Profilbild von Eponine

Eponine

Lesejury Star
offline

Eponine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eponine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Leichte Lektüre für Zeitreisefans

Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript
0

Eine Zeitreise zu Jane Austen? Dieser Gedanke liess mein Leserinnenherz sofort schneller schlagen und am liebsten wäre ich natürlich gleich mit gereist. Umso gespannter machte ich mich an die Lektüre und ...

Eine Zeitreise zu Jane Austen? Dieser Gedanke liess mein Leserinnenherz sofort schneller schlagen und am liebsten wäre ich natürlich gleich mit gereist. Umso gespannter machte ich mich an die Lektüre und plumpste dann sogleich zusammen mit den beiden Protagonisten Rachel und Liam mitten in London in die Regency Zeit. Mir gefällt es immer gut, wenn die Geschichte gleich ohne langes „Vorspiel“ los geht und ich spürte schon bald, dass die Autorin sich besondere Mühe gab, um die damalige Zeit zum Leben zu erwecken. Sie legte sehr viel Wert auf Details, welche mir dann mit der Zeit leider etwas zuviel wurden. Auch ging der Plot, der am Anfang noch zu begeistern musste, zusehends in eine Richtung, die mir nicht besonders gut gefiel – vor allem auch, da für meinen Geschmack Jane Austen zu wenig im Fokus lag. Gerade im letzten Teil hat mich die Autorin dann verloren, ging es doch noch hauptsächlich um das Thema Zeitreisen und mögliche Folgen für die Gegenwart, sprich Zukunft. Da wurde es mir doch etwas zu phantastisch. Auch wenn ich Überraschungen in Büchern mag, konnte mich dieser Twist hier nicht begeistern. Als Jane-Austen-Fan wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.

Die Sprache war klar und flüssig, so dass man das Buch zügig lesen konnte. Die Charaktere hätten für meinen Geschmack mehr Tiefe und Farbe vertragen. Aber ansonsten kann ich am Schreibstil der Autorin nichts aussetzen. Man spürt schon ihre Begeisterung für Jane Austen. Aber wenn das Buch eine Hommage an Jane Austen werden sollte, ist die Autorin leider etwas am Ziel vorbei geschrammt.

Alles in allem ist das Buch für mich eine leichte Lektüre für zwischendurch. Auch wenn ausgesprochene Jane-Austen-Fans möglicherweise etwas zu kurz kommen, kann man - wenn man nicht zu grosse Erwartungen hat - hier ein paar vergnügliche Lesestunden geniessen. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das polarisiert

Aura 1: Aura – Die Gabe
0

Im Herzen jung geblieben lese ich immer wieder gerne auch Jugendbücher. Daher habe ich mich auch hier schnell auf die Geschichte eingelassen und die ersten Kapitel flogen nur so dahin. Mit ihrem flüssigen ...

Im Herzen jung geblieben lese ich immer wieder gerne auch Jugendbücher. Daher habe ich mich auch hier schnell auf die Geschichte eingelassen und die ersten Kapitel flogen nur so dahin. Mit ihrem flüssigen Schreibstil konnte die Autorin die Stimmung der Protagonistin gut einfangen und rüber bringen. Ich konnte förmlich spüren, wie sehr Hannah Jan anschmachtet und wie sie versucht, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Nach dem ersten Viertel des Buches wurde ich jedoch ein bisschen ungeduldig. Obwohl der aufmerksame Leser vermuten kann, was für eine Gabe Hannah hat, wollte ich doch endlich Gewissheit bekommen und vor allem erfahren, wohin die Reise gehen sollte. Allerdings bin ich von Haus aus ein eher ungeduldiger Mensch – daher kann es sehr gut an meiner eigenen Hibbeligkeit liegen, dass sich der Plot etwas hinzog. Als es dann doch langsam ans „Eingemachte“ ging, wurde ich dann überrascht – allerdings nicht unbedingt im positiven Sinne…

Obwohl ich die ersten Kapitel so gerne gelesen hatte, hat mich die Autorin unterwegs leider etwas verloren. Die überraschend hart beschriebene Gewalt passt meiner Meinung nach nicht zum Beginn der Geschichte. Auch verändert sich Hannahs Verhalten in einer abschreckenden Weise, die ich so nicht nachvollziehen kann. Es ist mir jedoch bewusst, dass junge Leser solche Szenen anders empfinden und ich möchte nicht behaupten, dass es nicht altersgerecht sei. Für meinen eigenen Geschmack nimmt die Gewalt und missbräuchliche Situationen jedoch zu viel Raum ein und ich muss das Buch erstmal sacken lassen, bevor ich mich entscheide, ob ich den zweiten Teil lesen möchte.

