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Veröffentlicht am 01.10.2017

Nichts Besonderes

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Inhalt:

Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen. Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist ...

Inhalt:

Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen. Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.

Design:

Das Design des englischen Buches unterscheidet sich sehr stark von der deutschen Variante. Die Cover sind wirklich wie Tag und Nacht. Ich muss jedoch sagen, dass mir das Englische irgendwie besser gefällt. Durch das Rot wirkt es gefährlicher und warnender. Das Deutsche hat mit den fallenden Rosenblättern schon fast etwas Romantisches dagegen.

Als ich dann das deutsche Buch in Händen hielt, gefiel mir der transparente Umschlag doch ganz gut. Das ist mal eine andere Gestaltung. Trotzdem finde ich, dass die Gestaltung einfach am Inhalt des Buches vorbeigeht.

Meine Meinung:

Ich hatte im Vorfeld mehrfach gelesen, dass die deutsche Übersetzung leider nicht so gut gelungen sein soll. Daher habe ich mich dazu entschieden, das englische Original zu lesen. Dieses hat mich dann in den ersten 10% schon so überzeugt, dass ich die deutsche Variante doch noch gekauft habe und zwischen den beiden Sprachen hin und her gewechselt habe. Unterwegs las ich das englische Ebook, zuhause das deutsche Hardcover.

Auch wenn ich viele englische Serien und Filme schaue, habe ich immer wieder mal Worte gefunden, die ich nicht kannte. Dies hat mich jedoch kein einziges Mal im Lesefluss gestört, da sich der Sinn recht einfach ergibt und meiner Meinung nach das Level nicht zu hoch ist. Mit gerade mal 3,49 Euro für das englische Ebook macht man auf jeden Fall nichts verkehrt.

Die ersten Kapitel waren immer so gut gestaltet und konzipiert, dass sie am Ende richtig spannend waren und ich sofort weiter lesen wollte. Aber nach nicht einmal dem ersten Drittel stellte sich bei mir die Langeweile ein. Ich legte das Buch immer wieder aus der Hand und konnte meistens keine zehn Seiten am Stück lesen. Das hat mich ganz schön genervt.

Ich hatte bereits im Internet vorher von vielen Leuten gelesen, dass das erste Buch nicht so gut sein soll wie der zweite Band. Daher war es für mich irgendwie die ganze Zeit so, dass ich nur auf das Ende des ersten Bandes gewartet und hingelesen habe, um dann endlich mit dem Zweiten anfangen zu können.

Was ich schön fand war, dass es sich hierbei um eine Adaption des Märchens die Schöne und das Biest handelt. Es fühlte sich für mich aber nicht einfach nur wie ein ungeschriebenes Buch an, sondern ist beinhaltete nur einige Details aus dem ursprünglichen Märchen bzw. dem Disney Film. Daher gab es für mich immer wieder Stellen, an denen ich lächeln musste und an die Disney Verfilmung erinnert wurde, ohne dass dies die Handlung gestört hat.

Mit Feyre als Charakter bin ich klargekommen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich hart an, aber sie war weder so toll, dass ich mit ihr mitgefiebert und gelitten habe, noch fand ich sie total bescheiden. Sie war okay, mehr aber nicht. Die Autorin hat versucht sie vielschichtig erscheinen zu lassen, doch bei mir ist das nicht so rübergekommen.

Auch die anderen Charaktere aus dem Buch waren ausreichend durchgeplant. Jeder hatte einen Beweggrund für seine Taten. Komplexere Gebilde darf man aber nicht erwarten. Der Weltenentwurf gefiel mir hingegen sehr gut. Ich finde die Ideen kreativ und gut durchdacht. Hoffentlich erfahren wir davon noch mehr in Teil 2!

Etwa 150 Seiten vor Schluss entwickelt sich plötzlich eine Dynamik, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte. Endlich wurde es etwas spannender. Feyre wird vor Prüfungen gestellt, die mich hoffen ließen. Die erste war dann auch wirklich gut, ich fieberte mit und wollte mehr davon. Der Rest danach hat mich dann allerdings im Vergleich leider enttäuscht. Grundsätzlich gut ausgedacht, aber die Reihenfolge hätte ich anders gewählt.

