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Veröffentlicht am 12.11.2024

Spannendes, emotionales Finale der Trilogie mit ernstem Thema

Wiedersehen in Wildberry Bay
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Der dritte Teil der Wildberry Bay-Reihe führt uns erneut in die fiktive Kleinstadt an der Ostküste Kanadas in der Provinz Nova Scotia. Für mich fühlte sich das gleich an wie „nach Hause kommen“, denn ...

Der dritte Teil der Wildberry Bay-Reihe führt uns erneut in die fiktive Kleinstadt an der Ostküste Kanadas in der Provinz Nova Scotia. Für mich fühlte sich das gleich an wie „nach Hause kommen“, denn man ist nach den ersten beiden Teilen schon mit den Örtlichkeiten und auch mit den wichtigsten Bewohnern vertraut. Damit man nicht durcheinander kommt gibt es gleich zu Anfang des Buchs ein „Wer ist wer in Wildberry Bay“, worin die Figuren und ihre Verbindungen aufgelistet sind.

In diesem dritten und wohl letzten Teil ist Gwendolyn Hobbs die Hauptfigur. Sie ist die beste Freundin von Florentine und war im ersten Teil zu Gast auf deren geplatzter Hochzeit. Auch im Verlauf war öfter von ihr die Rede und am Ende des zweiten Teils taucht sie überraschend in Wildberry Bay auf.
Genau dort knüpft dieser dritte Teil an und wir erleben wie Gwen in Wildberry Bay ankommt. Mit ihrem alten Auto voller Gepäck und ihrem Kater Elmo hat sie die lange Reise von Montreal bewältigt und ihren Mann Tom verlassen, während dieser auf einer Geschäftsreise ist.
In Wildberry Bay leben ihre Eltern, sie kennt dort viele Menschen und hat auch Freunde dort. Deshalb war der Ort ihr erstes Ziel. Sie wird von allen freundlich und mit offenen Armen empfangen und sie sind froh, dass sie sich endlich zu diesem Schritt entschlossen hat und die Ehe mit ihrem dominanten Mann Tom beenden will.
Natürlich trifft sie auch auf ihre Jugendliebe Neil, den sie nie vergessen hat. Doch Neil heiratete damals Carrie und bekam mit ihr zwei Töchter. Inzwischen wurde die Ehe der beiden geschieden.
Haben Gwen und Neil noch eine Chance und wird Tom das Ende der Ehe akzeptieren?

Miriam Covi widmet sich mit dieser Geschichte einem ernsten und auch schwierigen Thema. Bei der Ehe von Gwen und Tom geht es um toxische Beziehungen und psychische und physische Gewalt. Sie hat dieses Thema mit dem gebotenen Ernst und sachlich behandelt ohne zu sehr zu dramatisieren. Aber es wird schon deutlich klar, wie es kam, dass Gwen Tom überhaupt geheiratet hat, wie er sie während der Ehe manipulierte und unterdrückte und warum es für sie so schwer war, ihn zu verlassen.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Gwen in der Ich-Form erzählt. Aber auch Neil erzählt einige Kapitel, ebenfalls in der Ich-Form. So ist man nah an den beiden Hauptprotagonisten und kann ihre Gedanken und Empfindungen miterleben und nachempfinden.
Da im Cozy Cottage, dem Haus in dem Gwens Eltern leben, alle Zimmer belegt sind, landet Gwen im Haus von Neil. Ja, das ist sicherlich ein glücklicher Zufall aber die beiden kennen sich ja schon sehr lange, so dass es auch nicht undenkbar ist.

In der Geschichte zwischen Gwen und Neil ist einiges aufzuarbeiten und die beiden haben viele Gespräche zu führen. Denn Neils Ex-Frau und seine beiden Töchter leben ja auch in Wildberry Bay und die beiden Mädchen gehen sehr unterschiedlich mit der Trennung der Eltern um.
So kommt es zu vielen intensiven aber auch romantischen Momenten zwischen den beiden und die Bezeihung entwickelt sich langsam und glaubhaft nachvollziehbar. Aber dann taucht auch noch Tom in Wildberry Bay auf und will seine Frau zurückholen.
Da gibt es etliche spannende und sogar ein paar gefährliche Momente und ich habe gebannt verfolgt, ob Gwen standhaft bleibt oder ob sie sich erneut von Tom einwickeln lässt. Es war auch interessant zu erleben, wie Neil und besonders seine Ex-Frau mit der Situation umgehen.

