Profilbild von Elohym78

Elohym78

Lesejury Star
offline

Elohym78 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elohym78 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2025

Blut ist dicker als Wasser

Unbeugsam wie die See
0

Nach einem merkwürdigen Zwischenfall an der Universität flüchtet Lucy zu ihrer Schwester Jess. Sie hofft, bei ihr Schutz zu finden, um die Vorgänge zu verarbeiten. Doch Jess ist nicht da und so bleibt ...

Nach einem merkwürdigen Zwischenfall an der Universität flüchtet Lucy zu ihrer Schwester Jess. Sie hofft, bei ihr Schutz zu finden, um die Vorgänge zu verarbeiten. Doch Jess ist nicht da und so bleibt Lucy allein in deren Haus. Allein mit ihren Alpträumen, die merkwürdigerweise den Weg auf Jess Leinwand gefunden haben. Und allein mit Jess Tagebuch, dass eine schreckliche Wahrheit ans Licht bringt.

Zur gleichen Zeit muss Jess sich ihren größten Ängsten, innerste Zweifeln und stärksten Hoffnungen stellen. Sie begibt sich auf die Reise in die Vergangenheit und verbindet ihre Zukunft damit.

Das Cover zeigt den schillernden und lebendigen Meeresboden vor der Küste Australiens. Fische, Quallen, ein Oktopus und unterschiedliches Gewächs schmücken den Boden. Das Bild wirkt auf mich geheimnisvoll und machte mich sehr neugierig auf das Buch. Es sprüht vor Lebendigkeit und zeigt gleichzeitig die tödlichsten Meeresbewohner.

Emilia Hart schreibt ihr Buch aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Erzählsträngen. Alle komplett unterschiedlich und trotzdem intensiv, mitreißend und spannend. Ob jetzt, damals oder vor einigen Jahren, jeder Strang birgt Geheimnisse, die ich gerne ergründen wollte.
Zum einen sind da die Schwestern Mary und Eliza, die sich auf einem Sträflingsschiff in die Verbannung Australiens befinden. Ihre Lebensgeschichte und die Erlebnisse auf dem Schiff bewegten mich tief. Ihre Gedanken, Träume und Hoffnungen, eingepfercht unter grausamen Bedingungen und doch voller Liebe und Menschlichkeit.
Und dann jetzt die beiden Schwestern Jess und Lucy. Sie verbindet eine schreckliche Krankheit: Wasserallergie. Der selbe Leidensweg und doch gehen beide sehr unterschiedlich damit um. Auch dies wieder eine Schilderung, die mich zum Nachdenken anregte.

Zwischen den menschlichen Schicksalen schwingt die ganze Zeit etwas mystisches, etwas geheimnisvolles in den Seiten. Die Magie hielt meine Leselust, meine Neugierde und auch meine Sehnsucht m Leben. Natürlich hatte ich von Beginn an eine Vermutung, die sich von Kapitel zu Kapitel zu verfestigen schien, was mir gut gefiel. Ich liebe Bücher, die mit der nackten Realität und magischen Momenten spielen. Emilia Hart ist der Spagat zwischen den beiden Welten außergewöhnlich gut gelungen und ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher von ihr!

Ein Buch über Magie, Grausamkeit und Familienbande.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2025

Vampire und Liebe

Pearls & Skulls, Band 1 - Unsterblich
0

Paige wächst als Nachfolgerin des berüchtigten Motorradclubs in New Orleans auf. Als Frau muss sie doppelt hart sein, wie die Männer. Doppelt klug, doppelt brutal und doppelt so viele Vampire töten. Und ...

Paige wächst als Nachfolgerin des berüchtigten Motorradclubs in New Orleans auf. Als Frau muss sie doppelt hart sein, wie die Männer. Doppelt klug, doppelt brutal und doppelt so viele Vampire töten. Und Paige hasst die Blutsauger mit jeder Pore ihres Körpers, haben die Bestien ihr doch in jungen Jahren die Mutter geraubt.
Deswegen ist sie nicht nur schockiert sondern regelrecht angewidert, als ihr Vater ihr den Auftrag gibt, gemeinsam mit dem charismatischen Vampir Lavaughn eine gestohlene Perlenkette zurück zu bringen. Koste es, was es wolle.
Doch der Preis ist höher, als Paige und ihr Vater es sich in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen konnten...

Das Cover zeigt ein kleines, tropfenförmiges Amulett, aus dem Blut rinnt. Das tiefdunkle Blut hebt sich gespenstisch von dem weißen Cover ab. Ich fühlte mich sofort zu dem Buch hingezogen und verspürte den Wunsch, es zu lesen.

Sandra Grauer hat einen netten und gut zu lesend Schreibstil. Sie entführt mich in die dunklen Gassen New Orleans; in dessen Hinterhöfe, den Musikklängen und der drückenden Hitze. Es gelang der Autorin wunderbar, mich in diese einzigartige Stadt zu locken und ich ging gerne mit.
Die Welt der Magischen, der Hexen, Vampire, Drachen und Co brachte sie mir auch näher. Ich fand die Idee gut, dass sie anfangs neben uns lebten und sich jetzt offenbarten. Leider fehlt mir hier die Verknüpfung zur realen Welt. Sandra Grauer schildert zwar, dass sich die magischen Wesen den Menschen gezeigt haben, wirklich merken konnte ich das jedoch nicht. Hier hätte ich mir eine wesentlich intensivere Ausarbeitung gewünscht und gut gefunden, um dem Buch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit zu schenken.

