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Veröffentlicht am 01.04.2021

Auf der Suche nach der wahren Wahrheit

Bluteiche
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Im Jahre 1986, genau am Tag der Walpurgisnacht, wird ein Mädchen auf brutale Art und Weise neben einem Schloss in einem schwedischen Dorf ermordet. Alles Zeichen deuten darauf hin, dass eine Opferung aufgrund ...

Im Jahre 1986, genau am Tag der Walpurgisnacht, wird ein Mädchen auf brutale Art und Weise neben einem Schloss in einem schwedischen Dorf ermordet. Alles Zeichen deuten darauf hin, dass eine Opferung aufgrund eines Rituals durchgeführt worden ist. Der Bruder des Opfers wird angeklagt und kurz darauf verschwindet die ganze Familie. 33 Jahre Später, im Jahr 2019, zieht die Ärztin Thea Lind in das Schloss, in dem in der Nähe das Mädchen ermordet worden ist. Eines Tages findet sie ein uraltes Stück Holz, in dem sie Indizien zu dem Fall vor 33 Jahren findet. Ihre Faszination bezüglich des Falls steigt, wodurch sie Ermittlungen aufstellen möchte. Denn sie ist der Meinung, dass damals der Fall nicht ganz aufgeklärt worden ist.

Die Geschichte um die Ermordung im Jahre 1986 wird zum Thema dieses Buches. Dabei wird die Geschichte in zwei Zeitsträngen erzählt. Einerseits erfahren wir als Leser die Geschichte aus dem Jahr, an dem die Ermordung stattgefunden hat. Wir begeben uns in das kleine Dorf in Südschweden und lernen sogar das Opfer kennen. Anderseits wird die Geschichte aus der Perspektive der Ärztin Thea erzählt. Thea stellt tiefgründigen Ermittlungen auf, was dadurch auch bedingt ist, dass sie Parallelen zu eigener Kindheit entdeckt. Die Erzählung auf zwei Zeitsträngen fand ich sehr gelungen, da man ein umfangreiches Bild auf das Geschehen sowie den Handlungsort erhalten hat. Außerdem kommt ein Großteil der Personen aus dem Dorf in den beiden Erzählsträngen auf, wodurch man sogar eine Entwicklung wahrnehmen kann und Spekulation aufstellen kann, wer bezüglich des Vorfalls schuldig gesprochen werden kann.

Die Autorin bedient sich einem einfachen sowie flüssigen Schreibstil. Ihr gelingt es eine packende Story auf über 400 Seiten zu schreiben, in der die Ermittlung wirklich im Fokus des Buches steht. Brutale sowie actionreiche Szenen, die ich aus anderen Kriminalromanen kenne, finden hier keinen Platz. Theas Art wie sie mit den anderen umgeht, offenbart einen recht zielstrebigen Charakter der Protagonistin. Dies hat mir gut gefallen, da sie zudem auch größtenteils logisch und authentisch handelt. Das Buch unterlag fast durchgängig einer großen Spannung. Einzelne zähe Sequenzen waren dennoch auch in diesem Kriminalroman zu erkennen. Diese hatten aber wenig Einfluss auf die ganze Handlung.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Bluteiche“ ein solider Kriminalroman mit einer authentischen Protagonistin, einem flüssigen Schreibstil sowie einem interessanten Plot ist.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Gelungener Auftaktband

DUNKELKAMMER
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Im Auftaktband der „Bronski“-Reihe führt uns die Handlung ins schöne verschneite Innsbruck. In einem leerstehenden Haus findet ein Obdachloser eine enthauptete Leiche, die angeblich seit 20 Jahren unentdeckt ...

