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Veröffentlicht am 15.01.2018

Eine wunderschöne, einnehmende Liebesgeschichte.

Begegnung in Red Oak Mountain (Red Oak Mountain 2)
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"Begegnung in Red Oak Mountain" ist mein zweites Buch von Marla Grey, die mich mit „Weil ich dich zum Atmen brauche“ auf sich aufmerksam gemacht und im letzten Jahr eine gute Geschichte abgeliefert hat. ...

"Begegnung in Red Oak Mountain" ist mein zweites Buch von Marla Grey, die mich mit „Weil ich dich zum Atmen brauche“ auf sich aufmerksam gemacht und im letzten Jahr eine gute Geschichte abgeliefert hat. Ähnliches habe ich natürlich auch von ihren neusten Werken, nämlich die beiden Bände der Reihe „Red Oak Mountain“, erwartet, die die Autorin mir letzten Monat großzügig als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt hat (die Rezension zu "Wiedersehen in Red Oak Mountain" folgt demnächst).

Ähnlich wie bei „Weil ich dich zum Atmen brauche“ (Rezension gibt es hier) empfand ich die Charaktere in "Begegnung in Red Oak Mountain" als wahnsinnig stark. Ich finde es toll, wie die Autorin diese zeichnet, ihre Gedanken und Handlungen erklärt, wie sie Figuren schafft, die so echt wirken und nicht wie aus einem Baukasten. Nun mal wie echte Freunde aus dem wahren Leben, was es mir leichtgemacht hat, die Beziehungen und Hintergründe zu verstehen, das Handeln der einzelnen Protagonisten zu akzeptieren und je nach Situation Partei zu ergreifen. Ich konnte problemlos in die Geschichte abtauchen und musste nicht erst warm werden mit den Hauptprotagonisten, was mir sehr gut gefallen hat. Meiner Meinung nach gibt es nichts schlimmeres, als eine gute Handlung zu verpassen, nur weil man noch damit beschäftigt ist, die Protagonisten zu verstehen. Das ist bei Marla Grey nie der Fall.

Roux sticht da natürlich hervor, denn man erfährt die Geschichte rund um Red Oak Mountain aus seiner Perspektive. Aber auch wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich seinen Charakter geliebt. Er ist so sympathisch und einfach ... ein korrekter Kerl. Geradlinig, selbstlos und ehrgeizig. Gerade im Umgang mit anderen Menschen, wie beispielsweise seinen Freunden oder seiner Familie, geht er vollkommen auf, er verurteilt andere nicht (gerne) und macht sich von allem selbst ein Bild, bevor er die Meinungen anderer akzeptiert. Er ist nicht nachtragend, sucht für alles und jeden eine perfekte Lösung, gibt ungerne auf, verstellt sich nie und ist einfach immer nur er selbst. Roux ist ein Charakter, den man sich für ein solches Buch und eine solche Liebesgeschichte wünscht. Einfach ein authentischer, liebenswürdiger Mann, dem jede Leserin ein kitschiges und vollkommenes Happy End wünscht.

Robin hat es mir dagegen nicht so einfach gemacht, was aber nicht an der Ausarbeitung lag, sondern einfach an ihrem Charakter. Sie ist ein sehr distanzierter Mensch, der zwar mit einem Knall in diese Geschichte tritt und sich auch nur schwer erschüttern lässt, aber trotzdem ist sie definitiv nicht einfach. Sie lässt Menschen nur sehr schwer an sich heran, lässt sich nur schwer in die Karten blicken und wirkt dadurch viel arroganter und egoistischer, als sie im Endeffekt ist. Klar, sie hat eine schwierige Vergangenheit und viele Faktoren erklären ihr abweisenden Auftreten, aber auch Roux hatte es niemals einfach. Später habe ich sie viel besser verstehen können und auch eine Verbindung aufgebaut, allerdings ist Roux nach wie vor mein absolutes Highlight dieses Buches.

Der Plot und die Handlung sind definitiv spannend aufgebaut, schließlich ist dieses Buch nicht nur eine einfache Liebesgeschichte. Roux und Robin haben dabei einiges zu bewältigen, nicht nur im eigenen Leben, sondern auch zusammen. Ich habe mich durchweg unterhalten gefühlt und auch keine Längen oder langatmige Passagen feststellen können. Roux versucht nun mal immer wieder, die Welt zu retten. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat sich schön und abwechslungsreich entwickelt, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass den beiden in der Geschichte mehr Raum für ihre Beziehung geboten wird. Mir persönlich stand das ganze Drama ein bisschen zu sehr im Vordergrund. Aber wahrscheinlich ist das auch einfach nur subjektives Empfinden.

