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Veröffentlicht am 26.11.2016

Familienbande

Insel des Lichts
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Nora Bridge hat vor langer Zeit ihren Ehemann und ihre beiden Töchter Caroline und Ruby verlassen und sich eine Karriere als Kolumnistin aufgebaut, wodurch sie wie ein bunter Hund in ganz Amerika bekannt ...

Nora Bridge hat vor langer Zeit ihren Ehemann und ihre beiden Töchter Caroline und Ruby verlassen und sich eine Karriere als Kolumnistin aufgebaut, wodurch sie wie ein bunter Hund in ganz Amerika bekannt ist und man auf ihre Ratschläge hört. Nach und nach hat sie mit Caroline wieder Kontakt aufgebaut, während sie für Ruby, ihre Jüngste, weiterhin „gestorben“ ist. Als an ihrem 50. Geburtstag Nacktfotos in der Presse auftauchen, bricht Noras Leben wie ein Kartenhaus zusammen, denn es bedeutet auch, dass sie ihre Anhängerschaft über Jahre hinweg belogen hat. In ihrer Verzweiflung baut Nora betrunken einen Autounfall und wird dadurch so verletzt, dass sie Hilfe benötigt, die in Form von Tochter Ruby gestellt wird. Ruby, deren Leben nach dem Weggang der Mutter sehr kompliziert wurde, verbringt mit ihrer Mutter einige Zeit auf einer kleinen Insel namens Summer Island. Die Beziehung ist konfliktträchtig, und Ruby hat zudem ein Geheimnis, es ihrer Mutter heimzuzahlen. Doch dann kommt alles ganz anders und es offenbaren sich Dinge, die Ruby zu einer Entscheidung zwingen…

Kristin Hannah hat mit ihrem Buch „Insel des Lichts“ einen gefühlvollen Beziehungsroman vorgelegt, der viele Themen wie Liebe, Vertrauen, Lügen, Betrug und Verlassen aufgreift. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, der Leser wird schnell in die Handlung hineingesogen und versinkt alsbald in der ganz unterhaltsamen Geschichte. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut, steigert sich aber innerhalb der Handlung und lässt den Leser bis zum Ende dranbleiben, um die Auflösung zu erfahren.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich ausgearbeitet und in Szene gesetzt, sie wirken lebensecht und ihre Reaktionen und ihr Tun lassen oftmals Gedanken aufkommen, wie man selbst wohl in mancher Situation gehandelt hätte. Nora wirkt zu Beginn erst einmal recht sympathisch, doch je mehr man sie kennenlernt, umso mehr revidiert man erst einmal die eigene Meinung, da man sich nur sehr schwer vorstellen kann, die eigenen Kinder zu verlassen, um sich selbst zu verwirklichen. Das ist egoistisch, unverantwortlich und rücksichtslos. Kein Wunder also, dass man für Nora erst einmal keinen positiven Eindruck entwickeln kann, doch das ändert sich im Laufe der Geschichte, wenn nach und nach alle Karten auf den Tisch gelegt werden. Ruby ist eine junge Frau, die schon früh enttäuscht wurde von ausgerechnet der Person, die ihr am liebsten war. Doch damit nicht genug, denn sie hat jahrelang darunter zu leiden, auf die Verwandtschaft mit ihrer Mutter reduziert zu werden und Anerkennung nicht durch eigene Leistungen erfahren zu dürfen. So wirkt Ruby hart und unversöhnlich, in ihrem Inneren brodelt es, eine Frage der Zeit, wann sie wohl explodiert.

„Insel des Lichts“ ist ein emotionaler Roman um verpasste Gelegenheiten, Aufarbeitung der Vergangenheit und dem Kitten von Beziehungen. Leserinnen, die emotionale und komplizierte Geschichten lieben, werden hier absolut fündig, wobei die neueren Romane von Kristin Hannah um einiges intensiver und ausgereifter sind.

Veröffentlicht am 12.11.2016

Ganz nett für zwischendurch

Begin Again
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Nachdem Crystal Alison Harper eine schlimme Zeit hinter sich gebracht hat, krempelt sie ihr Leben komplett um für einen neuen Anfang. Sie entflieht ihrem reichen Elternhaus und verändert zuerst ihr Äußeres ...

