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Veröffentlicht am 07.11.2025

Highlight

Black Bird Academy - Fürchte das Licht
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„Black Bird Academy“ Band zwei knüpft direkt an der Handlung von Band eins an, so dass man nicht lange auf die Aufklärung vom Cliffhanger warten muss.
Stella Tack baut direkt von Seite eins an die Spannung ...

„Black Bird Academy“ Band zwei knüpft direkt an der Handlung von Band eins an, so dass man nicht lange auf die Aufklärung vom Cliffhanger warten muss.
Stella Tack baut direkt von Seite eins an die Spannung auf, so dass man wissen will, wie es weiter geht und das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Leaf ist frei von Lore, aber da kommt ein neuer Charakter hinzu, der die ganze Sache wieder komplizierter macht. Dazu gibt es mehrere Sichtweisen aus der die Geschichte erzählt wird.
Dabei setzen sich Stück für Stück weitere Puzzleteile zusammen. Es wird spannender, gleichzeitig geht auch an ein paar Stellen der Humor nicht verloren. Besonders die Szene mit der Toilette und dem Segnen war ein Highlight.
Gleichzeitig gab es so viele gute Momente. Das Universum, was Stella Tack geschaffen hat, ist großartig und so vielfältig.
Die Geschichte nimmt noch mal richtig fahrt auf und ist auch brutaler als der erste Band. Die bevorstehenden Wettkämpfe sind auch nicht ohne. Leafs Training ist genauso hart wie in Band eins.

Ich kann immer noch nicht sagen, ob ich Team Falco oder Team Lore bin.
Beide haben ihren Vibe und sind interessante Charaktere. Die Beziehung zwischen Falco und Leaf ist kompliziert und auch, wenn sie ihre Gefühle offen zeigen, gibt es da eine Dreiecksbeziehung. Dabei steht Falcos Verlobte zwischen ihnen und diese bringt weitere Dynamit mit. Die Feindschaft ist direkt spürbar.

Stella schafft es die Leser zu fesseln und Neugierde auf Band drei weckt. Gleichzeitig trauert man jetzt schon um das Ende der Geschichte, wenn alles vorbei ist.

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Veröffentlicht am 29.10.2025

Jahreshighlight

Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
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„Black Bird Academy“ hat sich bei mir direkt zum Jahreshighlight entwickelt. Charaktere, Story, Nebencharaktere, Cliffhänger…alles ist einfach nur top!
Stella Tack hat mit dieser Reihe eine interessante ...

„Black Bird Academy“ hat sich bei mir direkt zum Jahreshighlight entwickelt. Charaktere, Story, Nebencharaktere, Cliffhänger…alles ist einfach nur top!
Stella Tack hat mit dieser Reihe eine interessante Welt geschaffen, die detailliert ausgearbeitet ist und in der viel Liebe steckt. Sie hat sich mit der Reihe direkt hochkatapultiert zu einer meiner Lieblingsautorinnen.
An vielen Stellen hatte es einen Supernatural-Vibe, jedoch mit sehr viel eigenem Charme und ohne wie ein Abklatsch zu wirken.
Der Anfang war etwas schwer reinzukommen, doch ist man einmal in dieser Welt versunken, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, unter anderem von Leaf und Falco. Dazwischen haben wir auch den Dämon Lore, der mit seinen Kommentaren für sehr viel Humor sorgt und die Handlung mit voran trägt.

Leaf ist eigentlich eine normale Frau, die in diese Welt voller übernatürlicher Wesen und der Welt der Black Bird hinein gezogen wird.
Falco ist dabei ihr Lehrmeister und soll sie trainieren und im Auge behalten. Er ist ein sehr spannender Charakter und ich habe etwas gebraucht, um ihn zu durchschauen. Er ist auf jeden Fall ein zentraler Punkt in der Geschichte.
Lore ist einfach nur ein sadistischer, kleiner Dämon, der aber da ist für Leaf, wenn es hart auf hart kommt.
Die Dreierkonstellation gibt schon viel Spielraum für Emotionen, Geheimnisse und Gefühle.

Besonders gut gefällt mir am Anfang eines jeden Kapitels, dass man etwas über die Wesen erfährt und ihre Definitionen. Am Ende vom Buch hat man auch eine Art Mini Glossar in Form eines Handbuches, welches die Wesen noch mal im Gesamten aufzeigt und ihre Definitionen.

