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Veröffentlicht am 11.10.2021

Eine magische Reise durch eine mystische Welt

Der Silberpfeil
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Inhalt:


Am Abend vor ihrem elften Geburtstag schreibt Kate einen Brief an ihren Onkel Herbert. Onkel Herbert hat sich bei der Familie selten blicken lassen. In den Augen von Kates Eltern ist er faul ...

Inhalt:


Am Abend vor ihrem elften Geburtstag schreibt Kate einen Brief an ihren Onkel Herbert. Onkel Herbert hat sich bei der Familie selten blicken lassen. In den Augen von Kates Eltern ist er faul und verantwortungslos. Dafür hat Onkel Herbert aber eine Menge Geld.

Am Tag ihres elften Geburtstags erwacht Kate erwartungsfroh. Die Sensation ist dann, dass plötzlich eine lebensgroße Lokomotive mit einem Kohlewagen vor ihrer Haustür auftaucht. Daneben steht ihr Onkel und präsentiert dieses Gefährt stolz als ihr Geburtstagsgeschenk.

Die Freude von Kate, aber auch von ihrem kleinen Bruder Tom, ist übergroß. Doch hält sie nicht lange an. Denn eine Lok ist zwar was ganz besonderes, aber irgendwie wird das Spielen damit schnell langweilig. Als Kates Eltern fordern, dass der Onkel das Geschenk wieder mit nach Hause nimmt, ist Kate dennoch sehr traurig.

Doch mitten in der Nacht passiert etwas Seltsames. Im Führerhaus leuchtet ein mattes Licht. Als Tom und Kate rausgehen, um sich die Lok genauer anzusehen, trauen sie ihren Augen kaum. Es wurden, wie von Onkel Herbert versprochen, Schienen verlegt und alles ist zur Abfahrt bereit. Das stillgelegte “Spielzeug“ erwacht zum Leben.

Das Abenteuer ihres Lebens erwartet die Geschwister. Denn die Lok hat ein Ziel und das führt durch den Wald, zu einem Bahnhof, an dem Tiere mit Fahrkarten seit nunmehr dreißig Jahren darauf warten, dass sie endlich abgeholt werden.

Mit neuen Wagons ausgestattet und mit tierischen Fahrgästen an Bord geht es los. Es beginnt eine Reise durch Nebel umwobene Wälder, Wüsten, das himmelblaue Meer und schneebedeckte Berge.



Meinung:


Lev Grossmann hat mit „Der Silberpfeil“ eine Geschichte geschrieben, die von der ersten Seite an zu verzaubern versteht. Sobald Tom und Kate den Zug bestiegen haben, gibt es kein Zurück mehr. Der erste Halt findet an einem Bahnsteig statt. Doch anstatt Menschen warten hier allerhand verschiedener Tiere darauf, dass die Reise beginnen kann. Jedes Tier trägt eine Fahrkarte im Maul bzw. im Schnabel. Denn nur mit einer solchen ist der Zugang zum Zug gestattet.

Doch bevor die Reise richtig beginnen kann, haben Kate und Tom noch einen Wunsch frei. Onkel Herbert taucht wie von Geisterhand an der zweiten Station, dem Abstellgleis, auf. Ein Zug besteht nämlich, so erfahren Kate und Tom, nicht nur aus einer Lok und einem Kohlewagen. Dazu gehören vielmehr einige Wagons mehr: Ein Güterwagen, ein Schlafwagen, Abteilungswagen, ein Speisewagen, ein Wagen fürs Personal und natürlich ein Küchenwagen. Die Geschwister begegnen der neuen Welt mit Staunen, frohem Mut und mit zunehmend größeren Ambitionen.

Allmählich werden sie immer mutiger und wünschen sich noch weitere Wagons hinzu. Ein Bibliothekswagen, ein Süßigkeitenwagen, ein Schwimmwagen und ein Plattformwagen, von dem aus man in die Sterne schauen kann, und natürlich ein Geheimniswagen. Onkel Herbert macht sich Notizen. Wenige Zeit später steht ein Zug voller bunter Wagons zur Verfügung. Und schon kann die Fahrt weitergehen.

