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Veröffentlicht am 10.08.2019

Undurchsichtiger und actionreicher Fall für den Landarzt!

Schatten über Brodersby
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Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im idyllischen Brodersby, wo der Landarzt Jan Storm sich vor einiger Zeit niedergelassen hat.
Inzwischen ist er integriert in die dörfliche Gemeinschaft und genießt ...

Bereits zum dritten Mal sind wir zu Gast im idyllischen Brodersby, wo der Landarzt Jan Storm sich vor einiger Zeit niedergelassen hat.
Inzwischen ist er integriert in die dörfliche Gemeinschaft und genießt das Vertrauen der Bewohner. Auch Freundschaften konnte er schließen und die Liebe hat mit seiner Freundin Lena Einzug gehalten. Alles geht seinen Gang und außer einer Grippewelle ist nichts Besonderes los in Brodersby.
Da hört man plötzliche von einem Drogenproblem an einer Schule und die „Stieftochter“ von Jans Freund Jörg wird erpresst.
Jörg, der bei der Kieler Polizei ist, will sich mit dem Täter treffen und die Sache in Ordnung bringen. Doch am Treffpunkt kommt es zu einem Zwischenfall und am Ende ist der jugendliche Erpresser tot und Jörg wird verdächtigt. Da ist es klar, dass Jan und seine Freunde mit Ermittlungen beginnen, denn sie wollen Jörg helfen und auch etwas über die Drogenszene herausfinden. Aber jemand in Jörgs nächster Umgebung scheint alles zu wissen, was die Freunde so planen.
Dazu kommt noch, dass Lena, Jörgs Freundin und Lebensgefährtin, sich plötzlich sehr merkwürdig verhält und ein Geheimnis zu haben scheint.
Hat Lena etwas mit der Sache zu tun?

Es war schön wieder mit Jörg und seinen Freunden im schönen Brodersby und der wunderbaren Umgebung unterwegs zu sein.
Wie auch in den Vorgängerbänden ermittelt Jan auf eigene Faust und unterstützt seine Freunde von der Kieler Polizei. Auch der inzwischen pensionierte Dorfpolizist hilft mit seinen Verbindungen und Kontakten bei den Ermittlungen. Denn eins steht für die Freunde fest: Jörg hat den Jugendlichen ganz sicher nicht getötet und irgendwie hat das alles mit den Vorfällen an der Schule und Drogen zu tun.
Der Fall ist sehr komplex und es dauert ziemlich lange, bis die Freunde einen Ansatz haben und Ideen, wie alles zusammenhängen könnte. Aber dann muss man den/die Täter ja auch noch überführen und alles beweisen können. Das bedeutet viel Arbeit und gute Planungen für Jan und seine Freunde.
Für mich war es wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, denn die hauptsächlichen Protagonisten sind ja schon aus den Vorgängerbänden bekannt und so konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen.
Und auch die schöne Landschaft an der Schlei hatte ich schnell wieder vor meinem inneren Auge.
Der Krimi bietet viel Action und ist temporeich. Da gibt es halsbrecherische Verfolgungsjagden von Jan auf seinem geliebten Motorrad und trickreiche „Fallen“, alles im Dienst der Wahrheit.
Aber auch Jans Privatleben und seine Praxis kommen nicht zu kurz. Jans Beziehung zu Lena wird durch Lenas geheimnisvolles Verhalten belastet und in der Praxis ist viel los, da eine Grippewelle im Ort umgeht.
Für amüsante Momente sorgt auch wieder Jans Sprechstundenhilfe mit ihrer patenten und direkten Art.

Der dritte Landarzt-Krimi mit Jan Storm und seinen Freunden hat mich wirklich begeistert, weil der Fall undurchsichtig war, er viel Action bietet und die Entwicklungen der Figuren schlüssig weiter führt.
Stefanie Ross hat wieder für perfekte Krimi-Unterhaltung gesorgt und ich freue mich auf weitere Fälle mit dem ungewöhnlichen Landarzt Jan Storm!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 08.08.2019

Gefühlvolle und teilweise dramatische Familiengeschichte

Ein Platz in deinem Herzen
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Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und ...

Der Gastronom Victor ist von seiner Frau Kelly getrennt und die gemeinsamen Kinder, der kleine Max und die dreizehnjährige Ava, leben bei ihrer Mutter Kelli.
Victor lebt inzwischen mit Grace zusammen und die beiden haben sich gerade verlobt.
Da kommt Kelli ganz plötzlich und unter mysteriösen Umständen ums Leben und für alle verändert sich das Leben.
Grace, die selber nie Kinder wollte, sieht sich plötzlich in der Rolle der „bösen Stiefmutter“, denn Victor holt natürlich seine Kinder in das gemeinsame Zuhause.
Grace steht vor großen Herausforderungen. Plötzlich hat sie zwei Kinder im Haus, die um ihre Mutter trauern und ihr skeptisch gegenüber stehen. Außerdem denken sie, dass sie ihrem Vater verlieren könnten, als sie von der Verlobung von Grace und Victor erfahren.
Werden sich die vier zusammen raufen können?

Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen bzw. aus mehreren Perspektiven. Grace und auch Ava erzählen in der Ich-Form und Rückblicke, die aus Kellis Leben erzählen sind in der 3. Person verfasst. Dadurch erfährt man viel aus den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Protagonisten. Aber auch Victor selbst kommt nicht zu kurz und hat seinen Anteil.
Kellis Geschichte ist mir sehr unter die Haut gegangen, denn sie hatte es wirklich nicht leicht in ihrem Leben von der Kindheit bzw. Jugendzeit angefangen.
Victor ist fleißig, hat sich als Gastronom einen Namen gemacht und liebt seine Kinder sehr. Auch nach der Trennung von Kelli ist er immer für sie da.
Grace ist eine sympathische Figur, in die ich mich schnell hinein versetzen konnte. Sie liebt ihren Beruf, in dem sie sich für misshandelte Frauen einsetzt. Aber ihr Beruf bzw. ihre Karriere sind nicht der Grund für ihre Entscheidung, kinderlos bleiben zu wollen. Die Gründe dafür liegen in ihrer Jugend und man erfährt sie im Verlauf der Geschichte.
Ich hatte wirklich Hochachtung vor Grace, wie sie mit dieser unerwarteten und sehr schweren Situation umgeht.
Sie bemüht sich mit allen Kräften, für die Kinder da zu sein und ihnen Unterstützung und Hilfe anzubieten. Besonders Ava steht dem recht ablehnend gegenüber aber Grace gibt nicht auf.
Victor ist ihr dabei kaum eine Hilfe, denn er ist innerlich total zwiegespalten, denn er teilt sich zwischen Beruf und den Kindern und hat dabei Sorge, den Kindern kein guter Vater zu sein.
Darunter leidet natürlich die Beziehung zu Grace ein bisschen.
Bei Ava spürt man die typische Zerrissenheit eines dreizehnjährigen jungen Mädchens. Sie hängt sehr an ihrer Mutter, die nun nicht mehr da ist, sehnt sich aber andererseits auch nach Wärme und Geborgenheit.

Amy Hatvany hat hier eine Geschichte geschrieben, die stellenweise wirklich unter die Haut geht.
Es ist ihr wunderbar gelungen die vielen unterschiedlichen Emotionen der Protagonisten zu transportieren und ich konnte alle Sorgen und Nöte gut nachempfinden. Dabei schildert Amy Hatvany alles sehr realistisch ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken oder gar in den Bereich Kitsch abzugleiten.
Die Geschichte verläuft ruhig und mit leisen Tönen aber zeigt sehr gut, wie sich alle der Herausforderung stellen und versuchen, in dieser schweren Zeit das Richtige zu tun.
Es gibt sehr viele bewegende Momente und tolle Dialoge, besonders auch zwischen Grace und Ava. Der kleine Max sorgt mit seiner kindlichen Direktheit auch mal für ein Schmunzeln.

Insgesamt ist diese Geschichte eine sehr gefühlvolle Familiengeschichte mit dramatischen aber auch sehr schönen Momenten. Durch den wirklich einfühlsamen Schreibstil hat das Buch einen Platz in meinem Herzen gefunden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 07.08.2019

Zauberhafter Roman - berührend, fesselnd und unterhaltsam!

