Profilbild von ElenaSwan

ElenaSwan

Lesejury Profi
offline

ElenaSwan ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ElenaSwan über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Maggie & West - Zwei Menschen und eine neue Perspektive

Until Friday Night – Maggie und West
0

Cover:

Eine wunderschöne Landschaft, die durch die Strahlen der untergehenden Sonne in ein harmonisches Licht getränkt wird. Kaum würde man vermuten, dass hinter diesem idyllisch wirkenden Einband zwei ...

Cover:

Eine wunderschöne Landschaft, die durch die Strahlen der untergehenden Sonne in ein harmonisches Licht getränkt wird. Kaum würde man vermuten, dass hinter diesem idyllisch wirkenden Einband zwei bewegende Ereignisse verborgen liegen. Für mich wirkt die Haltung der Frau, als würde sie der untergehenden Sonne entgegen blicken und in Gedanken versinken. Jeder Tag bringt etwas Neues und irgendwann wird einer für sie kommen, indem sie nicht nur auf das Licht blickt, sondern es auch wieder in sich spürt.

Meinung:

Maggie und West, zwei Menschen die von der Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft gequält werden. Während Maggie nach einem traumatischen Erlebnis das Reden eingestellt hat, ist es West, der die Angst um einen geliebten Menschen mit sich allein ausmacht und sich niemandem anvertrauen kann. Sich mitzuteilen ist allerdings ein wichtiger Schritt, welcher einem ein Stück der Last von den Schultern nehmen kann. Zwei Menschen die alleine verloren erscheinen, aber miteinander wieder entdecken, was das Leben lebenswert macht.

Ich würde West zur Seite stehen und gut aufpassen, dass mein Herz nicht mehr dazwischenfunkte. Jawohl!

Als Football-Star der Lawton Highschool nimmt sich West einiges heraus, schert sich nicht um die Gefühle anderer. Er kompensiert seinen Frust und seine Hilflosigkeit durch dieses voreingenommene und rücksichtslose Erscheinungsbild, da niemand darauf aufmerksam werden soll, wie es wirklich in ihm aussieht. Er lässt niemanden nahe genug an sich heran, denn ein Blick auf den wahren West würde bedeuten, ihn mit all seinen Ängsten und Sorgen zu erfassen und sich schlussendlich selber mit diesen auseinanderzusetzen. Um dies zu vermeiden, nutzt er jede sich bietende Gelegenheit, um sich von belastenden Gedanken abzulenken.

>>Jungs treffen nicht immer die richtigen Entscheidungen. Es dauert Jahre, bevor sie zu Männern heranreifen und der Groschen bei ihnen fällt.<<

Von den Erfahrungen geprägt, erkennt Maggie das der Footballspieler nur ein Trugbild nach außen gibt. Sie hat einen vollkommen anderen Blick auf Dinge, als ihre Mitmenschen, ist aufmerksamer und trifft daher auch die richtigen Worte, die umso bedeutsamer sind, da sie sich so lange in Schweigen gehüllt hat. Emotional durchlaufen wir hier viele verschiedene Ebenen. Ängste zu verdrängen oder in andere Gefühle umzuwandeln, wie beispielsweise durch Wests geklärt unnahbares Auftreten, schützen einen nicht vor dem Lauf des Lebens, da es sich hier nicht um eine Bewältigungsstrategie oder einen Verarbeitungsprozess handelt.

Was bei Maggie besonders auffällt ist, dass sie zu Beginn kein Mensch großer Worte ist, doch wenn sie etwas hervorbringt dann mit einer besonders einfühlsamen Art, die erkennen lässt, dass diese mit Bedacht gewählt und nicht einfach daher gesagt sind. Allein ihre Gestik drückt oftmals mehr aus, als Worte jemals erfassen könnten. West hat tolle Teamkollegen und Freunde, die ihm eine wichtige Stütze sind, da sie ihm das Gefühl eines gewohnt beständigen Alltags geben, dieses Gefühl währt allerdings nicht allzu lange, anders als in Maggies Nähe.

>>Kein einziger Augenblick, den ich mit dir verbringe, wird mir je leidtun.<<

Auch wenn wir mit West und Maggie zwei besondere Protagonisten haben, so bleibt der Highschool-Alltag davon unbeeindruckt und verläuft in geregelten Bahnen. Die Symbolik die damit einhergeht hat mir sehr gut gefallen, da die Highschool für West eine mentale Grenze darzustellen scheint, in der er seine Mauern errichtet und eine geänderte Version seiner selbst nach außen kehrt. Einerseits können einem Freunde nicht beistehen, wenn sie nicht wissen das man Beistand braucht, andererseits hat er wenigstens in diesem Bereich Abstand und wird nicht mit mitleidigen Blicken bedacht, die ihn durchweg an die unausweichliche Situation erinnern würden.

Zwei Seelen, die einander brauchen, doch werden sie am Ende zueinander finden? Sind sie bereit ihre Mauern einzureißen und dazu in der Lage, neben dem Dunkel auch wieder das Licht zu sehen?

Charaktere:

Maggie hält sich im Hintergrund und versucht jegliche Aufmerksamkeit zu meiden, doch erst einmal ins Visier des Footballspielers West geraten, lässt er nicht so schnell von seinem Ziel ab. Sie ist selbstlos, hat einen großen Verlust erlitten, den sie noch immer bewältigen muss, doch sie weiß, auch West wird wahrscheinlich vor ebenso einem Verlust stehen, wenn auch durch andere Faktoren hervorgerufen. Sie ist bereit ihm eine Stütze zu sein, aus ihrem Kokon zu Blicken und Gefühle zuzulassen, doch immer vor Augen, dass sie sich dadurch verletzbar macht.