Veröffentlicht am 24.01.2020

Nicht Strobels bestes Buch

Offline
0

Es ist keine neue Idee, die Protagonisten irgendwo abgeschieden und unerreichbar in große Gefahr zu bringen. Durch das moderne Setting und den Gedanken des Digital Detox‘ war ich trotzdem neugierig, wie ...

Es ist keine neue Idee, die Protagonisten irgendwo abgeschieden und unerreichbar in große Gefahr zu bringen. Durch das moderne Setting und den Gedanken des Digital Detox‘ war ich trotzdem neugierig, wie Arno Strobel diese Thematik umgesetzt hatte. Und der Epilog war schon mal sehr vielversprechend. Ich muss dazu sagen, dass ich das Buch an einem späteren Abend als ich alleine Daheim war, begonnen habe. Da hatten die ersten Seiten sofort ihre Wirkung getan und mir lief es kalt den Rücken runter – also angenehmes Gruseln, ganz wie gewünscht.

Leider hielt diese schaurige Stimmung nicht über die gesamte Geschichte hinweg an. Obwohl der Spannungsbogen, als die Reiseteilnehmer im Hotel ankamen, recht schnell angezogen wurde, flachte die Atmosphäre überraschend ab. Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel kam ich mit der Geschichte schnell voran und die passend platzierten Cliffhanger animierten zum immer weiterlesen. Trotzdem fehlte mir die gewisse Bedrohlichkeit, die auch ein Leser zu spüren vermag, und ich empfand die Atmosphäre für einen Thriller zu nüchtern. Das konnten meiner Meinung nach auch die grausamen Details über die Misshandlungen nicht wettmachen. Das Ganze wirkt ein bisschen so, als ob der Autor mit dem Manuskript rasch fertig werden wollte.

Die Auflösung war für mich zwar überraschend und in sich schlüssig, dennoch kommt sie sehr konstruiert rüber. Es wurden leider auch nicht alle offenen Fragen beantwortet, was mich als Leser doch etwas unzufrieden zurücklässt.

Trotz der paar spannenden und unterhaltsamen Momente, die mir „Offline“ bereitet hat, wird sich dieses Buch nicht so tief in mein Gedächtnis graben, wie es ausgefeilte Psychothriller in der Regel tun.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2021

Nichts für zarte Seelen

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
0

Darum geht‘s:
Markus und Bettina führen ein Auto- und Wohnungs-Sharing-Unternehmen, mit dem sie für mehr Nachhaltigkeit sorgen wollen. Die Geschäfte laufen gut und zusammen mit ihrer Tochter sind sie eine ...

Darum geht‘s:
Markus und Bettina führen ein Auto- und Wohnungs-Sharing-Unternehmen, mit dem sie für mehr Nachhaltigkeit sorgen wollen. Die Geschäfte laufen gut und zusammen mit ihrer Tochter sind sie eine richtige Bilderbuchfamilie bis zu dem Tag, an dem Bettina entführt und im Darknet öffentlich misshandelt wird. Um seine Frau wieder lebend zurück zu bekommen, soll sich Markus auf das perfide Spiel des Entführers einlassen. Doch das Ganze nimmt ungeahnte Dimensionen an und bringt Markus an den Rand des Wahnsinns.

So fand ich’s:
Eines muss man Arno Strobel lassen: Spannung aufbauen und die Leser an der Nase rumführen und im Ungewissen lassen, das kann er und hat er auch in diesem Buch wieder meisterlich bewiesen. Das ist es auch, was mich schlussendlich bei der Stange gehalten hat. Denn es gab mehr als einen Moment, bei dem ich drauf und dran war, das Buch abzubrechen.

Nachdem das Buch vielversprechend begann, indem sich der bei Thrillern erhoffte Lesesog direkt schon auf den ersten Seiten einstellte, haben mich dann einige Szenen, auf die ich ohne spoilern nicht genauer eingehen kann, kalt erwischt. Das eine und andere Mal kam ich tatsächlich bis an meine Schmerzensgrenze. Insgesamt fehlte mir eine gewisse Subtilität, die die Spannung mehr auf der psychischen Ebene und weniger durch Darstellung von Gewalt und Perversion aufbaut.

Die Handlung bleibt durchweg in sich schlüssig und auch die Auflösung, die ich so nicht vorhersehen konnte und die für mich auch eine überraschende Wendung bereithielt, entwickelte sich folgerichtig. Abgesehen davon konnte mich der Autor mit den Hintergründen zur „Tat“ leider nicht überzeugen. Diese wirkten für mich viel zu konstruiert und etwas an den Haaren herbeigezogen.

Möglicherweise vermag dieses Buch hart gesottene Thriller-Leser zu begeistern. Bei mir hat es leider nicht funktioniert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere