Spannender temporeicher Thriller
Robert Rutherford ist eins der Gründungmitglieder der Krimi-Schreibwerkstatt des Northern Crime Syndicate und war zweifach auf der Shortlist für den CWA Short Story Dagger-Award. Seven Days ist sein Debütroman. ...
Robert Rutherford ist eins der Gründungmitglieder der Krimi-Schreibwerkstatt des Northern Crime Syndicate und war zweifach auf der Shortlist für den CWA Short Story Dagger-Award. Seven Days ist sein Debütroman. Er lebt mit seiner Familie in Newcastle.
Sieben Tage hat die junge Strafverteidigerin Alice Logan, um die Hinrichtung ihres Vaters zu verhindern. Es wäre die erste Hinrichtung in Florida seit 2019. Alice hat seit ihrem einundzwanzigsten Geburtstag nicht mehr mit ihrem Vater gesprochen und lässt sich nur widerwillig wieder auf ihn ein. Er war nie für sie da, hat ihre Mutter betrogen und schließlich die Familie im Stich gelassen. Doch sie kann sich der Tatsache nicht verschließen, dass etwas an seinem Fall nicht stimmt. Ist ihr Vater unschuldig und Opfer einer Verschwörung? Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Alice ist hin und hergerissen zwischen Wut und Mitleid. Es fällt ihr schwer, etwas für ihren Vater zu empfinden. Sie kümmert sich zusammen mit ihrer Schwester Fiona um ihre von einem Schlaganfall beeinträchtigte Mutter.
Fiona war bei der Trennung der Eltern zu jung, um sich an die schlimme Zeit erinnern zu können. Sie liebt ihren Vater, glaubt ihm und will um jeden Preis helfen. Die Schwestern stehen sich nicht sehr nah, jede lebt ihr eigenes Leben.
Der Vater Jim Sharp bog sich die Dinge immer so zurecht, bis sie im gefielen. Er war schon vor Fionas Geburt im Gefängnis. Ein unzuverlässiger Charakter, der seine Ehefrau betrog und nachts nicht nach Hause kam. Er sitzt im Todestrakt und seine Berufung ist fehlgeschlagen, doch er beteuert seine Unschuld, obwohl alle Beweise auf ihn deuten.
Seine Lebensgefährtin Mariella Serano brachte die Ereignisse ins Rollen. Sie hat einen Sohn, Alice und Fionas Halbbruder.
Luc Boudreaux ist ein undurchsichtiger und schwer einzuschätzender Ermittler. Er hatte Jim Sharp verhaftet. Widerstrebend unterstützt er Alice bei ihren Recherchen, doch kann man ihm trauen?
Sowohl Alice als auch Luc leiden unter Schuldgefühlen und ihrer Vergangenheit.
Sieben letzte Tage ist ein mehr als spannender Thriller mit Suchtpotential. Robert Rutherford hat es nicht nur geschafft, sofort Spannung aufzubauen, sondern diese kontinuierlich noch zu steigern. Der Schreibstil ist packend und besticht durch ein hohes Erzähltempo. Der Thriller mündet nach einigen sehr überraschenden Wendungen und Entwicklungen in einem fulminanten Showdown. Die Auflösung lässt keine Fragen offen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubhaft dargestellt.
Der Thriller ist eine absolute Empfehlung, ein Pageturner, den man nicht gern aus der Hand legt.