Seltsamerweise habe ich so einen Spleen, dass ich Geschichten, die hauptsächlich in einem Café spielen, einfach liebe. Zum einen natürlich, weil ich kaffeesüchtig bin, zum anderen weil ein Café einfach eine schöne, ruhige und entspannte Atmosphäre schafft. Allgemein gefällt mir die Atmosphäre und die Stimmung in "Begegnung in Red Oak Mountain" wahnsinnig gut, ebenso wie die Emotionen, die diese transportiert. Das Setting ist schlicht gelungen und hat mich überzeugt.

Genau wie bei meinem ersten Buch von Marla Grey hat mir auch dieses Mal der Schreibstil sehr gut gefallen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie sich dabei steigern konnte, denn ich habe mich wesentlich wohler gefühlt mit der Geschichte und den Figuren. Ich wollte bei diesem Buch nicht zum Ende kommen. Stattdessen habe ich dank der angenehmen und flüssigen Alltagssprache jede Zeile genossen und die Geschichte von Robin und Roux sehr gerne verfolgt. Deshalb kann ich den zweiten Teil "Wiedersehen in Red Oak Mountain", in dem Roux' Freunde Liv und Nat zueinander finden, kaum erwarten.

Fazit
Im Großen und Ganzen habe ich an dem Buch Begegnung in Red Oak Mountain außer Kleinigkeiten nichts zu meckern. Warum es trotzdem keine 5 Sterne gibt? Schlichtweg subjektives Empfinden. Mir hat so der letzte Pfeffer gefehlt. Ich denke, Marla Grey kann noch viel mehr, als sie in ihren beiden Büchern bisher gezeigt hat. Trotz allem ist dieses Werk eine tolle und empfehlenswerte Geschichte, die ich den Lesern von romantischen Büchern auf jeden Fall nahelegen kann.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Sehr gelungener Auftakt

Game of Hearts
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In der Vergangenheit hatte ich so meine Probleme mit der Autorin Geneva Lee. Der erste Band der "Royal"-Reihe ("Royal Passion") ist weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Allerdings fand ich ...

In der Vergangenheit hatte ich so meine Probleme mit der Autorin Geneva Lee. Der erste Band der "Royal"-Reihe ("Royal Passion") ist weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Allerdings fand ich ihren Einzelband "Secret Sins" dafür umso toller und beeindruckender. Ihre neue Reihe, eine Trilogie – „Love Vegas“ – ist bei uns in Deutschland im Dezember 2017 mit "Game of Hearts" gestartet und ich war sehr gespannt darauf, ob sie mich damit würde wieder fesseln können. Meiner Meinung nach hat sie das auf jeden Fall getan.

"Game of Hearts" bietet nämlich eine tolle, spannende Geschichte, die nicht nur mit einem richtig miesen Cliffhanger aufwartet, sondern auch mit vielen Geheimnissen, die den Leser dazu einladen, mitzuraten. Wer hat wen ermordet und warum? Was haben Emma und Jameson damit zu tun? Wer gibt wem ein Alibi? Und wer hat wen beim Opfer zu welcher Zeit gesehen? Ich war wirklich gefesselt von den Ereignissen und habe jeden Hinweis und jede Aussage aufgesogen wie ein Schwamm. Der Plot weist verschiedene Wendungen auf, ist ein bisschen mysteriös und geheimnisvoll gestaltet und konzentriert sich neben dem Mordfall natürlich auch auf das Knistern zwischen Jameson und Emma. Die beiden lernen sich auf der Party kennenlernen, bei der jemand ermordet wird und sind sich gegenseitig das Alibi – oder etwa doch nicht? Mir hat es sehr gefallen, wie die beiden sich das erste Mal begegnen, wie sie sich necken und sich gegenseitig nicht erkennen, wie sie sich immer wieder sehen, anfangen Gefühlen füreinander zu entwickeln und zusammenhalten – und dass das alles ohne jede Erotik oder plumpe erotische Liebesszenen auskommt. Gewundert hat es mich, vor allem, wenn man bedenkt, welche Bücher Geneva Lee bereits geschrieben hat, aber ich finde es toll, dass sie zumindest im ersten Band darauf verzichtet hat und ihren Fokus anders wählt – nämlich auf die meiner Meinung nach wichtigen und spannenden Dinge im Plot.

Die Liebesbeziehung zwischen Jameson und Emma finde ich schön ausgearbeitet. Nicht nur, wie die beiden sich kennenlernen, sondern vor allem auch, weil sie ihren besonderen Reiz wegen des jahrelangen, intensiven Streits ihrer Väter hat. Jameson bemüht sich in einer sehr liebenswürdigen Art und Weise um Emma, die ich ihm eigentlich gar nicht mal zugetraut hätte. Die beiden wirken sehr authentisch zusammen, auch wenn sie sich dauernd necken und beide ständig in Fettnäpfchen zu treten scheinen. Beide leben in verschiedenen Welten, in verschiedenen Schichten und trotzdem funktioniert es (bisher).

Emma fand ich von Anfang an sympathisch, was mich nicht wirklich wundert, denn mir fällt es recht leicht, mich mit dem armen Mädchen von nebenan zu identifizieren. Ich finde es toll, wie sie Schule und Arbeit unter einen Hut bringt, wie sie sich um ihren Vater kümmert und wie sie sich gegen das It-Girl Monroe zu behaupten weiß. Sie ist sehr bodenständig und clever, hat sicherlich kein einfaches Leben, aber sie bemüht sich, gibt nicht auf und beschwert sich auch eher selten darüber.

Jameson dagegen ist ganz anders als sie. Er lebt im Reichtum, im Überfluss, ist beliebt und bekannt und längst nicht so bodenständig und minimalistisch wie Emma. Trotzdem ist er ein netter Kerl, den ich sofort in mein Herz schließen konnte. Gerade die Passage, in der Emma und er sich kennenlernen, gefiel mir gut, denn sie sagt nicht nur einiges über seinen Charakter aus. Man merkt ihm auch an, dass er ebenfalls nicht besonders glücklich ist mit seinem Leben, dass Geld nicht alle Probleme beseitigt und dass er definitiv unter dem Mordfall und den Ermittlungen leidet. Sowohl Emma, als auch Jameson sind meiner Meinung zwei tolle, authentische Charaktere, deren Drama und Tragödien spannenden Lesestoff bieten.

Für mich ein besonders toller Punkt ist das Setting bzw. die Kulisse, in der die Geschichte spielt. Ich selbst war noch nie in Las Vegas, allerdings finde ich diese Stadt so außerordentlich faszinierend und anziehend, dass ich die Beschreibung der Autorin einfach geliebt habe. Gerade die Casinos, das Funkeln der Stadt bei Nacht, die Hotels, die ausgelassenen Partys, aber auch die negativen Seiten wie der Verkehr und der ständige Lärm fand ich gut geschildert und haben mir gefallen. Las Vegas ist eben eine faszinierende Stadt, die hier gut in Szene gesetzt wird und eine einwandfreie Kulisse für Emma und Jamesons Geschichte bietet.

Zum Schluss möchte ich nochmal auf den Cliffhanger hinweisen. Ich persönlich liebe solche Enden, wenn ich das Buch am liebsten an die Wand schmeißen würde, weil es mich frustriert und ich noch ewig auf die Fortsetzung warten muss. Ich liebe es, wenn die Autorin oder der Autor so gut schreiben, dass ich den nächsten Band kaum erwarten kann. Genauso war es auch bei "Game of Hearts". Der Cliffhanger ist ziemlich mies und alle, die das nicht so mögen, sollten vielleicht eher auf die Erscheinung des zweiten und dritten Bands warten und die Trilogie an einem Stück lesen. Von meiner Seite aus kann ich auf jeden Fall nur sagen, dass Geneva Lee ein wundervoll spannendes und fesselndes Ende geschrieben hat, das mich als Leser zappelig macht.

Fazit
"Game of Hearts" ist nicht das, was ich erwartet hatte. Es ist ein viel besseres, authentischeres und spannenderes Buch, als ich im Vorfeld gedacht hätte und ich bin froh, dass ich Geneva Lees neuer Trilogie eine Chance gegeben habe. Ich hätte mir ein längeres Buch gewünscht (288 Seiten sind so schnell gelesen!), andererseits hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten, mich gefesselt und mich überzeugt. Der Plot ist toll ausgearbeitet, das Setting super gewählt und die Charaktere realistisch geschildert. Ich kann den zweiten Teil kaum erwarten.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Tolle Fortsetzung!

