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Veröffentlicht am 17.11.2016

Lässt leider schnell nach

Das Schwein unter den Fischen
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Eine exaltierte, liebestolle Tante, eine dauerbetrunkene, bauchtanzende Stiefmutter, ein bauernschlauer Mentholzigaretten rauchender Vater und eine sich an Zwiebelmett zu Tode fressende Katze: Stine hat ...

Eine exaltierte, liebestolle Tante, eine dauerbetrunkene, bauchtanzende Stiefmutter, ein bauernschlauer Mentholzigaretten rauchender Vater und eine sich an Zwiebelmett zu Tode fressende Katze: Stine hat es nicht leicht, sich in dieser sonderbaren Familie ihren Weg zu bahnen.

Celestine wächst bei ihrem Vater und der Stiefmutter auf. Ihre Mutter, ein französisches Au-Pair Mädchen brachte sie kurz nach der Geburt zum Vater und reiste zurück nach Frankreich.

Rainer bemüht sich Stine, wie er seine Tochter nennt liebevoll groß zu ziehen. Als sie noch klein ist heiratet er ihre Stiefmutter Ramona. Ramona ist Alkoholikerin und alles andere als eine Bilderbuch-Mutter.

In der Berliner Unterschicht erlebt Stine ihre Kindheit und Jugend, sie macht Kontakt mit Drogen, so wie andere Kinder Rad fahren lernen und in ihrer Welt bläst immer ein rauer Wind.

Nach dem plötzlichen Unfalltod der Großmutter erbt Rainer überraschend eine große Geldsumme. Von dem Geld erfüllt er sich seinen Traum und eröffnet einen Imbiss. Abwechselnd arbeiten er, Ramona und dann auch Stine nach ihrem Abitur im neu eröffneten Geschäft. Ramona aber trinkt immer mehr und kann alsbald im Geschäft nicht mehr wirklich mithelfen.

Als sie eine Affäre beginnt und Stine dahinter kommt, nimmt Stine ihr Leben in die Hand und versucht aus ihren festgefahrenen Verhältnissen auszubrechen.

Die Leseprobe hatte mich total von dem Buch überzeugt und ich freute mich richtig darauf es zu lesen. Die ganze Geschichte konnte mich aber nicht wirklich fesseln. Ich habe es bis zum Schluss nicht geschafft mich in Celestine hinein zu versetzen und noch weniger konnte ich mit den sie umgebenden Charakteren anfangen. Viele sind zwar interessant und auch streckenweise komisch geglückt aber insgesamt fehlte mir an der Geschichte etwas. Der Funke sprang leider nicht über.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Zauberhaftes Märchen

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
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Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.

Dort wird sie sofort freundlich ...

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.

Dort wird sie sofort freundlich aufgenommen und kümmert sich um den Kartenverkauf, geht mit den Hunden Gassi und – macht Bekanntschaft mit einem weißen, indischen Tiger namens Dhiren.

Der Tiger fasziniert Kelsey sofort, sie verbringt bald jede freie Minute im Tierzelt vor seinem Käfig. Sie beginnt ihm vorzulesen, mit ihm zu sprechen und ihn zu malen. Und sie spürt, dass sie mit dem Tier etwas verbindet, etwas, dass sie zunächst nicht einordnen kann.

Plötzlich taucht ein gewisser Mr. Kadam auf und gibt vor den Tiger in ein Reservat in Indien auswildern zu wollen. Er kauft dem Zirkus das Tier für eine horrende Summe ab und kann Kelsey dazu gewinnen ihn und den Tiger nach Indien zu begleiten um Mr. Kadam dort zu helfen, das Tier in die Freiheit zu entlassen.

Kelsey glaubt zunächst seine Erklärung, dass der Tiger in den letzten Wochen an sie gewöhnt sei und sie gut mit ihm umgehen könne und freut sich auf die Erfahrungen im fernen Indien.

Dort angekommen findet sie sich rasch in einem halsbrecherischen Abenteuer wieder. Der weiße Tiger ist ein verwunschener Prinz und Kelsey die Auserwählte der Göttin „Durga“, die den Fluch bannen kann.

Gemeinsam mit Dhiren, den sie nur noch liebevoll Ren nennt, und Mr. Kadam versucht Kelsey das Geheimnis um den Fluch zu lüften und Ren zu erlösen.