Die Seidentöchter
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Camilla ist Schneiderin mit Leib und Seele und hat sich einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben. In einem kleinen Atelier in Bellagio arbeitet sie für ihre Kundinnen alte Kleider, die diese mit Erinnerungen ...

Camilla ist Schneiderin mit Leib und Seele und hat sich einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben. In einem kleinen Atelier in Bellagio arbeitet sie für ihre Kundinnen alte Kleider, die diese mit Erinnerungen verbinden, um und verleiht ihnen neuen Glanz. Dabei geht sie ganz auf die Erinnerungsstücke und die Persönlichkeit der Kundinnen ein.
Als ihre Ziehmutter Marianne, die ein Modeimperium leitet, krank wird, reist Camilla nach Mailand, um Marianne beizustehen.
Marianne vertraut Camilla ein Geheimnis an, das Mariannes Mutter Caterina betrifft. Caterina hatte vor Marianne bereits eine Tochter, wie sie Marianne erst auf dem Sterbebett gestand. Doch im 2. Weltkrieg verlor sie ihre Tochter aus den Augen und hat sie nie wiedergefunden. Jedes Jahr zu deren Geburtstag schneiderte Caterina ein Kleid für ihre verlorene Tochter. In diesen Kleidern erkennt Camilla Gemeinsamkeiten und den Stil der berühmten Modeschöpferin Maribelle, die vor vielen Jahren in ihrem Pariser Atelier verbrannt ist.
Mariannes Mutter nahm ihr das Versprechen ab, nach ihrer verschollenen Schwester zu suchen, was Marianne aber nie getan hatte.
Nun bittet sie Camilla um Unterstützung bei der Suche …

Cristina Caboni erzählt hier eine sehr fesselnde und spannende Geschichte aus der Welt der Mode, die gleichzeitig auch eine Familiengeschichte ist.
Auf zwei Zeitebenen erleben wir Camilla und Catarina auf ihren Wegen.
Catarinas Geschichte hat mich sehr bewegt und berührt.
Aufgewachsen als ungeliebte Tochter bei einer Amme, die ihr das Weben und Nähen beibrachte, führt sie ihr Weg später über Mailand nach Paris. Aber Catarinas Leben soll nicht leicht werden, sie erleidet einige Schicksalsschläge, nur ihre Liebe zu Stoffen und Mode bleibt ihr immer erhalten. Der 2. Weltkrieg wird ihr zum Schicksal das alles verändert.

In der Gegenwart begleiten wir Camilla, die ihr Versprechen gegenüber Marianne einhalten möchte und erleben ihre Recherchen und die Suche nach Mariannes Schwester. Unterstützung bekommt sie dabei durch Marco, der ihre Jugendliebe war und auch nachdem sich die beiden jahrelang nicht gesehen haben, sprühen wieder die Funken. Wird es den beiden gelingen, Mariannes Schwester zu finden?

An diesem Roman haben mich einige Dinge begeistert.
Die bildhafte Sprache und der dabei lockere Schreibstil machen das Lesen zum Vergnügen.
Cristina Caboni schreibt sehr warmherzig und gefühlvoll dabei aber auch lebendig und mitreißend. Ich fühlte mich mitten in der Geschichte und konnte die Empfindungen der Figuren nachvollziehen.
Die Idee, alte und getragene Kleider wiederzuverwenden und umzuarbeiten fand ich besonders schön. Sicher kennt das jeder, dass er ein besonderes Kleidungsstück hat, mit dem man besondere Erinnerungen verbindet. Wenn das nun entsprechend umgearbeitet und aufgewertet wird und damit wieder tragbar, wird es zu einem wertvollen Erinnerungsstück.
Die Autorin hat sicher intensiv über das Thema, die Mode allgemein und auch über Stoffe recherchiert.
Jedes Kapitel wird eingeleitet von einer Beschreibung eines Stoffes, seiner Herstellung und auch dem hauptsächlichen Verwendungszweck, was sehr gut zum Roman passt aber auch interessante Informationen liefert.

