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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Langweilig, emotionslos, monoton

Hitze
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Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.

Im ...

Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.

Im Buch geht es um Edie, eine junge Frau die in Brooklyn in sehr ärmlichen Verhältnissen wohnt. Sie verliebt sich in den doppelt so alten Eric mit dem sie auch eine Affaire anfängt, denn er lebt in einer offenen Ehe. Nach und nach befreundet sie sich mit Erics Ehefrau, aber auch mit deren Adoptivtochter, die - genau wie Edie - dunkelhäutig ist. Diese explosive Kombination verspricht eine spannende Lektüre, eine auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Einsamkeit, Liebschaften und Armut.

Allerdings kann dieses Versprechen nicht eingehalten werden - ganz im Gegenteil. Es enttäuscht sogar. Die Geschichte ist unglaublich langweilig, gefühlskalt und monoton. Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur merkwürdig - abgehackte, aneinander gereite Wörter, die ein Tempo hergeben als wären alle auf der Flucht. Es kommen keine Emotionen zum Vorschein. Die Geschichte hat mich durch den Schreibstil einfach komplett kalt gelassen.

Edie als Protagonistin ist mir unglaublich auf die Nerven gegangen. Alles war schlecht und negativ, das Buch war ein einziges gejammere. Auch die anderen Charaktere blieben farblos für mich. Es wurde kaum gesprochen, jeder lebte nur so vor sich hin. Gefühle suchte man auch hier vergebens.

Eine gute Handlung gab es ebenfalls nicht. In der ersten Hälfte ging es nur darum wie geil die Protagonistin ständig ist und wie oft sie für irgendwelche Männer die Beine breit macht. Was will uns die Autorin mit diesen ziemlich derben Szenen sagen? Eric als ihren Liebhaber hatte nur einige wenige Gastauftritte. In der zweiten Hälfte des Buches zog Edie dann kurzzeitig zur Ehefrau und Tochter und dort ging es dann nur um die gescheiterten Malversuche von Edie und wie sie sich durchs Haus schleicht. Die Geschichte zog sich leider sehr hin und das bei gerade einmal 190 Seiten. Das groß angekündigte Hauptthema des Buches - Rassismus - wird auch eher als Randnotiz mit einigen wenigen 0815 Bemerkungen abgetan.

Wie gesagt war ich wirklich enttäuscht von dem Buch. Ich hatte großes Potential vermutet und hab mich schon auf anregende Diskussionen und Gedanken gefreut, doch stattdessen empfinde ich das Buch schon fast als Zeitverschwendung. Keine Ahnung was andere Leser von diesem Buch abgewinnen können - ich kann es leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Erfrischend anders

The Nothing Man
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Jim Doyle ist als Sicherheitsbeamter bei einem Supermarkt in einem kleinen Irischen Dorf angestellt und sehr stolz darauf. Auf andere wirkt er eher langweilig und unscheinbar. Eines Tages erscheint am ...

Jim Doyle ist als Sicherheitsbeamter bei einem Supermarkt in einem kleinen Irischen Dorf angestellt und sehr stolz darauf. Auf andere wirkt er eher langweilig und unscheinbar. Eines Tages erscheint am Arbeitsplatz von Jim ein neues Buch: eine True Crime Erzählung über den berüchtigsten Serienmörders aus der Umgebung der nie gefasst werden konnte. Geschrieben wurde das Buch von einem Überlebenden Opfer, welche darin schwört den Mörder eigenhändig zu finden. Was niemand weiß: Jim Doyle selbst ist der Mörder und fühlt sich plötzlich sehr bedroht. Wieviel weiß die Autorin und muss Jim sie zum schweigen bringen?

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen weil es einen sehr untypischen Schreibstil hat. Das Buch wird aus der Perspektive des Protagonisten Jim Doyle erzählt, der sich natürlich das Buch über ihn selbst kauft und liest. Als Leser liest man also quasi dieses Buch durch die Augen des Protagonisten und bekommt so auch nur Stück für Stück mit was alles geschehen ist. Es ist also ein Buch im Buch. Da man nur langsam an alle Details und Fakten kommt - immer wieder gespickt durch die Gedanken des Täters selber - wird der Spannungsbogen schon am Anfang hoch gespannt. Dieser kann sich aber sehr gut halten und weiter ausbauen durch die vielen neuen Erkentnisse und unerwarteten Wendungen. Es war eine gelungene Abwechslung mal ein Geschichte aus der Sicht des Bösewichts zu erleben.

Im Buch werden natürlich auch die grausamen Morde beschrieben, durchaus auch näher im Detail, allerdings immer im Rahmen dessen was man in einem Thriller erwarten kann. Für mich war es nicht zu grausam oder zu ecklig.

Das Ende hat mich dann doch nicht ganz überzeugen können. Irgendwie hätte ich mir etwas anderes erwartet. So spannend wie das Buch aufgebaut wurde, so unspektakulär ist es zu Ende gegangen. Etwas zu unwirklich und zu schnell. Schade eigentlich.

The Nothing Man ist ein wirklich spannender Thriller den man nach Beginn gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Flüssiger Schreibstil mit einer originellen Handlung und gutem Aufbau. Auf jedenfall Wert gelesen zu werden, gerade wenn man mal einen etwas anderen Thriller sucht!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Konnte mich leider nicht wirklich überzeugen

Das Mädchen im Nordwind
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Ich bin ein großer Fan von Geschichten die auf zwei Zeitebenen spielen, von daher hat mich der Klappentext dieses Buches sofort interessiert. Im Buch lernen wir auf der einen Seite Luise kennen, ein junges ...

Ich bin ein großer Fan von Geschichten die auf zwei Zeitebenen spielen, von daher hat mich der Klappentext dieses Buches sofort interessiert. Im Buch lernen wir auf der einen Seite Luise kennen, ein junges Jüdisches Mädchen das sich in den schönen Isländer Jonas verliebt. Leider machen ihr die neuen Gesetze und Verbote das Leben zur Hölle und Luise muss hart für ihre Liebe kämpfen. Auf der anderen Seite gibt es da Sophie die nach einem schweren Schicksalsschlag auf Island eine Auszeit sucht. Sophie stößt auf die Memoiren von Luise und deckt ein Familien Geheimnis auf.

Die Handlung rund um Luise fand ich sehr toll. Ihre Geschichte war sehr dynamisch und lebendig erzählt worden, gut gefallen hat mir vor allem der Kontrast zwischen der fröhlichen Persönlichkeit von Luise und der drohenden Gefahr des Krieges. Auch die Liebesgeschichte um Jonas konnte gut rüber gebracht werden. Als Leser merkte man die tiefe, innige Verbindung der beiden ohne aber das es zu kitschig und abgedroschen wurde. Die Schandtaten dieser Zeit wurden auch gut und sensibel rüber gebracht. Ich bin ja sowieso der Meinung das diese Zeit nie nie nie vergessen werden darf, aber es macht mich immer noch so sprachlos was da alles passiert ist.

Die Handlung rund um Sophie fand ich leider gar nicht so interessant. Mir gefiel Sophie als Charakter nicht. Sie war für mich sehr eintönig, es gab kein Wachstum der Persönlichkeit und manche ihrer Entscheidungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Teilweise war ich von ihren Handlungen echt genervt. Die Geschehnisse rund um sie kamen irgendwie auch nicht voran und zogen damit die Geschichte unnötig in die Länge.

Ein nettes Buch für zwischendurch, aber so richtig begeistern und fesseln konnte es mich leider nicht.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Enttäuschend

Narrenkrone
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Narrenkrone ist der zweite Teil der Dilogie von Boris Koch um die Neuinterpretation vom Märchen Dornröschen. Teil 1 - Dornenthron - hatte mir ja extrem gut gefallen. Es war etwas neues, es war düster, ...

Narrenkrone ist der zweite Teil der Dilogie von Boris Koch um die Neuinterpretation vom Märchen Dornröschen. Teil 1 - Dornenthron - hatte mir ja extrem gut gefallen. Es war etwas neues, es war düster, spannend, aufregend und magisch. Ich war also mehr als gespannt wie es dann im zweiten finalen Teil weiter geht.

Leider wurde ich extrem enttäuscht und das auf ganzer Linie. Für mich ist dieser zweiter Teil einfach eine Verschwendung großen Potentials und ich ärgere mich deshalb sehr. Ich hatte das Gefühl das der Autor irgendwie doch keine Lust mehr hatte weiter zu schreiben und einfach versucht hat irgendetwas zu veröffentlichen. Oder ist es auch bei ihm die Corona Lockdown Depression gewesen?

Die Handlung nimmt die erste Hälfte des Buches kaum an Fahrt auf. Es geht immer noch darum die Hecke zu überwinden und ich hatte teilweise das Gefühl das man sich als Leser komplett im Kreis gedreht hat. Irgendwie schien nie etwas wirklich neues, spannendes zu passieren. Für mich gab es unglaublich viele Längen über die ich mich nur hinweg trösten konnte indem ich hoffte das es irgendwann an Fahrt aufnehmen würde. Circa ab der Hälfte verändert es sich dann schon, aber ab diesem Punkt wirken alle Handlungen plump und ohne Tiefe. Alles wird schnell und sehr oberflächlich erzählt. Als würde man in einem Zug bei der nächsten Station aussteigen und vorher aber noch die Geschichte zu ende erzählen müssen. Ab hier wird es dann auch extrem skurill. Nichts passiert wie man es annehmen - oder wie es einen logischen Sinn ergeben würde, denn auch bei einem Fantasy Roman erwarte ich mir Geschehnisse die nicht völlig banal sind.

