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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine prächtige Comicadaption des zweiten Falls der begabten Jungdetektivin Enola Holmes.

Enola Holmes (Comic). Band 2
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Meine Meinung

Auch der zweite Fall der jungen Detektivin Enola Holmes wurde von Serena Blasco als farbenfroher Comic mit wundervoll anzusehenden aquarellierten Bildern adaptiert, wobei die Künstlerin ...

Meine Meinung

Auch der zweite Fall der jungen Detektivin Enola Holmes wurde von Serena Blasco als farbenfroher Comic mit wundervoll anzusehenden aquarellierten Bildern adaptiert, wobei die Künstlerin wieder nahe an der Romanvorlage bleibt.

Enola greift tief in die Verkleidungstrickkiste, um nicht von ihrem berühmten Bruder Sherlock aufgestöbert zu werden und gleichzeitig ihre Mutter zu suchen. Sie schlüpft dabei gleich in mehrere Rollen, die wir nach und nach kennenlernen dürfen. Zunächst tritt Enola als Ivy Meshle, ihres Zeichens Sekretärin des Privatermittlers Dr. Ragostin auf und bekommt prompt Besuch von Dr. Watson, der ihr unverhofft einen Fall verschafft, nämlich »Der Fall der linkshändigen Lady«.

Lady Cecily, die Tochter eines Baronets wird vermisst – genau der richtige Fall für Enola – und so schlüpft diese in die Rolle von Dr. Ragostins dritter Ehefrau, um Zugang zur Familie zu erhalten und ihre Nachforschungen anzustellen. Mindestens ebenso hilfreich wird ihr des Nachts ihre Verkleidung als Nonne sein, denn eine Spur führt Enola zu den Docks und einer Versammlung der Arbeiterschaft.

»Der Fall der linkshändigen Lady« weiß mit einem mitreißenden Kriminalfall zu fesseln, bei dem Enola ihr Können unter Beweis stellt und dabei ihrem Bruder und Dr. Watson gefährlich nahekommt. Geschickt sind auch wieder einige Details über das Leben Ende des 19. Jahrhunderts mit eingeflochten, wobei Armut und die Kluft zwischen Arbeiterschaft und der gehobenen Gesellschaft angeschnitten wird.

Am meisten begeistert hat mich das wechselnde Rollenspiel von Enola Holmes und wie geschickt sie sich in den verschiedensten Kreisen einschleust. Allerdings muss ich sagen, dass es mir in diesem Band fast etwas zu schnell voranging und ein kurzes Innehalten der Spannung gutgetan hätte. Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau, denn Serena Blasco überzeugt im Gesamtpaket wieder mit ihren lebendigen Panels und einer Geschichte, die für junge und jung gebliebene Detektiv-Fans wie gemacht ist.

Die leicht verständliche Struktur der Panels, die in sich geschlossene Kriminalgeschichte sowie die klaren Zeichnungen von Serena Blasco machen diesen Comic zu einem idealen Einstiegsprojekt für Comicneulinge. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

Fazit

Eine prächtige Comicadaption des zweiten Falls der begabten Jungdetektivin Enola Holmes. Dieses Abenteuer quer durch das London des 19. Jahrhunderts macht definitiv Lust auf mehr!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein eindrucksvolles Porträt der Dietrich, das den Glanz und Glamour ihrer Person einfängt, aber auch erahnen lässt, wie es hinter dem Vorhang aussieht.

Marlene Dietrich
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Meine Meinung

Fällt der Name Marlene Dietrich, hat man sogleich ein Bild von einer blonden Frau mit weit geschnittenen Hosen und Zylinder vor Augen, die mit ihrer divenhafter Ausstrahlung das Publikum ...

