Profilbild von EifelBuecherwurm

EifelBuecherwurm

Lesejury Star
offline

EifelBuecherwurm ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit EifelBuecherwurm über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein außergewöhnlicher Reiseführer

Huh! Die Isländer, die Elfen und ich
0

Inhalt:

Während der EM 2016 eroberte der sympathische Underdog die Herzen im Sturm: Island, das verrückte Traumreiseland. Großartige Landschaften erwarten die Besucher hier, dazu nur wenige Menschen, ...

Inhalt:

Während der EM 2016 eroberte der sympathische Underdog die Herzen im Sturm: Island, das verrückte Traumreiseland. Großartige Landschaften erwarten die Besucher hier, dazu nur wenige Menschen, die alle wunderschön und über drei Ecken irgendwie miteinander verwandt sind. Jede Menge Sagen und Mythen ranken sich um die Männer und Frauen im Norden. Sie baden gerne nackt in heißen Quellen, haben Angst vor Frauen mit schönen Haaren und zeichnen auf Landkarten ein, wo Feen, Zwerge und Trolle zu Hause sind. Thilo Mischke besucht seit vielen Jahren die Insel am Polarkreis und nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch Höllenbuchten und Schwanenmoore, zum Tor der Unterwelt und der Götterburg Asgard. In diesem Buch sammelt er alles über die kuriosen Isländersons, die Komiker zu Bürgermeistern und Regisseure zu Nationaltorwarten machen.

Design:

Dank der Flagge ist jedem klar, um was es hauptsächlich in diesem Buch geht. Wäre diese nicht vorhanden, hätte es wegen der Schafe auch ein Buch über Irland sein können. ;) Mich hat das Cover auf jeden Fall direkt angesprochen, da ich mich sehr für andere Länder interessiere. Und diese Abbildung versprach für mich einen Reiseführer mit persönlichen Erfahrungen.

Meine Meinung:

Dieser Reiseführer ist wirklich eine Besonderheit. Wer auf schwarzen Humor steht wird bestens unterhalten. Ziemlich häufig wird erwähnt wo man sich wie am besten umbringen kann oder auch wo die untreuen Ehefrauen ertränkt wurden (was geschieht eigentlich mit den Männern?).

Das Buch lässt sich ganz leicht lesen. Ich habe an einem lauen Nachmittag ohne Probleme über 60% geschafft, und ich bin wahrlich keine Schnellleserin. Insgesamt habe ich es locker in zwei Tagen durchgelesen.

Jedes Kapitel widmet sich einer anderen Eigenheit dieses Landes und seiner Einwohner. Die isländischen Erzählungen haben mir besonders gut gefallen. Sie sind so düster, wie er sie zuvor beschrieben hat. Man muss hierbei nicht stringent von vorne bis hinten alles lesen, man kann sich auch einzelne besonders interessante Kapitel herauspicken. Der Autor streut auch ab und an Details ein, die er schon einmal in anderen Kapiteln erwähnt hat. Das hat mir gut gefallen.

Besonders süß fand ich auch die Zeichnungen zu Beginn jedes Kapitels. Sie waren immer passend zum Inhalt und einfach herrlich illustriert. In diese beiden Islandpferde habe ich mich besonders verguckt. Da kommt wieder die Liebe der deutschen Frauen zu diesen Minipferdchen durch.

Allgemein macht Herr Mischke das Land jedoch recht schlecht. Zuerst beschreibt er zum Beispiel ein ekliges Gericht, gefolgt von seinem Standardsatz (dieser taucht in immer wieder verschiedenen Versionen regelmäßig auf): "Es lohnt sich, ... Wirklich."
Auch wiederholt er stetig negativ assoziierende Aussagen, sodass dem Leser das Land unterbewusst unsympathisch wird:

"Meine Liebe zu Island lässt sich nicht allein durch die abweisende Haltung der Menschen, die tödliche Natur oder das zwölf Monate anhaltende Aprilwetter dieser Insel erklären, ..."