Die Geschichte zwischen der Bikerin Paige und dem Vampire Lavaughn fand ich interessant und stellenweise recht ermüdend und vorhersehbar. Ihre Kabbellein die anfangs von Misstrauen, später immer mehr von Anziehungskraft geprägt sind waren süß und doch fehlte mir das gewisse etwas. Mir persönlich war es nicht intensiv genug, wie wenn die Autorin mit angezogener Handbremse schreibt. Und dass sich etwas zwischen den beiden entwickelt, stand fest und amüsierte mich stellenweise.
Die Jagd nach dem Artefakt konnte mich leider auch nicht wirklich begeistern. Mir fehlte einfach Tiefe und unvorhersehbare Wendungen.

Alles in allem ein netter Auftakt, der sich zügig liest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2025

warm, weich, wunderbar

Versprich mir, dass du tanzt
0

Lily und Josh lernen sich als Jugendliche auf einem Bergahorn kennen und in Lilys Fall auch lieben. Doch die Liebe scheint keine Zukunft zu haben.

Lily und Adam lernen sich am Straßenrand kennen. Bei ...

Lily und Josh lernen sich als Jugendliche auf einem Bergahorn kennen und in Lilys Fall auch lieben. Doch die Liebe scheint keine Zukunft zu haben.

Lily und Adam lernen sich am Straßenrand kennen. Bei Adam ist es Liebe auf den ersten Blick, während Lily erst in ihre Gefühle hineinwachsen muss.

Lily und Josh treffen sich nach Adams Tod. Keiner der beiden ist glücklich über das Treffen, aber es war Adams letzter Wunsch an Lily.

Das Cover ist in einem zarten rosé Ton gehalten. Lily entfernt sich vom Leser mit leicht tänzelnden Schritten. Sie wirkt auf mich unsicher, auf ihrem Weg in die Zukunft, auch wenn sie sich aufrecht hält und der Kopf gerade ist.
Ich finde es gut zum Inhalt des Buches gewählt, auch wenn ich den Titel nicht recht verstehe. Mit tanzen habe ich nichts im Buch gefunden und finden den englischen Originaltitel "Always You and Me" passender zum Inhalt.

Dani Atkins liebe ich für ihre berührenden Romane. Sie gehen mir stets ans Herz und unter die Haut und sind doch kurzweilig und sehr gut zu lesen. Ihr Schreibstil ist klar, mitfühlend und einfach wunderschön. Ihre Bücher sind immer wie ein kleiner Urlaub für mich. Zum Glück erging es mir auch in ihrem neusten Werk so, denn ich fühlte mich einfach wohl und geborgen.

Die Liebesgeschichte zwischen den Lily, Adam und Josh ist zart und feinfühlig. Und zugleich stürmisch; geprägt von intensiven Gefühlen, die leider viel zu selten an die Oberfläche kommen. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich Lily einfach packen und schütteln wollte! Sie mit der Nase drauf stoßen, was um sie herum geschieht! Und doch ist rückblickend alles genau so perfekt, wie es war. Manchmal ist es einfach nicht die richtig Zeit für die Liebe. Und manchmal ist der Moment einfach da und man muss ihn am Schopf packen und nicht mehr los lassen.

Ein wunderbares Buch, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2025

intensiv

Asa
0

Nach dem Tod ihrer Tochter Kaja, eskaliert die Personenschützerin und Killerin Asa Kolbert völlig. Auf der Suche nach Gerechtigkeit rollt sie die Geschehnisse auf, die sie zu diesem Augenblick führte.

Das ...

Nach dem Tod ihrer Tochter Kaja, eskaliert die Personenschützerin und Killerin Asa Kolbert völlig. Auf der Suche nach Gerechtigkeit rollt sie die Geschehnisse auf, die sie zu diesem Augenblick führte.

Das Cover zeigt Asa Kolbert. Sie blickt unbeugsam, ungebrochen, eisern auf den Leser von oben herab. Die Haare wirr, der Blick wild, spiegelt sich auf ihrer Haut die unbezähmbare Wildnis. Ich finde dieses Bild sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es die Wildheit und Kraft der Natur, aber auch die von Asa widerspiegelt.

Zoran Drevenkar hat mit Asa einen atmosphärisch dichten, ungewohnt brutalen und von tiefer Rache und Wut geprägten Thriller-Roman geschaffen, der mich tief berührt hat. Auf der einen Seite berührte er mich, auf der anderen Seite ließ er mich vor Aufregung beben, vor Angst schlottern und vor Neugierde Platzen. Kurz, der Autor fesselte mich mit all seiner schriftstellerischen Macht an sein Buch!