Im Auftaktband der „Bronski“-Reihe führt uns die Handlung ins schöne verschneite Innsbruck. In einem leerstehenden Haus findet ein Obdachloser eine enthauptete Leiche, die angeblich seit 20 Jahren unentdeckt in diesem Haus liegt. Ein gefundenes Fressen für den Pressefotografen David Bronski. Zusammen mit seiner Kollegin aus seinem Team soll er einen Bericht über den Tatort schreiben und Recherchen über das Opfer einleiten. Doch bei den Recherchen stößt er auf geheime Informationen, die er jedoch zuerst verschweigt. Dabei taucht er in eine geheime Welt ein, bei dem alles verstrickter erscheint, als gedacht.
Obwohl ich vom Autor „Der Fund“ schon seit Ewigkeiten lesen wollte, kam ich irgendwie nie dazu. Deswegen wurde der Kriminalroman „Dunkelkammer“ mein erstes Buch des Autors. In das Buch konnte ich sehr gut einsteigen. Zuerst fiel mir der Recht ungewöhnliche Schreibstil des Autors auf. Er zeichnet sich durch kurze, knackige und teils abgehackte Sätze sowie einzelne Kapitel, die wie in einem Dialog aufgebaut worden sind, aus. Dies fand ich recht neu und ungewöhnlich, da ich einen derartigen Schreibstil in keinem anderen Buch wahrgenommen habe. So kann ich aber sagen, dass es mir gefallen hat, da sich die Zeilen sehr flüssig gelesen haben. Zwischendurch gibt es einzelne Sequenzen die „normal“ erzählt werden.
Der Plot ist gekennzeichnet durch einen sehr verstrickten Fall sowie unvorhersehbaren Wendungen im Handlungsstrang. Dadurch lag eine gute Spannung vor, die zu 80% im Buch auf einem sehr hohen Niveau war. Besonders möchte ich die Twists positiv hervorheben, da der Autor diese an den Stellen einsetzt, an denen man es in keiner Weise erwartet. Zu den Charakteren lässt sich sagen, dass besonders Bronski auffällig hervorsticht. Ich mochte ihn sehr, da sehr originell und authentisch in seiner Gestaltung als Fotograf erscheint. Zudem ergänzen die weiteren Figuren wie Svenja, Bronskis Schwester sowie potentielle Täter die Geschichte gut. Somit kann ich sagen, dass ich mich schon auf den zweiten Band der Bronski Reihe freue.
Fazit: Mit „Dunkelkammer“ schreibt der Autor einen sehr interessanten sowie vielfältigen Kriminalroman, der mit einem originellen Protagonisten sowie überragenden Twists überzeugt.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Ein sehr fesselnder Horrorroman

DAS GRAUEN VON DUNFIELD
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Hütet euch vor dem namenlosen Grauen, das im Nebel auf euch lauert.

Im Roman „Das Grauen von Dunefield“ fegt ein sehr düsterer Schneesturm über eine Kleinstadt in Neufundland. Als wäre es nicht schlimm ...

Hütet euch vor dem namenlosen Grauen, das im Nebel auf euch lauert.

Im Roman „Das Grauen von Dunefield“ fegt ein sehr düsterer Schneesturm über eine Kleinstadt in Neufundland. Als wäre es nicht schlimm genug, trägt der Schneesturm einen seltsamen grünlich schimmernden Nebel mit sich. Die Einwohner sprechen von mysteriösen Geschichten, in denen mysteriöse Gestalten, die in Folge eines missglückten Militärexperiments, durch den Nebel ziehen. Und nur eine Handvoll Arbeiter des Ortes kann die kleine Stadt vor dem Grauen bewahren. Doch dazu müssen sie sich dem Schrecken stellen, welches abseits jeglicher Vorstellungskraft sich befindet.

Schon seit längerer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf einen lockeren Horrorroman. Deswegen bin ich diesem Roman mit viel Freude begegnet. Das Buch wird insgesamt in übersichtlichen drei Erzählsträngen erzählt, die jeweils zu einer anderen Zeit spielen. Alle Erzählstränge weisen einen starken Bezug zur Thematik, dem Grauen des Nebels, auf. Dadurch kann man das Mysterium, welches nach und nach in diesem Buch offenbart wird, aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen.