„Die Seidentöchter“ ist ein vielfältiger Roman, der schöne Einblicke in die Welt der Mode und deren Herstellung gibt und dabei eine tragische Familiengeschichte erzählt, die Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.
Berührend, fesselnd und unterhaltsam - für mich war das eine perfekte Mischung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 25.07.2019

Eine perfekte Geschichte für eine schöne sommerliche Auszeit mit dem Duft von Zitronen!

Zitronensommer
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Rosie wirft ihren Job in einer Werbeagentur hin, als sie gegen ihre Prinzipien verstoßen und an der Figur eines Models "Verbesserungen" auf einem Foto vornehmen soll.
Sie lebt im kleinen Dorf Barnaby in ...

Rosie wirft ihren Job in einer Werbeagentur hin, als sie gegen ihre Prinzipien verstoßen und an der Figur eines Models "Verbesserungen" auf einem Foto vornehmen soll.
Sie lebt im kleinen Dorf Barnaby in einem Cottage. Dort lebt auch ihre Familie und ihre Großmutter "Nonna" Maria betreibt dort das Lemon Tree Café, in dem Rosie dann aushilft. Nonna Maria hat italienische Wurzeln, die sich auch im Café mit den Zitronenbäumen widerspiegeln.
Rosie findet Gefallen an ihrer Tätigkeit im Café und daran, ihre Fmilie um sich zu haben. Da ist Schwester Lia mit ihrem Mann und Sohn, Rosies Eltern und natürlich die bereits 75-jährige Nonna Maria. Rosies Mutter möchte schon lange, dass die Nonna kürzer tritt oder gar in den Ruhestand geht. So ist sie erfreut, dass Rosie im Café mitarbeitet.
Da kehrt der junge Witwer Gabe, den Rosie von früher kennt, mit seinem kleinen Sohn zurück ins Dorf und Rosie frischt die alte Freundschaft auf.
Rosie lehnt ein lukratives Jobangebot ab und entschließt sich im Dorf und im Café zu bleiben.

Dieser wunderbare Sommerroman hat mich wirklich überrascht, denn es ist mehr als nur eine leichte Geschichte.
In vier Teilen erzählt die Autorin eine Familien- und Liebesgeschichte, die mit ihren Themen und auch Tiefgang überzeugt.
Es geschieht wirklich viel, das das Leben einiger Menschen grundlegend ändert. Da geht es um Missbrauch, alte und neue Trauer, Freundschaft und Zusammenhalt.
Eine Kette von Garten- und Wohnmärkten eröffnet eine neue Filiale im Dorf und bedroht damit die Existenz der kleinen Geschäfte im Ort.
Rosies Fähigkeiten im Bereich Marketing und Social Media sind hilfreich und das ganze Dorf hält zusammen und wehrt sich.

Die Haupt-Protagonistinnen sind sicher Rosie und Nonna Maria, aber auch die anderen Dorfbewohner und Rosies Familie spielen eine Rolle und haben alle ihre kleinen Geschichten. Und so entwickelt sich ein großes Ganzes, das abwechslungsreich und unterhaltsam ist.
Besonders gut gefallen hat mir Nonna Maria mit ihrem italienischen Charme. Die Autorin bzw. Übersetzerin verleihen ihr eine tolle Sprache mit italienischem Akzent, die mich begeistert und auch oft amüsiert hat.
Nonna Maria ist eine gute Seele, herzlich, liebevoll und verbirgt vor allen ein Geheimnis. Eine Reise nach Italien, bei der Rosie sie begleitet, verändert nicht nur ihr sondern auch Rosies Leben. Denn auch Rosie trägt ein Geheimnis mit sich herum, das sie noch nicht verarbeitet hat.

Diese Geschichte sprüht nur so von Ereignissen, berührenden und humorvollen Momenten. Der mitreißende und lebendige Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und Langeweile kam zu keinem Zeitpunkt auf, weder bei mir noch bei den Protagonisten.
Es gibt viele Überraschungen und Wendungen und ich konnte tief in die Geschichte versinken und das Geschehen beobachten und miterleben.