Meine Meinung

Fällt der Name Marlene Dietrich, hat man sogleich ein Bild von einer blonden Frau mit weit geschnittenen Hosen und Zylinder vor Augen, die mit ihrer divenhafter Ausstrahlung das Publikum in ihren Bann zieht. Mehr war mir bis dato über die Stilikone und Grand Dame von Hollywood nicht bekannt, daher reizte es mich auch ungemein, die Comic-Biographie »Marlene Dietrich: Augenblicke eines Lebens« von Julian Voloj und Claudia Ahlering zu lesen und mir ein genaueres Bild von der Ausnahmekünstlerin zu machen.

Julian Voloj vermittelt anhand eines fiktionalen Interviews mit der hochbetagten Marlene Dietrich in ihrer Pariser Wohnung, Ausschnitte aus dem Leben des Weltstars. Jedoch bietet diese Darstellung nur einen Blick auf die Inszenierung der Dietrich als Ikone ihrer Zeit. Zwar ist es etwas schade, dass dies selten ein Blick hinter die Fassade ermöglicht, der zauberhafte Glamour wird damit aber nicht zerstört (was ja auch etwas ganz Wunderbares an sich hat).

In »Marlene Dietrich: Augenblicke eines Lebens« zeichnet Julian Voloj ein eindrucksvolles Bild der Schauspielerin und Sängerin, die nach ihrem Erfolg in ›Der blaue Engel‹, einem der frühen Tonfilme, nach Amerika ging und dort erfolgreich in Hollywood Fuß fasste. Ihren Ehemann Rudolf Sieber und ihre Tochter blieben zunächst in Berlin, was Dietrichs Freigeist zugutekam. Später reisten Rudi und Maria ihr nach, doch die Ehe wurde nur noch durch freundschaftliche Verbundenheit weitergeführt und Rudi kehre alleine zurück nach Europa.

Die politische Lage in ihrem Heimatland wird immer brenzliger, sodass sie lange Zeit nicht einmal ihre Mutter in Berlin besuchen kann und auch ihre Karriere gerät ins Stocken, als der Krieg die Welt in Atem hält. Marlene Dietrichs Standpunkt zum nationalsozialistischem Regime Deutschlands wird schnell deutlich und um ein klares Zeichen zu setzten, wird sie zur amerikanischen Staatsbürgerin und sorgt für die Soldaten mit ihren Auftritten für Unterhaltung.

Kunstvoll illustriert, mit den aquarellierten Bilder von Claudia Ahlering, lässt es sich hervorragend in das bewegende Leben von Marlene Dietrich eintauchen. Allerdings muss ich sagen, dass mir die perspektivische Darstellung der Figuren nicht immer zugesagt hat. Die Gesamtkomposition der Panels und auch die großformatigen Zeichnungen, die mit wenig Text auskommen, haben mir aber sehr gut gefallen.

Mein Tipp zum vollendeten Genuss dieser Comic-Biographie: Das Abspielen von Marlene Dietrichs Musik ist die perfekte Hintergrunduntermalung, vor allem da Claudia Aherling oftmals nur Bilder und Liedzeilen sprechen lässt. Manchmal sagen Bilder und Musik einfach mehr als tausend Worte!

Fazit

Ein eindrucksvolles Porträt der Dietrich, das den Glanz und Glamour ihrer Person einfängt, aber auch erahnen lässt, wie es hinter dem Vorhang aussieht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 02.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine absolut faszinierende Geschichte, kunstvoll kreiert und voller Poesie!

Das große Spiel
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Beschreibung

Ehemals Kulturminister, kehrt Léo Martin nach seinem Scheitern in der Politik zurück an die altehrwürdige Eliteschule in Montverre, an der er mit zwanzig Jahren das große Spiel studierte. ...

Beschreibung

Ehemals Kulturminister, kehrt Léo Martin nach seinem Scheitern in der Politik zurück an die altehrwürdige Eliteschule in Montverre, an der er mit zwanzig Jahren das große Spiel studierte. In seinem Exil findet Léo Martin zurück zu seinen Wurzeln und seinem einstigen Traum Magister Ludi zu werden, dabei wird aber auch seine Vergangenheit aufgerissen, denn die aktuelle Meisterin des großen Spiels, Claire Dryden, sieht seinem einstigen Studienfreund Carfax ähnlich und ist, wie sich herausstellt, seine Schwester. Je mehr Zeit er mit Magister Dryden verbringt, umso näher kommt er ihrem Geheimnis und längst begraben geglaubte Gefühle brechen sich ihre Bahn.

Meine Meinung

Der fiktionale Roman »Das große Spiel« von Bridget Collins hat mich durch sein zauberhaftes Erscheinungsbild mit dem prächtigen und verspielten Coverbild sowie dem intensiven blauen Buchschnitt direkt angesprochen. Die Kurzbeschreibung liest sich zudem wie ein phantasievoller historischer Roman, spielt sie doch in einem denkwürdigen Anwesen, welches man auch auf dem Cover erblickt. Klingt das nicht nach einer perfekten Lektüre, um die Seele schweifen lassen?

Im Nachwort ist nachzulesen, dass sich die Autorin von Hermann Hesses Roman »Das Glasperlenspiel« zu ihrer Geschichte inspirieren ließ. Allerdings kann ich nicht sagen, inwieweit die Parallelen reichen, da ich das Buch bisher nicht gelesen habe (nun aber sehr neugierig darauf gemacht wurde). Bridget Collins ist es auf jeden Fall gelungen, mich mit ihrer verwirrend-schönen Geschichte, die durch die politische Darstellung wirkt wie George Orwells Klassiker »1984«, und durch die geheimnisvolle Aura um das große Spiel zu verwundern, zu bezirzen und zu fesseln weiß.

Das komplexe Konstrukt der Geschichte ist sicherlich nicht ganz einfach zu durchdringen, lässt man sich jedoch darauf ein, wird man mit einem faszinierenden Cocktail aus Kunst und Poesie verführt. Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, kokettieren miteinander und ergeben aus gegenwärtigen Ereignissen und Rückblenden durch Tagebucheinträge ein immer größer werdendes Bild ab, welches bis zum Schluss mit geschickten Wendungen besticht, die das Blatt in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen.

Zunächst hat es mich etwas gestört, dass die Autorin bezüglich des titelgebenden ›Grand Jeu‹ immer vage bleibt, denn alles, was über das große Spiel, das Léo Martin als junger Mann an der Schule in Montverre studiert und ihn mit Stolz erfüllt, bekannt ist: Es ist eine Mischung aus Musik, Kunst, Poesie, Mathematik und Philosophie. Jedoch nimmt das Spiel in der Gesellschaft eine tragende Rolle ein, sodass sich nicht einmal die diktatorische Politik traut, diese Tradition zu verbieten. Automatisch habe ich daher lange Zeit auf eine greifbare Beschreibung des Spiels gehofft und konnte mich nicht so richtig in den Zeilen verlieren. Öffnet man sich der Mystik des Ganzen, entfaltet sich jedoch der Zauber!

Im Mittelpunkt steht Léo Martin, ein auf Abstellgleis verfrachteter Politiker, dessen Charakter im Handlungsverlauf auf den Grund gegangen wird. Die zielstrebige Schale von Léo Martin mag oberflächlich betrachtet nur nach Erfolg ausgerichtet sein, doch Schicht um Schicht zeigt sich ein weicher Kern voller Freundschaft, Liebe und Sinn für Gerechtigkeit. Äußerst spannend zu lesen ist, wie Léo Martin zwischen seinen innerlichen Wünschen und Träumen und dem berechnenden Spiel der Politik zerrieben wird.

Zeitlich lässt sich die Handlung von »Das große Spiel« nicht genau einordnen, doch durch die politische Darstellung fühlt man sich in die 30er/40er Jahre mit ihren totalitären Regimes versetzt. Am besten lässt sich die Geschichte jedoch losgelöst von der realen Historie lesen, denn Bridget Collins hat zwischen den Zeilen all das versteckt, was im wahren Leben Wichtigkeit und Wert besitzt.

