Was war das?
Everything I Want With YouIch bin schon oft über die Bücher der Autorin gestolpert, habe aber nie reingelesen. Hier hat mich aber die Grundgeschichte um den Bibliothekar und das schöne Cover gereizt. Leider war der Text inhaltlich ...
Ich bin schon oft über die Bücher der Autorin gestolpert, habe aber nie reingelesen. Hier hat mich aber die Grundgeschichte um den Bibliothekar und das schöne Cover gereizt. Leider war der Text inhaltlich ziemlich leer.
Rezi enthält Spoiler!
Worum geht es?
Drummer Spencer landet nach einem missglückten Promo-Auftritt in einer Bar und wird dort von Oliver, dem Sohn seiner Managerin, aufgelesen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Doch Spencer hat Angst vor einem Outing und Oliver bekommt einen Stalker. Probleme, die gelöst werden müssen.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Bis 67 % plätschert die Geschichte vor sich hin. Die Figuren sabbern sich an, Spencer steht immer im Konflikt zwischen seinem Image als Boyband-Mitglied und seiner queeren Orientierung. Die beiden verlieben sich. Weder über die Leidenschaft für Musik noch über Olivers Spaß an Büchern erfährt man viel, das Einzig besondere ist, dass sich Spencher proteinreich ernährt. Es gibt, neben der Liebe, kein Thema, an dem sich die Figuren abarbeiten. Mit einem witzigen Schreibstil oder sprachlichen Finessen punktet das Buch auch nicht. Es rauscht einfach durch.
Im letzten Drittel tritt das Stalking-Thema auf den Plan. Anfangs hat mich das gepackt, weil wir Nachrichten des Täters lesen und weil ich Mitgefühl mit Oliver hatte, der keinem etwas Böses tun könnte. [Spoiler] Doch die Lösung erfolgt sehr schnell. Und es wird indirekt erzählt - wir bekommen keinen Showdown, keine Nachrichten, die bedrohliche Stimmung wird nicht effektvoll aufgelöst, sondern versandet. Vor allem an der Logik hapert es: Angeblich weiß Oliver nicht, wer ihn bedrohen könnte - doch dann fällt ihm ein, dass er vor Jahren eine Affäre mit dem falschen Mann hatte, was nicht nur ihn, sondern auch die Mutter belastete. Dass ihm ein so prägendes Erlebnis entfällt, dass die Erinnerungen nicht hochkommen, fand ich sehr komisch. [/Spoiler] Die Autorin fokussiert sich auf die Liebesgeschichte. Aber das trägt nicht über 368 Seiten.
Gut finde ich, dass die anderen Bandmitglieder nicht gewollt auftreten. Bei Reihen erlebe ich es oft, dass die Figuren in den anderen Büchern auftreten MÜSSEN, hier fand ich das ganz natürlich. Der Nachteil ist aber, dass es keine Nebenfiguren gibt, die irgendwie interessant sind.
Explizit wird es auch, leidenschaftlich wenig. Die Szenen sind gut beschrieben, aber nicht mitreißend.
Und auch hier: Ich LIEBE das Cover, es ist wunderschön, es passt zur Reihe - es passt aber weder zum Titel noch zum Inhalt.
Fazit
Ich hätte das Buch gern gemocht, aber leider verschwindet es schnell aus meinem Kopf. Vergleichen mit den Klappentexten der anderen Büchern wirkte es hier, als wollte die Autorin Spencer seinen Auftritt geben, ihr fehlte aber eine gute Story. Immerhin war die Idee mit dem Epilog/der Danksagung nett.