Es kam, wie es kommen musste. Die letzten 100 Seiten brachen an (die angeblich so gut sein sollen). Ich fand sie tatsächlich besser als den Rest des Buches zuvor, doch für mich konnten die paar Seiten das Buch nicht mehr herumreißen. Das Ende ist aus meiner Sicht aber gut abgeschlossen. Es ist nicht notwendig den zweiten Teil zu lesen. Hätte ich ihn nicht hier schon Zuhause stehen würde ich ihn vermutlich nicht lesen. Nur durch das Hypen der ganzen Leute im Internet werde ich ihn mir zu Gemüte führenin der Hoffnung, dass er besser sein wird. Sollte der mich jedoch nicht überzeugen, werde ich den dritten Teil erst garnicht mehr lesen.

Fazit:

Einerseits habe ich hohe Erwartungen, andererseits war ich bereits vorgewarnt, dass es nicht so gut ist. Das Buch versackt bei mir leider in absoluter Mittelmäßigkeit. Eine Folge "Game of Thrones" ist spannender. Daher kann ich hier nicht mehr als drei Sterne vergeben. Da bleibt wirklich viel Luft nach oben!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Interessantes Kinderbuch

Die geheimsten Orte der Welt
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Inhalt:

Sich verstecken, etwas verbergen, unerkannt bleiben – dafür haben Menschen seit jeher Orte aufgesucht oder erschaffen, die unauffindbar sein sollten. Dabei dienen solche geheimen Orte ganz unterschiedlichen ...

Inhalt:

Sich verstecken, etwas verbergen, unerkannt bleiben – dafür haben Menschen seit jeher Orte aufgesucht oder erschaffen, die unauffindbar sein sollten. Dabei dienen solche geheimen Orte ganz unterschiedlichen Zwecken: als Treffpunkte für Spione, für Wissenschaftler, um mit gefährlichen Stoffen zu arbeiten, als Vorratskammern für schlechte Zeiten, als Schutz vor Feinden. Es gibt aber auch ausradierte, erfundene oder vergessene Orte - wer weiß, vielleicht liegt einer der geheimsten Orte ja ganz in deiner Nähe?

Design:

Die Haptik und Wertigkeit dieses Buches kann ich nicht beurteilen, da ich vom Verlag ein PDF als Rezensionsexemplar erhalten habe. Ich kann euch jedoch bestätigen, dass die innere Gestaltung wirklich zauberhaft für junge Heranwachsende aufgearbeitet worden ist. Viele Fotos, bunte Textfelder und allerlei Zeichen verschönern das Buch. Es ist perfekt um mit kleinen Abenteurern die geheimsten Orte der Welt von zu Hause aus zu erkunden.

Schön fand ich auch, dass jedes Kapitel farblich anders gestaltet wurde. Jedes hat seinen eigenen Hintergrund, zu dem die Überschriften und Textfelder passend gehalten wurden.

Meine Meinung:

Mit unter 100 Seiten ist dieses Buch nicht gerade lang, aber absolut ausreichend und mit vielen Informationen bestückt. Hätte es dieses Buch in meiner Kindheit schon gegeben, ich hätte es sicherlich lesen wollen. Mit den ganzen militärischen Details und der Aufmachung ist es eher für Jungs geeignet oder technik- und abenteuerversessene Mädchen.

Direkt der erste geheime Ort befindet sich in meiner unmittelbaren Umgebung: der Regierungsbunker bei Bonn. Und wie es meistens so ist habe ich den natürlich noch nicht besucht. Nach der Lektüre der Informationen zum Bunker habe ich mich entschlossen, diesen einmal zu besichtigen.

Auf fast jeder Seite werden Fremdwörter oder unbekannte weitere Informationen aus den Texten in einem separaten Textfelder erklärt. Diese sehen aus wie karierte Post-Its in unterschiedlichen Farben, die hier und dort auf den Seiten platziert wurden. Das gefällt mir sehr gut, denn es vermittelt direkt noch etwas Allgemeinwissen nebenher.

Im Buch sind viele interessante Details enthalten, die selbst ich noch nicht kannte. Der Verlag gibt an, dass das Buch für Kinder von 9-11 Jahren geeignet ist. Dem kann ich zustimmen. Jüngere Kinder würden viel nicht verstehen und einige der Themen und Schilderungen sind meiner Meinung nach auch nicht für sie geeignet (Folter, etc.).

Das Buch enthält folgende Kapitel:

Bunkeranlagen
Militärstützpunkte
Geheimdienste
Reserveanlagen
Geschlossene Städte
Forschungseinrichtungen
Digitale Orte
Druckereien
Geisterstädte
Untergrundorte
Verbotene Orte
Nicht-Orte
Vergessene Orte

Es ist also wirklich für jeden etwas dabei. Leider sind manche der Kapitel sehr kurz. Zum Beispiel das letzte Kapitel "Vergessene Orte" besteht nur aus einer Doppelseite. Das fand ich sehr schade, denn gerade dieses Kapitel hat mich sehr interessiert. Oder wurde vergessen die vergessenen Orte weiter auszuführen? ?

Fazit:

Dieses Jugendbuch ist sehr gelungen und gefällt mir gut. Es wird nicht für alle Kinder interessant sein. Aber für Abenteurer ist es sicher etwas. Ich kann es nur empfehlen und hätte ich Kinder im entsprechenden Alter in meinem Umfeld würde ich es sicher auch verschenken. Mir fällt nichts ein (außer den kurzen Kapiteln), was man hätte besser machen können. Daher gibt es von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Romantisches Irland!

Herzmuscheln
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Inhalt:

Kyla will nach einer herben Enttäuschung von vorne anfangen und verwirklicht ihren Lebenstraum: Sie kauft ein Cottage an der irischen Küste, um daraus ein hübsches Guesthouse zu machen. Noch während ...

Inhalt:

Kyla will nach einer herben Enttäuschung von vorne anfangen und verwirklicht ihren Lebenstraum: Sie kauft ein Cottage an der irischen Küste, um daraus ein hübsches Guesthouse zu machen. Noch während der Renovierung taucht der erste Gast auf, der äußerst eigenbrötlerisch ist: Ryan will vormittags absolut nicht gestört werden und nachmittags verschwindet er Hals über Kopf. Die beiden geraten wegen des Renovierungschaos ständig aneinander. Doch eines Tages bittet er Kyla um einen Gefallen: Sie soll vor seiner im Sterben liegenden Großmutter seine Verlobte spielen. Und so bekommt Kyla die Chance, hinter Ryans Fassade zu blicken ...

Design:

Das Cover finde ich wunder, wunderschön! Schon lange hat mich kein Cover mehr sofort so angesprochen. Es ist zwar bunt, aber nicht zu sehr. Die kräftigen Farben der Schrift werden abgerundet durch das gedeckte Gelb des Sandes und unterstützt von den gelben Blättern am unteren Rand. Die leicht angedeuteten Muscheln geben dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit. Ich finde es einfach schön und es hat mich glücklich gemacht, als ich es angeschaut habe.

Meine Meinung:

Kyla O’Kelley ist frisch getrennt und hat sich mit ihrer Erbschaft im Gepäck aus der Großstadt raus nach Connemara abgesetzt um sich dort ihren Lebenstraum von einem Guesthouse zu erfüllen. Fündig wurde sie in einem Dörfchen namens Loonhill, circa fünfzehn Kilometer entfernt von Galway.

Von Anfang an läuft bei ihr alles etwas chaotisch ab. Sie wird nicht nur von einem ungebetenen Bewohner in ihrem Guesthouse überrascht (der partout nicht ausziehen will), sondern beherbergt auch noch mitten in der Renovierungsphase ihren ersten Gast. Dass das nur nach lustigen und chaotischen Situationen schreit, ist ja wohl klar.

Der ungebetene Hausbesetzer ist Rupert Romney, ein älterer Witwer, der der vorherigen Besitzerin zur Hand gegangen ist. Gerade die Situationen und Geschehnisse zwischen ihm und Kyla finde ich herzallerliebst. Sie haben mich sehr zum schmunzeln und lachen gebracht. Einfach herrlich!

