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Veröffentlicht am 16.12.2025

Aufgesetzt

16 Uhr 50 ab Ellingen
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Markus ist Journalist und bekommt den Auftrag über eine Regency-Veranstaltung zu berichten. Getreu dem Motto soll er dabei in ein passendes Kostüm schlüpfen und den ganzen Kram mitmachen. Viel Jane Austen ...

Markus ist Journalist und bekommt den Auftrag über eine Regency-Veranstaltung zu berichten. Getreu dem Motto soll er dabei in ein passendes Kostüm schlüpfen und den ganzen Kram mitmachen. Viel Jane Austen und Männer in Kniebundhosen, Schnallenschuhen, hohen Krägen und dergleichen mehr. Seine Kollgin findet das Ganze anregend. Bis eine Teilnehmerin tot im Park aufgefunden wird. Nun fangen die beiden an, im Stil von Miss Marple zu ermitteln.

Was anfänglich humorig beginnt, artet leider aus. Sehr viele Anglizismen, viel Denglish, wenig Möglichkeiten zum Miträtseln insgesamt zu gewollt britisch. Die Geschichte nervte mit der Zeit sehr.

Veröffentlicht am 16.12.2025

Guter Auftakt!

Die weiße Nacht
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Berlin im Winter 1946. König ist Polizeikommissar und war unter dem Naziregime im Gefängnis. Lou ist heute Fotografin, lebt in einer kalten Wohnung zusammen mit einem dementen Freund, den sie nicht alleine ...

Berlin im Winter 1946. König ist Polizeikommissar und war unter dem Naziregime im Gefängnis. Lou ist heute Fotografin, lebt in einer kalten Wohnung zusammen mit einem dementen Freund, den sie nicht alleine lassen mag. Beide haben eigentlich nichts gemeinsam. Aber:

Lou hat im Schnee an einer der vielen Ruinen eine Tote entdeckt und fotografiert. Diese Fotos übergibt sie an Herrn König, der den Fall bearbeiten wird. König ist gründlich, sein Assistent bemüht sich ihm zu Diensten zu sein und beide arbeiten so, dass ihr Chef die Nase rümpft. Viel zu genau und überhaupt. Was am Anfang harmlos wirkt, entpuppt sich immer mehr als interessanter Fall. Denn es steckt mehr dahinter.

Es ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe, die in Berlin 1946 ihren Anfang nimmt. Die Russen spielen eine Rolle ebenso wie der blühende Schwarzmarkt mit alleinstehenden Kindern, die sich dort behaupten, um irgendwie zu überleben. Mit „Wärmestuben“ in Gasthäusern, mit alten Nazis, die teilweise immer noch höhere Positionen inne haben, zur Zeit kurz nach den Nürnberger Prozessen. Eine kalte Zeit: Winter innen und jahreszeitlich. Die Menschen versuchen zu überleben während andere wieder eine Art gesetzliche Struktur herstellen. Gut beschrieben und verknüpft von Anne Stern.

Und ich habe wieder etwas gelernt – etwas offtopic: Auch in Berlin gab es eine Garnisonskirche. Bisher kannte ich nur die in Potsdam, aber in der Nähe des Mehringdamms gab es auch ein bis sie Anfang der 1960-er Jahre abgerissen wurde.

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Veröffentlicht am 16.12.2025

Mutig und anregend

Royal Houses – Haus der Drachen
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Kerrigen hat es nicht leicht. Sie ist halb Mensch, halb Fee und hat zudem nur runde Ohren an denen man klar sieht, dass zwar Magie hat, aber zu viele anthropogene Anteile. So hat sie weniger Rechte als ...