Die meisten Handlungsstränge hören abrupt auf, ohne schönen oder zufriedenstellenden Abschluss oder wenigstens einen Hinweis auf ein offenes Ende. Andere Handlungsstränge werden kaum mehr thematisiert und einfach sich selbst überlassen, waren aber vorher schon so komisch beschrieben worden das man sich als Leser gar nichts mehr vorstellen könnte. Auch die zentrale Handlung findet keinen zufriedenstellendes Ende, denn auch hier endet die Geschichte mittendrin ohne Antworten auf die vielen Fragen die es im Laufe der Dilogie gibt. Ich hatte tatsächlich schon geschaut ob es nicht doch noch einen dritten Teil geben wird, aber nein, die Geschichte ist hier tatsächlich zu ende.

Die Charaktere konnten mir in diesem Teil auch kaum Sympathien entlocken. Es gab kaum Charakterentwicklungen, kaum eine Emotionale Regung. Alles blieb oberflächlich, auch bei den Figuren.

Eine Fortsetzung die mich wirklich sprachlos macht weil der Vorreiter um Welten besser war. Mein erster Gedanke nach beenden war: was für eine Zeitverschwendung. Schade, denn die Idee hatte wirklich riesen Potential.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Dornröschen für Erwachsene

Dornenthron
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Dornenthron ist der erste Band einer Dilogie und eine düstere Neuinterpretation des berühmten Märchens Dornröschen. Dieser erschien schon 2019, doch Teil zwei ''Narren Krone'' erst Anfang Mai 2021. Da ...

Dornenthron ist der erste Band einer Dilogie und eine düstere Neuinterpretation des berühmten Märchens Dornröschen. Dieser erschien schon 2019, doch Teil zwei ''Narren Krone'' erst Anfang Mai 2021. Da mich der Klappentext des Buches sehr neugierig gemacht hatte, blieb mir gar keine andere Wahl als in diese Geschichte einzutauchen.

Wirklich viel gemeinsam mit Dornröschen hat dieses Buch nicht. Im Grunde nur das eine Prinzessin zum schlafen verflucht wird und mit ihr ein ganzes Reich, welches fortan auch von einer Dornenhecke überwuchert wird.

Die Handlung spielt in einer Zeit in der die Menschen unter Hunger und dem derzeit regierenden König leiden. An die Legende der schlafenden Kaisertochter und das Versprechen das derjenige Kaiser wird der die Dornenhecke überwinden und die Prinzessin wach küssen kann, glaubt eigentlich keiner mehr. Die düstere, dunkle Atmosphäre kann der Autor sehr gut rüber bringen, als Leser spürt man eigentlich permanent eine gewisse Bedrohung.

Im Buch gibt es eine Menge Charaktere, die aber alle so unterschiedlich sind das man sie gut auseinander halten kann. Die unterschiedlichen Schicksale machen die Handlung unglaublich interessant und spannend, gerade weil die Perspektive immer wieder wechselt und man somit das Buch gar nicht aus den Händen legen möchte. Die Seiten fliegen förmlich dahin und ich war erstaunt in welchen Tempo ich das Buch durch hatte. Trotz der 430 Ebook Seiten hatte ich das Buch sehr schnell durchgelesen.

Im ersten Band lernt man diese Welt gut kennen und kann sich einen Überblick der Geschichte machen. Die Protagonisten und wichtigen vergangenen Ereignisse können gut etabliert werden. Aber auch die aktuellen Geschehnisse reißen einen mit und sorgen dafür das man die reale Welt vergisst. Auch wenn viele Sachen gleichzeitig passieren, hat man den roten Faden als Leser nie verloren und konnte gut mithalten. Einige der Geschichten gehen gleich im ersten Band zu Ende, während andere weiter gehen oder sogar erst im zweiten Band richtig zur Geltung kommen werden. Das Buch endet ohne größeren Cliffhanger, aber trotzdem so das man unbedingt weiter lesen möchte. Es kommt sogar zu einem kleinen Showdown und dieser macht wirklich Lust auf den zweiten Teil, denn die Geschichte hat nicht mal Ansatzweise seinen Höhepunkt erreicht. Ich bin also wirklich gespannt wie es weiter geht und bin froh das ich fast nahtlos weiter lesen kann.

Eine fantastische Geschichte voller Abenteuer, Mut und Magie. Düster und modern erzählt und mit starken Charakteren. Erwachsene Fantasy Fans kommen hier auf ihre Kosten.

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