Der Fokus wird durch den Autor in diesem Buch eindeutig auf das Geheimnisvolle gelegt. Auch wenn die Charaktere mit viel Liebe gezeichnet worden sind und einen sympathischen Eindruck hinterlassen, werden diese nur recht oberflächlich beleuchtet. Dies ist in diesem Fall in keiner Weise in diesem Roman negativ zu bewerten, da es in diesem Buch einfach dazu passte. Zudem kommen die Horrorelemente ich keiner Weise zu kurz. Dem Autor gelingt es innerhalb der 276 Seiten die Spannung durch den Einsatz dieser Horrorelemente wie z.B. des geheimnisvollen Nebels oder die Angst der Charaktere, die Spannung konstant hochzuhalten. Folglich konnte ich das Buch in einem Schwung runterlesen, da ich sehr gut unterhalten worden bin. Außerdem weist der Autor einen flüssigen Schreibstil auf, der es ermöglicht, durch die Seiten durchzufliegen. Persönlich hat mir das Gesamtpaket richtig gut gefallen, sodass ich dieses Buch empfehlen kann.

Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass wenn jemand auf der Suche nach einem atemraubenden Horrorroman a la Lovecraft-Style ist, der wird mit diesem Buch nette Lesestunden verbringen können. Das Buch hat meiner Meinung nach, alles zu bieten, was einen guten Horrorroman ausmacht.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Ordentlicher Polit-Thriller

Das Schöne, Wahre und Böse
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Im politischen Thriller „Das Schöne, Wahre und Böse“ geht es um zwei potentielle Kanzlerkandidaten, bei dem einer von den Beiden umkommt. Mitten im Geschehen befindet sich die Journalistin Constanze Behrenberg. ...

Im politischen Thriller „Das Schöne, Wahre und Böse“ geht es um zwei potentielle Kanzlerkandidaten, bei dem einer von den Beiden umkommt. Mitten im Geschehen befindet sich die Journalistin Constanze Behrenberg. Sie möchte die Machenschaften von Personen aufdecken und begibt sich immer tiefer in die Machtgeschäfte von korrupten Menschen. Je mehr Geheimnisse sie enthält, desto stärker wird sie selbst davon erfasst. Das Schlimmste an dem Ganzen ist jedoch, dass sie sich zwischen ihrer Karriere und ihrer Freundschaft zu Freia entscheiden muss. Denn Freia hat sich in einen der Kanzlerkandidaten verliebt. Ist Liebe stärker als Macht? Doch dann ist es schon zu spät, da sich die Beiden in Teufels Küche schon befinden.
Wenn ich nun hier meine Rezension schreibe, fällt es mir irgendwie schwer, überhaupt etwas zu diesem Buch zu schreiben. Aber wir versuchen es mal.
Das Buch an sich hat mir von der Idee her, ganz gut gefallen. Der vermeintliche Konflikt zwischen den Kanzler wird gut in Szene gesetzt. Parallel dazu, gelingt es dem Autor, die Protagonistin Constanze gut in die Handlung zu setzen. Ihr Entscheidungskonflikt zwischen Freundschaft und Karriere sorgt für eine gelungene Spannung. Man kann als Leser somit gut mitfiebern. Auch die Handlung aus der Sicht der zweiten Protagonistin hat mir gut gefallen, da dies eine zweite Sicht auf den Plot ermöglicht hat. Dennoch waren Beide für mich nicht greifbar. Ich konnte einfach keine Bindung zu den beiden Hauptfiguren aufbauen.
Positiv zu bewerten wäre der Schreibstil des Autors. Ihm gelingt es auf über 350 Seiten die recht düstere Geschichte mit viel Humor, Sarkasmus und Witz zu erzählen. Dies hat mir gut gefallen. Dennoch tat ich mich mit der Gestaltung der Kapitel schwer. Obwohl ich ein großer Fan von kurzen Kapiteln bin, waren mir teilweise in diesem Buch einzelne Kapitel doch zu kurz. Somit begab man sich als Leser in eine Szene, und kurz darauf war sie dann zu Ende. In diesem Fall ist dies meine persönliche Meinung, sodass ich mir vorstellen kann, dass andere Leser mit der Gestaltung keine Probleme aufweisen könnten.
Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass obwohl mir der Thriller vom Plot und vom Schreibstil her, gut gefallen hat, sehe ich in diesem Buch Schwächen in der Charakterdarstellung sowie dem Entwurf die Kapitel. Deswegen bewerte ich das Buch mit soliden 3 Sternen, Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Auf in die Rocky Mountains