Fazit

Eine absolut faszinierende Geschichte, kunstvoll kreiert und voller Poesie!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.11.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine ergreifende Lektüre, die das Leben auf der Kanalinsel Jersey während des Zweiten Weltkriegs mit einer berührenden Liebesgeschichte verknüpft.

Die Übersetzerin
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Beschreibung

Als sich Österreich dem nationalsozialistischen Deutschen Reich anschließt, flieht Hedy von Wien auf die britische Kanalinsel Jersey. Doch schon bald treffen auch auf der Insel die Deutschen ...

Beschreibung

Als sich Österreich dem nationalsozialistischen Deutschen Reich anschließt, flieht Hedy von Wien auf die britische Kanalinsel Jersey. Doch schon bald treffen auch auf der Insel die Deutschen ein und unter der Besatzungsmacht ist das Leben für die junge Jüdin äußerst gefährlich. Aus ihrer Not heraus nimmt Hedy eine Stelle als Übersetzerin bei den deutschen Besatzern an und begegnet dem Soldaten Kurt, in dem sie gegen jede Vernunft die große Liebe findet. Zusammen versuchen sie die schweren Kriegsjahre zu überstehen…

Meine Meinung

Romane, die auf wahren Begebenheiten oder realen Personen beruhen, lese ich äußerst gerne und so ist Jenny Lecoats historischer Roman »Die Übersetzerin« auf meinen Radarschirm geraten.

Die Autorin hat um die Jüdin Hedwig Bercu-Goldenberg (kurz ›Hedy‹), welche mit Anfang 20 vor den Nationalsozialisten von Österreich auf die britische Kanalinsel Jersey floh und dort als Übersetzerin für die deutschen Besatzer arbeitete, eine eindrucksvolle Geschichte und Romanze gewoben. Dabei wurden Namen verändert und Jenny Lecoat hat die historisch belegten Details mit freier Hand für fiktionale Einflüsse zu einem ergreifenden Gesamtpaket verschnürt.

In »Die Übersetzerin« wird ein Zeitrahmen von 1940 bis 1946 eingefangen und ein deutliches Bild der Situation für die Bewohnerinnen und Bewohner der Kanalinsel Jersey zur Zeit des Zweiten Weltkriegs unter den deutschen Besatzern gezeichnet. Die harten Lebensumstände für die britische Bevölkerung mit Lebensmittelknappheit, Verboten und Rationierungen stellen den Hintergrund für eine besondere Romanze.

Hedy mit ihrer jüdischen Herkunft und dem ständigen Bangen um ihre Sicherheit gerät in einen Gewissenskonflikt, als ihr vorgeschlagen wird, dass sie sich doch auf die Stelle als Übersetzerin bei den deutschen Besatzern bewerben soll. Doch die Not ist so groß, sodass sie für ihr Überleben zu allem bereit ist.

Besonders die angespannte Atmosphäre auf Jersey hat Jenny Lecoat so dicht gewoben, dass sie zum Greifen nah scheint und man ein gutes Bild von der besonderen Stellung der Kanalinsel während des Krieges erhält. Die Inselbewohnerinnen und Bewohner waren der deutschen Besatzungsmacht ausgeliefert und wurden damit in die Situation gebracht, die für ein Überleben die Kooperation erforderlich machte. Gut gefallen haben mir daher die Kleinigkeiten, mit denen Hedy und ihre Freundin Dorothea eine Art stille Rebellion führen. Allerdings setzen sich die beiden damit auch einer großen Gefahr aus.