Wer also melancholisch und leicht depressiv veranlagt ist und auf Reisen einfach seine Ruhe haben will, der hat in Island DAS Reiseziel schlechthin gefunden, jedenfalls wenn man nach dem Autor geht:

"Island ist Melancholie, ist eine landgewordene Depression."

Etwas ungereimt ist die Tatsache, dass der Autor selber natürlich schon sehr oft in Island war. Er wünscht sich jedoch, dass nicht mehr so viele Touristen dieses Land frequentieren, damit seine Ursprünglichkeit erhalten bleibt. Die Einsamkeit, die dieses Land ausmacht, geht durch den enorm angestiegenen Tourismus verloren.
Wenn man jetzt gemein wäre, würde man ihn auffordern dieses Land selber nicht mehr zu bereisen, damit andere es sich noch anschauen können.

Schade fand ich, dass die typische Übersichtskarte des Landes nicht vorhanden war. Dies hatte ich erwartet. Dafür gabe es zum Abschluss des Buches einige Aufnahmen des Autors. Ich hätte ja nicht gedacht, dass das Foto aus dem Flussbett den Weg ins Buch findet. Umso mehr habe ich mich darüber amüsiert.

Fazit:

Ein gelungendes und lehrreiches Buch. Wer vorher schon nach Island wollte wegen der Einsamkeit (und keine Angst vor schlechtem Essen hat), wird dies auch weiterhin wollen. Alle anderen, die es sich erst überlegen wollten, werden nach dieser Lektüre vermutlich Abstand von einer Reise nehmen. Also ganz im Sinne des Autors zur Erhaltung des Ursprünglichkeit. Ein Buch mit so viel schwarzem Humor findet man nicht häufig. Dafür gibt es von mir vier Sterne!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein Highlight!

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
0

Inhalt:

›Flawed – Wie perfekt willst du sein?‹ ist der erste atemberaubende Band des neuen Zweiteilers von Bestsellerautorin Cecelia Ahern. Spannend und emotional erzählt sie in dieser Dystopie die Geschichte ...

Inhalt:

›Flawed – Wie perfekt willst du sein?‹ ist der erste atemberaubende Band des neuen Zweiteilers von Bestsellerautorin Cecelia Ahern. Spannend und emotional erzählt sie in dieser Dystopie die Geschichte der 17-jährigen Celestine, die darum kämpft, etwas anderes sein zu dürfen als perfekt.

Celestines Leben scheint perfekt: Sie ist schön, bei allen beliebt und hat einen unglaublich süßen Freund.
Doch dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus. Und bricht damit alle Regeln. Sie könnte im Gefängnis landen oder gebrandmarkt werden – verurteilt als Fehlerhafte.
Denn Fehler sind in ihrer Welt nicht erlaubt. Nichts geht über die Perfektion. Auch nicht die Menschlichkeit. Jetzt muss sie kämpfen – um ihre eigene Zukunft und um ihre große Liebe.

Design:

Das Buch und das Cover haben mich von Anfang an fasziniert. Das Gelb und Blau bilden so einen starken Kontrast, dass das Auge des Betrachters unweigerlich auf die schwarze Silhouette der jungen Frau gezogen wird. Hinter ihr brennt ein Feuerring, sodass sie einen unheilvollen Schatten nach vorne wirft zum Wort "Flawed". Welche Zukunft ihr wohl beschieden ist? Für mich war klar: dieses Buch muss ich lesen!