Kate, Tom und unzählige tierische Fahrgäste fahren durch die Berge, durch die dunkelsten Wälder, Berge und über das Meer. Einige Fahrgäste steigen aus, andere kommen hinzu. So z.B. eine Eisbärendame, die völlig erschöpft durchs Meer geschwommen ist, um den Zug noch rechtzeitig zu erreichen; ein Pangolinbaby und ein Stachelschwein, vor dem die anderen Fahrgäste eine Menge Respekt haben.

Bald schon erfahren die beiden Geschwister, dass der Zug auch mit ihnen sprechen kann. In der Führerkabine zwischen Rohren, Anzeigen und Hebeln verbirgt sich eine Rolle, die wie bei einer Schreibmaschine, bedruckte Seiten ausspuckt. Darüber gelingt es der Lok, sich den Kindern mitzuteilen. Ihre größte Angst ist es, dass ihr das Feuer ausgeht. Und bald schon haben Kate und Tom mehr zu tun, als ihnen lieb ist. Immer wieder neues Brennmaterial beschaffen, aufpassen, dass nur qualifizierte Tiere zusteigen, für Zufriedenheit im Zug sorgen …

Neben vielen unerwarteten Abenteuern verspricht dieses Buch Lesestunden voller Magie und ist unterhaltsam-kurzweilig und vor allem lehrreich zugleich.
Der Leser erfährt durch die Gespräche der Tiere im Zug mehr über ihre Spezifika und Lebensräume.

Lev Grossmann greift zudem das Thema Umweltschutz und die Zerstörung von Lebensräumen auf. Unverblümt berichtet er davon, welche Tierarten kurz vor der Ausrottung stehen. Und natürlich erfährt man ganz nebenbei auch noch ein paar interessante Fakten über Lokomotiven.

Begleitet wird die Geschichte von gelungenen Schwarzweißillustrationen im Disney-Zeichenstil.



Fazit:


Lev Grossmann unternimmt mit seinen Leser und Figuren in „Der Silberpfeil“ eine magische Reise durch eine mystische Welt auf der alle Beteiligten Abenteuer bestehen und neue Freunde finden werden. Die kunstfertige, altersgerechte Bildsprache lässt die Geschichte authentisch erscheinen und bietet so auch kleinen Lesen Identifikationsmöglichkeiten. Die Dialoge sind niedlich, witzig und sehr informativ zugleich.

Das Träumen verzaubert bekanntlich das Leben. Ich empfehle diese Geschichte daher jungen und älteren Leser/innen, die das Träumen noch nicht verlernt haben.



Buchzitate:


Für bestimmte Menschen gibt es nichts Schöneres, als in einem Zug unterwegs zu sein und nur in Gesellschaft eines guten Buchs zu frühstücken. Kate gehörte zu dieser Sorte Mensch.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Eine Geschichte über das Anderssein

Einfach Anders
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Inhalt:

Sabrina Ziegenhorn präsentiert in "Einfach anders - Vier Geschichten vom Mut in Dir" vier parabelartige Erzählungen über das Fremd- und Anderssein.

So gibt es hier Lino Löwenmut, den Löwen mit ...

Inhalt:

Sabrina Ziegenhorn präsentiert in "Einfach anders - Vier Geschichten vom Mut in Dir" vier parabelartige Erzählungen über das Fremd- und Anderssein.

So gibt es hier Lino Löwenmut, den Löwen mit der bunten Mähne, Paul Pinguin, den Pinguin mit den viel zu großen Flügeln, Karl Kranich, der kleiner als die anderen Kraniche ist und Franz Geradeschwanz, das Schwein, das mit einem geraden, anstelle eines Kringelschwanzes geboren wurde.

All diese Tiere haben etwas gemeinsam: Sie werden von den anderen Herdenmitgliedern aufgrund ihres abweichenden Aussehens kritisch beäugt und alle vier müssen sich erst beweisen oder – im Falle von Karl Kranich und Franz Geradeschwanz- Abstand gewinnen, damit die Voraussetzungen der Gruppenintegration entstehen.


Meinung:

"Einfach anders - Vier Geschichten vom Mut in Dir" ist ein Bilderbuch im großseitigem Format, mit vielen bunten und wunderschönen Illustrationen im Stil der Coverabbildung.