... und ich gehöre dir
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"... und ich gehöre dir" ist der zweite Band der „Addicted to Sin“-Reihe und führt die Dramen und Probleme, in die sich Dixon während des Auftakts „Du gehörst mir“ verstrickt hat, fort. Ich persönlich ...

"... und ich gehöre dir" ist der zweite Band der „Addicted to Sin“-Reihe und führt die Dramen und Probleme, in die sich Dixon während des Auftakts „Du gehörst mir“ verstrickt hat, fort. Ich persönlich fand den zweiten Teil nicht ganz so stark wie den ersten, aber dennoch ist es ein interessantes und unterhaltsames Buch. Die ständige Gewissheit, dass Juliet etwas plant, um Dixons Leben zu zerstören, seine große Liebe zu Madison zu torpedieren und ihm seine Zukunft kaputt zu machen, gibt der Geschichte einen ganz besonderen Reiz. Vor allem, da man weiß, dass Juliet mit allen Wassern gewaschen ist, vor nichts zurückschreckt und ihre Skrupellosigkeit keinerlei Grenzen kennt.

Der Einstieg in das Buch ist mir leichtgefallen, denn ich liebe es, wenn der große Knall in einer Art Epilog vorweggenommen und das erste Kapitel mit „Davor“ eingeleitet wird. Schon die erste Seite lässt erahnen, dass Dixon es nicht geschafft hat, Juliet zu überzeugen, ihn in Ruhe zu lassen, dass er gescheitert ist, mit seinem Plan und dass Madison über seine Vergangenheit Bescheid weiß. Obwohl die große Dramatik schon vorweggenommen wird, ist das Buch unterhaltsam. Denn Dixon tut alles, um sich und seine Liebe zu retten und das Unvermeidliche ... naja zu vermeiden. Diese Spannung, die die Autorin aufbaut, weil der Leser jederzeit damit rechnet, dass Juliet die großen Geheimnisse verrät, ist durch die gesamte Handlung spürbar. Zwischendurch hat "... und ich gehöre dir" kleine Längen, weil sich der Plot in der Beziehung und dem Glück zwischen Maddy und Dix ein klein wenig verliert. Dafür kommt die Spannung später mit einem Schlag zurück.

Dixon ist trotz allem immer noch ein Idiot. Ich befand mich weiterhin in einem absoluten Zwiespalt, ob ich ihn für seine Art zu leben bewundern soll, ob ich seine pure Ausstrahlung von Attraktivität und Coolness lieben oder ob ich ihn aufgrund seiner schlichtweg dämlichen Art und Weise mit Problemen und Lügen umzugehen, einfach hassen soll. Er hat es mir so schwer gemacht! Wie Monica James in ihrem Nachwort schreibt: Ich hätte das Buch so gerne an die Wand geworfen und gebrüllt: „Er kann doch nicht!“, aber scheinbar kann er doch. Dieser Kerl brachte mich so oft auf die Palme, er hat mich so oft mit den Augen rollen lassen, er hat mich so oft wütend gemacht, aber gleichzeitig mit seinem liebevollen, sensiblen Auftreten Madison gegenüber all das (oder fast alles!) wieder wettgemacht. Es ist so schwer, Dixons Charakter zu beschreiben. Er hat seine Fehler (und wie er die hat!), aber andererseits ist er auch sexy, clever und hat eine einnehmende Persönlichkeit, der man meiner Meinung nach all sein absolut dummes Verhalten einfach verzeihen musste. Und mit der ich sogar mitgelitten habe, obwohl er sich wie ein absoluter Idiot aufgeführt und vermutlich die Herzen sämtlicher Leserinnen gebrochen hat. Er hatte so viele Möglichkeiten, aus dieser Situation herauszukommen, zwar nicht unbeschadet, aber dennoch. Er hat keine genutzt, wusste es immer besser, hat auf niemanden gehört und sich letztlich doch selbst mehr in den Mist geritten, als es hätte sein müssen.

Madison ist dagegen schon ... das komplette Gegenteil. Sie ist eher schüchtern, zurückhaltend und vertrauensselig, aber meiner Meinung nach nicht auf eine naive, sondern auch eine liebenswerte Weise. Sie ist toll und auf irgendeine verquere Art passt sie perfekt zu Dixon, weil sie ihn auf den Boden zurückbringt, ihn erdet und seine besten Eigenschaften zum Vorschein bringt. Ob ich ihm an Maddys Stelle verziehen hätte? Das weiß ich nicht, aber sie hat es getan, was sie selbstlos und gutmütig macht. Ich liebte den Kontrast zwischen den beiden Charakteren. Nicht nur, weil sie beide sehr unterschiedlich sind und sich somit gut ergänzen, sondern auch, weil beide sich enorm entwickelt haben; in ihrer Beziehung und bei sich selbst.

Juliet dagegen ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Zu ihrem Charakter fällt mir nichts Positives ein, denn sie ist leider, wie erwartet, ein hinterhältiges, manipulatives und bösartiges Miststück. Sie ist einfach krank und nicht ganz richtig im Kopf, was aber auch nicht dazu geführt hat, dass ich Mitleid mit ihr hatte. Im Gegenteil. Sie hat mich richtig wütend gemacht, weil es ihr Spaß machte, das Leben anderer Menschen zu zerstören, weil sie anscheinend keinerlei Empathie oder Skrupel kennt, weil ihr die Auswirkungen für sie, für andere Menschen, für ihre Familie vollkommen egal sind. Hauptsache, sie hat die Macht und die Oberhand, Hauptsache, sie kann andere Menschen kontrollieren.

Für mich war dieses Buch auf jeden Fall eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe zwischen blanker Wut und Fassungslosigkeit geschwankt, habe manchen Charakteren (allen voran Juliet und Dylan) wirklich nur das schlechteste gegönnt, ich habe verschiedenen Szenen zwischen Maddy und Dix geliebt, habe Madison bewundert und alle ihre Emotionen geteilt. Ich mochte es sehr, in welchem Zwiespalt sich Dixon befindet, dass er grundsätzlich weiß, was richtig und was falsch ist und trotzdem Entscheidungen trifft, die ein Dritter so niemals gefällt hätte. Und trotz all den Fehlern, die er hat, liebt er Maddy über alles, was auf jeder einzelnen Seite dieses Buches erkennbar ist. Nur ein gutes Werk schafft es, bei Lesern die komplette Palette an Gefühlen hervorzurufen und ihn mit den Protagonistin in einem solchen Maß mitleiden zu lassen.

Fazit
"... und ich gehöre dir" ist eine tolle Fortsetzung zum ersten Band und greift alle Aspekte, Probleme und Konflikte nochmal auf. Beide Hauptcharaktere haben sich meiner Meinung nach entwickeln können, was zusammen mit der Handlung überzeugend und unterhaltsam wirkte. Das Drama und die leichte Erotik geben eine gute Mischung ab und machen aus den beiden Bänden eine tolle und spannende Dilogie, die ich Fans des Genres auf jeden Fall ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Solider Thriller, aber zu wenig "psycho"

Ich soll nicht lügen
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An „Ich soll nicht lügen“ hatte ich einigermaßen große Erwartungen, die nicht wirklich in dem Maße erfüllt wurden, wie es gerne gehabt hätte. Aufgrund der Bezeichnung „Psychothriller“ war ich sehr gespannt ...

An „Ich soll nicht lügen“ hatte ich einigermaßen große Erwartungen, die nicht wirklich in dem Maße erfüllt wurden, wie es gerne gehabt hätte. Aufgrund der Bezeichnung „Psychothriller“ war ich sehr gespannt auf die Geschichte und den Thrill. Leider kam bei mir nur mäßig Spannung auf und die teils verworrene Geschichte hat es mir stellenweise mehr als schwergemacht.

Der Grundgedanke des Plots hat mir sehr gut gefallen und hätte auch einen super spannenden und packenden Thriller zur Folge haben können. Allerdings fiel mir der Einstieg in das Buch schon eher schwer. Zwar gefällt es mir, wenn spätere wichtige Ereignisse in den Prolog gepackt werden, aber irgendwie konnte ich mit den Schilderungen im ersten Kapitel fast überhaupt nichts anfangen – weil sie der Handlung aus dem Klappentext in so großem Maße widersprachen. Mir hat die Verbindung zum eigentlichen Plot gefehlt, weswegen ich diese Szene aus dem ersten Kapitel später auch nochmal lesen musste. Um die Kleinigkeiten, die doch sehr wichtig für den Ausgang des Plots sind, wieder parat zu haben. Das hat mich doch gestört und meinen Lesefluss gehemmt.