Ren kann jeden Tag, für eine begrenzte Zeit, menschliche Gestalt annehmen und bald kommen Ren und Kelsey sich näher.

Zwischen den gefährlichen Aufgaben die, die beiden erwarten, sind sie auch ihren stetig stärker werdenden Gefühlen kaum gewachsen.

Kuss des Tigers ist ein wunderschönes Märchen. Die Geschichte trägt zuweilen äußerst dick auf, was Romantik und Kitsch angeht aber der Autorin gelingt es dies auf wundervoll stimmungsvolle Weise zu gestalten.

Kelsey ist eine selbstbewusste junge Frau, aber sie kann auch zugeben, dass sie sich gerne an „ihren indischen Prinz“ anlehnt. Und welche Frau wünscht sich (wenn manchmal auch nur insgeheim) einen strahlenden Prinz an ihre Seite?

Als Kind war ich ein Riesenfan von Sindbad, von sämtlichen Geschichten, Filmen, Serien – allem was sich irgendwie an „1000 und eine Nacht“ anlehnte. Gut Sindbad ist jetzt eher im persisch-arabischen Raum angesiedelt, trotzdem hat mich die Geschichte einfach an diesen Zauber erinnert, den ich als Kind verspürt habe bei fremdartigen Märchen voller exotischen Früchte, verwegener Krieger und schöner Frauen.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Was für ein Buch!

Elbenthal-Saga Die Hüterin Midgards
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In der Nacht ihres 17. Geburtstages gerät Svenyas’ Leben aus den Fugen. Seit drei Jahren lebt sie auf den Straßen Dresdens. Anstatt sich mit einer Nacht mit Dach über dem Kopf in einem Hotelzimmer zu belohnen, ...

In der Nacht ihres 17. Geburtstages gerät Svenyas’ Leben aus den Fugen. Seit drei Jahren lebt sie auf den Straßen Dresdens. Anstatt sich mit einer Nacht mit Dach über dem Kopf in einem Hotelzimmer zu belohnen, findet sich Svenya auf der Flucht vor einem überdimensionalen Wolf wieder. Kaum glaubt sie, das Tier abgehängt zu haben tauchen vor ihr weitere seltsame Wesen auf – Elben, Mannwölfe. Sie alle scheinen ein starkes Interesse an Svenya zu haben und sie nennen sie „Schwanenprinzessin“.

Um sie herum entbrennt ein wilder Kampf voller Magie, doch Svenya hat keine Lust darauf zu warten, wie der Kampf ausgeht und welcher Seite sie in die Hände fällt. Sie nimmt erneut die Beine in die Hand und flieht.

Laurin – ein Dunkelelb heftet sich an ihre Fersen, mit knapper Not entgeht sie ihm, nur um dem Lichtelb Hagen und seinen Leuten schließlich in die Hände zu fallen.

Hagen bringt sie in eine Feste unter den Straßen von Dresden. Er erklärt ihr, dass die letzten Lichtelben sich dort in Stellung gebracht haben um die Welt der Menschen – „Midgard“ vor den Dunkelelben zu schützen. Außerdem ist Svenya die Auserwählte, die Hüterin Midgards.

Svenya glaubt Hagen kein Wort, vielmehr glaubt sie pervertierten Neureichen in die Hände gefallen zu sein und sucht erneut ihr Heil in der Flucht. Doch aus der unterirdischen Festung kann sie so leicht nicht entfliehen und Hagen demonstriert ihr bildhaft ihre eigenen neugewonnen Kräfte.

Svenya ist also eine Elbenprinzessin, ihre Kräfte sind mit ihrem 17. Geburtstag erwacht und mangels vieler Optionen fügt sich Svenya zunächst in ihr Schicksal und bleibt bei den Elben.

Diese beginnen sogleich mit Svenya’s Ausbildung zur Hüterin und spornen sie ehrgeizig zu Höchstleistungen an.

Doch genau wie Svenya’s Vergangenheit, liegt ihre Zukunft im Dunklen. Ihre neu erwachten Kräfte sind ihr fremd, die Aussicht auf ein ewiges Leben erschreckend und die Erwartungen, die das Volk der Lichtelben in sie setzen erdrückend.