Es war auch schön zu lesen, wie die kleinen Geschichten der weiteren bekannten Bewohner in Wildberry Bay weiter gehen. So erleben wir die anderen frisch verliebten Florentine und Raven und auch Helena und Luke. Aber auch bei Eliza, der Inhaberin des Diners gibt es Veränderungen und ebenso im Leben von Zoe, der Mitarbeiterin im Diner. Da kommen einige weitere schöne und gefühlvolle Momente und Ereignisse zur Handlung dazu.

Die Rückkehr nach Wildberry Bay war wunderschön und der dritte und letzte Teil der Reihe ist eine sehr emotionale Geschichte, die Miriam Covi wunderbar fesselnd und gerade bei dem ernsten Thema auch sehr einfühlsam erzählt. Die wunderschöne Kulisse der kanadischen Ostküste trägt zum Wohlfühlgefühl bei und der charmante kleine Ort mit seinen liebenswerten Bewohnern bildet einen schönen Rahmen für die Handlung! Ich empfehle diese wunderbare, herzerwärmende Reihe gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 11.11.2024

Bewegende Geschichte als Hommage an die Frauen im Vietnam-Krieg

Die Frauen jenseits des Flusses
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Frances McGrath genannt Frankie wächst wohlbehütet als Tochter in einem wohlhabenden Haus in den 1960er Jahren auf. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester aber eigentlich ist die Aufgabe junger ...

Frances McGrath genannt Frankie wächst wohlbehütet als Tochter in einem wohlhabenden Haus in den 1960er Jahren auf. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester aber eigentlich ist die Aufgabe junger Frauen zu dieser Zeit, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Als ihr Bruder Finley als Soldat in den Vietnamkrieg zieht, sind die Eltern stolz auf ihren Sohn und sein Abschied wird groß gefeiert. Frankie steht Finley sehr nah und ist geschockt, als leider ziemlich schnell die Nachricht vom Tode Finleys die Familie erreicht. Auf seiner Abschiedsparty sagte ein Freund „auch Frauen können Helden sein“ und so sucht Frankie nach einer Möglichkeit, selbst nach Vietnam zu gehen. Als gelernte Krankenschwester bekommt sie bei der US-Army die Möglichkeit nach einem Grundlehrgang sofort nach Vietnam zu reisen. Als sie ebenfalls auf den Stolz der Eltern hofft, stößt sie dort auf Ablehnung.
Trotzdem reist sie nach Vietnam und erlebt gleich nach ihrer Ankunft die Schattenseiten des Krieges. Doch die wahre Herausforderung erlebt sie erst nach ihrer Rückkehr.

Laut ihren Anmerkungen am Ende des Buchs hat Kristin Hannah schon gegen Ende der 1990er Jahre den Wunsch gehabt, dieses Buch zu schreiben und nicht nur auf die tapferen Soldaten sondern insbesondere auf die heldenhaften Leistungen der Frauen in diesem Krieg hinzuweisen und ihnen ein Denkmal zu setzen. Damals als junge Autorin war sie noch nicht bereit und fühlte, dass ihr die nötige Kompetenz und Reife dazu fehlte. Aber nun hat sie das Projekt verwirklicht und dabei eng mit einer ehemaligen Lazarettkrankenschwester, die in vietnamesischen Kampfzonen gedient hat, sowie einem pensionierten Army Colonel, der als Hubschrauber-Pilot über 1000 Kampfeinsätze flog, zusammengearbeitet.

Kristin Hannah ist es mit diesem Roman sprach- und bildgewaltig gelungen, die Schrecken des Vietnam-Krieges aber auch ganz besonders die aus meiner Sicht wirklich unglaublichen Leistungen der Frauen, überwiegend im Sanitätsdienst, darzustellen und zu würdigen.
Besonders der erste Teil ist aus meiner Sicht nichts für schwache Nerven, denn sie beschreibt die Schrecken des Krieges sehr genau und anschaulich. Wir erleben die harte Arbeit der Ärzte und Krankenschwestern in stundenlangen Schichten und das Leid der unzähligen Schwerverletzten, Traumatisierten und Sterbenden. Ich habe die Helfer dort, besonders natürlich die Frauen von Anfang an sehr respektvoll bewundert.
Aber es war auch schön zu lesen, dass sie zwischendurch tatsächlich mal kleine Ablenkungen und Vergnügungen hatten, die ihnen das Leben etwas erleichtert haben.
Aber nicht nur Frankie traf bei ihrer Rückkehr in die USA der Schock sondern auch mich beim Lesen.
Dass in den USA die Kritik der Bevölkerung an diesem Krieg mit der Zeit immer größer und stärker wurde und auch lautstark demonstriert wurde, hatte sich bereits bis in die Lager in Vietnam herumgesprochen. Aber was die Frauen in den USA bei ihrer Rückkehr erwarten würde, darauf waren sie nicht vorbereitet. Es wurde geleugnet, dass es dort überhaupt Frauen gegeben hat. Überall hörte man „Frauen waren nicht in Vietnam“. Auch Frankies Eltern hatten in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erzählt, Frankie sei zu einem Auslandsstudium in Europa.
So mussten die Frauen nicht nur mit ihren Traumata sondern auch noch mit der Verleugnung ihrer Einsätze leben.
Gebannt habe ich verfolgt, wie Frankie damit umgeht und ihren weiteren Platz im Leben sucht. Bereits in Vietnam hat sie zwei sehr enge Frauenfreundschaften geschlossen, die ihr auch zurück in den USA erhalten blieben. Die drei Frauen stehen trotz größeren Entfernungen eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig.
Frankie erlebt auch zwei Liebesgeschichten, bereits vor Ort in Vietnam und auch zurück in den USA. Doch beide bringen ihr nur Kummer und weiteres Leid, dass sie zusätzlich zu ihrem Trauma verarbeiten muss. So wird ihr Weg zurück ins normale Leben noch erschwert.
Der Roman endet dann mit der späten Anerkennung und Ehrung der Gefallenen und der Kriegsveteranen durch das Vietnam Veteran Memorial Anfang der 1980er Jahre, zu dem auch ein Women’s Memorial gehört.

Kristin Hannah hat hier einen sehr emotionalen und bewegenden Kriegsroman vorgelegt, der mich sehr aufgewühlt und berührt hat. Sie beschreibt ohne Klischees und Vorurteile die viele Jahre dauernden Schrecken dieses Krieges, die Kritik der Bevölkerung und die wirklich unglaubliche Behandlung der Frauen.
Ich denke, es ist ihr auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen, den Frauen in Vietnam ein Denkmal zu setzen und mich hat sie mit diesem Roman überzeugt und nachdenklich gemacht! Ich bin beeindruckt von diesem Roman und vor allem vor den Frauen der Geschichte!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 06.11.2024

Sehr fesselnder und spannender Psychothriller mit Wendungen und Paukenschlag am Ende

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders ist Schauspieler, verheiratet und Familienvater. Als erfolgreicher Theaterschauspieler hat er es nun endlich geschafft, eine Hauptrolle im Fernsehen zu bekommen, von der er sich einen Durchbruch ...

Eric Sanders ist Schauspieler, verheiratet und Familienvater. Als erfolgreicher Theaterschauspieler hat er es nun endlich geschafft, eine Hauptrolle im Fernsehen zu bekommen, von der er sich einen Durchbruch erhofft. Seine schauspielerische Leistung die er in dem bekannten und beliebten Münchner Tatort zeigt, wird tatsächlich hoch gelobt und er seine Bekanntheit steigert sich. Besonders auf den einschlägigen Social Media Kanälen steigen seine Followerzahlen und häufen sich die positiven Kommentare.
Doch bereits nach kurzer Zeit werden Kommentare auf eine angeberische und überhebliche Art beantwortet, die nicht von ihm stammt. Offenbar hat sich jemand ein Fakeprofil angelegt und gibt sich als Eric Sanders aus. Schnell sieht es nach einem Identitätsdiebstahl aus, auch in der Realität durch Briefe, Rechnungen usw., womit jemand Eric massiv schaden will. Eric fühlt sich und seine Familie bedroht und schaltet auch die Polizei ein. Dann erhält er die Forderung, einen Mord zu gestehen, den er im Alter von 11 Jahren begangen haben soll. Anderenfalls werden alle sterben, die er liebt.

Nach einem kurzen ruhigen Beginn der Geschichte hat Strobel mich ganz schnell in den Bann der Handlung gezogen. Er schafft es immer wieder mit seinem Schreibstil und seinen Plots einen regelrechten Sog beim Lesen aufzubauen, so dass man das Buch kaum noch weglegen kann.
Der Spannungsbogen ist konstant hoch und steigert sich zum Ende noch mal.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Eric erzählt, wodurch man nah an seinen Gefühlen und Ängsten ist und im Verlauf seine Verzweiflung und Hilflosigkeit deutlich spürt. Gleich zu Beginn erfährt man von Albträumen, die er immer wieder hat und wegen derer er auch in therapeutischer Behandlung ist. Immer wieder träumt er von einem großen Brand, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, als er noch ein Kind war. Die Forderung des Unbekannten einen Mord aus seiner Kindheit zu gestehen, lässt plötzlich merkwürdige Erinnerungen wach werden.

Es war interessant Erics Veränderung zu beobachten. Anfangs war er selbstbewusst und erfolgreich in seinem Beruf. Doch durch die Drohungen und den Identitätsdiebstahl verbunden mit der Sorge um seine Familie verliert er mehr und mehr die Kontrolle. Ich habe sehr mit ihm gelitten und gehofft, dass er so schnell wie möglich allem auf den Grund gehen und die Sache beenden kann. Doch die Drohungen nehmen zu und unterschwellig gibt es ständig eine subtile Bedrohung und Gefahr.

Gerätselt habe ich natürlich, wer ihm da so übel mitspielt und was es mit dieser merkwürdigen Forderung auf sich hat. Doch ich hatte keine Idee, was dahinter stecken könnte und wurde vom Autor immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Umso mehr haben mich Plottwists und Wendungen überrascht und das Ende war regelrecht schockierend und unerwartet.

Erneut hat Arno Strobel einen unglaublich fesselnden und spannenden Psychothriller vorgelegt, der mich völlig in seinen Bann ziehen konnte. Ein aktuelles Thema, gut gezeichnete Figuren und eine durchweg vorhandene Spannung haben das Buch für mich zu einem Pageturner gemacht, den ich gerne empfehle!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 30.10.2024

Spannender Fall in der Finanzwelt und gute Unterhaltung

Teure Rache
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Der inzwischen 47. Fall für Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei spielt diesmal in der Finanzwelt.
Auf einer Präsentation, bei der eine Aufsehen erregende Fusion bekannt gegeben werden soll, ...

Der inzwischen 47. Fall für Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei spielt diesmal in der Finanzwelt.
Auf einer Präsentation, bei der eine Aufsehen erregende Fusion bekannt gegeben werden soll, geschieht ein Attentat. Genauer gesagt handelt es sich um ein klassisches Selbstmordattentat, das vom Marketingchef der einen Fluglinie begangen wird. Es kommen 11 Menschen inklusive dem Attentäter ums Leben und weitere neun Menschen werden verletzt.
Schnell finden Eve Dallas und ihr Team heraus, dass der Marketingchef zu dem Anschlag gezwungen wurde, indem seine Frau und sein Kind entführt wurden. Aber das Motiv ist völlig unklar, denn die Fusion findet trotzdem statt. Eve und ihr Team ermitteln unterstützt von den Bombenexperten auf Hochtouren doch können sie eine weitere Bluttat nicht verhindern.

Es begeistert mich bei dieser Reihe immer wieder, dass der Autorin stets neue Fälle einfallen und sie mit großer Kreativität immer wieder neue Motive und Fälle erschaffen kann.
Diesmal hat sie als Umfeld die Finanzwelt mit Börsenmarkt, Fusionen usw. gewählt. Motive gibt es in diesem Themengebiet sicherlich viele, so dass man fleißig miträtseln kann, was hier genau hinter den grausamen Plänen steckt. Klar ist, der Marketingchef war Täter und Opfer gleichermaßen.

Die Ermittlungen sind wie immer langwierig und es gibt eine Vielzahl an Personen in den jeweiligen Firmen, die beteiligt sein könnten. Also ist sehr viel Ermittlungsarbeit angesagt, die sich nicht nur in Vernehmungen sondern natürlich auch in Recherchen erstreckt. Hier heißt es wie schon öfter mal „Folge der Spur des Geldes“. Eves Ehemann Roarke ist ihr wie immer eine große Hilfe und Unterstützung, sowohl in persönlicher und moralischer Hinsicht als auch in beruflicher, indem er ihr bei den Recherchen behilflich ist und durch seine vielfältigen Geschäftskontakte wertvolle Hinweise geben kann.
Aber auch Eves Team leistet wieder gute Arbeit und alle gemeinsam können den Fall am Ende natürlich lösen.

Die Spannung ist diesmal auch wieder gewohnt hoch und es gibt im Rahmen der Ermittlungen eine größere Zahl von Möglichkeiten, Motiven und Verdächtigen. Alles entwickelt sich anders als ich es erwartet habe, was für die Undurchsichtigkeit des Falles spricht.