Kerrigen hat es nicht leicht. Sie ist halb Mensch, halb Fee und hat zudem nur runde Ohren an denen man klar sieht, dass zwar Magie hat, aber zu viele anthropogene Anteile. So hat sie weniger Rechte als reine Feen. Was kaum einer weiß: ihr Vater ist hochrangig in der Gesellschaft und sie beherrscht mehr magische Elemente von Natur aus als üblich. Sie ist eine gefürchtete Kämpferin und kümmert sich um ihre Freunde und um die Drachen, die ihr bei ihrer Arbeit anvertraut wurden.

Teilweise entsteht der Eindruck, dass Kerrigen nur kämpft, aber da ist noch weit mehr. Man lernt sie und ihr Leben gut kennen, bevor der Schattenfeeprinz auftaucht und ihr Leben durcheinander bringt. Auch der Zugang zum ältesten Drachen in der Burg ist überwältigend beschrieben ebenso das, was daraus entsteht. Es wird ihr Leben deutlich verändern.

Sehr gut verfasster, atmosphärisch dichter Fantasyroman. Es bereitet Freude ihn zu lesen, weil er weit von den üblichen, momentan so modernen "dystopischen Enemy-to-lovers-Romanen" ist. Wunderbar, freue mich auf den zweiten Teil!

Veröffentlicht am 16.12.2025

Spannung steigt langsam, Magie kommt im letzten Drittel

A Fire in the Sky - Feuerschwur-Chroniken, Band 1
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Als erstes lernt man Tamsyn kennen, die als Prügelmädchen für die drei Prinzessinnen des Landes herhalten darf. Was niemand weiß: ihre Wunden heilen über Nacht und die Wachhunde werden schier verrückt, ...

Als erstes lernt man Tamsyn kennen, die als Prügelmädchen für die drei Prinzessinnen des Landes herhalten darf. Was niemand weiß: ihre Wunden heilen über Nacht und die Wachhunde werden schier verrückt, wenn Tamsyn an ihnen vorbeikommt. Was es damit auf sich hat, erfährt man im letzten Drittel des Romans und es ist fulminant!

Bis dahin kommt wenig Magie vor, aber man lernt Tamsyn und das Reich kennen. Dazu gehören auch die Grenzer der Nordlande, die das Reich davor bewahren überfallen zu werden. Fell ist der dortige Lord und durch Hinterlist des Königs heiratet er keine Prinzessin sondern Tamsyn, die so in den Norden gelangt. Allerdings offenbart sich dort weit mehr als gedacht. Inklusive eines hervorragend gesetzten Cliffhangers...

Ein wirklich gut geschriebener Fantasyroman. Die Spannung kommt langsam auf, aber immer wieder gibt es Spannungselemente und die Begegnung mit magischen Wesen beginnt auf der Reise Tamsyns in den Norden. Ich fand die Geschichte auch vorher schon gut und anregend. Und bin gespannt auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 08.12.2025

KI verseucht wirkend

Castle MacLyal
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Mia ist 15 Jahre alt als ihre Eltern mit ihr eine Hausboottour durch England unternehmen. Auf dem Wanderpfad "Fairy Tale" geht Mia eigene Wege und findet den Weg nicht mehr zurück. Stattdessen befindet ...

Mia ist 15 Jahre alt als ihre Eltern mit ihr eine Hausboottour durch England unternehmen. Auf dem Wanderpfad "Fairy Tale" geht Mia eigene Wege und findet den Weg nicht mehr zurück. Stattdessen befindet sie sich in der Welt der Feen und Kelpies.

Was gut beginnt - auch sprachlich, wird zunehmend seltsamer. Es gibt Seiten, die flüssig und angenehm zu lesen sind. Dazwischen immer wieder Abschnitte bei denen es ganz anders ist. Die Wortwahl und der Duktus ändern sich, Spiegelstriche und Gedankenstriche tauchen auf, wo sie keinen Sinn ergeben. Es wirkt so, als ob mehrere Seiten mit Hilfe von KI erstellt wurden. Zum Ende hin wird es aus dieser Sicht gruselig.

Leider keine Empfehlung.

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