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Veröffentlicht am 17.03.2024

Ein Roman übers Eislaufen

Der Eispalast
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Ich muss gestehen, dass dieser Roman mich erst ab der Mitte des Buches vollends gepackt hat. Aber dann hat die Autorin mich mit dem Eiskunstlauf-Fieber infiziert.

Schon als Kind habe ich im Fernsehen ...

Ich muss gestehen, dass dieser Roman mich erst ab der Mitte des Buches vollends gepackt hat. Aber dann hat die Autorin mich mit dem Eiskunstlauf-Fieber infiziert.

Schon als Kind habe ich im Fernsehen gerne Eiskunstlauf gesehen, ich war fasziniert von der Bewegung zur Musik und das ganze so anmutig auf dem Eis. Als ich dann das Buch in der Buchhandlung sah und es dazu noch in Wien spielte, wollte ich es lesen.

In dem Roman geht es um Nikolett, Julianna, Leopold und Jackson, vier junge Menschen, die das Eislaufen lieben und doch nicht unterschiedlicher sein könnten. Nikolett, die Comtesse, das Waisenmädchen Julianna, Leopold der Sohn eines wohlhabenden Fabrikbesitzers und Jackson, der Balletttänzer auf dem Eis. Alle vier erzählen die Geschichte aus ihrer Perspektive. Und genau diese vier Ich-Perspektiven haben es mir in der ersten Hälfte des Romans schwer gemacht. Ich gestehe, dass die Ich-Perspektive nicht zu meinen favorisierten Erzählperspektiven gehört, doch gleich viermal war eine echte Herausforderung für mich. Ich kann das Motiv der Autorin verstehen, so eine ungeheure Nähe zwischen den Figuren und dem Leser zu schaffen, dennoch konnte sich genau dies erstmal bei mir nicht einstellen. Aber der Mitte des Buches, wo der Roman so richtig Fahrt aufnimmt, wurde es immer besser und am Ende habe ich mit den vieren einfach nur noch mitgefiebert.

Was mir sehr gut gefallen hat ist die Atmosphäre in dem Roman. Dieser ist ein wunderbarer Winterroman und ich stelle mir Wien im Schnee sehr schön vor. Die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten der Protagonisten sorgen für ein umfassendes Bild der Wiener Bevölkerung zu dieser Zeit. Der Spannungsbogen nimmt immer mehr zu und ich konnte das Buch gerade zum Ende hin kaum aus der Hand legen.

Die Zeichnung der Charaktere ist der Autorin sehr gut gelungen und ich konnte mich mit allen identifizieren, meine Lieblingsfigur hingegen ist allerdings János. Aber vielleicht wird er in einem der kommenden Bände eine größte Rolle einnehmen.

Auf die weiteren Bände, der nächste Bande soll im Winter 2024 erscheinen, freue ich mich sehr, denn ich bin schon gespannt, wie es mit den Vier weitergeht und wie der neue Eislauf-Stil weiter die Runde machen wird.

Ein Leseempfehlung für alle die das Eislaufen mögen und der Stadt Wien nicht abgeneigt sind!

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Krimi in der Holzindustrie

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Spannend geschrieben und mit einer charismatischen Ermittlerin bestückt hat mich dieser Krimi an meine Couch gefesselt. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In der Story geht es um die Stockholmer Kriminalinspektorin ...

Spannend geschrieben und mit einer charismatischen Ermittlerin bestückt hat mich dieser Krimi an meine Couch gefesselt. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In der Story geht es um die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya, welche zusammen mit ihrem Kollegen Pär zu einem Mordfall in Östersund gerufen wird. Dort wurde ein landesweitbekannter Umweltaktivist in einem Wald ermordet. Dort angekommen werden Maya und Pär mit ihren Östersunder Kollegen Sonny und Hilding zusammen mit den Ermittlungen betraut. Schnell merken Maya und Pär, dass die Uhren im beschaulichen Östersund anders ticken. Doch die Beschaulichkeit trügt alsbald, denn neue Gefahren lauern.

Maya ist ein tougher Frauencharakter. Sie hat keine Scheu hat ihre Emotionen zu zeigen. Sie ist Kampfsportbegeistert, ohne aber zu sehr ein Adrenalinjunkie zu sein. Gerade die Freundschaft zu ihren Jugendfreundinnen gibt Maya immer wieder neue Kraft und sie ist froh diese an ihrer Seite zu wissen. Ihr Partner Pär ist der ausgeglichene ruhige Pol, der ihr als älterer Kollege mit Rat und Tat zur Seite steht. Als besonderer Nebencharakter hat mir die junge Frida sehr gut gefallen. Sie sorgt mit ihrem mutigen, aber auch drolligen Auftreten als Charakter für Erheiterung beim Lesen.