Zoran Drevenkar erzählt die Geschichte von Asa, die ihre Tochter verloren hat. Allerdings wird diese Geschichte nicht geradlinig erzählt, sondern driftet nicht nur in der Zeit immer wieder ab, sondern auch von den Protagonisten. Mal aus der Perspektive, mal aus jener, aber stets von Gewalt und Angst geprägt. Die Gräueltaten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges, die der Familie Kolbert angetan wurden, werden hier ebenso aufgearbeitet, wie aktuelle Geschehnisse und wie die Vergangenheit in die Zukunft spielt. Die Geschehnisse der Vergangenheit werfen ihre Schatten voraus und verbinden sich mit der Zukunft.

Ich finde den Erzählstil gewagt interessant und musste mich erst hineinfinden. Denn alles wird aus der Sicht von Jasper, Asas Ehemann berichtet. Und er scheint die Geschichte Asa zu erzählen, was mir persönlich manchmal das Folgen etwas schwer gemacht hat. Zudem wird die wörtliche Rede nicht mit Anführungszeichen begonnen, sondern stets mit einem Bindestrich, so dass mir hin und wieder entging, wenn einer redete, oder auch die Rede längst vorbei war.
Das Buch lebt eindeutig durch seine Charaktere. Stark, authentisch und unbeugsam ist jeder einzelne von ihnen. Obwohl zu Beginn stets Weichheit und Liebe stehen, werden die Menschen oft von ihren Leben geprägt; und das nicht immer zum Guten.

Asa ist ein wunderbar starkes und intensives Buch, das mich von der ersten Seite an begeistert hat!



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2025

Pandemie

All Better Now
0

Eine neue Pandemie rast um die Welt: Crown Royale
Alle, die von der Krankheit genesen sind, sind glücklich, zufrieden und denken nicht mehr an sich, sondern einzig an das Gemeinwohl. Die Wirtschaft liegt ...

Eine neue Pandemie rast um die Welt: Crown Royale
Alle, die von der Krankheit genesen sind, sind glücklich, zufrieden und denken nicht mehr an sich, sondern einzig an das Gemeinwohl. Die Wirtschaft liegt am Boden, die bisher nicht Erkrankten haben Panik sich anzustecken, eine geteilte Gesellschaft ist auf dem Vormarsch. Die Genesenen und die Nichtumschlungenen.

Mitten in diesem Trubel der Alpha-Spreader Ròn, Millionärssohn und Genesener und die gegen Crown Royale immune Mariel. Beide verlieben sich ineinander und wollen die Welt ein kleines Stückchen besser machen. Doch alles kommt anders, als die beiden sich ausgemalt haben.

Das Cover zeigt einen dicken, knallgelb leuchtenden, lächelnden Smiley, der mich förmlich anstrahlt und mit seiner guten Laune ansteckt. Die schlecht gelaunten Smileys verschwinden im Hintergrund. Ich finde das Coverbild interessant zu Titel und Inhalt des Buches gewählt.

Neal Shusterman hat einen interessanten, in meinen Augen gesellschaftskritischen Roman geschaffen. Oft zog ich gedanklich Parallelen zu der Corona Pandemie, wie es vermutlich auch beabsichtigt war. Und aus diesem Grund muss ich leider sagen, dass mich das Thema nicht wirklich abgeholt hat. Vieles ist noch nicht aufgearbeitet und jeder geht mit der Sache anders um. Vielleicht ist das Neal Shustermans Weg, Corona zu verarbeiten. Oder auch uns eine Möglichkeit zu geben, sich erneut damit auseinander zu setzen. Mich hat er jedenfalls nicht damit abgeholt.
Zu Beginn des Buches fand ich es noch ganz nett, von den Genesenen zu lesen, die die Welt plötzlich aus einem Wir-Gefühl heraus betrachten und nicht mehr als egoistisches Individuum. Und dann irritierte mich die Dummheit, als sie wie die Lemminge ins Wasser sprangen, um jemanden zu retten, auch wenn sie nicht schwimmen konnten. Selbstaufgabe ist nicht immer gut, was der Autor zum Glück auch offen kommuniziert.
In diesen Wirren werden die zwei Parteien gut vorgestellt, denn die Egoisten werden egoistischer und wollen ihr Hab und Gut schützen. Auch wenn ich das eigentlich nicht so sehe, sondern es als natürliche Ordnung betrachte. Ja, ich gab dem Gedankenspiel eine Chance und versuchte mich damit anzufreunden. Meins war es trotzdem nicht.

Die Protagonisten konnten mich leider nicht so überzeugen, wie sie es in anderen Büchern des Autors taten. Ròn und Mariel sind zwar durchaus interessant, aber in meinen Augen auch recht durchschnittlich; haben wenig Ecken und Kanten. Die Umwelt prägt sie und gibt ihnen viel vor, sich selber entwickeln, eine Richtung suchen und ihren Weg finden, bleibt leider für mich noch etwas auf der Strecker. Es kann natürlich sein, dass in Teil zwei die beiden als glänzende Lichtgestalten auferstehen. Bei Neal Shusterman ist alles möglich und dafür schätze ich ihn!

All better now ist leider nicht mein Buch. Das Thema hat mich nicht abgeholt und dem Gedankenspiel des Autors mochte ich nicht recht folgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere