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Evoli

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2025

Die dunkelsten Geheimnisse kommen ans Licht

Seven Ways to Tell a Lie
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Ein raffiniert gefälschtes Video wirbelt das Leben einer Gruppe ungleicher Highschool-Teenager gehörig durcheinander. Es zeigt, wie die ehemals befreundeten Jugendlichen mit einem Bus in den Tod stürzen. ...

Ein raffiniert gefälschtes Video wirbelt das Leben einer Gruppe ungleicher Highschool-Teenager gehörig durcheinander. Es zeigt, wie die ehemals befreundeten Jugendlichen mit einem Bus in den Tod stürzen. Und es soll nicht das einzige Fake-Video bleiben. Wer will ihnen schaden und was hat die Sache mit dem Verschwinden der gemeinsamen Freundin Enya genau ein Jahr zuvor zutun?

Gemeinsam mit Ich-Erzähler Jonah, dem anscheinend „normalsten“ der Schüler, wird der Leser mit immer mehr Geheimnissen und Wendungen konfrontiert. Die Handlung bleibt stets spannend und nimmt vor allem gegen Ende noch mal richtig Fahrt auf.
Auch wenn die Protagonisten deutlich jünger sind als ich, habe ich doch ziemlich mitgefiebert und konnte mich zumindest weitgehend mit dem Erzähler identifizieren.
Durch die stückweise enthüllten Details kann man selbst miträtseln und mutmaßen, was hinter den Videos steckt.
Ich könnte mir die Geschichte auch gut als Film oder vielleicht als Mini-Serie vorstellen – wäre bestimmt cool.

Allerdings fand ich das Ende selbst dann doch arg weit hergeholt bzw. überzogen. Die Story hat da merklich an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Es ist alles spannend und überraschend, aber wirkt einfach in mancher Hinsicht übertrieben.

Veröffentlicht am 02.03.2025

Informative und unterhaltsame Kriminalfälle aus der Natur

True Crime in Nature
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Oft kann man ja sagen, dass Tiere die besseren Menschen sind. Aber in diesem Buch zeigt sich, dass es auch in der Natur oft reichlich „verbrecherisch“ zugeht. Man trifft hier z.B. auf Serienkiller, Entführer, ...

Oft kann man ja sagen, dass Tiere die besseren Menschen sind. Aber in diesem Buch zeigt sich, dass es auch in der Natur oft reichlich „verbrecherisch“ zugeht. Man trifft hier z.B. auf Serienkiller, Entführer, Sklavenhalter und Betrüger.
Auf unterhaltsame Weise werden die verschiedensten faszinierenden, skurrilen und teils auch ganz schön gruseligen Übeltäter vorgestellt, von Einzellern, Pflanzen und Pilzen über Insekten bis zu Vögeln, Fischen und Säugetieren.
Da werden Körper als lebende Vorratskammern missbraucht, Opfer durch Infiltration ihres Gehirns ins Verderben gelockt oder Artgenossen nach Strich und Faden ausgetrickst.

Der Schreibstil ist gleichzeitig informativ sowie wissenschaftlich fundiert als auch locker und mit einigem Humor gespickt. Augenzwinkernd bringt die Autorin den Leser zum Schmunzeln, was nicht zuletzt auch den zahlreichen witzigen Illustrationen zu verdanken ist.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und nebenbei einiges gelernt, so dass ich manches Tierchen jetzt mit ganz anderen Augen betrachten bzw. vielleicht auch genauer auf die Lebensweise von kleinen Krabblern in heimischen Gefilden achten werde.
Das Buch macht unter anderem auch auf den ökologischen Nutzen von Parasiten aufmerksam und verdeutlicht, wie sehr vor allem die „Mitbewohner“ mit verschiedenen Wirten in ihrem Lebenszyklus von Veränderungen in ihrer Umwelt bedroht sind.

Veröffentlicht am 02.03.2025

Spannende Grundidee, gut umgesetzt

Our Infinite Fates
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Seit Jahrhunderten befinden sich Evelyn und Arden in einem unendlich scheinenden Kreislauf der Wiedergeburt, der Liebe und des gewaltsamen Todes. Mal als Mädchen, mal als Junge wiedergeboren, scheinen ...

Seit Jahrhunderten befinden sich Evelyn und Arden in einem unendlich scheinenden Kreislauf der Wiedergeburt, der Liebe und des gewaltsamen Todes. Mal als Mädchen, mal als Junge wiedergeboren, scheinen sie dazu verdammt, stets vor dem 18. Geburtstag durch die Hand des anderen zu sterben.

In ihrem aktuellen Leben hat Evelyn, diesmal als junge Waliserin Branwen, jedoch noch mehr zu verlieren als ihr eigenes Leben – ihre jüngere Schwester ist auf die rettende Knochenmarksspende durch sie angewiesen und der Termin dafür wird für die Zeit nach dem verhängnisvollen Geburtstag angesetzt. Branwen versucht alles, um Arden diesmal ein Schnippchen zu schlagen...

Die Grundidee mit den beiden Liebenden, die immer wieder ein schlimmes Ende finden, ist sehr interessant und hier auch spannend umgesetzt. Wie Branwen/Evelyn will man unbedingt herausfinden, wie es zu dieser schicksalhaften Verbindung kam und natürlich vor allem, warum die jungen Leben jedes Mal auf so unschöne Weise beendet werden, aller Liebe zum Trotz.

Die Geschichte wechselt kapitelweise zwischen Abschnitten im modernen Wales und Einblicken in die früheren Leben der Protagonisten in verschiedensten historischen Epochen und Ländern, von Sibirien über die Südsee bis in arabische Gefilde.
Die Rückblicke tragen viel zur gelungenen Atmosphäre bei, zumal häppchenweise Details zur Beziehung der Hauptcharaktere enthüllt werden.

Darüber hinaus fand ich die Auflösung gelungen und auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Lediglich ein Anachronismus, der eventuell der Übersetzung geschuldet ist, hat mich als pingelige und historisch interessierte Pflanzenfreundin gestört – im mittelalterlichen England gab es definitiv keine Tomaten

Veröffentlicht am 02.02.2025

Atmosphärische Wüstenwelt mit interessanten Charakteren

Der Sternenstaubdieb
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Die junge Loulie hat es als Verkäuferin magischer Relikte zu einem gewissen Ruhm gebracht. Die so genannte „Mitternachtshändlerin“ bereist zusammen mit ihrem Vertrauten, dem Dschinn Qadir, die Wüste und ...

Die junge Loulie hat es als Verkäuferin magischer Relikte zu einem gewissen Ruhm gebracht. Die so genannte „Mitternachtshändlerin“ bereist zusammen mit ihrem Vertrauten, dem Dschinn Qadir, die Wüste und stöbert die mysteriösen Gegenstände auf, um sie dann gewinnbringend auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Ihr Leben gerät aus der Bahn, als der Sultan des Landes auf sie aufmerksam wird und sie mit der Suche nach einem ganz besonderen Relikt beauftragt. Ausgerechnet der Sohn des Herrschers und eine der gefürchteten 40 Räuber sollen sie dabei begleiten...

Im Zentrum der Geschichte steht der Konflikt zwischen den menschlichen Wüstenbewohnern und den magischen Dschinn, die oft unerkannt unter ihnen leben. Das Blut der Dschinn hat heilende Kräfte und sorgt für blühende Landschaften in der kargen Region. Unter anderem deswegen werden sie gnadenlos gejagt.
Die Gefahr für Qadir und andere Wesen seiner Art sorgt für Spannung in der Geschichte, genauso wie allerlei Geheimnisse, die nicht zuletzt dieser Vertraute der Heldin selbst vor ihr verbirgt.
Auch manche filmreife Actionszene mit Verfolgungsjagden oder einstürzenden Gemäuern sowie diverse Wendungen machen das Lesen unterhaltsam.

Die Charaktere waren mir sympathisch, neben der Mitternachtshändlerin besonders auch der jüngere Sohn des Sultans, der mit seiner freundlichen und friedlichen Einstellung nicht zum überwiegenden Rest seiner Familie zu passen scheint.

Mir gefällt die Atmosphäre der Geschichte, die deutlich von den Märchen aus 1001 Nacht inspiriert ist. So liest man hier nicht nur von 40 Räubern, sondern z.B. auch von einer klugen Frau, die durch ihr Erzählen den mörderischen Sultan auszutricksen vermag.
Gleichzeitig hat die Story aber auch viele eigene Ideen zu bieten und weiß durch einen angenehmen Schreibstil zu gefallen. Gewöhnungsbedürftig fand ich lediglich die Gender-neutrale Schreibweise bezogen auf wichtige Figuren, das ganze „sier“ und „dien“ liest sich für mich noch nicht so recht flüssig.

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Veröffentlicht am 02.02.2025

Historischer Roman mit leichtem Fantasy-Touch

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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Im Argentinien des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat die junge Inez weite Teile ihrer Kindheit und Jugend ohne ihre Eltern verbracht, weil diese in Ägypten auf Schatzsuche waren. Als sie die Nachricht vom ...

Im Argentinien des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat die junge Inez weite Teile ihrer Kindheit und Jugend ohne ihre Eltern verbracht, weil diese in Ägypten auf Schatzsuche waren. Als sie die Nachricht vom Tod der Eltern erreicht, beschließt Inez, sich auf eigene Faust ins Land ihrer Träume zu begeben, um der Sache auf den Grund zu gehen. Was haben ihr Onkel und dessen unausstehlicher, doch gleichzeitig so anziehender, Mitarbeiter Whit mit dem Verschwinden der Beiden zu tun?

Eine Stärke des Buches ist seine Atmosphäre. Die Schauplätze zwischen prächtigen Hotels, ägyptischen Märkten, Nil-Krokodilen und geheimnisvollen Grabkammern werden durch die Schilderungen greifbar und man fühlt sich an gute Historien-Filme erinnert.
Die Autorin hat reale geschichtliche Hintergründe wie die politischen Verhältnisse in Ägypten zu dieser Zeit mit eigenen Ideen und (eher kleinen) Fantasy- oder Mystery-Anleihen kombiniert. Als übersinnliche Elemente kommen vor allem diverse Artefakte mit magischen Kräften und Visionen aus der Vergangenheit ins Spiel.

Die Geschichte wird überwiegend aus Sicht der Ich-Erzählerin Inez erzählt, die mir recht sympathisch war. Sie hat von ihrem Vater während dessen rarer Anwesenheiten allerlei nützliche Fähigkeiten erworben, die ihr rund um die Ausgrabungsstätten gute Dienste leisten.
Zwischendurch sind gelegentlich auch kurze Abschnitte aus Whits Perspektive eingestreut. Die Beziehung der beiden Protagonisten entwickelt sich recht glaubwürdig und ist natürlich von Bedeutung, wird aber (glücklicherweise) nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt.

Die Story hat diverse interessante Wendungen und besonders zum Ende hin wird es spannend, inklusive fiesem Cliffhanger in Vorbereitung auf den abschließenden zweiten Teil.
Trotzdem hätte ich mir phasenweise etwas mehr Action bzw. einen weniger gemächlichen Verlauf der Handlung gewünscht. An der Fortsetzung bin ich jedoch auf jeden Fall interessiert.

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