Besonders gut sind auch die Nebencharaktere geworden. Sie sind nicht nur Beiwerk und tauchen mal hier und dort auf, sondern haben ebenfalls eine Persönlichkeit bekommen und wirken sehr lebendig.

Die Reihe ist einfach nur zu empfehlen und bietet dabei eine sehr gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 20.10.2025

Zu Extrem

How to kill a Fairytale
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„How to kill a fairytale“ habe ich vom Verlag als Hörbuch Rezensionsexemplar erhalten. Anny ist mir als Autorin nicht unbekannt und ich habe schon mehrere Werke von ihr gelesen.
Bei dieser Geschichte habe ...

„How to kill a fairytale“ habe ich vom Verlag als Hörbuch Rezensionsexemplar erhalten. Anny ist mir als Autorin nicht unbekannt und ich habe schon mehrere Werke von ihr gelesen.
Bei dieser Geschichte habe ich eine interessante Märchenwelt erwartet und auch bisschen Hintergrund, wie die Märchen wirklich abgelaufen sind. Immerhin ist es Dark Romantasy und die Märchen sind ursprünglich voll von Sex, Gewalt und Kanibalismus, die im Lauf der Zeit angepasst und entschärft worden sind.
Leider bin ich hierbei nicht warm geworden mit der Geschichte.
„How to kill a fairytale“ ist der erste Band einer Dilogie und dreht sich um die dreizehnte Fee, die einst Dornröschen verfluchte. In die ganze Geschichte kommt noch der Auftragsmörder Landon.
Der Grundsatz der Geschichte klang vielversprechend, jedoch bot der Prolog schon einen schweren Einstieg und das Konstrukt der Märchenwelt hinterließ bis zum Ende ein dickes Fragezeichen in meinem Kopf.
Ich fand die Dynamik zwischen Ivory und Landon sehr schwierig und bin auch nicht damit warm geworden. Für mich fühlte es sich so an nach dem Motto: Da sind die beiden, sie sind Soulmates und fertig.
Ich konnte die Verbindung nicht wirklich spüren und auch nicht das Knistern zwischen ihnen. Mir fehlte auch der rote Faden, worauf alles hinaus laufen sollte und obwohl ich das Hörbuch gehört habe, musste ich leider oft genug zum physischen Buch greifen, um Stellen noch mal nachzulesen, weil ich das Gefühl hatte mir fehlt eine Erklärung.
Es war auch nicht erkennbar, ob sie grade einen inneren Gedankenmonolog führen oder sich direkt unterhalten, weshalb ich auch hier oft genug im Buch nachlesen musste, wie der Diolog abläuft.
Hier hätte ich mir eine andere Umsetzung gewünscht, um es deutlicher zu machen, z.B. durch einen kleinen Hall oder dass beide die Sätze jeweils von ihren Charakteren sprechen.

Der Märchenanteil kam mir ein wenig zu kurz.
Es sind Märchen vorgekommen oder Andeutungen dazu, jedoch habe ich hier auf mehr Tiefe gehofft, wieso die Charaktere so geworden sind oder wie ihre Geschichte ablief, dass sie nun bestimmte Dinge tun.
Der Märchenaspekt ging dabei an vielen Stellen verloren und hätte auch weggelassen werden können, so dass es genauso gut komplett in unserer Welt hätte spielen können.

Die Geschichte hatte oft genug für mich den Vibe: Ivory und Landon gegen alle.

Eve, die im Lauf der Geschichte dazu kommt, war ein weiterer Störfaktor, die nichts Besseres zu tun hatte als sich dauerhaft an Landon ran zu machen.

In den Rückblenden wird Stück für Stück Ivorys Geschichte erzählt und auch Landon erhält Momente, wo seine Geschichte angedeutet werden.
Hänsel und Gretel waren noch spannend und interessant, das Wonderland einfach nur extrem um das Extrem willen.
Ich hätte an der Stelle keine Details gebraucht. An diesem Punkt dachte ich nur, dass ich einem verdrehten Hentai gelandet bin. Mir hätte die Andeutung gereicht, was Ivory im Wonderland tun musste und die Fantasy des menschlichen Geistes ist grausamer, als so manch geschriebenes Wort.
Das war mir persönlich to much und hätte ich nicht zwangsweise ausgeschrieben gebraucht. Dabei ist mir die Frage aufgekommen: Wie extrem muss Dark Romantasy heutzutage sein und werden, um Leser des Genres happy zu machen?
Denn hier trifft ein Extremes auf das Nächste.

Die beiden Sprecher haben einen guten Job gemacht und gute Stimmen, aber auch hier bin ich nicht warm geworden.
Sophie Schure als Ivory war mir zu hell von der Stimmfarbe.
Für das, was die dreizehnte Fee getan hat, tun musste und erlebt hat, wirkte mir die Stimme zu lieb und unschuldig.
Max Müller dagegen war als Landon zu dunkel. Es wirkte für mich, als wäre die Stimme absichtlich mit so viel Tiefe wie möglich aufgenommen worden, um Landon noch dunkler darstellen zu können. Besonders das vorlesen seiner Kapitelanfänge hatte für mich diesen dunklen, nasalen und gezogenen Vibe von Snape. Jeden Moment dachte ich, gleich kommt der Satz „Seite 394 im Buch“. Der Text selbst wurde dann im normalen Tempo aufgenommen, ohne es zu ziehen. Warum also bei den Kapitelankündigungen?

Mein Fazit ist, dass Anny hier eine sehr komplexe Welt geschaffen hat, die kaum erklärt wird. Sie möchte mit den Anfängen der Märchenwelt spielen und wie sie entstanden sind, was aber kaum Thema ist.
Hier hätte ein Glossar oder eine Art Vorwort geholfen, um den Einstieg zu erleichtern.
Die vielen Extreme in dem Buch haben es schwer gemacht eine Bindung zu den Charakteren zu bekommen und auch, wenn das Ende einen großen Cliffhänger hat, werde ich Band 2 nicht lesen.
Im gesamten fehlte mir der rote Faden und ich bin mit vielen Fragezeichen durch die Geschichte gegangen.
Ich kenne andere Geschichten von Anny, die im New Adult Bereich sind und mir persönlich besser gefallen.

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Veröffentlicht am 02.10.2025

Band 2

Ice Ice Darling
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„Ice Ice Darling“ ist der zweite Band der Ashton Beavers Reihe und dreht sich im Darleen und Matthew, den wir bereits aus Band 1 kennen gelernt haben. Er ist der Bruder von Maddison und der beste Freund ...

„Ice Ice Darling“ ist der zweite Band der Ashton Beavers Reihe und dreht sich im Darleen und Matthew, den wir bereits aus Band 1 kennen gelernt haben. Er ist der Bruder von Maddison und der beste Freund von Decon.
Band 1 hat mir jedoch um einiges besser gefallen, denn hier war schnell klar, dass der große Knall der großen Liebe auf den ersten Seiten passiert ist, aber es der falsche Zeitpunkt war.
Auch war der Twist, wieso Matthew sich nicht gemeldet hatte bei Darleen vorhersehbar. Matthew ist dabei durchweg ein Greenflag-Boy, der alles tut, damit es Darleen gut geht.
Er ist der Typ Mann, den sich viele Frauen an der Seite wünschen und vielleicht an manchen Stellen auch zu lieb und nett.
Er hätte an einigen Stellen durchaus das Recht gehabt sauer zu sein und ich habe auf den großen Knall gewartet, der leider ausblieb.

Ich bin auch weniger mit der ganzen Art und Weise ihrer „Heimlichtuerei“ warm geworden. Das war nicht mehr heimlich, sondern der Wink mit Zaunpfahl, Haus, Garten, Hund, Laterne.
Wie die anderen das nicht checken konnten und erst recht ihr Ex-Mann, weiß ich nicht.
Ich hatte mir vor allem irgendwie mehr Situationen gehofft zum Thema „Badezimmer teilen“ und dass dort die knisternden Funken sprühen, die intimen Momente sind, wo heimliche Küsse ausgetauscht werden.
Der geheime Ort, wo sie ungestört sein könnten und ihre kleinen Treffen haben. Aber das Thema war Nebensache und kein großes Ding. Es wurde lediglich als Durchgang zur anderen Wohnung benutzt.

Darleen selbst ist jung Mutter geworden und wurde in eine Erwartungsrolle gepresst, die sie nicht erfüllen konnte in den Augen ihres Ex-Mannes. Sie hat mehrere unverarbeitete Traumata, die sich immer wieder nach oben bahnen und zu großen Selbstzweifel führen.
Sie hat unter dem Narzissmus ihres Ex-Mannes gelitten und Matthew ist dabei ein guter Gegenpol, der sie stützt, aufbaut und die Wunden heilt.
Auch die Art ihrer Kommunikation finde ich etwas schwierig. Würde sie mehr reden, gäbe es manche Probleme nicht und sie hätte Matthew von Anfang an reinen Wein einschenken müssen!

Ihr Ex-Mann ist dabei der Captain der Ashton Beavers und scheint zwei Gesichter zu haben. Der Captain, der hinter seiner Mannschaft steht und nett ist und dann das abfällige Arschloch, was nichts anderes kann außer Darleen Vorwürfe zu machen und sie runter zu putzen, weil sie etwas nicht kann oder geschafft hat und der sich auch nicht zu Schade ist seine Position auszunutzen, um Darleen zu erpressen.

Jacobs Charaktererklärung ist verständlich gemacht, kam mir aber etwas zu schnell und zu einsichtig. Ein Gespräch mit Matthew und er hat die Einsicht, dass sein Verhalten nicht ok ist. Das kam mir zu abrupt.

Der große Plottwist und das Wiedersehen von einem Charakter aus Band 1 war überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet und war gut gemacht, wer am Ende dahinter steckt. Gleichzeitig auch etwas übertrieben, da es vorher hieß, es sei alles geklärt. Es hätte also durchaus jemand anderes sein können, der dort die Fäden zieht.

[kleiner Spoiler an der Stelle]

Die Nebenstory von Maddison und Decon war auch sehr schön, aber auch sehr vorhersehbar, dass sie in anderen Umständen ist. Die Schwangerschaftssymptome waren zu überdeutlich, Decons Beschützerinstikt noch mal größer. Wer 1 und 1 zusammen rechnen kann, ist da schnell auf die Lösung gekommen.
Ich bin jedoch ehrlich, dass ich die beiden nicht so früh in dem Baby-Thema gesehen habe oder überhaupt. Vor allem, da Decon immer noch mit seinem Trauma kämpft.
Für mich ist das wieder ein Stereotyp, dass man nur glücklich in der Ehe sein kann, wenn man ein Baby bekommt.
Das finde ich etwas Schade

[Spoiler Ende]

Im großen und ganzen ist Band zwei sehr gelungen, lässt sich leicht lesen und Darleen und Matthew sind ein schönes Paar, die gut harmonieren. Auch die Art und Weise, wie er die kleine Tochter aufnimmt, sich mit ihr versteht und sich um sie kümmert, ist unglaublich süß.

In einem kleinen Nebenstrang wurde schon unser drittes Pärchen gedroppt, welches im nächsten Band ihre Hauptrolle bekommt.

Ich denke, dass wir auch in den folgenden Bänden von Darleen, Matthew, Maddison und Decon lesen werden.

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Veröffentlicht am 14.09.2025

Gut, aber mit Schwächen

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Zwei Menschen, die sich als Kinder kennen gelernt habe und woraus mehr werden soll? Klingt nach „Für immer vielleicht“-Vibe und damit nach einer unterhaltsamen Romanze mit Herzklopfen.
Das Herzklopfen ...

Zwei Menschen, die sich als Kinder kennen gelernt habe und woraus mehr werden soll? Klingt nach „Für immer vielleicht“-Vibe und damit nach einer unterhaltsamen Romanze mit Herzklopfen.
Das Herzklopfen blieb etwas aus, aber die Geschichte bot eine gute Unterhaltung. Vor allem Lucas Sicht war spannender als die von Naomi.
Seine Sicht sorgte für viel Tiefe, Verständnis und seine Geschichte ist gut ausgearbeitet. Stück für Stück erfährt man als Leser, wie sein Leben verlaufen ist, welche Lasten er zu tragen hatte, sich tatsächlich eine Freundschaft erhoffte, während die Briefe vor Gemeinheiten und Trietzereien nur so trieften.
Im realen Leben würden wir auf diesen Briefkontakt nicht antworten, sind wir ehrlich. Aber hier entsteht daraus eine Love-Story bei der Naomie die Spuren von Luca hinterher läuft, um ihn zu finden.
Dabei stößt sie auf seine Lebensgeschichte, wo er hingegangen ist und als Leser bekommt man damit noch mal eine andere Sicht auf sein Leben. Bestes Beispiel ist hier seine Verlobung und Ex-Freundin.
Es gibt die erzählte Sicht aus ihrer Perspektive, die dann extrem abweicht von Lucas und dass sie psychisch ein totales Biest ist und besessen von Rache an ihm und eifersüchtig hoch zehn.

