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Veröffentlicht am 26.07.2024

Das Zähneputzen lustig erklärt

Zahnputzparty im Dschungel
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Das Äffchen findet beim Herumhüpfen ein ganz komisches Ding mit Borsten dran. Der Tapir ist sich sicher, dass es zur Körperpflege, wie dem Nasenbohren ist. Die stachelige Raupe aber verliebt sich glatt ...

Das Äffchen findet beim Herumhüpfen ein ganz komisches Ding mit Borsten dran. Der Tapir ist sich sicher, dass es zur Körperpflege, wie dem Nasenbohren ist. Die stachelige Raupe aber verliebt sich glatt in das Ding, während der Tiger damit seinen Rücken und seine Krallen bürsten will. Das Faultier würde sich damit gerne die Haare kämmen lassen, während die Kobra es einfach verschluckt, aber gleich wieder ausspuckt, so fest war es. Nur der Jaguar weiß sofort, dass er damit seine Zähne reinigen kann. Die Affen lachen ihn dafür aus, doch am Ende feiern sie alle, gemeinsam mit dem Krokodil eine riesengroße Zahnputzparty und ihre Zähne glitzern wie Sterne.

Joschi Mühl erzählt hier eine sehr lustige Geschichte über eine Zahnbürste, die kaum jemand im Dschungel kennt. Auf jeder Seite gibt es zwei Tiere, die rätseln, was dieses seltsame Ding sein könnte. Die gesamte Geschichte wird in Reimform erzählt. Untermalt von passenden Sounds wird alles noch unterhaltsamer. Die Illustrationen von Craig Shuttlewood sind farbenfroh und voller kleiner Details, die es zu entdecken gilt. Die Verarbeitung des Buches ist sehr stabil und verspricht Langlebigkeit.

Ich finde dieses Soundbuch total cool, denn es vermittelt Kindern ganz spielerisch, warum man seine Zähne putzen muss. Macht aber auf der anderen Seite viele Späße über Tiere, die keine Ahnung haben, um was es sich bei der Zahnbürste handelt, sodass Kinder sich gut fühlen, wenn sie gleich wissen, was dort im hohen Gras aufgetaucht ist. Da die Sounds von sehr guter Qualität sind, war es für mich auch in Ordnung, die Töne häufiger nacheinander zu hören und ich fand sie nicht allzu nervig oder störend. Ein sehr tolles Buch!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Ein packender Roman über Freundschaft, Mut und die Liebe zum Segeln

Die Kranichfrauen
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München, 1946: Paula lebt mit ihren Eltern in einer Villa in München. Obwohl um sie herum viel zerstört wurde, wurde ihr Haus weitestgehend verschont und die wenigen Schäden bereits wieder behoben. Paula ...

München, 1946: Paula lebt mit ihren Eltern in einer Villa in München. Obwohl um sie herum viel zerstört wurde, wurde ihr Haus weitestgehend verschont und die wenigen Schäden bereits wieder behoben. Paula würde gerne ihre Freiheit genießen, denn der Krieg hat ihr ihre Jugend genommen. Doch ihre Mutter hat andere Pläne und möchte sie schnellstmöglich an einen gut betuchten Mann verheiraten, der mit seinem Geld den Wideraufbau der Firma der Familie unterstützen kann. Nur der Vater teilt die Pläne der Mutter nicht vollkommen, denn er möchte auch den verlorenen Segelclub am Ammersee wieder in seinen Besitz bringen und neu eröffnen. Sein Veto verhilft Paula deshalb zu einem Sommer am Ammersee, im Segelclub der Familie, wo sie im GYA, einem Jugendclub der amerikanischen Besatzer, mitarbeiten und die Segelboote wieder herrichten soll. Gemeinsam mit Anna, einer Freundin aus Kindheitstagen, die auch damals bereits mit Paula viele Stunden auf den Segelbooten des Clubs verbracht hat, wird dieser Sommer unvergesslich. Als aber bekannt wird, dass das Segelschiff "Kranich" nach Amerika verschleppt werden soll, können Anna und Paula nicht einfach zusehen und machen einen Plan, wie sie das Boot verstecken können. Denn die Kranich ist seit jeher das wertvollste Segelboot der Familie und ein Erbstück der Großmutter mit kostbarem Wert und einer ganz besonderen Geschichte noch dazu.

Renate Greil versteht es, die Geschichte rund um die Kranichfrauen sehr fesselnd und packend zu erzählen. Ganz nebenher wechselt sie während dem Erzählen zwischen den einzelen Perspektiven der Charaktere und sorgt so für eine unverhoffte Tiefe und viele Einblicke in die Gedanken und auch gesamten Lebenssituationen der Protagonisten. Das Besondere daran ist, dass sie niemals Überschriften oder andere Mittel dafür benötigt, sondern alles ganz beiläufig geschieht. Die Handlung selbst ist durchgehend spannend und interessant, sodass keine Längen oder ähnliches aufkamen.

Als großer Fan von historischen Romanen, wusste ich schnell, dass dieser hier perfekt für mich sein könnte. Dieser erste Eindruck hat sich auch tatsächlich schon während der ersten Seiten bestätigt und ich wollte einfach immer weiterlesen. Paula und Anna sind sehr sympathische junge Frauen, die während den Kriegsjahren ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und auch aus komplett gegensätzlichen Gesellschaftsschichten stammen, die aber die Liebe zum Wasser und dem Segeln verbindet. So verbringen sie einen wunderschönen Sommer gemeinsam, der auch für die Leser unvergessen bleiben wird!

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Der Tote in der Sauna

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 3)
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Ganz St. Peter-Ording ist auf den Beinen, denn neben den vielen Touristen, die jeden Sommer anreisen, wird auch noch ein Krimi gedreht. Auch die Einheimischen sind begeistert und versuchen immer wieder ...

Ganz St. Peter-Ording ist auf den Beinen, denn neben den vielen Touristen, die jeden Sommer anreisen, wird auch noch ein Krimi gedreht. Auch die Einheimischen sind begeistert und versuchen immer wieder einen Blick auf die Schauspieler zu werfen. Schließlich sind einige bekannte Filmgrößen unter ihnen, vorallem Titus Frank hat es der Frauenwelt angetan. Umso tragischer ist aber, dass während der Filmpremiere sein Ferienhaus abbrennt und er, gefangen in der Sauna, dort tot aufgefunden wird. Weder Fred noch Ernie, die Polizisten vor Ort, noch Ede Glabotki, Freds Vater und Hauptkommissar aus Gelsenkirche in Ruhestand glauben an einen Zufall. Die Jagd auf den Mörder beginnt, aber auch mit Ernies Schwester Ilva, die fleißig mitermittelt, tappen sie noch lange im Dunkeln...

Tanja Janz liebt St. Peter-Ording und verbringt jedes Jahr ihre Ferien in diesem wunderschönen Ort. Diese Liebe spiegelt sich in jedem ihrer Romane wider, so auch hier. Die Beschreibungen des Ortes an der Nordsee sind häufig so bildlich, dass die Leser selbst das Gefühl haben, gerade mittendrin und nicht zuhause zu sein. Das Ermittlerteam, bestehend aus Polizisten und Hobbyermittlern ist so sympathisch, dass man es einfach mögen muss. Die Spannung ist, wie bei Cosy Crime üblich, durchgehend vorhanden, aber eher von unterhaltsamer als von beängstigender Weise.

Diese Reihe hat mir schon von Beginn an sehr sehr gut gefallen, sodass ich mich sehr über diesen neuen Band gefreut habe. Dieser Mordfall war so fesselnd, dass ich das Buch tatsächlich an einem Tag beendet habe und finde auch, dass es sich hiermit um den bisher besten der drei Teile handelt. Hoffentlich wird es noch viele weitere St. Peter-Mording-Krimis geben!

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Veröffentlicht am 22.07.2024

OTTO fährt nach Italien

OTTO fährt los – Ein Sommer in Italien
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Als OTTO, der Campingbus mit zauberhaften Kräften, darf endlich wieder losfahren. Seine neue Urlaubsfamilie besteht aus Bonus-Papa Leo, Mama Mira und den beiden Kindern Emmi und Paul. Natürlich muss zuerst ...

Als OTTO, der Campingbus mit zauberhaften Kräften, darf endlich wieder losfahren. Seine neue Urlaubsfamilie besteht aus Bonus-Papa Leo, Mama Mira und den beiden Kindern Emmi und Paul. Natürlich muss zuerst gepackt werden, aber sogar dabei ist OTTO allen eine Hilfe. Als es dann endlich losgeht, müssen erst einmal hohe Berge überwunden werden, bevor der erste Stopp in Südtirol ist. Danach geht es weiter nach Pisa und OTTO hätte beinahe den schiefen Turm wieder gerade gerückt. Außerdem gibt es dort das Meer, das einfach wunderschön ist und alle zum Baden einlädt. Das Highlight der Reise ist aber Ferragosto, ein Fest bei dem die Italiener den heißesten Tag des Jahres feiern. Danach verbringen sie noch wunderschöne Tage auf einem Bauernhofcampingplatz, wo sie sogar bei der Tomatenernte mithelfen dürfen. Leider ist der Urlaub dann schon wieder beinahe zu Ende, aber wie OTTO so schön sagt: "Auch das abenteuerlichste Abenteuer braucht ein Ende. Denn nur wenn es ein Ende hat... kann ein neues Abenteuer anfangen!".

Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich haben auch die zweite Reise von OTTO wunderschön erzählt. Nun darf er eine Familie nach Italien bringen und gemeinsam mit ihnen dieses wunderschöne Land erkunden. Die Erzählweise ist kindgerecht und durch einige Wortneuschöpfungen wirklich unterhaltsam. Die Illustrationen sind wieder bezaubernd schön und bestechen durch ihre Lebhaftigkeit und gute Laune.

Bereits die erste Reise von OTTO nach Schweden war sofort ein Lieblingsbuch, sodass meine Tochter schon sehnsüchtig auf die neue Reise gewartet hat. Wie erwartet war sie ebenso unterhaltsam und wunderschön. Ich mag es, wie die Patchworkfamilie ganz natürlich miteinander umgeht und sogar auf die Familie aus dem ersten Band stößt. Auch die Vorstellung des schiefen Turms von Pisa oder der Berge in Südtirol ist informativ, sodass diese Reise sehr authentisch wirkt. Ein großartiges Bilderbuch, das wir gerne weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Rom oder Köln?

Emmas Herzdilemma
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Emma ist beinahe sechzehn Jahre alt und liebt ihr Leben so wie es gerade ist. Denn gemeinsam mit Papa, Mama und Opa Edgar lebt sie in einem Haus in Köln. Im Haushalt muss sie kaum etwas tun und auch sonst ...

Emma ist beinahe sechzehn Jahre alt und liebt ihr Leben so wie es gerade ist. Denn gemeinsam mit Papa, Mama und Opa Edgar lebt sie in einem Haus in Köln. Im Haushalt muss sie kaum etwas tun und auch sonst sieht sie alles sehr locker. Um ihrem Schwarm Oskar zu gefallen, hat sie sich deshalb Opa Edgars Hund Ringo geschnappt und ist mit ihm in den Park gegangen. Wie erwartet bekommen Ringo und sie die lang ersehnte Aufmerksamkeit. Nur leider wird Ringo dann von einem Auto angefahren, weil er einfach auf die Straße gerannt ist. Emmas Eltern und auch ihre Tante Dette, die gerade aus Rom zu Besuch da ist, sind sich einig, dass Emma endlich etwas mehr Verantwortung übernehmen muss und deshalb die Tierarztrechnung aus eigenen Tasche zahlen muss. Das Geld dafür kann sie passenderweise direkt in Dettes Pension während der Sommerferien verdienen. Emma ist unglücklich und sieht das alles gar nicht ein.... doch diesmal geben ihre Eltern nicht einfach so nach.

Stefanie Gerstenberger erzählt Emmas Sommer auf eine ganz besondere Art. Denn sie hat die Handlung in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, in denen zwar immer Emma die Hauptrolle spielt, aber einmal bleibt sie in Köln und muss sich um Opa Edgar kümmern und lernt Oskar besser kennen, in der zweiten Variante fliegt sie mit Dette nach Rom und arbeitet dort in der Pension, lernt Leo kennen und entdeckt das Leben in der wunderschönen italienischen Stadt Rom.

Obwohl ich schon lange kein Teenager mehr bin, kann ich Jugendromane immer noch sehr schätzen und habe deshalb auch gerne Emmas Sommer miterlebt. Emma ist eine tolle Protagonistin, die gerade ihre erste Liebe erlebt und dabei so manchen Fehler macht, aber auch an Reife gewinnt und spürt, dass ihr Handeln auch Folgen haben kann. Ich finde es richtig toll, wie die Autorin den gesamten Roman über zwei Handlungsstränge parallel erzählt und so eigentlich zwei Geschichten in einer erzählt. Sehr empfehlenswert! Gerne mehr davon!

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