West ist ein komplexer Charakter der von seinen Befürchtungen immer wieder eingeholt und sich seiner Machtlosigkeit, einem geliebten Menschen helfen zu können, immer wieder aufs Neue bewusst wird. Maggie offenbart ihm einen Fluchtweg, der sich Stück für Stück zu einem rettenden Pfad entwickelt, doch scheint es am Ende, als wäre er auf diesem Weg selbst, seine größte Hürde.

Schreibstil:

Mit "Until Friday Night" hat uns Abbi Glines wieder eine wundervolle Reihe eröffnet, die neben den Protagonisten Maggie und West, noch zahlreiche weitere spannende Charaktere bereithält.

Liebe braucht ein stabiles Fundament, welches durch verschiedene Basen gestützt wird, sowie beispielsweise Vertrauen und die Fähigkeit, Gefühle zuzulassen, auch wenn die Möglichkeit besteht,, selbst verletzt zu werden. West und Maggie üben sich im verdrängen was Angst und Verlustschmerz betrifft, wodurch sich beide am Leben hindern. Gemeinsam finden sie zueinander, erhalten neue Perspektiven, da sie in der Lage sind, sich in den anderen hineinzuversetzen.

Der Zeitpunkt, indem Maggie wieder anfängt zu sprechen, ist von der Autorin gleich in zweifacher Hinsicht sehr gut gewählt und wohl einer der bedeutsamsten Ereignisse in dieser Geschichte, denn einerseits sagt es eine Menge über Maggie aus, dass sie, um West Trost zu spenden als er sich ihr anvertraut, mir ihrer vor Jahren eigens auferlegten Strafe bricht und gleichsam für West ein wichtiges Zeichen, das mit dem Gefühl von Verbundenheit einhergeht und ihm ein Stück Halt wiedergibt, dass er erstmalig bei ihr findet.

Kesse Charaktere, tolle Persönlichkeiten und die geballte Power von Abbi Glines umwoben von einer emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle, machen auch dieses Werk wieder zu einem atemberaubenden Pageturner.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Wenn ein Deal, das Herz berührt

The Deal – Reine Verhandlungssache
1

Cover:

Diese Covergestaltung hat mich gleich zum Strahlen gebracht, als ich es in der Hand hielt. Farbenfroh gestaltet kommt die Zuneigungsbekundung des Pärchens zur Geltung und gibt uns als Leser schon ...

Cover:

Diese Covergestaltung hat mich gleich zum Strahlen gebracht, als ich es in der Hand hielt. Farbenfroh gestaltet kommt die Zuneigungsbekundung des Pärchens zur Geltung und gibt uns als Leser schon einmal einen kleinen Vorgeschmack, was uns im Buch erwarten wird. Ein rundum gelungener Blickfang den ich mir immer wieder gerne angucke ;)

Meinung:

Eine gewöhnliche Handlung wie man sie wohl oft im Alltag wiederfindet, die durch den Deal und den Wesenszügen der Protagonisten und auch Nebencharakteren ein schlichtweg fesselndes Abenteuer darstellt. Hannah und Garrett verfolgen ihre Ziele, ohne diese aus den Augen zu verlieren. Beide haben so ihre „Eigenschaften“ die andere dazu bringen, auf Abstand zu gehen, da sie eher von der Masse abweichen und gegen den Strom schwimmen und gerade dieser Punkt hat mir sehr gut gefallen. Keiner der beiden verstellt sich, um den Ansprüchen der Allgemeinheit zu genügen. Garrett ist offen heraus mit seiner Meinung, während Hannah keine Partymaus ist und sich dementsprechend zurückhält, wenn sie doch einmal eine besucht.

Als „Schlüssel zum Glück“ präsentiert sich Garrett Graham, die einzige Gegenleistung die er dafür von Hannah fordert, ist ihm Nachhilfe zu geben. Hört sich leicht an, entpuppt sich allerdings zu einem interessanten Spiel, dass eine ganz eigenen Regeln macht. Der Deal ist in einen scheinbar zielsicheren Rahmen gehüllt, dessen Grenzen durchbrochen werden.

Manchmal tritt eine Person in dein Leben, und plötzlich kannst du dir gar nicht mehr vorstellen, jemals ohne sie gelebt zu haben.

Ich glaube jeder von uns hatte in der Schulzeit mindestens einmal einen Schwarm, von dem man sich gewünscht hat, dass er einem Aufmerksamkeit schenkt. Das auch Hannah den Wunsch hegt, kann ich daher sehr gut nachvollziehen. Allerdings ist der abgeschlossene Deal mit Garrett auch eine zweigleisige Fahrt, denn es scheint nicht gerade für Julian zu sprechen, dass er nur den Beliebteren Beachtung schenkt. Hier stellt sich auch die Frage, was steckt hinter seiner Fassade? Wenn man seine ungeteilte Aufmerksamkeit hat, gibt er sich dann auch die Mühe, diesen Menschen kennen zu lernen? Auch wenn sein erster Blick oberflächlich scheint, ist wenigstens sein zweiter Blick tiefer?

