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Veröffentlicht am 09.10.2020

Spannende Postapokalypse

Wir Verlorenen
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„Wir Verlorenen“ wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar bereitgestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies jedoch keinen Einfluss.
Die Welt wurde durch eine unbekannte Pandemie zerstört. Smilla ...

„Wir Verlorenen“ wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar bereitgestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies jedoch keinen Einfluss.
Die Welt wurde durch eine unbekannte Pandemie zerstört. Smilla und ihre Schwester gehören zu den wenigen Überlebenden und haben sich einer kleinen Gruppe in der Eifel angeschlossen. Sie verstecken sich in einem alten Bunker und überleben gerade so, indem sie Vorräte sammeln und kleine Tiere jagen.

Als Smilla jedoch ihren alten Nachbarn Falk wiedertrifft, überschlagen sich die Ereignisse und sie bringt nicht nur sich, sondern ihre gesamte Gruppe in Gefahr. Falk weckt in ihr Gefühle, die sie eigentlich in einer postapokalyptischen Welt nicht haben dürfte. Sie hält die Treffen mit ihm geheim, bis schließlich Dinge geschehen, durch die Smilla an Falks wahren Motiven zweifelt.

Die Geschichte packt direkt von Anfang an. Das erste Kapitel führt perfekt in die Welt ein und zeigt alles Wichtige. Ich war hier sofort gepackt! Allerdings muss ich gestehen, dass mich viele Interaktionen mit Falk nicht überzeugt haben. Bei ihrem ersten Treffen lässt Falk seinen Hund auf Smilla los. Dieser zerfleischt ihre Schulter, bis Falk ihn zurückruft. Trotz dieser großen, schmerzhaften Wunde redet Smilla völlig normal mit ihm, fast als wäre es ein nettes Widersehen der beiden. Sie bemerkt dabei sogar – typisch YA – wie Falk riecht. Auch zu späteren Zeitpunkten vergibt sie ihm für diverse moralisch fragwürdige Handlungen ziemlich schnell. Ich persönlich fand dies leider etwas unbefriedigend und hätte mir da etwas mehr Konflikt gewünscht.
Abgesehen davon ist die Geschichte sehr lebendig und glaubwürdig erzählt. Die Welt ist interessant geschrieben und man kann sich gut hinein versetzen. Es gibt einige sehr spannende Situationen und mir hat es auch gut gefallen, dass sich ein Jugendbuch mit philosophischen Fragen, wie der Natur des Menschen, auseinandersetzt. Für meinen Geschmack hätten jedoch die Diskussionen darüber etwas ausgebaut werden, oder Einfluss auf die Handlung haben können.

Grundsätzlich war ich ziemlich glücklich mit den Charakteren in „Wir Verlorenen“. Es gab viel sehr moralisch graues Verhalten, was mich persönlich sehr angesprochen hat. Die Charaktere sind gut beschrieben und handeln auch größtenteils konsistent. Beschrieben wird das Buch aus Smillas Sicht, wodurch man die Charaktere, mit denen sie viel zu tun hat deutlich besser kennen lernt, als die anderen. Personen, wie etwa Sarah, eine der anderen Überlebenden, bleiben somit sehr blass und man erfährt beinahe nichts über sie. Das war im Kontext des Buches jedoch sogar passend.

Insgesamt behandelt „Wir Verlorenen“ ein hochaktuelles Thema auf spannende Weise. Das Buch ist gut geschrieben und hat interessante Charaktere. Zudem werden philosophische Ideen auf für Jugendliche interessante Art erkundet. Ich finde jedoch, dass diese noch weiter hätten ausgelotet werden können.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Märchenhaft

Spiegelfluch & Eulenzauber
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„Spiegelfluch & Eulenzauber“ ist ohne Frage eines meiner Jahreshighlights! Die märchenhafte Atmosphäre des Buches hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderschön zu lesen und appelliert ...

„Spiegelfluch & Eulenzauber“ ist ohne Frage eines meiner Jahreshighlights! Die märchenhafte Atmosphäre des Buches hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderschön zu lesen und appelliert oftmals an die Sinne des Lesers.