Vier Geschichten im Reimformat erzählt dieses Buch. So gibt es hier z.B. Lino Löwenmut, den Löwen, der eigentlich schon sehr selbstbewusst daherkommt. Doch aufgrund seiner ziemlich coolen und hübschen Mähne, wird er dennoch von der Löwin gehänselt. Er muss, genauso wie Paul Pinguin, der wegen seiner großen Flügel von den anderen Pinguinen ausgelacht wird, erst einmal die anderen Tiere mit einer Heldentat zum Umdenken bewegen. Geschichten, die so bitter wie wahr sind. Dass Teilhabe keine Selbstverständlichkeit ist, müssen wohl nicht nur Sabrina Ziegenhorns Figuren erfahren.

Karl Kranich hingegen hat einfach nur gedacht, dass die anderen Kraniche ihn nicht mögen, eben weil er gemerkt hat, dass er anders aussieht. Erst als er sich von der Herde entfernt hatte, stellten die anderen fest, dass er fehlt und ein klärendes Gespräch wurde gesucht.

Und dann gab es da noch Franz Geradeschwanz, der erst auf eine Gefährtin treffen musste, die ihn einfach so annahm, wie er ist. Bei dieser Geschichte wurde ein Umdenken der anderen nicht bewirkt, aber Franz wurde letztlich glücklich, indem er einfach “sein altes Leben“ hinter sich ließ.

Hier werden also drei verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie man mit Ablehnung umgehen kann. Das Buch vermittelt eine sehr wichtige Botschaft, nämlich, dass individuelle Selbstverwirklichung, Autonomiegewinn und soziale Gleichheit nicht umsonst zu haben sind.

Ob es immer eine mutige Heldentat braucht, um zu zeigen, dass man es wert ist, in eine Gruppe aufgenommen zu werden, mag mal dahingestellt bleiben. Mut durchzuhalten, sich der Situation zu stellen, das braucht man auf jeden Fall.


Fazit:

Sabrina Ziegenhorn präsentiert mit “ Einfach anders – Vier Geschichten vom Mut in Dir“ ein großformatiges farbenfrohes Bilderbuch. Bunt entfaltet sich hier das Anderssein. Die Anforderung ist es, im Anderssein Anerkennung zu finden und auch nicht in eine Identität gezwungen zu werden.

Das Buch ist ein Plädoyer für Toleranz. Insbesondere die junge Leserschaft bekommt auf Augenhöhe zu verstehen, warum es wichtig ist, Menschen, die sich von anderen unterscheiden, stets mit Akzeptanz zu begegnen. Vor allem aus pädagogischer Sicht eignet sich das Buch, um Kindern ein Beispiel aufzuzeigen, damit sie einsehen, dass Diskriminierung niemals zum Ziel führt.

Darüber hinaus bietet dieses Buch eine schöne Grundlage zum Diskutieren und begeistert mit wunderschönen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Eine ruhige Geschichte

Annähernd Alex
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Inhalt:


Alex und Bailey sind Chatfreunde. Oder vielleicht doch etwas mehr? Sie teilen den gleichen Humor und lieben es, über ihre Lieblingsfilme zu sprechen. Irgendwann einmal, wenn Bailey ihren Vater ...

Inhalt:


Alex und Bailey sind Chatfreunde. Oder vielleicht doch etwas mehr? Sie teilen den gleichen Humor und lieben es, über ihre Lieblingsfilme zu sprechen. Irgendwann einmal, wenn Bailey ihren Vater in Kalifornien besuchen wird, dann wollen sie sich dort treffen.

In diesem Jahr läuft zum Auftakt des Sommerfilmfestivals in Alex Heimatort „Der unsichtbare Dritte“. Alex lässt nicht locker. Wäre das nicht ein tragendes Motiv (oder modern ausgedrückt: der maßgebliche Trigger) für Baileys Besuch.

Bailey hat tatsächlich vor nach Kalifornien zu reisen. Doch Alex erzählt sie davon erst mal nichts. Stattdessen möchte sie anhand der Fakten, die sie gesammelt hat, ein heimliches Treffen organisieren. Sie möchte herausbekommen, was für ein Mensch Alex im realen Leben ist.

In Kalifornien angekommen, sucht sich Bailey erst einmal einen Ferienjob. Sie findet eine Stelle im Höhlenpalast. Dabei handelt es sich um ein Museum, zugleich eine beliebte Touristenattraktion. Hier lernt sie Grace kennen, mit der sie schnell auf einer Wellenlänge ist. Und Porter, einen Surferboy, der sie gleich am ersten Tag triezt und neckt.