Meine Meinung:

Zunächst war ich etwas skeptisch, da ich Cecelia Aherns vorherige Bücher kenne und diese Art der Geschichte bisher überhaupt nicht in ihr Portfolio gepasst hat. Romantik, Liebe, Herzschmerz. Das verbinde ich mit der Autorin. Aber einen dystopischen Jugendroman mit solch einer Inhaltsangabe? Das war bisher nicht ihr Genre. Aber das Cover und die Inhaltsangabe haben mich so neugierig gemacht, dass ich es auf jeden Fall lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Von den ersten Seiten an hat mich das Buch komplett in seinen Bann gezogen. Celestine ist eine authentische und überzeugende Protagonistin. Sie ist zwar ein schönes, aber trotzdem ganz normales Mädchen. Ich konnte mich sofort mit ihr identifizieren und hinterfragte, genau wie sie, das vorgegebene System. Denn nichts ist so wichtig, wie perfekt zu sein. Niemand darf Fehler machen, oder er wird sofort als fehlerhaft gebrandmarkt und von da an aus der Gesellschaft ausgeschlossen.

Natürlich begeht Celestine einen solchen Fehler und hilft einem Fehlerhaften. Es ist sprichwörtlich unterlassene Hilfeleistung, einmal anders herum. Doch für ihren Akt der Güte und Menschlichkeit wird sie ausgestoßen und muss sich mit allerlei Dingen auseinandersetzen, die ihren Blick auf die Gesellschaft grundlegend verändern.

Von Anfang an ist das Buch spannend geschrieben. Ich habe nicht lange gebraucht um total abzutauchen und wollte es nicht mehr aus der Hand legen! Dies liegt auch an dem flüssigen Stil, die Handlung und Erzählweise sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Dieses Buch regt den Leser wirklich zum Nachdenken an. Es wird sich kritisch mit Ideologien, Werten, Diskriminierung, Moral und Politik auseinandergesetzt. Dies geschieht ganz natürlich einfach nebenher und wirkt nicht belehrend.

Der einzige, winzige Wermutstropfen für mich war die Gefühlswelt von Celestine bezüglich der Männerwelt. Irgendwie musste ich da ab und an mal mit den Augen rollen. Aber immerhin ist auch sie noch eine Jugendliche, und da spielen die Gefühle öfter mal verrückt. ?

Aber nicht nur die Protagonistin hat mich überzeugt. Die Autorin hat es geschafft, dass sich hier viele interessante Charaktere zusammenfinden. Jeder auf seine Art besonders und alle unterschiedlich. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass für die ein oder andere Persönlichkeit ein Spin-Off interessant wäre.

Fazit:

Ein absolutes Jahres-Highlight für mich. Ich habe im Anschluss sofort den zweiten Band verschlungen, weil ich unbedingt wissen musste wie es weiterging. Das ist eindeutig 5 Sterne wert! Ein gelungener Roman, der mich voll überzeugt hat. Ich werde mir sicher auch noch das Hörbuch dazu holen.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Klischee über Klischee

Zwei fast perfekte Schwestern
0

Inhalt:

Seit ihrer Kindheit bewundert die Lektorin Stefanie Lenz ihre ältere Schwester Lily, die bei der Verteilung des elterlichen Genguts eindeutig das bessere Los erwischt hat. Lily ist schön, beliebt ...

Inhalt:

Seit ihrer Kindheit bewundert die Lektorin Stefanie Lenz ihre ältere Schwester Lily, die bei der Verteilung des elterlichen Genguts eindeutig das bessere Los erwischt hat. Lily ist schön, beliebt und hat einen tollen Mann geheiratet. Stefanie fühlt sich dagegen oft vom Alltag überfordert.

Wie rettet man sich zum Beispiel vor der Liebeserklärung seines neuen Chefs, ohne die Karriere zu ruinieren? Stefanie hat eine scheinbar geniale Idee: Sie behauptet einfach, sie sei lesbisch. Zum Glück steht Lily als Begleitung für die Firmenfeier bereit. Als ›Vorzeige-Lesbe‹ des Verlags läuft es beruflich ausgezeichnet für Stefanie, bald darf sie den Bestseller-Autor Bernhard Otto betreuen. Der ist ihr nur dummerweise unerwartet sympathisch, und dann fällt auch noch Alibi-Partnerin Lily aus, deren Leben sich nach dem Fremdgehen ihres Mannes im freien Fall zu befinden scheint.

Design:

Das Cover hat mich direkt angesprochen, auch wenn ich nicht direkt einen Eindruck von dem Inhalt des Buches erhielt. Das Design passt nicht ganz zur Inhaltsangabe. Ich ging davon aus, dass es um die Geschichte zweier Schwestern geht und ihr Verhältnis zueinandern sowie ihre gemeinsame Geschichte (zum Beispiel Zwillinge).

Die sich mehrfach wiederholenden Blüten wirken etwas lieblos auf mich. Komplett unterschiedliche Blumen hätte ich schöner gefunden. So sieht es einfach nach "Copy and Paste" aus.

Meine Meinung:

In diesem Buch geht es um die Schwestern Lily Werdenfels und Stefanie Lenz und ihre Probleme mit den Männern und den Familien im allgemeinen.

Stefanie ist freiberufliche Lektorin und Single, da sie ihre große Liebe noch nicht gefunden hat. Als sie von ihrem langjährigen Kollegen, und möglicherweise zukünftigen Chef, eine Liebeserklärung erhält, fällt ihr nichts besseres ein als zu behaupten, dass sie lesbisch ist. Damit beginnt ihr Spießrutenlauf. Denn eigentlich ist der Typ doch irgendwie ganz nett. Und dann soll sie auch noch dem gutaussehenden Bestseller-Autor Bernhard Otto unter die Arme greifen und dafür direkt bei ihm einziehen. Ob sie seiner Anziehungskraft wiederstehen kann?

Ihre Schwester Lily dagegen ist ein ehemaliges Model und lebt mit ihrem Mann in Saus und Braus. Als Regisseur verdient er so gut, dass sie sich in der High Society bewegen und den entsprechenden Lebensstandard pflegen. Als Lily entdeckt, dass ihr Mann sie betrügt, verlässt sie ihn auf der Stelle. Natürlich dreht er ihr den Geldhahn zu (Ehevertrag, juchhe) und sie steht plötzlich vor einer Existenskrise. Diese versüßt sie sich dann direkt mit einem jüngeren Mann, den sie in einem Sexshop kennengelernt. Hat diese ungleiche Konstellation eine Zukunft?

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Lily oder Stefanie geschildert. Vom Gefühl her wird am Anfang mehr über Lily als über Stefanie berichtet. Ich fand Stefanie interessanter und hätte gerne mehr über sie erfahren. Das gleicht sich aber im Verlauf des Buches noch aus.

Leider konnte ich mich zu keinem Zeitpunkt komplett in die Protagonistinnen hineinversetzen oder mich mit ihnen identifizieren. Die beiden Charaktere waren eher flach ausgearbeitet, es fehlte ihnen an Ecken und Kanten. Zu offensichtlich sind die Klischees, mit denen hier gearbeitet wird, gesellschaftskritische Belehrungen inklusive.

Es wurde immer wieder auf das typische Vorurteil der neidischen Schwestern eingegangen. Die Jüngere ist neidisch auf die Ältere, und die Ältere ist neidisch auf die Jüngere. So einfach lässt sich die Beziehung der beiden Schwestern über die Geschichte hinweg zusammenfassen.

Das Buch ließ sich ohne Probleme lesen, der Schreibstil ist angenehm flüssig. Jedoch war es zu keinem Zeitpunkt spannend. Immer wieder wurde versucht künstlich Spannung zu erzeugen. Dies hat bei mir jedoch nicht den gewünschten Effekt erzielt.

Auch haben sich die Beziehungen der beiden Schwestern zu den jeweiligen Männern (und besonders die von Stefanie) für meinen Geschmack viel zu schnell und unglaubwürdig entwickelt. Die Geschichte rund um die Eltern der beiden war dann einfach zu viel und nicht notwendig. Das wirkte übertrieben und hätte weggelassen werden können.

Fazit:

Der Roman hat mich gut unterhalten. Wer eine entspannte Lektüre über zwei ungleiche und doch recht gleiche Schwestern lesen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Ganz konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen, daher gibt es von mir eine befriedigende Bewertung mit drei Sternen.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Lass dich nich feddich machen! ;)

Das Leben fällt, wohin es will
0

Inhalt:

Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie ...

Inhalt:

Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet - zum Beispiel die Liebe ...

Design:

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen. Die Blumen, die maritimen Symbole und die blau weißen Streifen ergeben ein abgerundetes Bild. Alles sieht sehr sommerlich aus und passt daher gerade perfekt zur Urlaubszeit.

Meine Meinung:

Marie ist ein Partygirl durch und durch. Sie lebt in den Tag hinein und vermeidet ernsthafte Beziehungen und langfristige Verbindungen, egal ob privat oder beruflich. Nur ihre Partygesellen liebt sie heiß und innig und verbringt die Nächte mit ihnen im Hamburger Kneipenviertel.

Aus diesem Leben wird sie jedoch herausgerissen als ihr ihre alleinerziehende Schwester Christine eröffnet, dass sie Krebs hat. Um sie zu unterstützen zieht sie bei ihr ein, kümmert sich um die Kinder und muss auch noch gegen ihren Willen Christines Job in der Familienwerft übernehmen. Natürlich kann das nicht lange gutgehen und das Chaos ist vorprogrammiert.

Marie ist mir im Laufe des Buches richtig ans Herz gewachsen. Am Anfang des Buches charakterisiert sie dieser Textausschnitt sehr gut:

"Einfach so tun, als wäre alles okay, lautete die Devise. Darin war ich Weltmeisterin. Und wenn man nur lang genug so tat, als wäre alles in Ordnung, glaubte man manchmal sogar daran."

Aber auch die anderen Charaktere sind herzallerliebst konzipiert. Von den zwei chaotischen-niedlichen Kindern, über den grummeligen Vater, bis zum lebensweisen Taxifahrer. Eine ganze Reihe toller Individuen wurde von der Autorin geschaffen und im Hamburger Kessel zu einer hinreißenden Geschichte vermischt.

Ich habe dieses Buch gelesen in der Hoffnung, dass ich eine schöne Sommergeschichte erlebe. Dies habe ich mir gewünscht und auch so erhalten. Doch dieses Buch ist noch viel mehr. Die Krebsgeschichte von Christine hat mich berührt. Ich glaube, dass man die Situation der Personen besonders gut nachvollziehen kann, wenn man selber einen Krebsfall in der Familie hatte. Ich habe mir auf jeden Fall das ein oder andere Tränchen wegwischen müssen bei den Gefühlen, die die Geschichte in mir weckte.

Das Buch ist von Anfang an recht vorhersehbar für mich gewesen. Bei dem Klappentext hatte ich direkt so meine Vermutungen (ich verrate aber nicht welche). Normalerweise stört mich das, doch hier fand ich es in diesem Fall überhaupt nicht schlimm. Im späteren Verlauf wurden noch genügend Dinge aufdeckt, mit denen man zunächst nicht gerechnet hat.

Besonders die persönliche Entwicklung von Marie hat mir gut gefallen. Die Autorin lässt sich Zeit damit und gibt der Protagonistin den nötigen Spielraum um sich langsam zu entfalten und zu sich selbst zu finden.

In der Geschichte geht es aber nicht nur um Familie, Liebe und Leid. Auch die Arbeit in der Werft kommt nicht zu kurz. Die Details darüber erschienen mir glaubwürdig und ich fand sehr interessant. Bei den Gesprächen zwischen Marie und Daniel musste ich so oft lächeln. Pure Situationskomik ohne übertrieben zu sein. Sehr schön gelöst!