Hannah genießt die neckisch provokative Art von Garrett, die ihr das Gefühl gibt lebendig zu sein und sie die Vergangenheit vergessen lässt, indem er ihr besondere Momente schenkt. Obwohl ihre Kooperation rein praktischer Natur sein sollte, verläuft alles anders als geplant. Als strebsame Studentin und taffe Frau, beeindruckt sie mit Selbstbewusstsein, wenn es allerdings darum geht, tiefergehende Gefühle zuzulassen, steht ihr ihre Vergangenheit dennoch im Weg. Der Deal mit dem College-Bad-Boy ist daher eher eine defensive Aktion, bei der sie versucht das Schicksal zu beeinflussen und sich die Folgen dessen, in eine vollkommen andere Richtung entwickeln.

Und am Ende stellt sich die Frage: Lässt sich die Liebe wirklich austricksen?

Charaktere:

Hannah wahrt Distanz und verschwimmt gerne in der Masse, dabei ist sie nicht eine von vielen und offenbart uns ihre Stärken durch ihre Charaktereigenschaften. Bei den verbalen "Machtkämpfen" mit Garrett teilt sie ganz schön aus und beeindruckt ebenso mit ihrer direkten, dabei aber auch herzigen Art.

Garrett ist ein Mann, mit zwei Gesichtern. Blickt man als Außenstehender auf ihn, repräsentiert der Captain der Eishockey-Mannschaft das typische Bild eines Bad Boys. Er ist eingebildet, unnachgiebig, großspurig und strotzt vor Selbstbewusstsein. Lernt man ihn jedoch durch Hannahs Augen näher kennen, so weicht diese trügerische Fassade einer einfühlsamen Persönlichkeit, der mit seiner Ehrlichkeit eine wichtige Vertrauensbasis zu der Studentin schafft, die durch ihre Vergangenheit einige Narben davon getragen hat.

Schreibstil:

Elle Kennedy sorgt mit "The Deal" nicht nur für tolle Lesestunden, bei denen man gar nicht merkt, wie schnell die Zeit verfliegt, sie gibt uns mit ihrer Geschichte auch wichtige Erkenntnisse mit auf den Weg, insbesondere, dass man Menschen nicht durch oberflächliche Betrachtung be-, geschweige denn verurteilen sollte. Auch wenn das Erscheinungsbild eines Menschen negativ anmutet, so kann er eine Fassade nach außen kehren, die seinen wahren Kern verborgen hält und hier sollte man sich die Frage stellen: Warum? Obwohl Garretts Lebensstil ihn als selbstverliebten und verblendeten Bad Boy darstellen lässt, ist er es alle Male wert, hinter dieses Image zu blicken und was man dort vorfindet, ist wirklich alle Mühe wert.

Durch die Blickwinkel gleich beider Protagonisten, erfahren wir nicht nur ihre Gefühls- und Gedankengänge, sondern erleben auch, wie unterschiedlich manche Ereignisse wahrgenommen werden. Ebenso hat die Autorin sehr gut die Entwicklung von Hannah und Garrett untereinander veranschaulicht, denn wie der Buchtitel schon sagt auch eine "reine Verhandlungssache" kann immer neu ausgelegt werden und wenn Gefühle mit im Spiel sind auch ganz unbewusst.

Wie man es aus den Büchern diesen Genres kennt, gibt es immer einen Protagonisten, den eine Erfahrung in irgendeiner Weise geprägt hat und diese sein Leben nachhaltig beeinflusst. Hannah unterscheidet sich hier nur in einer Nuance, die in ihrer Auswirkung jedoch groß ist und ihrem Erscheinungsbild einen besonderen Schliff gibt, denn obwohl sie in manchen Lebenslagen nun bedächtiger handelt, so hat sie sich dennoch niemals unterkriegen lassen und diesem Ereignis die Macht gegeben, sie in ihrem Lieben einzuengen.

Auch die Bad Boy Fassade von Garrett findet seinen Ursprung in der Vergangenheit. Er hat einen Verlust erlitten und Dinge über sich ergehen lassen müssen, die andere wahrscheinlich verändert und ihren wahren Wesenszug überlagert hätten. Auch wenn der erste Blick auf ihn einige Klischees erfüllt, so lohnt sich der zweite umso mehr, denn die Gefühle und Zuneigung, die ihm Jahre lang verwehrt wurden, gibt er selbstlos an andere weiter.

Ich freue mich auf weitere Geschichten dieser tollen Autorin und fiebere schon jetzt, der Geschichte von Garretts Freund Logan entgegen.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Entwaffnend, berauschend & fesselnd

The Club – Love
0

Meinung:

Bei Sarah und Jonas haben wir es mit zwei unglaublich starken Protagonisten zu tun. Gemeinsam haben sich ihnen immer wieder Hürden in den Weg gestellt, doch ihr Ziel vor Augen, haben sie einen ...

Meinung:

Bei Sarah und Jonas haben wir es mit zwei unglaublich starken Protagonisten zu tun. Gemeinsam haben sich ihnen immer wieder Hürden in den Weg gestellt, doch ihr Ziel vor Augen, haben sie einen starken Antrieb. Dieses Ziel zu erreichen setzt allerdings jede Menge Mut und auch Vertrauen voraus. Mit Kat, Henn und Josh beschreiten sie einen heiklen Weg voller Gefahren. Der Plan ist gut, die Umsetzung riskant. Oftmals habe ich mich hier gefragt, ob die Risiken nicht zu hoch sind, denn auch wenn sie um eine gemeinsame und sichere Zukunft kämpfen, so reicht nur ein unachtsamer Augenblick oder eine nicht bedachte Situation und alles ist verloren. Ein spannendes Unterfangen, das bei mir für jede Menge Nervenkitzel gesorgt hat.

>>Du magst Champagner wirklich richtig gerne, was?<< >>Willst du auch wissen, warum?<< >>Verrat es mir.<< [...] Weil es das richtig schlimme Mädchen in mir zum Vorschein bringt<<, sage ich. >>Das Bad Girl.<< >>Ich mag das Bad Girl.<< >>Und das Bad Girl mag dich!<<

Der Blick auf Jonas Vergangenheit, hat diesem tollen Charakter noch einmal einen besonderen Hauch verliehen. Auch rückblickend lässt sich sein Verhalten nun besser erklären und zeigt seine Entwicklung aus einer anderen Perspektive. Vertrauen ist die wichtigste Basis in einer Beziehung, welches im Zusammenspiel mit dem Club zwischen Jonas und Sarah allerdings nochmals auf ein neues Level angehoben wird, denn hier heißt es Vertrauen, in nicht einschätzbaren Situationen zu schenken, die gut verlaufen, aber auch von einer auf die andere Sekunde umschlagen können. Unsere Protagonisten ergeben zusammen ein spitzenmäßiges Duo, das miteinander harmoniert und sich gegenseitig Halt gibt.

>>Am Ende kommt doch immer alles so, wie es kommen soll<<

Ein weiterer Punkt, der mir in seiner Ausarbeitung sehr gut gefallen hat ist, dass sich die Charaktere hinterfragen, sie sich ihrer Entwicklung selbst bewusst werden und auch, was diese Wandlung bewirkt hat. Diese Eigenschaften, der Rückhalt von Freunden und der Kampf von Jonas und Sarah im Hinblick auf ihre Zukunft, im Zusammenspiel mit der im Hintergrund lauernden Gefahr, dessen Reichweite weiter gestreut ist, als anfänglich vermutet, liefern zahlreiche Spannungsbögen, deren Höhepunkte Wellen schlagen, dessen Auswirkungen nicht zu unterschätzen sind.

Er ist charmant. Entwaffnend. Entgegenkommend. Ehrlich. Wenn ich ihm zusehe, lerne ich eine Menge. Er ist zugänglich, ohne sich total zu verbiegen. Auf diese Weise verschafft er sich bei seinem Gegenüber Respekt. Er hat den ganzen Raum im Griff [...]

Geheimnisse und Vertrauen sind zwei Punkte, die nicht miteinander harmonieren, zumindest nicht in der Situation, der sich Sarah und Jonas befinden. Die Karten müssen offen auf den Tisch gelegt werden, wenn sie gemeinsam erfolgreich aus allem hervorgehen wollen. Bereits die Vorgänger haben veranschaulicht, das auch mit positiven Hintergedanken zurückgehaltene Informationen, die durch andere ans Tageslicht gelangen, für Distanz sorgen und Vertrauen zerstören können. Den Schritt sich zu öffnen, lässt zwischen den beiden auch die letzte Mauer brechen.

Charaktere:

Sarah ist eine junge Frau, die sich nicht unter kriegen lässt. Nachdem Vorfall auf dem Uni-Gelände fasst sie erst recht den Mut und den Willen, dem Club den Gar aus zu machen. Aus der damals schüchternen Studentin ist eine starke Frau und Kämpfernatur geworden, die auch im Fokus des Clubs nicht davor zurückschreckt, für ihre Liebe zu kämpfen.

Jonas Verhalten war in den Vorgängern stellenweise schwer nachzuvollziehen, bis wir hier, anhand seiner Flashbacks, die Hintergründe dafür erfahren. Angst und das Gefühl von Verzweiflung erleben wir hier hautnah mit. Ein kleiner Junge, der von seiner Vergangenheit beeinflusst wurde und ihn diese prägsamen Ereignisse auch als Erwachsenen noch in der Hand haben, bis er beginnt sich zu öffnen und den Menschen zum Vorschein bringt, der wirklich in ihm steckt - gefühlvoll, leidenschaftlich und offenherzig.

Schreibstil:

Lauren Rowe stellt ihre Protagonisten immer wieder vor neue Herausforderungen und gibt ihnen gleichsam den Raum, zu wachsen und sich zu entwickeln. Dass diese Entwicklung allerdings nicht nur durch das Zusammenspiel der Hauptcharaktere selbst erkennbar ist, sondern auch der Rückhalt ihrer Freunde eine essentielle Rolle spielt, hat mir dabei sehr gut gefallen. Hier sieht man ganz klar, dass das Glück eines Menschen, nicht abhängig von materiellen Besitztümern oder Macht ist, die wirklich wichtigen Dinge im Leben, kann man mit keinem Geld der Welt kaufen. Nachdem Jonas in seiner Vergangenheit die nötige Zuwendung missen musste, bekommt er sie hier von vielen Seiten, die ihn stärken und zu dem tollen Mann gemacht haben, der er im Verlaufe der Bände geworden ist.

Das "Der Club" selbst, eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielt, war mir von vorneherein klar, doch wie verwoben die ganzen Geschehnisse miteinander sind und welche Ausmaße dieser erreicht hat mich dann doch erstaunt. Die Hemmschwellen sinken, bis es fast den Anschein hat, als wären nie welche vorhanden gewesen. Aus der "Idee" in "The Club - Match" wird hier ein konkreter Plan, dessen Ausarbeitung schon jede Menge Spannung und Abenteuer schürt, der tatsächlichen Verlauf hingegen, hat meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen. Love & Crime versehen mit zahlreichen Spannungspegeln, dem Zusammenhalt von Freunden, das Überschreiten der eigenen Grenzen und eine Beziehung die in all dem Trubel wächst, liefern jede Menge Unterhaltungswert und fesselnde Lesestunden.

Trotz der bedrohlichen Situation die eine verheerende Wendung genommen hat, so schafft es die Autorin dennoch, Humor und Charme mit einfließen zu lassen. Das Jonas und Sarah unterstützende Trio ist ein bunter Haufen, dessen einzelne Stärken eine tolle Front bilden. Die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse, hält das Spannungslevel jedoch durchweg hoch, denn ein riskanter Plan lässt immer Raum für unberechenbare Zwischenfälle.

In all dem Tumult, hält Lauren Rowe immer den Funken Hoffnung, der so hell strahlt, dass er alles andere in den Schatten stellt. Eine fulminante Fortsetzung die hält, was sie verspricht.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Der pure Wahnsinn und ein ganz besonderes Lesevergnügen <3

Entführt und verführt
0

Meinung:

Sieben Monate Gefangenschaft, haben Savannah das Vertrauen in Menschen verlieren lassen. Sieben Monate, in der man ihr jegliche Kontrolle über ihr eigenes Leben aus den Händen gerissen und mit ...

Meinung:

Sieben Monate Gefangenschaft, haben Savannah das Vertrauen in Menschen verlieren lassen. Sieben Monate, in der man ihr jegliche Kontrolle über ihr eigenes Leben aus den Händen gerissen und mit ihren Ängsten gespielt hat. Wie wichtig uns unsere Freiheit ist, bemerken wir erst, wenn wir in unserer Entscheidungsfreiheit eingegrenzt werden, Kontrolle zu haben, gibt uns das Gefühl von Sicherheit, weshalb Savi etwas gefunden hat, was nur ihr selbst obliegt. Sie hat einen vermeintlichen Ausweg aus der Hölle gefunden, doch auch von den Shadows gerettet, ist sie nicht bereit, dieses Muster abzulegen und diesen Teil von Kontrolle erneut aus der Hand zu geben.

Betrug. Täuschung. Unwahrheit, Verfälschung. Erfindung. Mythos. Fabel. Flunkerei ... wie man es dreht und wendet, es meint immer dasselbe. Lügen.

Die Männer von "The Shadows" sind ein bunt gemischter Haufen, die dem gesicherten Haus eine Menge Leben einhauchen. Allerdings ist so viel Testosteron auf einmal gar nicht so leicht weg zu stecken, denn obwohl die Einheit Savi gerettet hat, sind sie doch alle Fremde für sie. Hier spürt man durchweg die Professionalität der Männer, denn ihr Job ist es, Entführungsopfer zu retten. Sie lassen Savi den nötigen Raum, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und wahren die nötige Distanz, um ihr zu vermitteln, dass dort jeder nur ihr Bestes im Sinn hat.

Über die Ereignisse zu sprechen, die Savi durchlebt hat, ist ein Schritt dem sie sich lange Zeit verwehrt, was ich durchaus verständlich finde, denn wer möchte nochmal alles durchkauen, was man nur noch abhacken möchte? Allerdings zeigt sich auch hier, dass dies ein wichtiger Verarbeitungsprozess ist, der mit Hilfreichen Tipps von Dr. Roberts einhergeht, die ihr bei Krisensituationen auch zukünftig helfen. Zu sehen, wie Savi langsam beginnt wieder am Leben teilzunehmen und ihre neckische Art auch die Männer fasziniert, war mit zahlreichen Hochs verbunden. Sie ist schlagfertig und dabei eine Frau, die ihre Erlebnisse nicht als Ausrede dafür nimmt, sich zurück zu ziehen. Sie ist dankbar für den Schutz den sie geboten bekommt und findet neue Freunde, die ihr allesamt beistehen. Nur einer tanzt ein wenig aus der Reihe, bekommt von Savi die Stirn geboten und landet damit im Fokus seiner Aufmerksamkeit. Wie groß die Folgen dessen sind, hätte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings niemals vermutet.

Nur weil wir die Gefahr nicht sehen, bedeutet das nicht, dass sie nicht existiert.

Logan ist ein schwer einzuschätzender Mann, obwohl er sich vor Savi öffnet, scheint er dennoch mit etwas hinterm Berg zu halten, was ihn geprägt hat. Er wahrt Distanz, denn so sieht es die Professionalität in seinem Job vor. Doch mit den sich entwickelnden Gefühlen zu seinem Schützling, kommt eine Komponente hinzu, die ihn in seinem Auftrag beeinflusst, dafür aber bedachter und aufmerksamer agieren lässt, denn durch sie hat er einen Grund, wieder nach Hause zurück zu kehren um Savi schützen zu können und das ist ein alles andere als leichtes Unterfangen, denn hier ist es die Gefahr, die im Hintergrund lauert und noch nicht als solche erkannt wurde, da sie im Mittelpunkt der verschiedensten Personen steht, die alle eine andere Absicht verfolgen und diesen Knoten aus Verstrickungen zu lösen und alle Beteiligten ausfindig zu machen, ist ein Spiel mit der Zeit, bei dem Cole kurz davor steht, sein Versprechen zu brechen und Savi erneut den Boden unter den Füßen verliert.

>>Es ist, als wäre jemand in meinen Kopf eingedrungen, hätte meine tiefsten Sehnsüchte entdeckt und dich erschaffen.<<

Sue und Daniel sind Eltern, wie man sie sich nur wünschen kann. Obwohl Daniel die Verantwortung der Shadows in die Hand seines Sohnes gelegt hat und seine volle Aufmerksamkeit erwartet, so stellt er die Entscheidungen seines Sohnes Cole niemals in Frage und unterstütz ihn, ebenso wie seine Mutter Sue, in jederlei Hinsicht. Zu sehen, wie Savi bei den beiden angenommen wird, hat mich unglaublich gefreut, denn in ihrem Umgang steckt so viel Liebe und Geborgenheit, die sofort auf einen überspringen.

Savi hat mit einigen Flashbacks zu kämpfen, die wichtige Details ans Tageslicht bringen, deren Komponenten sich allerdings nicht zusammenzufügen scheinen. Unterstützung erhält sie von allen Seiten, Keith ist streng, denn er ist um ihre Sicherheit bedacht, dennoch verbirgt sich unter seiner rauen Schale ein weicher Kern, der schnell erahnen lässt, das er in Savi eine Freundin gefunden hat. Mark ist Coles rechte Hand und bester Freund, er findet immer die richtigen Worte um ihr die Angst zu nehmen und ist in jeder Situation für sie da. Cole hingegen erdet sie und lässt sie erkennen, dass der Weg nach Hause, nicht unbedingt ein Weg zurück bedeuten muss. Ihr altes Leben hat sie vor sieben Monaten verloren und mit Cole etwas gefunden, was viel mehr Wert ist. Wenn man wirklich liebt, muss man Risiken eingehen und diesen Grundsatz leben die beiden. Selbst Savi ist bereit, sich erneut in Gefahr zu begeben um denjenigen zu schützen, der ihr mehr gibt, als sie jemals zuvor erfahren durfte.

Obwohl Cole Savi gerettet hat, so ist es auch sie, die ihn rettet, wegen dem Wissen um sein Versprechen verliert er nicht die Kraft, für ihre Liebe zu kämpfen. Ein spannender Showdown zum Ende des ersten Bands der Trilogie, der den Leser atemlos zurücklässt und für den Savi einen hohen Preis zahlen muss.

Charaktere:

Savi hat sieben Monate in der Hölle verbracht ohne dabei gebrochen zu werden. Der Weg, sich zurück in ein normales Leben zu kämpfen ist jedoch schwer und steinig, zumal sie in die Pläne zahlreicher Drahtzieher verstrickt ist, dessen Ausmaße noch keiner einzuschätzen vermag. Logan gibt ihr Halt und lässt sie neuen Mut fassen, die Schilderungen über Cole hingegen machen ihr Angst. Ein Mann, der schon viele Menschen getötet hat. Mit der Erkenntnis, dass es sich bei den Männern um die gleiche Person handelt, schottet sie sich erneut ab um die unterschiedlichen Wesenszüge zwischen Einfühlsamkeit und Brutalität mit Cole Logan übereinzubringen, doch egal wie tief sie fällt, er wird sie immer auffangen.

Cole Logan ist einer der Besten seiner Art, den er distanziert sich von dem, was sein Beruf an emotionalen Lasten mit sich bringt. Auch Savi war für ihn anfangs nur ein Auftrag, doch zu sehen, wie sie nach sieben Monaten Gefangenschaft wieder auftaut, die Männer von The Shadows mit ihrer Schlagfertigkeit beeindruckt und dabei auch den überheblichen York die Stirn bietet, lässt Gefühle in ihm aufkeimen, die ihm mit einer seiner wichtigsten Regeln brechen lässt: Verspreche niemals etwas! Schon oft hat er in seinem Job zu spüren bekommen, dass auch die noch so kleinste Komponente, alle Pläne zerschlagen und zu einem vollkommen unerwarteten Ende führen kann. Versprechen sind demnach auch mit Enttäuschungen verbunden. Mit Savi hat er allerdings eine Frau gefunden, die ihm ein Grund gibt, lebend aus einem Einsatz wiederzukommen. Ein Versprechen, dass von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist, denn als Oberhaupt der Shadows, ist er der letzte, der das sinkende Schiff verlassen darf und würde.

Schreibstil:

J.L. Drake verspricht mit ihrem Klappentext zum ersten Teil der "Broken"-Trilogie jede Menge Spannung und Action, doch was sich hinter dem schönen Äußeren verborgen hält, sprengt alle Grenzen. Dabei meine ich nicht, dass es an den Haaren herbei gezogen ist, ganz und gar nicht, es reißt emotional mit, berührt und fesselt. Worte, die nicht ansatzweise beschreiben können, welche Achterbahnfahrt wir hier durchleben.

Obwohl ich schon zahlreiche Bücher diesen Genres gelesen und verschlungen habe, so eröffnet uns die Autorin hier eine Welt, die alles mir zuvor bekannte in den Schatten stellt, denn hier kommt es zu einer richtigen Interaktion zwischen dem Kartell Los Sirvientes Del Diablo und der Spezialeinheit Shadow Groupe. Zwei komplexe und gut ausgeklügelte Gruppen die facettenreiche Charaktere bereithalten und die einen aufgrund ihrer Individualität und Persönlichkeit immer den Überblick bewahren lassen.