Der Kontakt zwischen Luca und Naomi kommt wieder zustande nachdem sie plötzlich wieder eine Nachricht erhalten hat, aber ohne Absender. Das ist der Grund, wieso sie durchs halbe Land reist, um seinen Spuren zu folgen und ihm antworten zu können.
Naomi ist für mich ein Charakter geblieben mit dem ich nicht ganz warm geworden bin. Sie spielt mir leider zu oft ein doppeltes Spiel. Einerseits will sie Luca finden, andererseits ist da auch der attraktive Nachbar Jake mit dem es einige Funken gibt.
Sie versetzt ihn und lügt ihn an, nur um ihre Suche weiterzuführen.

Die Briefe sind voller Gemeinheiten, Sarkasmus, Ironie. Während die beiden sich also nicht das letzte Wort schenken wollen, antworten sie immer wieder darauf. Realistisch ist das, wie bereits erwähnt, nicht.
Liest man die Briefe mit einem Augenzwinkern und auf neckende Art und Weise, wie man manchmal auch enge Freunde aufs Korn nimmt, können sie unterhaltsam sein.

Je weiter man im Buch kam, desto klarer wurde Lucas Weg und der Plot Twist war dann auch vorhersehbar. Es fehlte nur noch die Schlusserklärung.
Das Herzklopfen, was ich mir irgendwie erhofft hatte, blieb dabei aus. Denn es gab nur die Spurensuche, das Damals und das Jetzt, woraus Naomi sehr verletzt hinaus gegangen ist. Die Versöhnung dabei kam bei mir nicht ganz an und wirkte mir auch persönlich zu schnell.
Vor allem aus Naomis Sicht blieb mir verwehrt, wie aus der Neugier echte Gefühle entstehen konnten. Bei Luca wurde es im Lauf des Lesens klar, wie er sich verlieben konnte, was ich persönlich aber für etwas fraglich hielt, weil er Naomi an manchen Stellen glorifizierte und nur das Bild kannte, sie aber nicht als Person.
Aus dem Grund lieb eben die Emotionalität und Nachvollziehbarkeit etwas auf der Strecke.

Die Autorin hat jedoch Charaktere geschaffen, die sehr lebendig wirken und die man auch so aus seinem Umfeld kennen würde. Wer kennt nicht den/die Psycho-Ex? Oder kennt Leute, die so fokussiert auf etwas sind, dass sie dafür Verabredungen absagen?
Durch diese Art des Schreibens lässt sich das Buch gut lesen und bietet eine schöne Unterhaltung, wenn man an manchen Stellen ausblendet, dass man im realen Leben nie so reagieren würde.

Was mir nicht gefallen hat, war der Epilog. (ACHTUNG SPOILER!)
Der Zeitsprung war mir zu viel des Guten und war ein Klischee, was nicht hätte sein müssen. Es erzeugt wieder den Wert: Nur mit Kind(er) ist man als Familie komplett und glücklich.

Mir hätte es gereicht, wenn als Epilog gekommen wäre, dass immer noch Nachrichten geschrieben werden und sie sich zum Date verabreden innerhalb der Beziehung. Ein kleines offenes Ende, so dass man sich vorstellen kann, sie sind glücklich in der Beziehung und die Botschaften gehören jetzt zu ihren Neckereien und alles weitere entwickelt sich.

Im Großen und Ganzen ein Buch, welches perfekt für gemütliche Leseabende ist, jedoch einige Schwachstellen hat und nicht jedermanns Geschmack trifft durch die Hassbriefe, die schon sehr gemein waren.
Dennoch eine schöne Idee, die mal etwas anderes hat. Vor allem geht der Roman einen ganz anderen Weg als „Für immer vielleicht“ und hat damit seinen eigenen Charme, ohne als Kopie zu wirken.

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