Das Buch ist aus der Sicht von zwei verschiedenen Charakteren geschrieben, wobei dies in einem Fall aus der Ich-Perspektive und im anderen aus der 3. Person geschieht. Ich hatte zuvor Zweifel, ob ich diesen Wechsel mögen würde, jedoch war er so gut in die Geschichte eingearbeitet, dass ich nicht einmal in meinem Lesefluss gestört wurde.

Grundsätzlich ist die Geschichte lose an das Märchen Schneewittchen angelehnt, insofern, dass es einen Zauberspiegel gibt und die Frage aufgeworfen wird, was Menschen dazu treibt, sich solch einem Gegenstand zu verschreiben.

Erzählt werden gleichzeitig die Geschichte von Anthea und Matej, welche seit 10 Jahren den Zauberspiegel suchen, um ihre Freundin daraus zu befreien und die von Lisbeth, die verheiratet wurde und nun in ihrer neuen Heimat das Flüstern eben jenes Spiegels vernimmt. Die Charaktere machen eine unglaublich gut beschriebene Entwicklung durch und die Handlung ist bis zum Ende spannend.
Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Zu viele Informationen zu Beginn

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies jedoch keinen Einfluss.

Roxy ist eine Huntress im Londoner Hunter Institut. ...

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies jedoch keinen Einfluss.

Roxy ist eine Huntress im Londoner Hunter Institut. Das bedeutet, dass sie täglich den Kampf gegen Geister, Vampire, Ghule und andere übersinnliche Kreaturen aufnimmt, um die Menschen davor zu beschützen. Vor einiger Zeit hat sie versehentlich ein Tor zur Unterwelt geöffnet und damit 449 Seelen befreit. Sie hat nun genauso viele Tage Zeit, um diese zurückzubringen, sonst wird sie selbst sterben.
Auf der Jagd nach einer dieser Seelen trifft sie auf Shaw, der von einem Geist besessen ist und dessen Austreibung bei ihm eine Amnesie auslöst. Roxy und ihr Hunterpartner Finn nehmen ihn daher mit, um die Ursache dafür zu erfahren.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, ein Buch sollte direkt von Anfang an fesseln. Leider hat dieses Buch so ziemlich das Gegenteil gemacht und erstmal Informationen ohne Ende gegeben. Diese hätte man noch gar nicht gebraucht und da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich investiert in die Geschichte war, fiel es mir doch eher schwer, alles zu behalten. Etwas überrascht war ich dann davon, dass genau die gleichen Informationen wenige Kapitel später erneut gegeben wurden, diesmal nicht an den Leser, sondern an Shaw, den neuen Hunter. Die erste Hälfte des Buches fühlte sich leider eher an, wie ein Exposé, weil es andauernd neue Hintergrundinformationen gab, egal an welcher Stelle die Geschichte gerade war. Oft passten die Informationen somit nicht zu dem, was gerade geschah.
Auch Spannung kam in der ersten Hälfte des Buches bei mir nicht wirklich auf. Oft standen Roxy und andere Hunter vor einem Geist und es wurde erklärt, dass dieser Gegner ganz besonders stark sei. Es dauert jedoch nur ein bis zwei Sätze, bis dieser Geist besiegt wurde. Eine Geschichte kann mir noch so viel sagen, dass der Gegner stark ist, wenn dieser dann so schnell besiegt ist, kommt eben leider keine Spannung auf.
Die zweite Hälfte des Buches war dann allerdings deutlich besser. Hier kam wirklich Spannung auf, vor allem in den Kämpfen. Es wurde ein starker Gegner eingeführt, der diesen Titel auch wirklich verdient hat.
Mit den Charakteren dagegen war ich mehr als zufrieden. Auf den ersten Blick wirkt zumindest Roxy etwas klischeehaft, aber tatsächlich steckt so viel mehr dahinter. Gerade sie ist mir über das Buch hinweg sehr ans Herz gewachsen.
Leider wirkte „Midnight Chronicles – Schattenblick“ nicht wie ein eigenständiges Buch in einer Reihe, sondern nur wie ein Einstieg in diese. Auch wenn mich die zweite Hälfte überzeugen konnte, war dies ansonsten leider nicht der Fall.

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