Es gibt wie erwartet ein Wiedersehen mit den meisten der schon bekannten Figuren und die persönlichen Geschichten entwickeln sich immer weiter.

Auch der 47. Fall für Eve Dallas hat mir wieder spannende und gute Krimi-Unterhaltung geboten. Die Firmen-, Finanz- und Börsenwelt bietet ein interessantes Umfeld und etliche Themen für einen ruhigen aber fesselnden Fall!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 24.10.2024

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte mit Zeitbild

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Zum zweiten Mal besuchen wir lesend das fiktive Eifeldorf Altenburg und u. a. das dortige Haus der Füchsin. Dort lebt Johanna Fuchs, die Künstlerin, mit ihrer Tochter Klara und der Adoptivtochter Mia. ...

Zum zweiten Mal besuchen wir lesend das fiktive Eifeldorf Altenburg und u. a. das dortige Haus der Füchsin. Dort lebt Johanna Fuchs, die Künstlerin, mit ihrer Tochter Klara und der Adoptivtochter Mia. Der zweite Weltkrieg ist überstanden und die Menschen versuchen zurück in den Alltag zu finden, was Hungersnöte und auch die Anwesenheit der Besatzer nicht gerade leicht machen. Aber die Hoffnung auf bessere Zeiten ist groß.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden jungen Frauen Klara und Mia, die sehr verschieden sind aber dennoch eng verbunden. Sie lieben das Leben auf dem Land haben jedoch auch noch andere Interessen.
Klara ist schüchtern und zurückhaltend, liebt den Gesang der Nachtigall und ist selbst eine sehr gute Sängerin. Mia dagegen ist eher praktisch veranlagt, geht auf die Menschen zu und kann gut mit Zahlen umgehen.
Bei einem Tanzabend im Eifeldorf lernen die beiden den tschechischen Sänger Pavel kennen, der beiden jungen Frauen den Kopf verdreht.
Er überredet Klara schließlich nach Köln zu gehen und dort ihre Gesangskarriere zu starten.
Auch Mia verlässt das kleine Eifeldorf und geht nach Trier, um in der Tabakfabrik der Familie Fuchs mitzuarbeiten. Kann dadurch vielleicht der Familienzwist beigelegt werden und werden die beiden Schwestern ihr Glück finden?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Klara und Mia erzählt, so dass man nah an beiden und ihrem Gefühlsleben ist.
Wir treffen aber auch auf alte Bekannte aus dem ersten Teil der Dilogie und erfahren auch einiges darüber, wie es in Johannas Leben weiter geht.
Nachdem Klara zunächst im Schlagergenre unterwegs ist findet sie den Weg zur Oper und erntet dort auch bald Anerkennung. So erhält man als Leser einen schönen Einblick in die klassische Oper.
Es hat mir gut gefallen zu beobachten, wie Klara sich immer weiter entwickelt und immer mehr Selbstbewusstsein erlangt, je erfolgreicher sie wird.
Aber auch Mia hat ihre Erfolgserlebnisse und lernt Simon, den Werbeleiter der Tabakfabrik kennen.
Insgesamt sind alle Figuren, und davon gibt es recht viele, sehr lebendig dargestellt und sie alle agieren glaubhaft. Ich konnte an ihrem Alltagsleben teilnehmen und habe dabei vieles über die damalige Zeit, die Arbeitswelt, Kultur, Kleidung und Ernährung erfahren.

Wie von Brigitte Riebe gewöhnt hat sie sehr gut recherchiert und das damalige Zeitgeschehen im Zeitraum von Sommer 1945 bis Herbst 1954 in ihren Roman eingebunden. Sie lässt ihre Figuren die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die Lebensmittelknappheit und die Einführung der Lebensmittelmarken, die juristische Verfolgung und Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen aber auch den Wiederaufbau und den Aufschwung erleben.
So entsteht beim Lesen ein realistisches und authentisches Zeitbild und lässt die damalige deutsche Geschichte wieder lebendig werden.

Brigitte Riebe erzählt Klaras und Mias Geschichte vor dem Hintergrund der Ereignisse der Nachkriegszeit sehr lebendig, bildhaft aber auch einfühlsam und emotional.
Ich hatte ein unterhaltsames Lesevergnügen mit diesem stimmungsvollen zweiten Teil der Dilogie und dem Abschluss der Familiengeschichte!

Fazit: 4 von Sternen



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