Die Handlung ist mit wenigen Ausnahmen nicht durch Zeitsprünge gekennzeichnet und spielt in Östersund im Winter der Gegenwart. Sehr detailliert und schön beschreibend ist der Schreibstil der Autorin. Sie kreiert dabei eine Mischung aus Spannungskrimi mit Wohlfühlatmosphäre gespickt mit einer interessanten Schnitzeljagd nach den Tätern. Auch das Verweben eines aktuellen Themas bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltaspekten hat mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefallen. Als Leserin oder Leser erfährt man so einiges über die schwedische Holzindustrie. Der Spannungsbogen ist ein weiteres Highlight dieses Krimis. Durch geschickte Wendungen schafft es die Autorin bis zum Schluss die Spannung hochzuhalten. Auch die zahlreichen potenziellen verdächtigen Charaktere sorgen für Rätselraten bis zum Schluss. Ein Glossar über schwedische Begriffe und ein Kochrezept runden das schöne Leseerlebnis ab. Eine klare Leseempfehlung für diesen eiskalten Krimi mit Kaminatmosphäre aus Schweden.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Das Leben von Elizabeth II.

Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens
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Gabriele Diechler hat einen großartigen Roman über eine der bedeutsamsten Frauen des 20. Jahrhunderts geschrieben. Die Autorin gewährt uns Einblicke in das Leben von Elizabeth II., die das Leben der Monarchin, ...

Gabriele Diechler hat einen großartigen Roman über eine der bedeutsamsten Frauen des 20. Jahrhunderts geschrieben. Die Autorin gewährt uns Einblicke in das Leben von Elizabeth II., die das Leben der Monarchin, Ehefrau, Mutter, Großmutter und Ur-Großmutter geprägt haben.

Elizabeth II. ist eine Frau, die mich schon mein ganzes Leben beeindruckt, sieben Jahrzehnte hat sie die Geschicke Großbritanniens hautnah miterlebt und sie hat dabei nie ihre Haltung, ihren Humor und ihre Liebe verloren. Aus diesem Grund passt der Titel dieses Romans so hervorragend.

Das Buch beginnt mit dem Tod bzw. der Beerdigung von Philip, dem Duke of Edinburgh, ihrem über alles geliebten Ehemann. In Rückblicken und mit sehr viel Fingerspitzengefühl sowie Menschlichkeit beschreibt Gabriele Diechler wichtige Station aus dem Leben der Königin. Es sind die kleinen Anekdoten, die das Buch so glaubwürdig erscheinen lassen. Gleichzeitig ist so viel Wärme und Nähe in dem Buch zu finden etwas, was oft nicht an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Denn oft wurde in der Queen nur die Regentin, das Staatsoberhaupt oder die Repräsentantin gesehen, aber nicht die Tochter, Ehefrau und Mutter, kurzum der Familienmensch „Lilibeth“, wie Elizabeth II. liebevoll von ihren engsten Angehörigen und Freunden genannt wurde.

Auch der Humor und die besondere Verbindung zwischen ihr und Philipp sind immer wieder Thema in dem Roman. Der britische Humor ist etwas, was die beiden Ehepartner zeitlebens verbunden hat, zudem hat Philip durch seine Witze immer ein wenig Leichtigkeit in das streng durch getaktete Leben seiner Frau gebracht. Er schaffte es zeitlebens in ihr den Menschen, die Frau zu sehen und konnte wohl, als einer der ganz wenigen gänzlich unbefangen mit ihr umgehen.

Der Roman verläuft bis auf den Prolog und den Epilog chronologisch, es gibt viele Zeitsprünge, die aber durch eine Datums- und Ortsangabe vor jedem Kapitel nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Sprache der Autorin ist dem Thema angemessen und dennoch leicht und gut zu lesen. Es war für mich sehr interessant einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und den Menschen „Lilibeth“ kennenlernen zu dürfen. Ich hätte gerne mit dem Paddington Bär getauscht und hätte mit der Queen Tee getrunken.
Eine absolute Leseempfehlung für alle die gerne Romanbiografien lesen und sich dabei an eine Frau annähern wollen, die das Europa des 20. Jahrhundert mitgeprägt hat.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Der ganz besondere Zauber

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten
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Auch mit ihrem dritten Teil konnte mich Katharina Herzog nicht nur wieder überzeugen, sondern auch in eine ganz andere Welt entführen. Wenn ich morgens im Bus auf dem Weg zur Arbeit saß, träumte ich mich ...