Nachdem Crystal Alison Harper eine schlimme Zeit hinter sich gebracht hat, krempelt sie ihr Leben komplett um für einen neuen Anfang. Sie entflieht ihrem reichen Elternhaus und verändert zuerst ihr Äußeres durch neue Kleidung und eine andere Frisur, auch einen neuen Namen gibt sie sich: Allie. Nun sucht sie nur noch eine Wohnmöglichkeit, um endlich ihr Studium beginnen zu können und versucht, ein WG-Zimmer zu bekommen. Als sie auf den Hausbesitzer Kaden White trifft, sind sich beide nicht wirklich grün. Kaden ist äußerlich ein rauer Kerl, ein Rüpel wie er im Buche steht. Nach langem Hin und Her nimmt er Allie als Mitbewohnerin auf, aber nicht ohne Regelkatalog. Wird das auf Dauer gutgehen? Und wer bricht als erster die Regeln?

Mona Kasten hat mit ihrem Buch „Begin Again“ den ersten Band einer geplanten New-Adult-Romanreihe vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und trifft den Nerv der jungen Generation. Der Leser wird durch die locker-leichte Erzählweise schnell in den Bann gezogen und verfolgt gespannt die Interaktion der Protagonisten, bei der mal mit Humor mal mit harten Bandagen gestritten und gekämpft wird. Dabei spielt die Autorin mit dem Leser und präsentiert die ganze Palette des Gefühlsbarometers ab von dramatisch bis witzig, von emotional bis tiefgründig. Die so erzeugte Spannung steigert sich innerhalb der Handlung immer wieder einmal. Durch geschicktes Legen von Wendungen und Aufdecken von Geheimnissen hält sie den Leser durchweg bei der Stange, weiß sie doch sehr unterhaltsam zu erzählen, so dass man das Gefühl nicht loswird, live dabei zu sein. Allerdings ziehen sich einige Szenen auch ziemlich hin, wirken dadurch langatmig und auch das ständige Hin und Her zwischen den Protagonisten geht manchmal auf die Nerven.

Die Charaktere sind sehr interessant skizziert, sie wirken lebensecht und authentisch wie Menschen, die man kennt bzw. im Bekanntenkreis hat. Allie ist eine nette junge Frau, die sich endlich von allen Fesseln befreit hat und ihrem Leben eine neue Richtung geben will, um sich ihre Träume zu erfüllen. Sie wirkt zu Beginn eher zurückhaltend, manchmal eher weinerlich und zu sensibel. Doch sie entwickelt sich innerhalb der Handlung immer mehr zu einer recht selbstbewussten Frau, die weiß, was sie will oder auch nicht. Kaden wirkt erst einmal wie ein Bösewicht, er ist launisch, man weiß nie, wie man bei ihm dran ist. Er wirkt undurchschaubar sowie unberechenbar. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, so auch in diesem Fall, alles läuft am Ende auf eine recht vorhersehbare Geschichte hinaus, aber trotzdem ist es amüsant und läßt einen für einige Stunden in eine andere Welt abtauchen.

„Begin Again“ ist ein netter Liebesroman für junge Leute, der zu unterhalten weiß. Eine klare Leseempfehlung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Sprung ins Ungewisse

Splitter vom Glück
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Mit 16 Jahren hat Julia nicht nur ihre Mutter an den Krebs verloren, auch ihr Vater konnte seine Trauer nicht überwinden und überließ seine Tochter sich selbst. Nun ist Julia eine erwachsene Frau, die ...

Mit 16 Jahren hat Julia nicht nur ihre Mutter an den Krebs verloren, auch ihr Vater konnte seine Trauer nicht überwinden und überließ seine Tochter sich selbst. Nun ist Julia eine erwachsene Frau, die zwar in der Kanzlei ihres Vaters eine Ausbildung macht, insgeheim aber von einer Opernkarriere träumt. Endlich entschließt sie sich, ihrem Traum zu folgen, da begegnet ihr Johannes, der als Orchesterdirigent ihren ersten Auftritt als Sängerin begleitet. Sie verliebt sich in ihn, doch ebenso schnell verliert sie Johannes auch wieder durch einen bösen Autounfall. Julia, vom Schicksal gebeutelt, gibt ihre feste Anstellung auf und erhält die Möglichkeit, ein Engagement in England anzunehmen. Doch bereits am Flughafen trifft sie auf den schwulen Paul, der sofort die Chance wittert, als Kuppler für seinen besten Freund aufzutreten. Wird Julia noch einmal eine große Liebe finden und endlich glücklich sein dürfen?

Simone Süß hat mit ihrem Buch „Splitter vom Glück“ einen sehr unterhaltsamen und emotionalen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser begleitet Julia bei ihren Schicksalsschlägen, leidet und hofft mit ihr gemeinsam, dass das Leben doch noch etwas Schönes und Erfüllendes für sie zu bieten hat. Durch die wechselnden Erzählperspektiven, eine zeigt die von Julia, die andere berichtet von Jared und Paul, bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten.

Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, aufgrund ihrer Authentizität man kann sich gut mit ihnen identifizieren und erlebt so ein Wechselbad der Gefühle. Julia ist eine sympathische Frau, die schon einiges ertragen musste, und so ist es kein Wunder, dass sie versucht, sich vor weiteren Schicksalsschlägen zu schützen. Sie begegnet den Menschen offen, aber zurückhaltend, denn sie möchte nicht wieder verletzt werden. Dabei ist sie eine starke Persönlichkeit, die nur einen Schubs braucht, um wieder genügend Mut zu fassen und Gefühle zuzulassen. Paul ist ein netter Mann, der für seinen Freund Jared endlich die richtige Partnerin finden will. Jared ist ebenfalls ein sympathischer Mann, der eher zurückhaltend ist und genau hinsieht, bevor er sich mit einer Frau einlässt.

„Splitter vom Glück“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman. Einige Passagen zogen sich durch die langsame Entwicklung der Liebesgeschichte etwas in die Länge, hier hätte es etwas mehr Pepp geben können. Aber ansonsten ist es ein netter Roman, der sich gut lesen lässt und einem in dieser dunklen Jahreszeit das Herz wärmt. Für Romantikerinnen auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Per E-Mail auf Prinzensuche

Post von Dornröschen
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Noch immer trauert die freie Journalistin Charlotte „Charly“ um ihren Mann Daniel, der so plötzlich nach einem Jahr Ehe verstarb und ihre große Liebe und ihr Seelenverwandter war. Das Leben strengt sie ...

Noch immer trauert die freie Journalistin Charlotte „Charly“ um ihren Mann Daniel, der so plötzlich nach einem Jahr Ehe verstarb und ihre große Liebe und ihr Seelenverwandter war. Das Leben strengt sie mehr an, als das sie Freude dafür empfindet. Als der Chefredakteur ihr den Auftrag gibt, über Onlinedating zu recherchieren und einen Artikel zu verfassen, ist Charly darüber gar nicht begeistert. Doch sie fügt sich ins Unvermeidliche und meldet sich bei einem Datingportal unter dem Pseudonym „Dornröschen“ an, um mit ihrer Recherche zu beginnen. Schnell bekommt Charly jede Menge Zuschriften, doch keine spricht sie an bis auf eine von einem gewissen Titan, dessen richtiger Name Fabian ist und ein Freund ihres Chefredakteurs. Schnell finden die beiden heraus, dass sie sich eine Menge zu erzählen haben und Charly merkt, dass ihr der rege E-Mail-Briefwechsel mit Fabian immer mehr gefällt und ihr der Mann immer öfter im Kopf rumspukt. Aber auch ihre Mutter macht sich Sorgen um Charlys eigenbrötlerisches Leben und versucht, sie mit dem Neffen einer Freundin zu verkuppeln. Dieser Neffe stellt sich überraschenderweise als Charlys Jugendschwarm heraus. Welcher Mann wird am Ende Dornröschen mit einem Kuss aus dem Schlaf wecken und ins Leben zurückholen?

Renate Blaes hat mit ihrem Buch „Post von Dornröschen“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, der Leser wird zu Charlys Schatten und bekommt alle ihre Gedanken und Gefühle hautnah mit. Durch die Gedankensprünge und Rückblenden von Charlotte fällt es manchmal schwer, der Handlung zu folgen. Vor allem ihre Träume lassen den Leser eher ratlos zurück, tauchen sie innerhalb der Geschichte doch von jetzt auf gleich auf und stiften mehr Verwirrung als Verständnis. Das relativ rasche und auch noch recht offene Ende befriedigt nicht gerade, hat man sich doch etwas mehr erhofft.

Die Charaktere sind interessant gestaltet. Mittdreißigerin Charlotte ist eine Frau von eher zurückhaltender Natur, sie wirkt oftmals spröde, teilweise unterkühlt, sehr kontrolliert und im Selbstmitleid gefangen. Da sie so gar keine Wärme ausstrahlt, fällt die Sympathie für sie oft schwer, auch wenn man bedenkt, dass sie einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Freundin Regine wirkt mit ihrem Männerverschleiß dagegen regelrecht oberflächlich. Charlys Mutter war von Natur aus eine sehr devote Frau, die den Großteil ihres Lebens einem Mann ihre Liebe geschenkt hat, der sie gar nicht wollte, sondern sie nur als schmückendes und wohlhabendes Beiwerk betrachtet hat. Doch nun schwimmt sie sich frei, kappt die Fesseln ihrer Ehe, um endlich ein neues Leben anzufangen. Sie verströmt Wärme und Mitgefühl und kommt sehr sympathisch rüber. Fabian ist ein Naturbursche und Weltenbummler, der nur noch das tut, was sein Leben bereichert und ihn selbst befriedigt. Diese Einstellung ist bewundernswert und eindeutig sympathisch zu nennen. Chefredakteur Spocky ist ein eher schüchterner Mann, der aber einiges an Empathie besitzt und sich um die Menschen sorgt, die ihm wichtig sind. Innerhalb des Romans ist er eindeutig der sympathischste Charakter von allen.

