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Frenzy

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2020

Berauschend

City of Girls
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Die 90jährige Vivian blickt auf ihr Leben zurück. Sie beantwortet einen Brief, der sie erreicht und reflektiert ihr Leben. Dies geschieht in Beantwortung des Briefes. Ein ungewöhnlicher Einstieg, der mich ...

Die 90jährige Vivian blickt auf ihr Leben zurück. Sie beantwortet einen Brief, der sie erreicht und reflektiert ihr Leben. Dies geschieht in Beantwortung des Briefes. Ein ungewöhnlicher Einstieg, der mich sofort in den Bann gezogen hat. Man begleitet die naive 19jährige Vivian aus der Provinz nach New York, wo in den 1940er Jahren das pralle Leben herrscht.

‚Betrunken, mit wirrem Blick und wildem Blut, hirnlos, schwerelos – so wirbelten Celia und ich in diesem Sommer durch New York City, befeuert von reiner Elektrizität.‘

So lassen sich die Monate nach ihrem Eintreffen in New York beschreiben. Eine junge Frau, die ohne Rücksicht auf Verluste das Leben spüren und geniessen will.
Es dauert etwas, bis etwas geschieht, das sie nach Hause zurückfinden läßt. Dort ist sie allerdings nicht glücklich. Das ändert sich erst, als sie wieder nach New York kommt. Dort findet sie schließlich ihr Glück.

Durch die Erzählweise begleitet man Vivian durch ihr Leben, lernt ihre Emotionen und ihren Antrieb, ihre pure Lust aufs Leben kennen und erlebt, wie sie alles auslebt und auskostet. Dass sie auch Rückschläge erlebt und letztendlich gestärkt daraus hervorgeht und sich ihren Lebenshunger nicht nehmen lässt, ist beeindruckend geschildert.

Ebenso die anderen Charaktere. Man spürt förmlich das Leben im Theater. Die Freundschaften, die sie schließt. Diese Portion Witz, Humor und Ironie, die eingearbeitet ist, machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen.

Mich hat dieses Buch überrascht, vom ersten Kapitel an für sich eingenommen.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Spannender Fall im sonnigen Fuseta

Schwarzer August
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Leander Lost in angekommen in Fuseta, wo er zunächst nur als Austauschkommissar für ein Jahr bleiben sollte. Inzwischen fest im Team aufgenommen, fühlt er sich dort mehr denn je zu Hause. Seine Beziehung ...

Leander Lost in angekommen in Fuseta, wo er zunächst nur als Austauschkommissar für ein Jahr bleiben sollte. Inzwischen fest im Team aufgenommen, fühlt er sich dort mehr denn je zu Hause. Seine Beziehung zu Soraia tut ihr übriges, so untypisch sie auch für ihn sein mag. Sie bringt zwar seine gewohnten Strukturen durcheinander, aber andererseits fügt sie sich wunderbar in sein neues Leben.
In diese Idylle platzt ein neuer Fall. Ein Bombenanschlag auf eine Bankfiliale. Das Team fängt an zu ermitteln. Und hat - auch durch die unterschiedlichen Mitglieder des Teams - unterschiedliche Ansätze. Ein Verwirrspiel beginnt.
Gil Ribeiro hat es auch im vierten Fall mit Leander Lost geschafft, mich zu begeistern. Das Wiedersehen mit alten Bekannten hat mir gut gefallen. Der Reiz Portugals und der Algarve kommt auch in diesem Buch wieder voll zur Geltung. Man spürt direkt die Hitze, die Sonne auf der Haut und würde gerne einen Sprung ins Wasser tun.
Ein verzwickter Fall, ein tolles Team, das durch jedes Mitglied (ja, auch der Pfau) bereichert wird, ein tolles Umfeld - was will man mehr.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Wahnwitziger Krimi

SoKo Heidefieber
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Was ist das? - Das war mein Gedanke nach einigen Kapiteln im Buch. Da ich bisher von dem Autor noch nichts kannte, bin ich nach dem Lesen des Klappentextes von einem Über-Regionalkrimi ausgegangen. Und ...