Des Weiteren machten es mir die ständigen Wechsel zwischen den Perspektiven und den Zeiten schwer, eine Geschichte in meinem Kopf zu konstruieren oder eine richtige Verbindung zu einer der Protagonisten aufzubauen. Die Handlung und das Drumherum sind eher verwirrend und unübersichtlich aufgebaut und haben dadurch einiges an Spannung und packender Unterhaltung einbüßen müssen. Dem Plot fehlte meiner Meinung nach eine klare Linie, ein roter Faden, weshalb ich viel mehr Konzentration und Mühe darauf verwenden musste, die Geschehnisse, die Zeiten und die Perspektiven zu unterscheiden, um dem Plot wirklich intensiv folgen zu können. Trotzdem gab es den ein oder anderen Spannungsbogen, der mich mitreißen konnte und deren Wendung mich auch überrascht hat. Gerade die Frage, wer denn jetzt nun die Wahrheit sagt und wer lügt, hat mich durch das ganze Buch hinweg begleitet. Die Antworten die man darauf bekommt, wechseln ständig, denn man kann sich nie wirklich sicher sein.

Wie weiter oben schon geschrieben hatte ich so meine Mühe, mit den Charakteren warm zu werden. Mags hat mir von den auftretenden Figuren noch am besten gefallen, auch wenn ich sie ziemlich schwer einschätzen konnte. Sie ist intelligent und clever, aber teilweise auch unsympathisch und arrogant. Ich konnte ihren Kummer und ihren Frust über die Ermittlungen sehr gut nachvollziehen, ein Stück weit auch ihren Umgang mit Jody, doch trotzdem war mir ihr Auftreten manchmal viel zu stürmisch, zu selbstgefällig oder zu verurteilend. Dafür, dass sie die Wahrheit herausfinden will, ist sie sehr undiplomatisch und forsch. Manchmal kam es mir auch so vor, als wolle die Autorin gar nicht, dass man Mags mag.

Und obwohl sie mir am besten gefallen hat, ist wohl Jody der interessanteste Charakter in der Geschichte. Nicht nur, weil sie so geschildert wird, dass sie automatisch vom Leser direkt verurteilt und in eine Schublade gesteckt wird, sondern auch, weil sie diejenige ist, die die meisten Geheimnisse und die meisten Antworten in diesem Ermittlungs-Wirr-Warr kennt. Sie ist der Schlüssel, doch sie gibt nichts preis, hält an ihrer Geschichte fest und wirkt dadurch sehr mysteriös. Zusammen mit den Geschehnissen aus der Vergangenheit und ihrem seltsamen Auftreten in der Gegenwart merkt man relativ schnell, dass mit ihr was nicht stimmt und dass sie nicht diejenige ist, die sie zu sein scheint und die sie anderen vorspielt. Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sie einiges mehr auf dem Kerbholz hat, als sie Mags und dem Leser verrät. Das bringt den Leser zwar nicht dazu, mit ihr eine Verbindung aufzubauen oder sich mit ihr zu identifizieren, aber es schafft eine packende Spannung und Atmosphäre.

Das Ende und die Auflösung haben mir überraschend gut gefallen. Zwar musste ich eine wichtige Szene im Prolog nochmal nachlesen (um sie mir nochmal ins Gedächtnis zu rufen), doch im Großen und Ganzen wirkte die Geschichte rund und durchdacht. Für mich persönlich war die Verurteilung zwar nicht unbedingt zufriedenstellend, aber die Protagonisten haben einen Weg gefunden, den Schuldigen zu bestrafen, obwohl dies aussichtslos schien.

Der Schreibstil der Autorin Sarah J. Naughton war für mich in Ordnung, allerdings bin ich der Meinung, dass sie noch an ihrem Spannungsaufbau arbeiten muss. Der Thriller weist einige gute Stellen und Wendungen auf, die nicht alle so genutzt wurden, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein bisschen mehr Psycho hätte ich mir einem „Psychothriller“ schon gewünscht.