Der Schreibstil im Allgemeinen ist sehr angenehm. Die Seiten flogen nur so vorbei und ich war hinterher total erstaunt, dass das Buch über 500 Seiten hat. Das ist mir beim Lesen nicht so vorgekommen. Ich habe das letzte Viertel des Buches an einem Abend komplett gelesen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, und musste wissen wie es ausgeht.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass der Titel des Buches gegen Ende des Romans immer wieder mal ganz natürlich in den Text mit einfloss. Dies wurde jedoch nicht nur mit dem Titel des Buches so gehandhabt, sondern auch mit den Überschriften der einzelnen Kapitel. Es hat mich jedes Mal zum Grinsen gebracht. Und die Überschriften der Kapitel sind herrlich! Hamburger Platt vom Feinsten. Besonders süß fand ich auch noch, dass die Gespräche in Platt am Ende auch noch ins Hochdeutsche übersetzt wurden. Für mich hätte das nicht sein müssen (mit Rheinischem und Eifler Platt als Hintergrund konnte ich es gut verstehen), aber für andere ist es sicher hilfreich.

Fazit:

Dieses Buch habe ich mit wohlverdienten 5 Sternen bewertet. Es hat mir von vorne bis hinten gut gefallen und ich habe nichts daran auszusetzen. Ich werde es in Zukunft bestimmt noch mehrfach lesen.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Macht neugierig auf mehr. Super Prequel!

Schicksalsbringer - Fortunas Vermächtnis
0

Inhalt:

Schicksalsbringer - Fortunas Vermächtnis ist das eShort-Prequel zu Stefanie Hasses neuer romantischer Fantasy-Geschichte über die Macht des Schicksals und der Liebe.

Simone betrachtet das neue ...

Inhalt:

Schicksalsbringer - Fortunas Vermächtnis ist das eShort-Prequel zu Stefanie Hasses neuer romantischer Fantasy-Geschichte über die Macht des Schicksals und der Liebe.

Simone betrachtet das neue Gemälde im Atelier und kann es kaum fassen: Endlich hat ihre Mutter Elodie Erfolg mit den eigenen Bildern! Doch während Elodie die Glückssträhne in vollen Zügen auskostet, bleibt Simone skeptisch. Woher kommt das plötzliche Interesse an den Bildern? Könnte all das mit Elodies rätselhaftem neuen Freund zusammenhängen? Simone jedenfalls traut dem Mann nicht ...

Design:

Das dicke rote Banner stört mich etwas, es steht im starken Kontrast zum weich gezeichneten Hintergrund des Covers. Der Rest des Covers gefällt mir sehr gut! Es ist verträumt und mystisch angehaucht mit dem Symbol der Münze.

Meine Meinung:

Ich habe die Geschichte am Wochenende vor Veröffentlichung des Romans "Schicksalsbringer" zur Einstimmung gelesen. Es hat gerade mal zwei Seiten gebraucht, und schon war ich im Geschehen gefangen. Wie macht Stefanie das nur? Ihr Schreibstil ist wirklich magisch. Sie streut gekonnt Details über die Umgebung ein, sodass es nicht übertrieben ankommt, sondern einen guten Eindruck vermittelt und man sich alles super vorstellen kann.

Es geht in dieser Kurzgeschichte um Simone und ihre Mutter Elodie Morèl. Diese ist bisher als Künstlerin nicht erfolgreich gewesen, was sich jedoch nach einer Verletzung und der Begegnung mit Martin du Bonheur schlagartig ändert.

Das Prequel zum Roman hat mir sehr, sehr gut gefallen! Ich finde es richtig gemein, dass ich jetzt nicht direkt mit dem eigentlichen Roman weitermachen kann. Es ist alles so spannend und mysteriös! Ich habe so viele Vermutungen und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Fazit:

Stefanie hat es geschafft und hat mich mit dieser Kurzgeschichte so überzeugt, dass ich ihr Buch direkt kaufen und lesen muss! Meistens beeinflussen mich Leseproben und Prequels nicht so stark, doch dieses hier ist so gut geschrieben, dass ich es garnicht mehr erwarten kann das komplette Buch in Händen halten zu können. Fünf verdiente Sterne!