Ryan Cooper, der erste Gast im Haus, tut undurchsichtig und geheimnistuerisch. Er will unbedingt im frisch getauften Mermaid Cottage wohnen, doch darf es dabei nicht zu laut sein. Natürlich ist das während einer Renovierung nicht möglich, sodass er und Kyla immer wieder aneinandergeraten. Und als er dann auch noch darum bittet, dass Kyla seine Verlobte spielt um seine sterbende Großmutter zu beruhigen, nehmen die Dinge ihren Lauf und die Romantik zieht wieder in ihr Leben ein.

Auch die anderen Personen in der Geschichte sind einfach nur süß gestaltet. Man darf keine vielschichten Charaktere erwarten, aber alle sind liebevoll und ausreichend beschrieben und ausgearbeitet worden durch die Autorin. Von der Buchladeninhaberin, über den grummeligen Pub-Besitzer, bis zu den anderen Gästen des Mermaid Cottage: wir finden eine bunte Mischung vor mit vielen netten Persönlichkeiten.

Der Schreibstil und die Art und Weise verschiedene Dinge auszudrücken waren meiner Meinung nach noch etwas unrund und wirkten an manchen Stellen sehr gewollt. Es erschien mir ein wenig so, als wüsste die Autorin noch nicht genau, wie man Bücher schreibt. Dafür muss ich leider einen Stern abziehen, da es mir wirklich während der kompletten Lektüre aufgefallen ist. Dafür ist der Erzählstil und die Geschichte so leicht und gut, dass die Seiten nur so dahin flogen.

Ich habe später dann auch tatsächlich noch nach der Autorin recherchiert und festgestellt, dass sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat, was mich wirklich erstaunt hat. Aber vielleicht ist es auch einfach ihr Stil, mit dem ich ein paar Problemchen hatte. Nach etwa der Hälfte des Buches hatte ich mich aber daran gewöhnt und es ist mir nur noch ab und an aufgefallen, am Anfang war es mehr.

Die Erzählperspektive wechselt ab und an auch mal zu anderen Personen. Das gefiel mir sehr gut und brachte Abwechslung in die Geschichte.
Insgesamt war das Buch sehr vorhersehbar. Das habe ich allerdings auch bei dieser Art von Buch erwartet und bin daher nicht darüber enttäuscht. Eher entwickelte sich das Buch genau so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe. Es ist warmherzig und erfüllt den Leser mit Freude und guter Laune. Romantik, Irland und tolle Charaktere ergeben einen guten Mix, der sich wunderbar als Buch für den Sommerurlaub eignet.

Fazit:

Wer eine sommerlich leichte Lektüre im Westen Irlands mit einer Prise Herzschmerz und einigen skurrilen Charakteren sucht, der ist mit diesem Buch fündig geworden. Es hat all meine Erwartungen voll und ganz erfüllt und mich einige Stunden ins geruhsame Irland entführt. Bis auf meine kleinen Probleme mit dem Schreibstil kann ich nichts bemängeln und vergebe daher gerne vier Sterne!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein ganz ruhiger Krimi

Ein irischer Dorfpolizist
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Inhalt:

Duneen liegt wirklich am Arsch der Welt, ganz unten im Süden Irlands. Große Dramen finden in dem schmucken, kleinen Ort nicht statt, und trotzdem könnten viele Leute hier ein bisschen glücklicher ...

Inhalt:

Duneen liegt wirklich am Arsch der Welt, ganz unten im Süden Irlands. Große Dramen finden in dem schmucken, kleinen Ort nicht statt, und trotzdem könnten viele Leute hier ein bisschen glücklicher sein. Sergeant PJ Collins war nicht immer so dick. Brid Riordan hat früher nicht so viel getrunken. Und auch Evelyn Ross glaubte einmal, ihr Leben könnte einen Sinn haben.