Sie sind kein Paar, aber die Spannung zwischen ihnen wird bei jeder Begegnung von neuem spürbar. Porter wächst Bailey immer mehr ans Herz. Aber da gibt es noch Alex, der Junge, dem sie bislang immer alles anvertraut hat und dem sie nunmehr einiges verschweigt.



Meinung:


Jenn Bennett schreibt mit „Annähernd Alex“ einen ruhigen Roman, der die Geschichte von Bailey und Alex sowie Porter erzählt. Nach ihrer Ankunft in Kalifornien muss sich Bailey nicht mehr nur mit ihrem Beziehungsstatus zu ihrem vertrauten Chatfreund auseinandersetzen, sondern auch mit ihren Gefühlen, dem attraktiven Surferboy Porter gegenüber. Aber auch die Alltagsbewältigung macht Bailey zu schaffen. Der Job im Museum ist kein leichter, wenn man am Ticketschalter – der Hotbox – querulantorische Touristen bedienen und jeden Tag bei Höchsttemperaturen schwitzen muss. Der Vater hat sich eine neue Freundin – eine Polizistin – gesucht und die Mutter hält es nicht mal für nötig, ihr eine Nachricht zu schicken, und sie zu fragen, wie es ihr gerade so ergeht.

Bailey macht sich anhand ihrer Indizien auf die Suche nach Alex. Sie weiß, dass er in einem kleinen Geschäft an der Küste arbeitet und dass er bei der Arbeit den Geruch von Churros in der Nase hat. Eine Katze schleicht um seine Arbeitsstätte, die auf einen merkwürdigen Namen hört. Das ist nicht viel. Bei der Anzahl der einschlägigen Läden wird dies keine leichte Suche werden. Bailey macht sich jedoch ans Werk.

Doch die Suche zieht sich in die Länge und über die Zeit hinweg kommt Bailey immer mehr das Leben dazwischen. Porter ist allgegenwärtig und auch, wenn er sie ständig ärgert und nicht wirklich nett zu ihr ist, sprühen bald die Funken zwischen den beiden. Sie treffen sich in der Freizeit und Alex rückt immer mehr in den Hintergrund. Ganz nebenbei verschwinden die Chats zwischen ihm und Bailey immer weiter aus der Geschichte.

Die geschaffene Ausgangslage verspricht einiges an Spannung und Konflikten. So gibt es in der Geschichte Porters drogenabhängigen Jugendfreund Davey, der immer wieder unüberlegt handelt und irgendwann die Grenze überschreitet. Hinzukommt, dass Bailey und Porter beide „gebrannte Kinder“ sind, die ihre traumatische und komplizierte Vergangenheit konfrontieren müssen. Jenn Bennetts Roman verliert dennoch nur selten an Leichtigkeit und besticht durch humorvolle Momente.



Fazit:


Jenn Bennett Roman “Annähernd Alex“ wirkt so als sei er direkt dem Leben abgelauscht. Das Buch besticht durch eine erquickliche Leichtigkeit. Das Buch ist, wenn keine Kunst, so doch gutes Handwerk.

Ich empfehle dieses Buch an Leser/innen, die eine ruhige Geschichte suchen. Die eine realistische Figurenzeichnung wollen und allerhand neue Einsichten zu schätzen wissen.



Buchzitate:


Komm in meinen Arm, ich tu dir nichts. Nur für eine Weile. Bis es aufhört zu regnen.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Ein gelungener Reihenabschluss

Stolen 3: Verwoben in Vergessen
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Inhalt:

Abby hat es geschafft, sie hat den Herzring in ihren Besitz gebracht. Ihr Plan war es, diesen an ihren Vater zu übergeben, damit dieser den Ring einschmelzen und zurück in die Fassung bringen ...

Inhalt:

Abby hat es geschafft, sie hat den Herzring in ihren Besitz gebracht. Ihr Plan war es, diesen an ihren Vater zu übergeben, damit dieser den Ring einschmelzen und zurück in die Fassung bringen kann. Der Wendepunkt ihrer Reise, der schließlich auch zum Wendepunkt ihrer Geschichte werden sollte. Mittlerweile ist sich Abby aber nicht mehr so sicher, welcher Weg der richtige ist. Um alles in Ruhe weiter zu durchdenken, versteckt sie den Ring vor ihrem Vater und vor Bastian, dem Jungen, den sie bestohlen hat und dem ihre Liebe gehört.

Doch plötzlich ist der Ring verschwunden. Mit diesem Verlust bricht das Chaos aus. Ein Chaos, das Abby so nicht gewollt hat.


Meinung:

Nach dem Lesen des zweiten Bandes dieser Reihe hatte ich mir gewünscht, dass der Folgeband das Gefühlschaos zwischen den Tremblay-Brüdern und Abby in eine Ordnung lenken würde. Als Leser kam man sich vor wie in einer menage à trois, so nah ließ uns Emily Bold an ihre Figuren herankommen.

Meine Hoffnung wurde nach wenigen Seiten erfüllt. Abby hat sich mittlerweile entschieden. Sie weiß, dass sie Tristan mag, ihr Herz jedoch für Bastian schlägt. Auch die beiden Brüder haben begriffen, dass ihre Gefühle hinter einer höheren Sache, nämlich der Existenz der Ringhüter und der Rettung der Ringe, zurücktreten müssen.

Abbys Vater, aber auch einige andere wie z.B. die Schuldirektorin Magrid-Maud und ihr Verbündeter Konstantin, wollen die Ringe unbedingt in ihren Besitz bringen. Mit Hilfe aller drei Ringe und einer entsprechenden Fassung würde sich ein Amulett herstellen lassen, mit dessen Hilfe man das Tor des Lichts (das Totenreich) öffnen könnte. Geliebte Menschen könnte man so wieder zurück ins Leben holen. Für die Ringhüter bedeutet dies jedoch den Verlust ihrer Macht.

Emily Bold legt in ihrem dritten Band ihren Fokus auf die Geschichte rund um die Ringe, den Machtverlust der Ringhüter und die Pläne derjenigen, die die Schmuckstücke in ihren Besitz bringen wollen. Das führt dazu, dass der finale Band der Trilogie schnell stark an Fahrt aufnimmt.

Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte zwischen Abby und den Tremblaybrüdern eine Rolle in diesem Buch. Jedoch überlagert sie die Haupthandlung nicht. Abby muss sich in diesem Teil nicht mehr nur damit auseinandersetzen, für wen ihr Herz schlägt, sondern ob der, den sie wirklich will, ihre Gefühle erwidern kann. Auch gerät sie ernsthaft in Gefahr und das nicht nur einmal. Sie muss schwerwiegende Entscheidungen treffen und deren Konsequenzen mit Würde ertragen.


Fazit:

Emily Bold macht mit ihrem Abschlussband der Stolen-Reihe alles richtig und rückt konsequent die Geschichte der Ringe in den Fokus. Das Gefühlschaos ihrer Figuren, die Geschichte von deren ungewöhnlichen Liebes- und Lebensbeziehung, tritt relativ dazu, in den Hintergrund.

Der dynamische Wechsel von Neben- und Hintergrundgeschichten erzeugt Spannung und Tempo beim Lesen. Für mich ein Abschlussband, der zu überzeugen wusste.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Bietet eine Vielzahl von inspirierenden Anleitungen

Letter Love
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Inhalt:

Das Buch „Letter Love“ von Katja Blume kann sowohl dem Anfänger als Einführung dienen wie dem Fortgeschrittenen neue Sichtweisen aufs Handlettering ermöglichen.

Auf den ersten Seiten des Buches ...

Inhalt:

Das Buch „Letter Love“ von Katja Blume kann sowohl dem Anfänger als Einführung dienen wie dem Fortgeschrittenen neue Sichtweisen aufs Handlettering ermöglichen.

Auf den ersten Seiten des Buches stellt sich die Autorin vor, dann geht es schon gleich mit dem Kapitel „Zum Reinkommen“ los. Katja Blume verrät, wie man Ideen sammeln kann, um die Kreativität in Schwung zu bringen. Welches Material und Werkzeug benötigt man. Wie kann man die eigene Handschrift fürs Lettern nutzen? Wie bekommt man die fertige Skizze in eine perfekte Reinzeichnung adaptiert. Die Autorin zeigt vier verschiedene Transfer-Möglichkeiten vor, aus denen du dir die Variante aussuchen kannst, die am besten zu dir passt.

Weiter geht es mit der Buchstabenlehre. Die Anatomie der Buchstaben, grundlegende Schriftstile, die Geometrie der Buchstaben und das Liniensystem. Kurz und knapp werden die Grundkenntnisse der Theorie vermittelt. Der Buchstabenabstand trägt, das wird gekonnt vermittelt, einiges zur Lesbarkeit bei.

Lasse die Buchstaben tanzen: Bounce Lettering ist eine schöne Variante, der Zeichnung „Lebendigkeit“ zu verleihen.

Weiter geht es mit den Alphabeten. Katja Blume zeigt dir vierzehn verschiedene Schriftarten, nebst einer Anleitung für das Erstellen einer eigenen ganz persönlichen Schriftart.

Auch das Thema Licht und Schatten sowie dreidimensionale Buchstaben zeichnen wird thematisiert.

Banner, Schnörkel, Ranken, Bordüren und Kränze. All diese Schmuckelemente können dein Lettering optisch aufwerten.

Im zweiten Teil des Buches beginnt der Abschnitt „Eine große Portion Lettering-Ideen“. Hier werden von Katja Blume nicht nur einfach eigene Zeichnungen präsentiert, sondern viele schöne Ideen mit einer knappen Anleitung vorgestellt. Alles untermalt mit farbenfrohen Beispielbildern.

Einen Satz zu lettern ist nicht so einfach. Hier bietet es sich an, bestimmte Wörter optisch hervorzuheben und die Worte in ein schönes Layout zu verpacken. Verschiedene Möglichkeiten werden anhand von Beispielen und mit praktischen Anleitungen vermittelt.

Ein Abschnitt behandelt das Thema Print Lettering. Einen eigenen Stempel herstellen, das ist, wie Katja Blume zeigt, machbar. Katja Blume gibt in ihrem Buch eine Anleitung dazu und verbindet diese mit weiteren Vorschlägen und einer DIY-Idee.

Nachdem die Autorin einiges an Wissen und grobe Kenntnisse zum Gestalten eines Letterings vermittelt hat, verrät sie zum Ende hin noch ein paar Tipps für den letzten Schliff. Bildhafte Konturen können dem Handlettering Form verleihen. Ein schöner Rahmen, oder aber auch einfach die Veränderung der Buchstabenform, auch das Lettering in eine Zeichnung integrieren, all dies wertet das Lettering ungemein auf.

Eigene Meinung:

Auf den ersten Seiten des Buches habe ich mich gefragt, für welche Zielgruppe „Letter Love“ wohl am besten geeignet ist. Einerseits werden hier Themen präsentiert, die Anfänger interessieren könnten und fortgeschrittenen Zeichnern wohl schon bekannt sein dürften. Andererseits wurden diese Themen teilweise nur grob angeschnitten, dafür wurde aber wirklich viel Wissenswertes abgedeckt.

Ein Beispiel hierfür findet man bereits bei der Materialkunde. Gerade als Anfänger wird man vermutlich erst einmal für sich herausfinden müssen, ob einem das Hobby Handlettering wirklich gefällt. Katja Blume stellt in ihrem Buch zu jedem Thema viele Alternativen vor. Das ist etwas, das ich der Autorin hoch anrechne. So kann man für sich selbst entscheiden, was man mag. Man bekommt Anreize geliefert, die Kreativität wird beflügelt.
Am Beispiel der Materialkunde wird somit u.a. auch eine sehr große Auswahl vorgestellt. Druckbleistift, Fallminenbleistift, klassischer Bleistift – so etwas kann für den Anfänger schon schnell überfordernd wirken. Hat man, wie die Rezensentin, bereits einige Stifte zu Hause und kennt man sich auf dem Gebiet schon ein wenig aus, so wirkt diese Auswahl wiederum beflügelnd und motivierend. Welche Möglichkeiten habe ich noch nicht ausgetestet? Gibt es etwas, womit ich mich verbessern kann?

Sehr gefallen hat mir, dass theoretisches Wissen, wie z.B. die Buchstabenlehre, nicht „trocken“ rübergebracht, sondern mit anschaulichen bunten Bildern untermalt wird. Man bekommt direkt Lust zu experimentieren und loszulettern.

Gerade im ersten Teil des Buches habe ich, die bereits einige Vorkenntnisse zum Thema aus vorhandener Fachliteratur besitzt, noch das ein oder andere Detail mitnehmen können. So kannte ich den Begriff Unicase-Schriften noch nicht und wusste auch nicht, was man unter Kapitälchen versteht. Der Unterschied zwischen Körper- und Schlagschatten war mir ebenfalls neu.

Besonders gefallen hat mir unter anderem die Sparte „Alphabete“. Hier bekommt der Leser einige sehr schöne Varianten geliefert. Eine Cartoon-Schrift, lettern im Grafitti-Style oder auch Klassiker: Schriftarten, die aus Blättern oder Holzbrettern bestehen, eine 70er-Jahreschriftart im Bootcutstil. Die Autorin hat wirklich eine schöne Auswahl zusammengestellt. Am Ende des Kapitels lernt der Leser dann noch einmal, wie er auf leichtem Wege seine eigene individuelle Schriftart selbst kreieren kann.

Im zweiten Teil des Buches beginnt der Abschnitt „Eine große Portion Lettering-Ideen“. Alphabetbilder oder ein spontanes Lettering aus Wortsammlungen sind, im Bilderrahmen präsentiert, wahre Hingucker. Besonders gefallen hat mir, dass die Ideen der Autorin nicht einfach nur im Buch abgebildet, sondern auch weiterführend erläutert werden. So bildet Katja Blume z.B. vom „spontanen Lettering aus Wortsammlungen“ einen roten Faden zum Entwurf eines Outline-Letterings, das man wiederum perfekt in das Lettering aus Wortsammlungen einbauen oder aber auch in kreative neue Projekte einbinden kann. Hierzu folgen dann dankenswerterweise im Anschluss gleich weitere Beispiele.

„Drunter und drüber“: Hast du schon mal zwei Schriftarten übereinandergelegt? Das ist ganz einfach und sieht ziemlich genial aus. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten diese Technik anzuwenden. Die Autorin bildet vier Varianten in ihrem Buch ab.

Ans „Ribbon Lettering“ habe ich mich bislang noch nicht herangetraut. Katja Blume nimmt mit einer bebilderten und leicht verständlichen Anleitung die Angst und bietet ein wirklich niedrigschwelliges Angebot.

Das Thema Layout wird von der Autorin im Buch thematisiert. Die Basiskenntnisse werden hier grob vermittelt. Vorgezeichnete Felder, eine mittige Ausrichtung der Wörter. Hebe wichtige Worte hervor und dein Lettering wirkt optisch gleich um einiges stimmiger. Wende das Erlernte doch gleich beim nächsten DIY-Tipp um: Eine Brötchentüte selbstbelettert? Damit kann man die Familie zum Frühstück hervorragend überraschen.

Zum Ende des Buches verrät die Autorin, wie man Wörtern und Sätzen eine besondere Form verleihen kann. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Verzierte Initialen und persönliche Monogramme kann man sehr vielfältig präsentieren. Auch hier werden allerhand Möglichkeiten vorgestellt und mit schönen DIY-Ideen abgerundet.

Ganz zum Schluss möchte die Autorin auch beliebte Themen, wie das Journal Lettering und Hintergründe fürs Lettering abbilden (z.B. mit Hilfe einer einfachen Watercolor-Farbkleks-Technik oder Schablonenmustern) . Ein Lettering muss nicht immer auf Papier gezeichnet werden. Es gibt so viele Möglichkeiten! Ganz zum Schluss ihres Buches zeigt Katja Blume, wie man noch weitere DIY-Ideen umsetzen und sich selbst und anderen damit eine Freude machen kann.
 

Fazit:

„Letter Love“ richtet sich thematisch sowohl an Anfänger als auch an fortgeschrittene Handletteringkünstler. In dem Buch werden viele hilfreiche Kenntnisse auf dem Gebiet, DIY-Ideen und Tipps und Tricks vermittelt. Mit 256 Seiten bekommt der Leser viel fürs Geld. Inhalt, Qualität und Didaktik des Buches stehen in einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Buch ist als wertvoll zu empfehlen, um Beginnern die Angst vor dem Erstlingswerk zu nehmen und Profis den Horizont zu erweitern.

Die Autorin hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Buch die Vielfalt an Möglichkeiten in ihrer Kunst aufzuzeigen – das ist ihr in jeder Hinsicht gelungen. Was als roter Faden beginnt, wird allerdings schnell zu einem roten Wollkneuel, dem es allerdings durchaus gelingt, stringent von einem Thema zum nächsten zu leiten.

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