Die Romanze zwischen Hedy und dem deutschen Wehrmachtssoldaten Kurt zeigt herrlich auf, dass Feind nicht immer gleich Feind ist und macht trotz der Nähe zum Kitschigen einen authentischen Eindruck. Ich habe auf jeden Fall bis zum Schluss mit Kurt und Hedys Schicksal mitgefiebert! Etwas zu kurz kommt mir allerdings die Vergangenheit der beiden Protagonisten. Gerade bei Hedy wären Rückblenden zu ihrer Flucht von Österreich auf Jersey ein guter Punkt gewesen, um der Geschichte noch mehr Tiefe zu verleihen.

Fazit

Eine ergreifende Lektüre, die das Leben auf der Kanalinsel Jersey während des Zweiten Weltkriegs mit einer berührenden Liebesgeschichte verknüpft.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.11.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein futuristisches Märchen über die Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Androiden

Unvermögen
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Meine Meinung

In »Unvermögen« erzählt Andreas Kiener ein durchdringendes Science-Fiction-Märchen über das kleine Mädchen Ali und ihren bärigen Beschützer Rob, einen hoch entwickelten Androiden in pastelligen ...

Meine Meinung

In »Unvermögen« erzählt Andreas Kiener ein durchdringendes Science-Fiction-Märchen über das kleine Mädchen Ali und ihren bärigen Beschützer Rob, einen hoch entwickelten Androiden in pastelligen Tönen und eindrucksvollen Bildern, die voller Details stecken.

Die zukünftige Welt in Andreas Kieners »Unvermögen« ist so weit entwickelt, dass die Meteorologen das Wetter bis auf den Regentropfen genau vorhersagen können und die Menschheit ist nur einen Schritt davon entfernt, sich ihr eigenes Schicksal aufzeigen zu lassen. Der futuristische Städtebau ist zugleich ein Abbild der auseinanderklaffenden Gesellschaft, unten am Boden lebt die ärmste Bevölkerungsschicht und ist man ganz oben angekommen findet man die machtvollen Räumlichkeiten der bestimmenden Firmen wieder.

Mitten im multikulturellen Treiben des dystopischen Settings begleitet man das kleine Mädchen Ali auf ihrer verzweifelten Suche nach ihrer Mutter, an ihrer Seite Rob, ein bärengroßes Kuscheltier, hinter dem sich ein wertvoller Androide verbirgt. Auch wenn Robs Programmierung es ihm nicht gestattet, ihr bei der Suche zu helfen, ist Ali gewitzt und listig genug zum Tricksen, um ihr Ziel zu verfolgen.

Das herzlich-ungleiche Duo gewinnt man schnell lieb und so verfolgte ich gespannt deren Abenteuer, die sie schließlich zur Werkstatt der Androiden und dem ehemaligen Arbeitgeber von Alis Mutter führen. Wirklich spannend ist dabei, wie drastisch Andreas Kiener vor Augen führt, dass Fortschritt und Wissenschaft zwar viele Vorteile mit sich bringen, aber zugleich auch ein erschreckendes Szenario herbeiführen können. Mit Ali und Rob kommen die wirklich wichtigen Gefühle wie Liebe und Freundschaft zum Ausdruck.

Die großzügig gestalteten Panels entfalten eine unheimliche Sogwirkung und besonders gelungen in Szene gesetzt finde ich den, auch auf dem Cover abgebildeten, Sturzflug von Ali und Rob. Hier hält man fast den Atem an, nur um wenig später auf dem Boden der Tatsachen angekommen, mit der Realität konfrontiert zu werden. Unvermögen ist mit seinen 160 Seiten ein umfangreiches Comicwerk, dennoch hat mich das Ende, welches in einer letzten Seite direkt in den Einband ausläuft, sprachlos zurückgelassen. Kann es das wirklich alles gewesen sein, oder lässt der Cliffhanger auf eine mögliche Fortsetzung hoffen?

Fazit

Ein futuristisches Märchen über die Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Androiden mit viel Herz und einem Auge für Fortschritt, Wissenschaft und die gesellschaftliche Spaltung erzählt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 26.11.2021

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