Wild
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Im Thriller „Wild“ geht es in die Rocky Mountains. Die Protagonistin und Wildtierbiologin Alex Carter entkommt bei einer öffentlichen Ehrung nur knapp einem Amokläufer. Nur der gezielte Schuss eines Unbekannten ...

Im Thriller „Wild“ geht es in die Rocky Mountains. Die Protagonistin und Wildtierbiologin Alex Carter entkommt bei einer öffentlichen Ehrung nur knapp einem Amokläufer. Nur der gezielte Schuss eines Unbekannten rettet ihr das Leben. Völlig verstört nimmt sie nach dem Ereignis einen Job an, der sie in die Rocky Mountains führt. Schnell merkt sie, dass sie sich mit den Anwohnern des Örtchens nicht anfreunden wird. Doch dann werden die Übergriffe immer dreister. Als sie dann auf ihrer Nachtsichtkamera einen Verletzten sieht, glaubt sie, dass in diesem Örtchen mit falschen Karten gespielt wird und die Bewohner des Dorfes was zu verbergen haben. Alex ist komplett auf sich allein gestellt.
Das Buch konnte mich mit dem Plot des Amoklaufs gut abholen, da man direkt im Geschehen war. Alle relevanten Informationen werden offenbart, wodurch man voller Action und das Spannung in das Buch einsteigen kann. Doch dann flacht die Spannungskurve ab, als sich Alex in dem kleinen Örtchen befindet. So gut wie alles erscheint, merkt man als Leser doch, dass der Protagonistin zu viele negative Dinge widerfahren. Der Autorin gelingt es nach und nach einzelne mysteriöse Elemente in das Buch einzufügen, die sich immer mehr zusammensetzen und für eine lineare Steigerung der Spannung sorgen. Im letzten Drittel des Thrillers kommt es zu einem atemraubendem Finale, dass ich nicht so erwartet habe. Persönlich habe ich eine andere Auflösung erwartet, aber mit der gebe ich mich auch zufrieden.
Alex als Protagonistin hat mir gut gefallen. Die Autorin entwirft Alex sehr vielfältig. Während man bis zum letzten Drittel von Alex eher ein ruhiges und sympathisches Bild hat, wird dieses im letzten Drittel komplett auf den Kopf gestellt. Alex zeigt sich von einer anderen Seite, was mir total gefallen hat. Somit weist Alex als Hauptfigur eine tolle Entwicklung auf. Hier freue ich mich auf die weitere Entwicklung in einem zweiten Band. Die Konzipierung der weiteren Charaktere, die im kleinen Örtchen wohnen, war auch gut gelungen, da man bis zum Schluss nicht hinter ihre Fassade blicken konnte. Zudem finde ich es sehr gelungen, dass die Autorin mit dem „Unbekannten“ eine interessante Figur in das Buch reinwirft, wodurch dem Buch ein weiteres Spannungselement hinzugefügt wird.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Autorin mit „Wild“ einen brisanten, teils aber auch ruhigen Thriller geschrieben hat. Mit Alex als Protagonistin kreiert sie eine interessante Figur, bei der man sich auf die weitere Entwicklung freuen kann. Es blieben zudem noch weitere Fragen offen, die dann hoffentlich im zweiten Band aufgelöst werden.

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