landschaftsbeschreibungen laden zum Träumen ein, sie wecken die Sehnsucht, die wunderschöne blaue Insel im Mittelmeer recht bald zu besuchen und die griechische Gastfreundschaft zu genießen.
Die Charaktere sind sehr realistisch und lebendig ausgearbeitet. Mit ihren individuellen Ecken und Kanten können sie den Leser überzeugen, mit ihnen zu fühlen. Laura leidet unter den Geschehnissen ihrer Vergangenheit, was sie über viele Jahre auch ihre Tochter hat spüren lassen. Sie ist leicht depressiv und voller Selbstmitleid, was sie nicht gerade zu einer Sympathieträgerin macht. Tochter Becky dagegen ist eine aufgeschlossene junge Frau, die man nicht mit Halbwahrheiten abspeisen kann. Sie ist offen, hartnäckig und besitzt eine gesunde Portion Neugier. Leif ist ein netter Kerl, der Ruhe und Kraft ausstrahlt. Connor ist ein übler Zeitgenosse, der dem Alkohol zu sehr zuspricht und sich auch sonst nicht immer im Griff hat.
„Das verbotene Wort“ ein gefühlvoller Roman über schicksalhafte Begegnungen, lang gehütete Lügen und Geheimnisse. Verdiente Leseempfehlung.

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