Auch mit ihrem dritten Teil konnte mich Katharina Herzog nicht nur wieder überzeugen, sondern auch in eine ganz andere Welt entführen. Wenn ich morgens im Bus auf dem Weg zur Arbeit saß, träumte ich mich nach Swinton-on-Sea und genoss die heimelige Atmosphäre im kleinen Bücherdorf. Wir lernen zunächst die berühmte Betty Andrews kennen, ich muss gestehen, dass sie mir nicht direkt von Beginn an sympathisch war, aber im Laufe der Geschichte konnte ich immer besser eine Beziehung zu ihr aufbauen. Eliyah mochte ich schon aus den vorangegangenen Geschichten, sodass ich mich sehr freute, dass er nun diesmal mit im Mittelpunkt der Erzählung stand. Für das Verständnis der Geschichte ist es nicht zwingend von Nöten, die vorherigen Bände gelesen zu haben, allerdings kann man so die vielen Figuren in dem Roman besser zuordnen.

Das Bücher eine nicht unerhebliche Rolle in dem Roman spielen freut das Leserherz nun schon zum dritten Mal und man wünscht sich sehnlichst, dass es mehr Menschen geben möge, die Bücher so schätzen, wie die Bewohner Swintons. Auch die Geschichte um das Book-Festival erzählt die Autorin wieder mit viel Liebe zum Detail. Ein wunderbarer Hörgenuss durch die großartige Elena Wilms, die auch schon die vorherigen Bände so großartig eingesprochen hat. Eine Hörbuch-Empfehlung nicht nur für alle die gerne buchige Liebesgeschichten mögen, sondern die auch den ganz besonderen Zauber schätzen.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Malerisch schön erzählte Geschichte

Die Bibliothek im Nebel
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Eine Mischung aus Liebesgeschichte, historischem Roman und Elementen aus Krimi, Mystik und Abenteuerroman hat mir ein großartiges Leseerlebnis bereitet. Die Handlung spielt dabei auf drei Zeitebenen. Im ...

Eine Mischung aus Liebesgeschichte, historischem Roman und Elementen aus Krimi, Mystik und Abenteuerroman hat mir ein großartiges Leseerlebnis bereitet. Die Handlung spielt dabei auf drei Zeitebenen. Im Jahr 1917 flieht der junge Bibliothekar vor der in St. Petersburg stattfindenden Revolution nach Leipzig. Im Jahr 1928 findet das Mädchen Liette auf dem Dachboden eines Luxushotels ein sonderbares Buch mit einem Schloss. Im Jahr 1957 beauftragt die Mitvierzigerin Liette einen Lebemann namens Thomas Jansen die Besitzerin dieses Buches ausfindig zu machen. Die Spuren führen zu einer mysteriösen Schönheit, welche in allen drei Zeitebenen immer wieder auftaucht. Wer ist die geheimnisvolle Schönheit, welche mehr über das Buch weiß als alle anderen zusammen? Die Spuren führen zu einer sonderbaren Bibliothek in Nizza, aber auch nach Paris. Wird Liette das Rätsel lösen können?

Artur ist meine Lieblingsfigur in der Geschichte gewesen. Er hat es nicht leicht und findet in Mara seine absolute Traumfrau. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Trotz allem lässt er sich nicht unterkriegen und die Hoffnung seine Liebe wiederzufinden gibt ihm immer wieder Antrieb. Mara ist ein großes Mysterium und sie sorgt in der Geschichte für einige Überraschungen. Liette wirkt auf mich in machen Passagen ein wenig, wie Mara doch wirkt sie gefestigter und hat weniger in ihrem Leben erleben müssen. Die drei verschiedenen Erzählstränge laufen im Buch während der Story geschickt zusammen und nach und nach werden die einzelnen Zusammenhänge immer klarer.

Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, verschnörkelt und sehr gut lesbar. Bei mir ist beim Lesen gleich eine gewisse Lesemagie entstanden und ich konnte das Buch kaum noch weglegen. Auch wenn ich dieses Buch mit anderen Erwartungen begonnen hatte, bin ich eines Besseren belehrt aber überhaupt nicht enttäuscht worden. Das Buch ist eine Reise zu unterschiedlichen Orten in Europa und jede Reise lohnt sich. Das Ende ist interessant, aber ich hatte fast mit einem anderen Ende gerechnet. Ein Roman, welcher definitiv in keine Leseliste fehlen darf. Eine klare Leseempfehlung für alle Anhänger von malerisch schön erzählten Geschichten.

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