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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2025

Zwei Frauen, ein Flugzeug

The Business Trip
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"The Business Trip" fängt spannend an. Stephanie, eine erfolgreiche Nachrichtenchefin, sitzt im Flugzeug neben der Kellnerin Jasmine, die vor ihrem gewalttätigen Freund flieht. Kurz darauf sind beide verschwunden ...

"The Business Trip" fängt spannend an. Stephanie, eine erfolgreiche Nachrichtenchefin, sitzt im Flugzeug neben der Kellnerin Jasmine, die vor ihrem gewalttätigen Freund flieht. Kurz darauf sind beide verschwunden und ihre Angehörigen bekommen seltsame Nachrichten.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und wechselt zwischen Personen und Chatnachrichten. Durch die unvollständigen Einblicke ist lange nicht klar, was tatsächlich hinter dem mysteriösen Trent McCarthy steckt und welche Rolle er beim Verschwinden der beiden Frauen spielt.

Da im Mittelteil viele Szenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt werden, doppelt sich manches und zieht sich dadurch in die Länge. Das Ende an sich wirkt etwas konstruiert, die Wendung am Schluss ist allerdings sehr gelungen.

Insgesamt hat mir "The Business Trip" viel Spaß gemacht. Vor allem der flüssige Schreibstil und die Charaktere trösten über die kleineren Makel hinweg.

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Veröffentlicht am 02.08.2025

Neuanfänge

Wedding People (deutsche Ausgabe)
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Phoebe Stone will ihrem Leben im noblen Cornwall Inn ein Ende setzen. Doch statt Einsamkeit erwartet sie eine Hochzeitsgesellschaft. Sie begegnet Lila, der Braut, die jedes Detail ihrer Feier kontrollieren ...

Phoebe Stone will ihrem Leben im noblen Cornwall Inn ein Ende setzen. Doch statt Einsamkeit erwartet sie eine Hochzeitsgesellschaft. Sie begegnet Lila, der Braut, die jedes Detail ihrer Feier kontrollieren will. Was folgt, ist eine intensive Annäherung zweier Frauen, die mehr gemeinsam haben, als es zunächst scheint.

Alison Espach erzählt mal melancholisch, mal mit trockenem Humor. Themen wie Suizidgedanken, Kinderlosigkeit oder familiärer Druck werden nachvollziehbar geschildert ohne den Roman zu beschweren. Besonders Phoebe ist eine klug gezeichnete Figur, deren Entwicklung sehr glaubhaft erzählt wird. Der Stil ist atmosphärisch und dialogreich. Die Handlung ist eher ruhig, durch die psychologischen Einblicke aber sehr eindrücklich.

"Wedding People" ist ein feinfühlig erzähltes Buch, das schräg ist und berührt. Es ist eine subtile Geschichte über Umbruch und unerwartete Verbindungen.

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Veröffentlicht am 02.08.2025

Vier Freundinnen, ein Albtraum

Girls' Trip - Vier Freundinnen. Eine Luxusjacht. Eine tödliche Reise.
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Vier Mädchen, eine Yacht und ein letzter gemeinsamer Urlaub nach dem Highschool-Abschluss. Was als glamouröser Abschied beginnt wird zum Albtraum. Giselle verschwindet spurlos und ein Video zeigt Maggie, ...

Vier Mädchen, eine Yacht und ein letzter gemeinsamer Urlaub nach dem Highschool-Abschluss. Was als glamouröser Abschied beginnt wird zum Albtraum. Giselle verschwindet spurlos und ein Video zeigt Maggie, wie sie ihre Freundin über Bord stößt. Doch diese kann sich an nichts erinnern.

Jan Gangsei erzählt diesen psychologischen Jugendthriller rückwärts. Eingeschobene Tagebucheinträge, Verhörprotokolle und Nachrichten fügen sich zu einem immer komplexer werdenden Puzzle zusammen. Diese Form erfordert anfangs etwas Aufmerksamkeit, entwickelt dann aber eine dichte Spannung, die einen durchgehend bei der Stange hält. Gerade weil man bereits weiß, was passiert ist, bleibt die Frage nach dem Warum. Die Geschichte lebt stark vom Miträtseln und dem schrittweisen Enttarnen der Charaktere.