Was ist das? - Das war mein Gedanke nach einigen Kapiteln im Buch. Da ich bisher von dem Autor noch nichts kannte, bin ich nach dem Lesen des Klappentextes von einem Über-Regionalkrimi ausgegangen. Und was lese ich? Von einem Krimi möchte ich gar nicht sprechen. Obwohl - es geschehen so viele Mord quer durch Deutschland und Österreich an Regional-Krimi-Autoren und das auch noch ausgeklügelt nach deren eigenen Methoden in ihren Krimis. Das erfordert vom Täter schon einiges an Professionalität. Diesem Täter gelingt aber auch alles, und das auch noch in kürzester Zeit. Die irrwitzigen Morde, er hinterläßt keinerlei Spuren, läßt das Ermittlerteam, das anfänglich nur aus Gerold Gerold und Ute Fischer bestand und inzwischen aus einer SoKo aus Teams aus ganz Deutschland, die sich an Inkompetenz gegenseitig überbieten, ziemlich alt dastehen. Die Ermittler tappen im Dunklen, lassen sich von Krimiautoren inspirieren, einer dieser Krimiautoren durchlebt eine wahnwitzige Odyssee. Die ganzen Personen übertreffen sich an Unsympathie, Blödheit und Inkompetenz, dass es schon fast wieder zum Lachen ist.
Ich bin etwas zwiegespalten. Nachdem ich mich durch gut die Hälfte des Buches gequält habe, habe ich es mit Humor genommen und durchaus einige amüsante Momente gehabt. Das Buch ist so überzeichnet, überladen mit Klischees und unvorstellbarer Story, dass es schon fast wieder gut ist. Wer allerdings mit dem Gedanken an einen Krimi anfängt zu lesen, der wird sicher enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Zurück ins Leben

Pandatage
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Seit dem Tod seiner Frau lebt Danny nur noch so nebenbei. Er reißt sich soweit zusammen, um seinen Sohn zu versorgen. Die Lücke, die Liz' Tod hinterlassen hat, ist groß. Nicht nur bei Danny, auch bei seinem ...

Seit dem Tod seiner Frau lebt Danny nur noch so nebenbei. Er reißt sich soweit zusammen, um seinen Sohn zu versorgen. Die Lücke, die Liz' Tod hinterlassen hat, ist groß. Nicht nur bei Danny, auch bei seinem Sohn Will. Will, der bei dem Unfall mit im Auto saß, spricht seitdem nicht mehr. Danny hat nicht nur seine Frau verloren, sondern irgendwie auch seinen Sohn, zu dem er keinen Zugang mehr findet. Will hangelt sich ebenfalls durch die Tage, fragt sich, warum nicht er damals ebenfalls gestorben ist.
Ein berührendes Buch, James Gould-Bourn findet die richtigen Worte, um die Situation beklemmend, aber trotzdem mit einem Funken Hoffnung zu beschreiben. Dannys Naivität, Wills stille Trauer. Danny hat nicht viel, nur seinen Sohn und einen Freund. Neue Freunde findet er auf der Straße, wo er versucht, klarzukommen. Seine Hartnäckigkeit läßt ihn neue Freunde und eine neue Aufgabe finden. Zu seiner Verblüffung findet er auch wieder Zugang zu Will, der allerdings nicht ahnt, dass er seine Gespräche mit seinem Dad führt.
Ein anrührendes Buch, das mich zu Tränen gerührt hat, im nächsten Satz zum Lachen gebracht hat, mich gleichzeitig traurig und glücklich gemacht hat. Dabei schreibt James Gould-Bourn mit einer Leichtigkeit, die man bei diesem Buch gar nicht erwartet. Für mich eines der besten Bücher in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Unglaubwürdig

No Mercy. Rache ist weiblich
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Drei Frauen, drei Schicksale. Ingrid wird von ihrem Mann betrogen, Brigitta wird von ihrem Mann mißhandelt und ihre Söhne begegnen ihr mit Gleichgültigkeit und merken nichts von den jahrelangen Mißhandlungen. ...

Drei Frauen, drei Schicksale. Ingrid wird von ihrem Mann betrogen, Brigitta wird von ihrem Mann mißhandelt und ihre Söhne begegnen ihr mit Gleichgültigkeit und merken nichts von den jahrelangen Mißhandlungen. Viktoria wurde von ihrem Mann aus dem Ausland ‚importiert‘ und nun von ihm sozusagen ans Haus gefesselt, nur dazu da, seine Bedürfnisse, sei es Essen oder Sex, zu befriedigen.
Die Krimis von Camilla Läckberg um Patrik Hedström und seine Frau Erika Falck lese ich sehr gerne.
Im Gegensatz dazu diese Kurzgeschichte. Extrem unglaubwürdig. Die drei Frauen und ihre Situation werden noch gut beschrieben. Dann erfährt man, daß Ingrid sich im Internet umschaut. Und im nächsten Moment üben alle drei Frauen Rache an ihren Männern. Der Weg, wie sie sich dazu entschließen, wie sie im Internet ‚zusammenfinden‘, all das fehlt und macht die Geschichte unglaubwürdig. Auch wenn ich bei Ingrid und Viktoria ihre Taten noch nachvollziehen kann, geht mir das bei Brigitta total verloren. Das Buch/Büchlein liest sich, als wäre die Hälfte ausgelassen worden. Lieblos hingeschrieben. Als Entwurf zu einem Buch sicherlich hilfreich, als eigenständige Geschichte fehl am Platze. Und dann noch der stolze Preis. Enttäuschend, keine Empfehlung von mir.

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