Ich bin mit wenigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Umso mehr überraschten mich die Wendungen der Geschichte, die Komplexität der Charaktere und die stimmige Welt in der sie sich bewegen.

Svenya auserwählt oder nicht, dringt in eine ihr völlig fremde Gesellschaft ein und wo ihr an der Oberfläche Respekt und Ehrerbietung entgegengebracht wird, brodeln im Verborgenen Neid und Geringschätzung.

Sie ist ein Fremdkörper unter den Elben und es war erfrischend und glaubwürdig Svenya an den elbischen Anforderungen scheitern zu sehen

Doch Svenya findet zu sich und damit auch zu ihrer Kraft und dass weniger aufgrund der Tatsache, dass sie die Auserwählte ist, sondern weil sie aus ihren Fehlern lernt und beginnt an sich selbst zu glauben.

Packend von der ersten bis zu letzten Seite! Ich mochte das Buch schließlich gar nicht aus der Hand legen und hoffe die Wartezeit bis zu Teil 2 ist nicht all zu lang.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Bleibt farblos

Ewiglich die Sehnsucht
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Nikki geht mit Cole ins Ewigseits, dort ernährt er sich 100 Jahre von ihrer Lebensenergie, doch entgegen aller Gesetze, die im Ewigseits gelten, altert Nikki nicht. Sie kehrt zurück in ihr altes Leben, ...

Nikki geht mit Cole ins Ewigseits, dort ernährt er sich 100 Jahre von ihrer Lebensenergie, doch entgegen aller Gesetze, die im Ewigseits gelten, altert Nikki nicht. Sie kehrt zurück in ihr altes Leben, zurück in die Oberwelt, wo in der Zwischenzeit lediglich 6 Monate vergangen sind.

Sie trifft Jack wieder. Jack ihren besten Freund, ihre erste Liebe und den Mann, der mit schuld ist, dass sie mit Cole ins Ewigseits ging.

Nikki bleiben 6 Monate in der Oberwelt. In dieser Zeit will sie ihre Fehler gut machen und Erinnerungen bei Menschen schaffen, die ihr wichtig sind. Sie will ihnen gut im Gedächtnis bleiben, denn nach diesen 6 Monaten muss sie zurück in die Tunnel – für immer.

Cole, ein Ewiglicher benötigt alle 100 Jahre die Lebensenergie eines Spenders – doch Nikki ist anders – sie überlebte die Nährung ohne selbst das Leben einzubüßen. Er weicht ihr nicht mehr von der Seite, will sie überreden mit ihm zu gehen. Auf diese Weise könnte Nikki den Tunneln entgehen. Doch Nikki will sich nicht von der Lebensenergie anderer Menschen nähren, sie will ihr altes Leben zurück oder in die Tunnel als ewiger Schatten eingehen.

Als Nikki und Jack sich wieder begegnen flammt nicht nur der Schmerz erneut auf, sondern auch die Liebe. Gemeinsam versuchen sie einen Ausweg zu finden und Nikki vor ihrem Schicksal zu bewahren.

Jack, Nikki und Cole bleiben über das ganze Buch hinweg austauschbare Gestalten, die in eine vor sich hinholpernde Handlung integriert werden. Weder Nikkis noch Jacks Schmerz, auf den immer wieder verwiesen wird, wird für mich greifbar oder spürbar. Der Anti-Held Cole, der zwar nichts fühlen kann, dies aber doch immer augenscheinlich tut, und dessen Motive niemals klar werden, hätte als einziger Charakter mein Interesse geweckt.

Was treibt ihn? Wie alt ist er schon? Was hat er bereits erlebt? Wie wurde er zum „Ewiglichen“? Hat er wirklich keine Gefühle?

Einzig die Schlusskapitel berühren, da wird die Liebe plötzlich greifbar, die Dramatik der Situation in der sich alle befinden glaubhaft. Wie ein Silberstreifen am Horizont.

Ich finde dann aber leider, dass die Autorin den Schluss verpasst und den Cliffhanger unnötig verkitscht.