Hauptfigur und Erzählerin ist Maggie, eine Außenseiterin zwischen reichen Eliteschülerinnen. Die übrigen Figuren bleiben distanziert und schwer greifbar, was die toxische Gruppendynamik verstärkt. Die Kombination aus Halbwahrheiten und persönlichen Motiven funktioniert sehr gut.

Insgesamt ist "Girls’ Trip" ein gelungener Whodunit mit ungewöhnlicher Struktur und einem düsteren Geheimnis.

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Veröffentlicht am 01.08.2025

Tod im Nacken - Mörder im Visier

Not Quite Dead Yet
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In der Halloween-Nacht wird Jet Mason überfallen und niedergeschlagen. Die Folge des Angriffs ist ein Aneurysma, weshalb sie nur noch sieben Tage zu leben hat. Unterstützt von ihrem Kindheitsfreund Billy ...

In der Halloween-Nacht wird Jet Mason überfallen und niedergeschlagen. Die Folge des Angriffs ist ein Aneurysma, weshalb sie nur noch sieben Tage zu leben hat. Unterstützt von ihrem Kindheitsfreund Billy will sie innerhalb einer Woche ihren eigenen Mord aufklären.

Die Idee ist originell und die ablaufende Zeit sorgt für durchgehende Spannung. Jet ist eine widersprüchliche, aber interessante Hauptfigur. Sie ist verletzlich und zynisch, hat einen bissigen Humor und den festen Willen, die Person hinter dem Angriff zu finden. Ihre unglaubwürdig hohe Energie trotz schwerer Verletzung erfordert zwar etwas Nachsicht, trägt aber zur Dynamik der Geschichte bei.

Jacksons Schreibstil ist gewohnt flüssig, temporeich und mit einem leicht jugendlichen Ton. Die Handlung lebt vom stetig tickenden Countdown und vielen Twists, auch wenn nicht jede Wendung logisch erscheint.

Insgesamt ist "Not Quite Dead Yet" ein unterhaltsamer Countdown-Thriller mit Humor, Drama und einer sehr originellen Idee. Nicht ganz so ausgefeilt wie Jacksons Jugendthriller, aber definitiv lesenswert.

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Veröffentlicht am 20.06.2025

Gute Idee, erzählerisch ausbaufähig

Sieben letzte Tage
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Die Strafverteidigerin Alice Logan hat nur sieben Tage Zeit, um die drohende Hinrichtung ihres Vaters, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, zu verhindern. Da sie an seiner Schuld zweifelt, beginnt ...

Die Strafverteidigerin Alice Logan hat nur sieben Tage Zeit, um die drohende Hinrichtung ihres Vaters, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat, zu verhindern. Da sie an seiner Schuld zweifelt, beginnt sie eigene Ermittlungen und stößt dabei auf Widersprüche, verdrängte Familienkonflikte und Hinweise, die sie weit über die Landesgrenzen hinausführen.

Der Roman ist temporeich erzählt mit kurzen Kapiteln und hohem Erzähltempo. Das unterstützt die Spannung, wirkt aber stellenweise überladen. Die Vielzahl an Ereignissen in kurzer Zeit wirkt sich vor allem im zweiten Teil des Buches negativ auf die Glaubwürdigkeit aus. Der Stil ist solide, jedoch etwas zu dramatisch und konstruiert.

Alice ist als Figur überzeugend angelegt. Sie ist rational, getrieben und emotional zerrissen. Andere Figuren wie ihre Schwester Fiona oder der Ermittler Luc Boudreaux bleiben hingegen eher funktional. Die familiären Konflikte sind glaubhaft, hätten aber stellenweise mehr Tiefe vertragen.

Insgesamt ist es ein spannender Justizthriller mit starker Grundidee und emotionalem Konflikt. Leider wirkt die Umsetzung zu ambitioniert, sowohl was das Tempo als auch die Plotdichte betrifft. Die Stärken des Romans liegen im Thema, weniger in der erzählerischen Ausarbeitung.

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