Fazit
Für mich ist „Ich soll nicht lügen“ von Sarah J. Naughton ein solider Thriller, der aufgrund einer unklaren Linie und verworrenem Aufbau ein bisschen an Spannung und Dramatik verliert. Trotzdem weist dieses Buch eine tolle mysteriöse Stimmung auf, kann mit der Plotidee überzeugen und ermöglicht dem Leser ein gutes Mitrate-Erlebnis.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Locker-leichte erotische Geschichte.

Sexy Boss
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"Sexy Santa" (nach Weihnachten mit dem Titel "Sexy Boss" publiziert) ist der Auftaktband der „Compromise me“-Reihe von Samanthe Beck und mein erstes Buch der Autorin. Zwar hat mich das Cover nicht so besonders ...

"Sexy Santa" (nach Weihnachten mit dem Titel "Sexy Boss" publiziert) ist der Auftaktband der „Compromise me“-Reihe von Samanthe Beck und mein erstes Buch der Autorin. Zwar hat mich das Cover nicht so besonders angesprochen, aber mir hat der Klappentext gefallen und da der LYX-Verlag in der Vergangenheit immer tolle und unterhaltsame Bücher veröffentlich hat, konnte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.

Der Inhalt von "Sexy Santa" hat mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen. Die Geschichte ist interessant, amüsant und auf jeden Fall unterhaltsam. Der Einstieg ist mir super leichtgefallen und gerade die ersten Szenen fand ich ausgesprochen witzig. Die Handlung ist trotz allem typisch für einen Liebesroman: Ein ewiges Hin und Her, obwohl doch beide zueinander gehören und auch deutlich machen, dass sie zusammen sein wollen, viele Missverständnisse und einige Streitereien. Doch gelangweilt hat mich das nicht. Im Gegenteil. Samanthe Beck schildert die Erlebnisse ihrer beiden Protagonisten meiner Meinung nach durch verschiedene Spannungsbögen und kleinen Wendungen sehr einnehmend und interessant. Dazu kommen noch die erotischen Szenen, die dem Buch einen besonderen Touch geben.

Allem voran liegt das Unterhaltsame natürlich daran, dass die Autorin mit Chelsea und Rafe auch zwei sehr faszinierende Charaktere geschafften hat. Insbesondere Chelsea schließt man durch die ersten Szenen im Buch schnell in das Leserherz, weil sie sich einerseits schämt, aber andererseits auch ziemlich verletzt wird. Sie hat von Anfang an auf jeden Fall den Mitleidsbonus, was ich allerdings nicht schlimm fand, denn sie entwickelt sich zu einer sympathischen und tollen Frau, die Rafe einiges entgegenzusetzen hat. Aber auch Rafe ist ein interessanter Kerl, der einen ganz eigenen Reiz hat und die Geschichte durch seine Art und Wiese doch immer wieder in Fahrt bringt. Beide wirkten sehr authentisch und realistisch und durch die abwechselnden Perspektiven konnte ich die zwei auch sehr gut verstehen.

Von mir gibt es allerdings einen Stern Abzug, da mir das Setting nicht so zugesagt hat, wie ich es erwartet hätte. Ich war ein bisschen enttäuscht, denn die Kulisse von Maui hätte auf jeden Fall dazu eingeladen, die Landschaft zu beschreiben und ein tolles Urlaubsgefühl beim Leser entstehen zu lassen (die Geschichte ist nämlich gar nicht so weihnachtlich, wie der Titel vermuten lässt; deswegen vermutlich auch die Namensänderung!). Maui ist doch so wunder-wunderschön, weswegen ich mir da wesentlich mehr erhofft hatte.

Samanthe Becks Schreibstil im Allgemeinen hat mir, mit Ausnahme des Settings, gut gefallen. Ich mochte es sehr, wie sie die Gefühle der Protagonisten beschreibt, wie die erotischen Szenen ganz automatisch in die Geschichte einfließen und wie sie die Handlung durch Spannungsbögen unterhaltsam hält. Ich denke, den zweiten Teil der „Compromise me“-Reihe, „Hot Cop“, werde ich mir dann auch mal genauer anschauen.

Fazit
"Sexy Santa" bzw. "Sexy Boss" ist eine locker-leichte, erotische, angenehm prickelnde Lektüre für zwischendurch, die eine schöne Liebesgeschichte mit authentischen Charakteren bietet. Zwar war das Setting für mich enttäuschend, doch dafür hat der Rest überzeugt. Ein guter Auftaktband.