Dann bricht der Tag an, als auf dem Grund der Burke-Farm Knochen gefunden werden. Menschliche Knochen. Und es ist vorbei mit der Ruhe, für PJ und einige andere in Duneen. Alte Wunden brechen auf, Lügen kommen ans Licht, neue Konflikte entbrennen. Während PJ zum ersten Mal einen richtigen Fall zu lösen versucht, überrascht er viele, die ihn zu kennen glaubten – am meisten sich selbst.

Design:

Das Cover finde ich sehr gelungen. Auch wenn ich farblich bei Irland irgendwie im grünen Bereich unterwegs bin, finde ich die Gestaltung mit den blau-grauen Tönen sehr schön. Es verdeutlicht, dass die Situation nachts abgebildet wurde.

Besonders ansprechend finde ich auch den kleinen Pub, der meine Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zieht. Das sieht so schön typisch irisch aus. Aber vom Pub springt mein Blick immer wieder zu dem beleuchteten Fenster mit der Silhouette. Dort steht scheinbar ein kräftiger, großer Mann. Sofort wurde in mir die Vermutung geweckt, dass es sich um einen Krimi handelt.

Die Gestaltung des Titels in der Farbe der beleuchteten Fenster gefällt mir auch sehr gut. Es ist ein sanftes Gelb, das nicht zu aufdringlich ist. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr, sehr gut. Ich wüsste nichts, was ich auf Anhieb ändern würde.

Meine Meinung:

Dieses Hörbuch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und dort dann bei einer Leserunde teilgenommen.

Als ich es aus dem Briefkasten und der Verpackung befreit hatte, war ich ein wenig enttäuscht, dass es sich nur um eine Pappverpackung handelt. Ich habe bisher tatsächlich nur "richtige" CD-Verpackungen aus Plastik in meiner Sammlung. Da passiert nichts, die CDs fallen nicht raus und die Verpackung bekommt keine Kitschen und Dellen. Denn das wird bei der Pappe auf jeden Fall passieren! Ich hatte direkt Angst das Hörbuch ins Auto zu legen, weil die CDs so einfach oben raus rutschen können.
Da ich das Hörbuch gewonnen habe, werde ich das nicht negativ werten. Allerdings hätte es mich im Laden vermutlich vom Kauf abgehalten und ich hätte eher zur digitalen Variante über audible gegriffen.

Das Buch hat im Großen und Ganzen drei Hauptcharaktere: Sergeant PJ Collins, Brid Riordan und Evelyn Ross. Er ist der Polizist des Dorfes Duneen in Irland, in dem sich Fuchs und Hase abends "Gute Nacht" sagen. Das ändert sich erst, als bei einer Baustelle menschliche Überreste auftauchen und sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um den jungen Mann handelt, für den beide Frauen in ihrer Jugend Gefühle hegten.

Der Spannungsbogen baut sich nur sehr, sehr langsam auf. Erst auf CD 5-6 hatte ich eine Stelle, die ich als so spannend empfand, dass ich kurz überlegte länger im Auto sitzen zu bleiben. Aber dann war es doch nicht so spannend, also habe ich erst am nächsten Tag weitergehört. Es ist eine ruhigere Geschichte, die zwischendurch etwas langatmig ist.

Eigentlich soll sich die Handlung vor allem um PJ drehen, doch erleben wir viele Situationen auch aus dem Blickwinkel anderer Personen der Geschichte. Das fand ich sehr gut, denn eine dauerhafte Schilderung aus seiner Sicht hätte ich vermutlich nicht ausgehalten.
Ich empfinde ihn als etwas dümmlich. Lieb und nett, aber total überfordert mit der Situation. Er hat sich einfach so sehr vom alltäglichen Leben abgekapselt, dass er mit anderen Menschen nur schwer zurecht kommt.
Es gab immer und immer wieder Stellen im Hörbuch, bei denen ich mir an den Kopf gefasst habe vor Fassungslosigkeit, wie begriffsstutzig er ist. Er hat das Herz am richtigen Fleck, aber zum Ermittler taugt er nichts.

Die Stimme von Herrn Hübner finde ich auch jetzt noch sehr angenehm. Ich kann mir vorstellen, dass philosophische Texte von ihm vorgelesen auch sehr toll wären. Seine Stimme ist nicht zu monoton und doch gleichbleibend genug um eine gewisse Ruhe zu vermitteln.
Leider hat ihm dies jedoch ein Bein gestellt als es um die Streitgespräche ging - diese wurden nicht dynamisch genug vermittelt, sodass das Gefühl dafür nicht bei mir ankam. Große Spannung wurde auch nicht erzeugt, dies liegt jedoch nicht am Sprecher, sondern am Buch. Ich würde Herrn Hübner dennoch eher in die Kategorie "Gute-Nacht-Geschichten-Sprecher" einsortieren und keine richtigen Krimis von ihm hören wollen. Er hat eine Feel-good-Stimme, bei der man sich einkuschelt und einen heißen Kakao trinkt.

Ich bin derzeit im Irlandfieber und lese unterschiedlichste Bücher, die sich dort abspielen. Leider muss ich sagen, dass es für mich in keinster Weise ersichtlich oder bemerkbar war, dass dieser Roman in Irland spielt. Höchstens die Erwähnung von einem Pub und den Klippen ist eine kleine Anspielung. Ansonsten hätte es auch an (fast) allen anderen Orten spielen können. Das finde ich persönlich sehr schade, da ich mich gerade auf ein Stückchen Irland gefreut habe. Jedenfalls bin ich fest davon ausgegangen, gerade auch wenn man den Titel beachtet.

Fazit:

Das Hörbuch hat mich gut unterhalten. Dennoch hat es einige Schwächen und ich habe mehr erwartet. Ich kann mir vorstellen, es mit einigem Abstand noch einmal zu hören, da es recht entspannend war. Ob ich weitere Fälle von PJ verfolgen wollen würde weiß ich nicht, da ich mit ihm einfach nicht warm geworden bin. Daher vergebe ich drei Sterne.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Eine einmalige Lektüre!

Die Schlange von Essex
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Preis: € 24,00 [D]
Verlag: eichborn
Seiten: 492
Format: Hardcove
Altersempfehlung: ab 16 Jahre
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 29.09.2017

Inhalt:

London im Jahr 1893. Nach dem Tod ihres Mannes verlässt Cora ...

Preis: € 24,00 [D]
Verlag: eichborn
Seiten: 492
Format: Hardcove
Altersempfehlung: ab 16 Jahre
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 29.09.2017

Inhalt:

London im Jahr 1893. Nach dem Tod ihres Mannes verlässt Cora Seaborne die Hauptstadt und reist gemeinsam mit ihrem Sohn Francis in den Küstenort Aldwinter. Als Naturwissenschaftlerin und Anhängerin der provokanten Thesen Charles Darwins gerät sie dort mit dem Pfarrer William Ransome aneinander. Beide sind in rein gar nichts einer Meinung, beide fühlen sich unaufhaltsam zum anderen hingezogen.

Design:

Das Buch ist mir aufgrund des Covers sofort aufgefallen. Es ist außergewöhnlich und sehr ansprechend. Ein richtiger Hingucker im Regal. Und unter dem Schutzumschlag kam dann die wirkliche Schönheit zutage: der dunkelgrüne Einband ist mit einem Muster geprägt, das an Schlangenschuppen erinnert. Ich kann schon gar nicht mehr sagen wie oft ich verträumt darüber gestrichen habe und mich einfach an dem Gefühl erfreut habe.
Die Innenseiten der Buchdeckel sind mit einem wunderschönen floralen Muster versehen, dass mich an altertümliche Tapeten oder die wissenschaftlichen Zeichnungen von Blumen erinneren.
Haptik und Optik stimmen hier also 100%ig. Und als besonderes Extra hat das Buch auch noch ein Lesebändchen. Für mich gibt es nichts Besseres! Daher ein großes Lob an den Verlag, das Buch überzeugt von der Aufmachung her auf ganzer Linie.

Meine Meinung:

Ich fühle mich klein und unfähig eine passende Rezension über dieses großartige Buch zu schreiben. Mein Gefühl sagt mir, dass ich nicht die richtigen Worte finden kann um die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Buches zu vermitteln. Es ist anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Selbst mit Deutsch- und Englisch-Leistungskurs im Hintergrund habe ich den Eindruck, dass dieses Buch etwas Besonderes ist.

Ich habe zwar am Anfang etwa 20 Seiten gebraucht um in den Stil und die Geschwindigkeit der Geschichte hineinzufinden, doch danach konnte ich es stets zur Hand nehmen und direkt loslesen ohne mich neu eingewöhnen zu müssen. Für dieses Buch habe ich mir auch wirklich viel Zeit genommen. Jeden Tag habe ich einige Seite gelesen, wie eine tägliche Dosis Sarah Perry.

Grundsätzlich geht es um die gerade verwitwete Cora Seaborne, die zusammen mit ihrem Sohn und einer Freundin ins ländliche Aldwinter zieht um dort nach prähistorischen, paläontologischen Überresten zu suchen. Sie ist fasziniert von der Wissenschaft und gerät daher mit dem hiesigen Dorfpfarrer William Ransome aneinander.
Ich habe die Geschichte von Cora und William nicht unbedingt als Haupthandlungsstrang angesehen. Alle Personen der Geschichte sind interessant und jede hat mich fasziniert, oder auch abgestoßen. Natürlich bildet Cora trotzdem den Mittelpunkt, die alle anderen Personen verbindet, doch es gibt genug Seiten, auf denen es nicht um sie geht.
Die Charaktere werden zumeist (bis auf die Wichtigsten) nur minimal beschrieben, sodass man sich gut ein eigenes Bild von ihnen machen kann. Auf skurrile und besonders Persönlichkeiten treffen wir dabei, jeder auf seine eigene Art außergewöhnlich.

Die Handlung ansich ist nicht so komplex. Es gibt viele Zeitsprünge und in einigen Kapiteln wird in jedem Absatz das Schicksal einer anderen Person beleuchtet, sodass man schon gut aufpassen muss um nichts zu verpassen. Die schnellen Szenenwechsel geben dem ruhigen Erzählstil eine gewisse Dynamik, der den Leser wie einen Sog erfasst. Es ist eine Zeit des Umbruchs, des Neubeginns und der Wagnisse. Gesellschaftliche Konventionen werden auf den Prüfstand und infrage gestellt. Wissenschaft oder Religion - diese zwei Welten prallen aufeinander.

Für mich ist der wichtigste Aspekt dieses Buches die Sprache. Sie ist so ausführlich und bildhaft, dass man von den vielen Details fast erschlagen wird. Denn genau so detailverliebt wie das Cover gestaltet wurde, so ist auch die Geschichte. Faszinierend, erschreckend, poetisch, gefühlvoll, sonderbar.

Ich habe mich voll und ganz in die Sprache verliebt. Anfangs musste ich mit einem seligen Lächeln auf den Lippen immer mal wieder an die Serie "Anne with an E" denken, in der Anne eine wunderbar poetische Ausdrucksform zeigt. Hochgestochene und überkandidelte Kunstformen ergeben zusammen ein harmonisches Bild. Ähnlich, aber weitaus tiefgreifender und philosophischer geht es in Essex zu.
Etwas Auflockerung geben die abgedruckten Briefe. Diese haben mir besonders gut gefallen, da sie die Persönlichkeiten der Charaktere wunderbar widerspiegelten.

Das Buch beginnt mit einer dreiseitigen Vorgeschichte aus der Neujahrsnacht. Danach erleben wir die Monate Januar bis November, aufgeteilt in verschiedene Abschnitte und Kapitel. Dass die Autorin den Dezember weggelassen hat, hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein offenes Ende und der Leser kann seine eigenen Theorien entwickeln wie es nach dem Ende des Buches weitergegangen sein könnte.

Fazit:

Ein außergewöhnliches, einmaliges Buch mit einer grandiosen, niveauvollen Sprache! Für mich ist es auf jeden Fall eines der Jahres-Highlights. Es hat einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen erobert. Ich kann dafür nur 5 Sterne vergeben.