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Veröffentlicht am 24.01.2020

Nicht Strobels bestes Buch

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Es ist keine neue Idee, die Protagonisten irgendwo abgeschieden und unerreichbar in große Gefahr zu bringen. Durch das moderne Setting und den Gedanken des Digital Detox‘ war ich trotzdem neugierig, wie ...

Es ist keine neue Idee, die Protagonisten irgendwo abgeschieden und unerreichbar in große Gefahr zu bringen. Durch das moderne Setting und den Gedanken des Digital Detox‘ war ich trotzdem neugierig, wie Arno Strobel diese Thematik umgesetzt hatte. Und der Epilog war schon mal sehr vielversprechend. Ich muss dazu sagen, dass ich das Buch an einem späteren Abend als ich alleine Daheim war, begonnen habe. Da hatten die ersten Seiten sofort ihre Wirkung getan und mir lief es kalt den Rücken runter – also angenehmes Gruseln, ganz wie gewünscht.

Leider hielt diese schaurige Stimmung nicht über die gesamte Geschichte hinweg an. Obwohl der Spannungsbogen, als die Reiseteilnehmer im Hotel ankamen, recht schnell angezogen wurde, flachte die Atmosphäre überraschend ab. Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel kam ich mit der Geschichte schnell voran und die passend platzierten Cliffhanger animierten zum immer weiterlesen. Trotzdem fehlte mir die gewisse Bedrohlichkeit, die auch ein Leser zu spüren vermag, und ich empfand die Atmosphäre für einen Thriller zu nüchtern. Das konnten meiner Meinung nach auch die grausamen Details über die Misshandlungen nicht wettmachen. Das Ganze wirkt ein bisschen so, als ob der Autor mit dem Manuskript rasch fertig werden wollte.

Die Auflösung war für mich zwar überraschend und in sich schlüssig, dennoch kommt sie sehr konstruiert rüber. Es wurden leider auch nicht alle offenen Fragen beantwortet, was mich als Leser doch etwas unzufrieden zurücklässt.

Trotz der paar spannenden und unterhaltsamen Momente, die mir „Offline“ bereitet hat, wird sich dieses Buch nicht so tief in mein Gedächtnis graben, wie es ausgefeilte Psychothriller in der Regel tun.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Nichts für zarte Seelen

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Darum geht‘s:
Markus und Bettina führen ein Auto- und Wohnungs-Sharing-Unternehmen, mit dem sie für mehr Nachhaltigkeit sorgen wollen. Die Geschäfte laufen gut und zusammen mit ihrer Tochter sind sie eine ...

Darum geht‘s:
Markus und Bettina führen ein Auto- und Wohnungs-Sharing-Unternehmen, mit dem sie für mehr Nachhaltigkeit sorgen wollen. Die Geschäfte laufen gut und zusammen mit ihrer Tochter sind sie eine richtige Bilderbuchfamilie bis zu dem Tag, an dem Bettina entführt und im Darknet öffentlich misshandelt wird. Um seine Frau wieder lebend zurück zu bekommen, soll sich Markus auf das perfide Spiel des Entführers einlassen. Doch das Ganze nimmt ungeahnte Dimensionen an und bringt Markus an den Rand des Wahnsinns.

So fand ich’s:
Eines muss man Arno Strobel lassen: Spannung aufbauen und die Leser an der Nase rumführen und im Ungewissen lassen, das kann er und hat er auch in diesem Buch wieder meisterlich bewiesen. Das ist es auch, was mich schlussendlich bei der Stange gehalten hat. Denn es gab mehr als einen Moment, bei dem ich drauf und dran war, das Buch abzubrechen.

Nachdem das Buch vielversprechend begann, indem sich der bei Thrillern erhoffte Lesesog direkt schon auf den ersten Seiten einstellte, haben mich dann einige Szenen, auf die ich ohne spoilern nicht genauer eingehen kann, kalt erwischt. Das eine und andere Mal kam ich tatsächlich bis an meine Schmerzensgrenze. Insgesamt fehlte mir eine gewisse Subtilität, die die Spannung mehr auf der psychischen Ebene und weniger durch Darstellung von Gewalt und Perversion aufbaut.

Die Handlung bleibt durchweg in sich schlüssig und auch die Auflösung, die ich so nicht vorhersehen konnte und die für mich auch eine überraschende Wendung bereithielt, entwickelte sich folgerichtig. Abgesehen davon konnte mich der Autor mit den Hintergründen zur „Tat“ leider nicht überzeugen. Diese wirkten für mich viel zu konstruiert und etwas an den Haaren herbeigezogen.

Möglicherweise vermag dieses Buch hart gesottene Thriller-Leser zu begeistern. Bei mir hat es leider nicht funktioniert.

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