Drachen und ihre Verbindung zu einer Kriegerin, die von allen unterschätzt wird
Fourth Wing – FlammengeküsstIch weiß nicht, in wie weit meine Rezension hier noch irgendwem nützlich sein könnte, denn beinahe jeder, der Fantasy bzw. Romantasy liebt, kennt bereits Fourth Wing und die Folgeteile.
Ich hingegen habe ...
Ich weiß nicht, in wie weit meine Rezension hier noch irgendwem nützlich sein könnte, denn beinahe jeder, der Fantasy bzw. Romantasy liebt, kennt bereits Fourth Wing und die Folgeteile.
Ich hingegen habe lange gebraucht bis ich mit der Reihe anfing und ich brauchte auch etwas Zeit für Band 1, was aber überhaupt nicht am Buch liegt, sondern eher an der wenigen Zeit, die wir alle haben.
Fouth Wing ist eine Fantasy-, bzw. Romantasy-Geschichte, in der eine komplexe und fiktive Welt erschaffen wurde. Es geht darum, dass Kriege unter den Ländern stattfinden und an einem War College Reiterinnen ausgebildet werden, die für ihr Land nach Abschluss der Ausbildung kämpfen sollen. Dabei werden zwischen Männern und Frauen keine Unterschiede gemacht und viele Kadetten verlieren bereits während der Ausbildung ihr Leben, weil die Bedingungen so unfassbar krass sind. Sie nennen sich später Reiterinnen, wenn sie die Ehre haben, von einem Drachen erwählt zu werden. Die Drachen können in den Menschen lesen und entweder sein Potenzial anerkennen und sich an ihn binden oder aber sie ignorieren ihn oder brennen ihn gar nieder. Wer nicht von einem Drachen gebunden wird, hat sowieso verloren.
Im Zentrum der Geschichte steht Violet und ich muss sagen, ich mag ihren Charakter sehr und bewunderte permanent ihre Stärke und damit meine ich nicht die physische. Ihre Mutter ist an dem College die Nr. 2 der Führungsriege und ihr Vater verstarb an einem Herzinfarkt. Ihm hat sie sich wesentlich näher verbunden gefühlt, da ihre Mutter ihr leider keine Wertschätzung oder gar andere liebenswerte Emotionen ihr gegenüber vermittelt. Violet hat (hatte) zwei Geschwister. Sie selbst ist die jüngste. Ihr Bruder Brennan war ein nennenswerter Reiter, der in die Geschichte einging und ihre Schwester Mira, zu der sie sich sehr verbunden fühlt, ist nach wie vor eine der besten Reiter*innen, die das College je vorweisen konnte. Violet hingegen ist klein, schmächtig und wird immer wieder als zerbrechlich bezeichnet. Immer wieder schmieren ihr Leute ihre Abneigung gegen sie aufs Brot und das tat mir immer so leid. Was alle außer Acht lassen: ihre Klugheit. Sie ist belesen, aber auch immer gewillt, so viele Informationen wie nötig zu bekommen und noch dazu ist sie verflucht clever, weil sie weiß wie sie diese Informationen zusammensetzen muss, damit ein Bildnis entsteht.
Natürlich hat sie immer viele Feinde: Aufgrund der Tatsache, dass ihre Mutter in der Führung sitzt, dass ihre Mutter einen Krieg gegen die Rebellen unterstützt hat, Neid darüber, dass sich ein mächtiger Drache an sie bindet und keiner es nachvollziehen kann und auch für ihre Siegelkraft wird sie angefeindet. Sie muss sich ständig beweisen, härter trainieren als alle anderen und merkt trotz allem immer noch ihren körperlichen Nachteil im Vergleich zu den anderen Kadetten. Ich fand sie einfach nur bewundernswert. Sie knüpft gleich zu Beginn Freundschaften und besonders ihre Freundin Rhiannon mochte ich so sehr! Ihr bester Freund Dain ist ihr Staffelführer, doch ihre seit Kindheit bestehende Freundschaft wird immer und immer wieder auf die Probe gestellt.
Hier würd ich gern kurz einwenden, dass ich mir gewünscht hätte, dass es hier mehr Rückblicke in die Kindheit der beiden gegeben hätte. Es wird immer erwähnt wie lange sie sich kennen und wie nah sie sich stehen, aber ich hätte ein paar Rückblicke zum besseren Verständnis toll gefunden.
Ihr Geschwaderführer (steht über dem Staffelführer) ist ihr Erzfeind. Denn sein Vater war ein Rebell und damit ein Gegner ihrer Mutter. Anfangs hassen die beiden sich, doch er knickt schnell ein, als er merkt, dass er ihr vertrauen kann und wie verdammt klug sie ist. Hier haben wir eine Enemys-to-lovers-Story, die viele lieben und viele kritisieren.
Zu den allgemeinen Kritikpunkten der Leser:
1. Der Vergleich zu Panem: Ja, es man könnte sagen, ein etwaiges "Liebesdreieck" ist hier angedeutet und einer davon ist Violets bester Freund, aber der Leser erfährt hier genau wie es um ihre Gefühle bestimmt ist. Anders als Katniss WILL Violet sich verlieben bzw. stellt sich ihren eigenen Gefühlen nicht entgegen und man weiß genau wen sie will.
2. Der Vergleich zu Divergent: Ja, auch hier: Es ist eine Ähnlichkeit da, weil den Kadetten zu Beginn gezeigt wird in welche Rubrik sie reingehören: Reiter, Schriftgelehrte (das war einst für Violet vorgesehen und sie wollte es auch ursprünglich), Heilkundige usw. Aber auch hier denke ich mir: Mein Gott, ist doch nicht so wild. Es sind minimale Parallelen, die dennoch ihren eigenen Stil haben.
2. Der Vergleich zu ATOCAR: Die Kommunikation zwischen den Protagonisten ist natürlich ebenso wie die zwischen Feyre und Rhysand. Das war tatsächlich sehr identisch und da kann ich auch der Kritik nicht widersprechen. Mich hat es nur absolut nicht gesört, denn charakterlich fand ich Violet ganz anders als Feyre und Xaden anders als Rhysand. Ich denke, jede Geschichte hat es im Prinzip schon einmal gegeben und deshalb sehe ich es nicht so eng, solange sie spannend bleibt und ihren eigenen Stil behält.
Ich fand die spicy Szenen überhaupt nicht zu viel, überhaupt nicht übertrieben sondern einfach nur heiß. Ich fand auch nicht, dass das Liebesgeplänkel zu plötzlich kam bzw. es ein Hin und Her war. Keine Kritik angebracht, meiner Meinung nach.
Ich liebe die Drachen! Kein Wunder, dass es inzwischen so viele Bücher über Drachen gibt, bei dem Hype hier. Es ist wirklich toll über eine Verbindung zwischen Mensch und Drache zu lesen. Auch in Verbindung mit der Ausbildung am College.
Ich liebe Andarna!
Das Buch ist ziemlich dick und vielleicht hätte man es einkürzen können, aber ich mochte die Nebensächlichkeiten, die Nebencharaktere, jede Bagatelle und fand die Story alles in allem einfach nur grandios. Bezüglich der Vergleiche: Ich bin riesiger Panem-Fan und da kommt für mich nichts ran. ACOTAR fand ich auch einen Hauch besser, aber das ist alles belanglos, denn Fourth Wing kann sich wunderbar in diese epischen Fantasy-Geschichten einreihen.