Nun es wird eine Fortsetzung geben und vielleicht werden einige Fragen dort beantwortet, ich bin mir aber mehr als unsicher ob ich weiterlesen möchte. Ich habe mich durch „ewiglich die Sehnsucht“ eher durchgequält.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Zauberhaft

Stadt aus Trug und Schatten
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Flora ist eine ganz normale 17-jährige. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie beginnt am helllichten Tag Schatten zu sehen. Zuerst haben diese keine Form, aber mit der Zeit gewinnen sie an Kontur und schließlich ...

Flora ist eine ganz normale 17-jährige. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie beginnt am helllichten Tag Schatten zu sehen. Zuerst haben diese keine Form, aber mit der Zeit gewinnen sie an Kontur und schließlich kann Flora die Schattengestalten einwandfrei erkennen – geflügelte furchterregende Pferde mit nicht minder Angst einflößenden Reitern. Damit nicht genug, sie scheinen Flora auch noch zu verfolgen.

Nach der Schule zuhause angekommen, erwartet Flora die nächste ungeliebte Überraschung. Ihr Vater hat einen Austauschschüler aus Finnland in der gemeinsamen Wohnung einquartiert. Marian weicht Flora tagsüber kaum noch von der Seite. Und auch nachts ist er in ihren Träumen allgegenwärtig.

Flora tritt nun Nacht für Nacht in die Welt von Eisenheim ein und muss sich dort bewähren. Sie erfährt, dass die Seelen aller Menschen jede Nacht in Eisenheim verbringen, sich aber weltweit nur einige tausend dieses Umstandes bewusst sind. Diese werden „Wandernde“ genannt.

Es ist zunächst unklar warum Flora eine „Wandernde“ wurde. Nach und nach erfährt Flora einige Hintergründe und auch, dass sie Marian in Eisenheim bereits länger und besser kennt.

Bald beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen, der „Weiße Löwe“ , ein Stein mit geheimnisvollen Kräften wurde von Flora gestohlen, als sie sich ihrer Traumreisen noch nicht bewusst war. Verschiedene Personen haben es aus unterschiedlichen Beweggründen auf den Stein abgesehen und brennen nun darauf, Flora in ihre Gewalt zu bringen und den Standort des Steins herauszufinden. Flora aber hat keinerlei Erinnerungen an ihre Traumreisen bevor sie zur Wandernden wurde.

„Stadt aus Trug und Schatten“ ist ein flüssig geschriebenes Buch, dass sich zur Hälfte in Eisenheim abspielt. Eisenheim – einer faszinierenden Welt in Schwarz, Weiß und Grau. Dort gibt es keine Farben, die Physik folgt anderen Gesetzen, die Menschen kleiden sich im Stil der 1920er Jahre – sowieso alles erinnerte mich unweigerlich an das Europa der Zwischenkriegszeit.

Eisenheim ist liebevoll und detailliert gestaltet, eine Stadt, die ich selbst einmal gerne besuchen würde. Es gibt einige interessante Charaktere im Buch, deren persönliche Schicksale mich interessieren würden – so wie etwa der graue Kanzler, Fluvius Grindeaut, oder Marians Vergangenheit.

Allerdings waren mir einige Sprünge zu heftig. Der Wechsel zwischen Floras Nacht- und Tagleben schien mir nicht ganz glaubwürdig. Obwohl sie die ganze Nacht in ihren Träumen einen kompletten Alltag erlebt, kann sich ihr Körper erholen und sie wacht ausgeruht am nächsten Morgen auf.

Alle Menschen dieser Erde treten nachts in Eisenheim ein und leben dort, können sich aber nicht aktiv daran erinnern. „Sie träumen nur“, heißt es im Buch, wenn aber die Seele in Eisenheim verweilt, wie funktioniert, dann das Träumen?

Flora konnte in der realen Welt von Schatten angegriffen werden, weil sie eine Wandernde war. Für normale Menschen waren diese Schatten nicht gefährlich und auch nicht sichtbar. Wie können Schatten einem materiellen Körper Schaden zufügen?

Noch eine Unstimmigkeit war für mich, dass Verletzungen, die in Eisenheim passierten nicht auf den materiellen Körper übertragen wurden, wird die Seele allerdings in Eisenheim getötet, dann stirbt auch der Körper in der realen Welt?

Ich hoffe, dass sich einige meiner Fragen in der Fortsetzung klären werden, denn Eisenheim war trotz einiger Kritikpunkte eine sehr schöne Welt in die ich eintauchen durfte.