Die Männer der Shadow-Einheit überzeugen mit Schlagfertigkeit, Witz und Loyalität, denn jeder kämpft unter Einsatz seines Lebens, bedingungslos und ohne zu zögern an der Seite des jeweils anderen. Ein Zusammenhalt, der einer Familie gleichkommt und dahingehend unglaublich berührt. Abigail ist die gute Seele des Hauses, die auch dem stärksten Muskelprotz die Leviten liest. Mark und Cole verbindet eine lange Freundschaft miteinander, die sie zu einem unschlagbaren Duo machen. Vertrauen ist der Kern in der Verbindung ihrer Einheit und dieses Vertrauen ist an keinerlei Bedingungen geknüpft.

Die Autorin hat ein beeindruckendes Feingefühl für Details und die Wesenszüge ihrer Charaktere. Die verschiedensten Persönlichkeiten, machen diese Geschichte zu einem rundum gelungenen Leseabenteuer, das puren Nervenkitzel hervorruft.

Jeder der mich kennt weiß, dass Englisch und ich keine Freunde sind, allerdings ist es das erste Mal, dass ich hier nicht die Geduld aufbringen konnte, darauf zu warten, dass der zweit Band endlich auf Deutsch erscheint, weshalb ich mir den zweiten Band als eBook in Englisch gekauft und nach einem Tag zu Ende verschlungen habe. Weshalb ich abschließend nur sagen kann: In meinen Augen ist diese Geschichte der pure Wahnsinn und hebt das Wort "Suchtfaktor" auf ein ganz neues Level. Sobald der zweit Band auf Deutsch erschienen ist, stürme ich natürlich dennoch meine Buchhandlung und tauche wieder in die Welt von Savi, Cole, Mark, Keith, Paul, Sue, Daniel, Abigail und so viele weitere Charaktere, die man auf Anhieb lieb gewinnt und hinter ihrer rauen Fassade ein Herz aus Gold bewahren.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Lebensfroher Unglücksbringer mit Herz - Mein Lesehighlight

Plötzlich Banshee
0

Meinung:

Die 20-jährige Alana ist kratzbürstig, schlagfertig und spricht offen aus, was sie denkt. Damit strapaziert sie nicht nur die Geduld und die Belastbarkeit von Detective Dylan Shanes Nerven, er ...

Meinung:

Die 20-jährige Alana ist kratzbürstig, schlagfertig und spricht offen aus, was sie denkt. Damit strapaziert sie nicht nur die Geduld und die Belastbarkeit von Detective Dylan Shanes Nerven, er amüsiert sich zugleich auch über ihre tollpatschige und temperamentvolle Art, da die High-Heels-liebende junge Frau, kein Fettnäpfchen auslässt und das Unglück nahezu magisch anzuziehen scheint.

Das Leben ist endlich und ich habe mich schon das ein um das andere Mal gefragt, wie es wäre, zu wissen, wie lange man noch zu leben hat. Alana hat diese Fähigkeit, allerdings nur auf andere bezogen. Sie sieht die verbleibende Lebenszeit eines jeden Menschen. Eine Fähigkeit die wie man hier erlebt, Vor- und Nachteile mit sich bringt, denn einerseits nutzt Alana dieses Wissen um Menschen zu retten, deren Zeit fast abgelaufen ist, indem sie versucht ihr Umfeld zu analysieren und die vermeintliche „Gefahrenquelle“ zu entschärfen. Jeder Mensch trifft eigenständige Entscheidungen, die sich auf seine Lebenszeit auswirken, ebenso wie die äußeren Einwirkungen.

Gott, auf was hatte er sich da eingelassen? Wie unprofessionell konnte man sein? Eine Kaffeeschlacht! War er eigentlich noch bei Sinnen? Okay, das war eine rhetorische Frage. Alana McClary brachte ihn um den Verstand.

Eine Mordserie in Santa Fe versetzt die ganze Stadt in Alarmbereitschaft und auch Alana muss sich endlich eingestehen, dass sie kein normaler Mensch ist und auch ihre Freunde diesbezüglich einige Geheimnisse vor ihr gehütet haben. Gemeinsam mit dem Police Department ermitteln sie in den Mordfällen, nur dass Alana und ihre Freunde die magische Komponente außen vor lassen, denn keiner ahnt etwas von den himmlischen Wesen, die zahlreich in ihrer Mitte vertreten sind.

Alana wird hier einiges abverlangt, denn sie muss nicht nur die Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren, als die Lebensuhr ihres besten Freundes auf einmal rasant an Zeit verliert, sondern auch noch erfahren, dass der Tot ihrer besten Freundin Ava vor ein paar Monaten der Beginn etwas viel Größerem war. Hinzukommend das ihr „Detective Sockenschuss“ auch noch ihre Gefühle aufmischt, scheint das Chaos perfekt, da dieser Dickkopf von Mann eine Ablenkung ist, die Alana zurzeit gar nicht gebrauchen kann. Ihr einziger Lichtblick scheint ihr 21ster Geburtstag, welcher für eine Banshee eine besondere Bedeutung hat.

>>Ist irgendwas? Haben dir die Würstchen etwas Angst eingejagt? Ein Allergieschock?<< Missbilligend sah Alana zu ihm auf. >>Wirklich sehr witzig. Bist du jetzt im Komikermodus oder wie?<< >>Geladen und entsichert<<, grinste Dylan.

Morgan ist ihrer Entführung und damit ihrem Tod, dank Clay entkommen, sie scheint einiges Licht ins Dunkel bringen zu können, hat dabei allerdings auch ihr eigenes Päckchen zu tragen. Die Last eines Familienerbes, die Ermordung einer Bezugsperson und ihre Krankheit. Sie liefert wichtige Anhaltspunkte, welche jedoch keine konkrete Spur erkennen lassen.