"Zitronensommer" ist eine wunderbare Geschichte, wie sie das Leben schreiben könnte. Sie hat mich begeistert und überzeugt, weil sie frisch und modern ist, nachdenkliche Momente mit Tiefgang hat und sehr unterhaltsam ist.
Eine perfekte Geschichte für eine schöne sommerliche Auszeit mit dem Duft von Zitronen und anderen Köstlichkeiten in der Nase!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 24.07.2019

Geheimnisvoller Roman mit viel psychologischer Spannung

Das Haus am Rand der Klippen
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Die Schriftstellerin Elle Fielding hat sich einen Traum erfüllt und aus einem alten Cottage ihr Traumhaus auf den Klippen gemacht. Ganz oben gibt es ihr geliebtes, fast gläsernes Schreibzimmer mit einer ...

Die Schriftstellerin Elle Fielding hat sich einen Traum erfüllt und aus einem alten Cottage ihr Traumhaus auf den Klippen gemacht. Ganz oben gibt es ihr geliebtes, fast gläsernes Schreibzimmer mit einer tollen Aussicht aufs Meer.
Ihr erstes Buch war ein Bestseller und auch für ein zweites Buch hat sei einen Verlagsvertrag. Ihr Leben könnte also perfekt sein, ist es aber nicht. Ihre Ehe ist zerbrochen, die finanziellen Belastungen sind hoch und der Abgabetermin für das neue Buch ist schon bedrohlich nahe. Allerdings hat sie noch nichts geschrieben und steht massiv unter Druck.
Während einer Frankreich-Reise hat sie ihr Haus über Airbnb vermietet. Nach ihrer Rückkehr häufen sich plötzlich die Merkwürdigkeiten. Es sind nur Kleinigkeiten wie ein beschädigter Briefbeschwerer, eine verschwundene Brosche und das Wort Lügnerin, das als Schmiererei in ihren Büchern und am Schreibtisch auftaucht.
Elle verdächtigt zunächst die Airbnb-Mieterin, deren Account dort plötzlich verschwunden ist.
Was geht in ihrem Haus und in ihrem Leben vor?

Ellas Geschichte hat an meinen Nerven gezerrt, genau so wie an ihren.
Lucy Clarke schafft in dieser Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.
Ellas Nervenanspannung, ihre Ängste und der psychische Druck sind bei mir angekommen und waren nachvollziehbar. Sie leidet unter Schlaflosigkeit und einer Schreibblockade. Doch wenn sie ihr neues Buch nicht termingerecht fertig stellt, wird sie alles verlieren. Der Druck wird von Tag zu Tag höher und die merkwürdigen Ereignisse hören auch nicht auf.
Auf Facebook "spielt" sie allerdings die erfolgreiche Autorin und lässt ihre Fans an ihrem Leben teilhaben. Die Autorin zeigt hier eindrucksvoll, wie Elle als Autorin die sozialen Medien gut als Marketing-Instrument benutzt, sich aber auch zum "gläsernen Menschen" macht und welche Risiken das nach sich ziehen kann. Nach einer Weile hatte ich so ziemlich jeden im Verdacht. Ob es der unfreundliche Sohn der Nachbarn oder die Damen aus dem Buchclub waren, alle waren für mich verdächtig, aber ich konnte kein Motiv erkennen.
Zwischendurch gibt es Rückblicke in Ellas Vergangenheit als Studentin und auch hier gab es mögliche Verdächtige.
Dazu gibt es Einblicke in die Gedanken der Person, die in Elles Haus war, aber ich konnte auch daraus keine Schlüsse auf die Person ziehen. Klar ist nur, dass da jemand ein perfides Spiel mit ihr treibt.
Nach und nach offenbart sich, dass Elle ein Geheimnis hat, in dem die Ereignisse begründet liegen können.
Auch durch das toll und detailreich beschriebene Setting des ziemlich einsamen Hauses auf den Klippen war die Stimmung sehr bedrückend. Die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt immer mehr und bald zweifelte ich auch an Elle und ob sie das wirklich alles real erlebt.
Was sich dann am Ende als Auflösung offenbart, hatte ich so nicht erwartet.
Lucy Clarke gelingt nach vielen falschen Fährten am Ende eine Überraschung und sie löst alle Fäden auf und alle Fragen werden geklärt.

Dieser geheimnisvolle Roman war für mich psychologische Spannung pur und er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich war gebannt im Sog der Geschichte und zu jedem Zeitpunkt bestens unterhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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