„Post von Dornröschen“ ist ein ganz unterhaltsamer Roman über eine Frau, die nach längerer Durststrecke wieder den Kopf aus dem Schneckenhaus streckt und sich aufs Leben einlässt. Für Zwischendurch ganz angenehm, solange man keine großen Erwartungen hat.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Drei Frauen und ihr Schicksal

Die Fürstentochter
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9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann ...

9. Jh. Thusnelda ist die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und soll auf Wunsch ihres Vaters eine arrangierte Ehe mit dem Fürsten Aristan eingehen, was ihr gar nicht zusagt, denn sie möchte einen Mann den sie liebt. Den trifft sie bei einer Totenfeier in dem germanischen Heerführer Arminius. Der steht im Dienst der Römer und ist somit ein Gegner ihres Vaters. Doch die Liebe ist größer und gegen den Willen ihres Vaters heiratet Thusnelda Arminius, worauf sie von Segestes aus der Familie verbannt wird und Arminius einen Feind mehr hat, den er im Auge behalten muss. Inaja, Thusneldas Magd, folgt ihrer Herrin treu ergeben, insgeheim hofft sie allerdings, nach Rom zu kommen und sieht ihre Chance in Armenius‘ Bruder Flavus, der sich den Römern verbunden fühlt und von dem sie ein Kind bekommt. Derweil ist in Rom die junge Severina schwanger mit dem Sohn von Armnius, der davon allerdings keine Kenntnis besitzt…
Gisa Pauly hat mit „Die Frau des Germanen“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der die Schlacht um Varus und das Leben der Germanen wieder ins Gedächtnis des Lesers bringt. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser schon mit einem spannenden und verheißungsvollen Prolog eine Zeitreise antreten und sich an die Seite von Thusnelda stellen, die einer aufregenden Zeit entgegen sieht. Arminius und Thusnelda sind im Gegensatz zu Severina und Inaja eine verbriefte historische Figur, der Mix aus Wahrheit und Fiktion ist recht gut gelungen, allerdings wird der zu erwartende historische Hintergrund leider nur sehr wenig thematisiert, vielmehr rankt sich die gesamte Geschichte hauptsächlich um die drei Frauen Thusnelda, Inaja sowie Severina und ihre jeweilige Handlungsweise. In wechselnden Perspektiven lässt die Autorin den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt ihrer drei Protagonistinnen teilhaben, wobei man oftmals den Kopf schüttelt ob der teilweise doch recht fragwürdigen Weise, in der sich eine von ihnen darstellt, denn die recht brutalen Sexszenen verleiden einem den Spaß an der Lektüre doch erheblich, auch wenn man weiß, dass es mancherorts etwas grober zugeht, möchte man dies als Leser im Detail nicht so genau wissen. Die zu Beginn aufgebaute Spannung kann sich über die gesamte Geschichte leider nicht halten und versandet recht schnell.
Die Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eher à la 08/15 aufs Papier gebracht worden, sie unterteilen sich in genau zwei Kategorien: die Guten und die Bösen, wobei es wenig Geheimnisvolles gibt und die jeweiligen Eigenschaften auch keine Fragestellungen zulassen. Thusnelda ist eine freundliche und ehrliche Frau, die ihrem Herzen folgt und dafür harte Einschnitte in Kauf nimmt. Arminius schafft sich mit seinen Entscheidungen viele Feinde, die er alle im Blick behalten muss, was ihm allerdings nicht sehr gut gelingt. Inaja ist eine Frau, die alles tut, um ihren Traum von Rom zu erreichen. Dafür lässt sie sich demütigen und körperlich misshandeln. Severina ist eine verwöhnte junge Frau, die eine Niederlage nicht gut wegsteckt und auf Rache sinnt. Flavus ist ein roher grobschlächtiger Kerl, der nur an sich denkt. Aber auch Silvanus, Segestes und Aggrippina sind nur oberflächlich gezeichnet.
„Die Frau des Germanen“ ist als Lückenfüller für zwischendurch nett zu lesen, wenn man keine hohen Erwartungen an einen gut recherchierten historischen Hintergrund hat. Hier geht es eher um die Lieben und Leiden von drei Frauen. Eingeschränkte Leseempfehlung!