Clay ist ein quirliges Kerlchen. Egal was auch passiert, er strahlt Lebensfreude aus und weiß jede Situation mit seinen neckenden Sprüchen aufzulockern. Dylan ist ihm ein Dorn im Auge, weshalb es zwischen den beiden Männern oft zu einem verbalen Hahnenkampf kommt, bei dem Clay sein Glück überstrapaziert und den dunkeln Mächten dabei genau in die Finger zu spielen scheint. Sein Temperament macht ihn berechenbar, doch seine Gefühle für Alana stellen eine Schwachstelle da, die ein jeder unterschätzt.

Wenn ich die einzige Hoffnung der Menschheit war, sollte die sich lieber warm anziehen. Ich meine, niemand legt sich so oft auf die Schnauze wie ich! Wie sollte das gut gehen?

Der Plan der dunklen bezieht sich auf die magischen Wesen, hat allerdings fatale Folgen für die Menschheit. Es bedarf einem besonders seltenen magischen Wesen um das Ritual des Dián Mawr zu vervollständigen, doch ebenso wie Alana und ihre Freunde, haben auch die dunklen einen Plan B und in diesem spielt die junge Banshee eine Rolle, die sie bis zum Ende nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen hat.

Wer steckt hinter den Morden? Welches Ziel wird verfolgt? Die dunklen scheinen Alana und ihren Freunden immer ein Schritt voraus zu sein und die Mitglieder von Petrus Army scheinen ihre Augen und Ohren überall zu haben. Wird Alana Clay, trotz ihrem Hang jegliches Unglück anzuziehen, retten können? Werden sie den Plan der dunklen vereiteln und die Menschheit beschützen? Ein Buch voller Spannung, Abenteuer, welches mit einem Quäntchen Magie für mich zu einem Lesehighlight erwachsen ist.

Charaktere:

Alana redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, getreu dem Motto: Wie kann ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage. Dennoch ist sie eine durchweg herzliche Person, die trotz ihrer kleineren Eskapaden nie die Hoffnung und Zuversicht verliert.

Während Dylans Zusammenarbeit mit Alana bekommt er so einiges geboten, seien es die rekordverdächtigen Anhäufungen von Unfällen in ihrer Nähe, ihre vermeintliche Würstchen-Allergie oder, dass diese Frau anscheinend zwei linke Füße besitzt. Selbst ein Knock out durch sie schreckt den Detective nicht ab, er weiß, dass die Privatdetektivin etwas zu verbergen hat, allerdings ahnt er nicht, dass die Mordserie in Santa Fe zur weltweiten Bedrohung erwächst und auch seine Lebensuhr bereits den Countdown seiner letzten Lebensstunden zählt.

Schreibstil:

Nina MacKay hat mich mit „Plötzlich Banshee“ voll und ganz begeistert. Obwohl diese Geschichte einige fantastische Elemente beinhaltet, so steht in meinen Augen, die Freundschaft im Vordergrund, ebenso wie du Botschaft, das Andersartigkeit, kein Grund dafür ist, sich zu schämen oder zu verstecken. Insbesondere mit der Protagonistin Alana ist der Autorin ein liebenswerter Charakter gelungen, den ich nicht mehr vergessen werde. Sie ist flippig und vorlaut, dabei aber immer natürlich und auf den Schutz ihrer Freunde bedacht.

Die Feen und Elfen der Geschichte lernen wir zwar nur oberflächlich kennen und erhalten nur wenig Einblick auf ihre Fähigkeiten, die Hintergrundgeschichte dieser Wesen hingegen – die um einiges Interessanter ist – wird immer weiter aufgearbeitet, bis uns zum Schluss sämtliche Details offen liegen.

Ebenso die Konflikte, denen unsere Charaktere ausgesetzt waren, sind gut gewählt worden, gleichsam wie die dadurch hervorgerufenen Reaktionen. Eine tiefe Freundschaft erweist sich augenscheinlich als Fassade purer Berechnung und Alanas Fähigkeiten werden für sie zu einer Zerreisprobe zwischen einer Person, die für sie schon immer die einzige Familie war. Auch die Konfrontation zwischen Alana und Brianna war interessant. Obwohl ich Alanas Zurückhaltung ihr gegenüber vollkommen nachvollziehen kann, so war Briannas Erklärung ebenso plausibel. Für die junge Banshee hat es den Anschein, als wäre Brianna damals den einfachsten Weg gegangen, doch nach ihrem Einsatz und selbstlosen Handeln zu urteilen, war dies der schwerste Weg um Alana die nötige Sicherheit zu gewährleisten.

Dylan ist ein verschlossener Charakter, der Alana verbal zwar auf Augenhöhe begegnet, dennoch aber recht undurchschaubar ist. Der Grund seines Verhaltens wird hinterher von einer anderen Person offen gelegt, hier hätte ich es zwar schöner gefunden, wenn Dylan selbst derjenige gewesen wäre, der uns einen tieferen Einblick zu seiner Person erlaubt hätte, ebenso wie ich seine Reaktion auf die Offenbarung von Alanas Geheimnis gerne mitverfolgt hätte, anstatt eine „Stellungnahme“ Alanas dazu, dennoch finde ich, hat dieses Buch die volle Bewertungspunktzahl verdient.

Das Ende ist dramatisch, hat mich aufatmen lassen und ist ein Happy End der anderen Art. Die Geschichte habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet, ebenso wie Alana die auf das Glück eines neu wachsenden vierblättrigen Kleeblatts hofft.