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Veröffentlicht am 30.06.2018

Im Schatten der Vergangenheit

Aachener Todesreigen
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Kaum hat Britta Sander von der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz in Aachen ihren letzten Fall abgeschlossen, da meldet sich ihre alte Schulfreundin Pia, an die sie schon lange nicht mehr gedacht hat. ...

Kaum hat Britta Sander von der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz in Aachen ihren letzten Fall abgeschlossen, da meldet sich ihre alte Schulfreundin Pia, an die sie schon lange nicht mehr gedacht hat. Deren Schwester Sabrina ist spurlos verschwunden und die Polizei will noch keine Fahndung einleiten. Pia und ihr Schwager Christian glauben, dass Sabrina irgendetwas zugestoßen sein muss. Da es einige Ungereimtheiten gibt, beginnt Britta mit der Suche nach Sabrina und wird auch bald fündig. Es sieht so aus, als habe die Gesuchte sich das Leben genommen. Oder scheint es nur so?
Brittas Kollege Eric Lautenschläger bearbeitet gerade einen Fall, bei dem eine junge Frau bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist. Auch hier glaubt die Familie nicht an einen Unfall.
Als sich in beiden Fällen Parallelen ergeben und es sich abzeichnet, dass auch andere junge Frauen in Gefahr sein könnten, beginnen Britta und Eric mit Hochdruck zu ermitteln. Dass auch sie in Gefahr sind, registrieren sie fast zu spät...

In ihrem ersten Fall um Britta Sander nimmt mich die Autorin mit nach Aachen. Durch die kleinen hier und da eingestreuten Dialektbrocken und die Beschreibung der Stadt und des Umlandes kommt der Lokalkolorid sehr gut rüber.
Indrid Davis erzählt die Geschichte in einer leichten und flüssig zu lesenden Art durch die Augen von Britta Sander, so, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Eine Prise Humor lockert den Kriminalfall immer wieder auf. Da Brittas Gedanken kursiv dargestellt sind, weiß ich auch immer, was gerade in ihrem schlauen Kopf vorgeht.

Britta Sander und ihre Kollegen aus der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz sind mir sehr sympathisch. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen und manchmal den Schalk im Nacken. Ich mag den Humor der Truppe und vor allem die Kollegialität, wenn´s drauf ankommt. Alle sind so farbig und authentisch gezeichnet, dass ich bald ein recht klares Bild im Kopf hatte.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und hält meine Nerven auf einem nichtzerreißenden Level. Ich hatte zwar schon bald einen Verdacht, aber leider bin ich wohl nicht zum Ermitteln geboren. Den Täter, der sich dann heraus kristallisiert hat, hatte ich lange nicht auf meiner Liste. Mein Fragen, die mir beim Lesen immer wieder kamen, wurden zum Schluss schlüssig aufgelöst. Und das turbulente Ende hat mich zufrieden zurück gelassen.

Ein leichter Krimi, der bei mir für gute Unterhaltung gesorgt hat, mit einer neuen, taffen Ermittlerin (und ihrem Kommissar) von der ich gerne mehr lesen würde.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Aus zwei Kindern werden Vier

Kleckerlätzchen für Fortgeschrittene
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Kim Weiss ist wieder schwanger. Zusammen mit ihrem Mann sitzt sie bei ihrem Gynäkologen und bekommt eine Nachricht, die sie schier vom Hocker haut bzw. absolut sprachlos macht: sie erwarten Zwillinge. ...

Kim Weiss ist wieder schwanger. Zusammen mit ihrem Mann sitzt sie bei ihrem Gynäkologen und bekommt eine Nachricht, die sie schier vom Hocker haut bzw. absolut sprachlos macht: sie erwarten Zwillinge. Sie besinnen sich auf ein bewährtes Ritual und gehen in ihr Cafe, trinken einen Espresso und lassen die Nachricht erst mal sacken. Die beiden süßen Mädels die Kim dann zur Welt bringt, bringen ihr Leben ganz schön auf Trab.

Iris Hell beschreibt in einer so gelungenen Weise, wie die plötzliche vierfach-Mutti versucht ihren Alltag mit vier kleinen Kindern zu bewältigen. Ich sehe sie direkt vor meinen Augen – rechts und links einen der beiden Zwillingsmädchen auf dem Arm, Clara, wie sie sich an ihre Beine klammert, Lil, die auch ihre Aufmerksamkeit möchte. Dazu Berge von Windelpackungen, Milchtüten und Essensgläschen.
Die Wohnung wird zu klein und ich darf die sechs in ihr neues Haus in Freiman begleiten. Hier ist mehr Platz, aber das Chaos scheint Kim gepachtet zu haben. Sie kommt mir oft richtig überfordert vor. Was sich aber auch nach einer Mutter-Kind-Kur nicht allzuviel ändert. Und ihr Mann Marcus? Der zerfließt in seiner Kanzlei vor Arbeit. Einer muss ja das Geld nachhause bringen. Trotzdem behält sie meist ihre gute Laune, lässt sich nicht unterkriegen. Gerade das macht sie so sympathisch.
Richtig leid getan hat mir Kim, als sie sich entscheidet, wieder arbeiten zu gehen. Teilzeit, mit 4 kleinen Kindern – ein Plan, der nicht aufgehen kann. Aber sie gibt nicht auf und entscheidet sich, ihrem Leben eine Wende zu geben. Und ich denke, damit lässt sich Kindererziehung und Berufung sehr gut unter einen Hut bringen.
Ein wunderbares Buch, bei dem ich mit Kim gelacht habe, dabei war, als sie versucht, ihren Mädels Ordnung beizubringen. Und mag es noch so hektisch zugehen. Aus jeder Zeile liest man, wie sehr Kim ihre 4 Mädels liebt und sie für nichts in der Welt wieder hergeben würde.

Wenn ihr glaubt, mit einem Kind schon überfordert zu sein, dann lest dieses Buch. Meine Beiden sind schon erwachsen. Trotzdem hatte ich mit diesem Buch sehr gute, interessante und kurzweilige Unterhaltung.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Leckeres aus dem Ofen

1 Blech - 50 Rezepte
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1 Blech – 50 Rezepte von Volker Eggers aus dem GU-Verlag hat mich so angelacht und mir den Mund wässrig gemacht. Da musste ich es einfach mitnehmen.
Aus dem Ofen auf den Tisch heißt es auf der Vorderseite. ...

1 Blech – 50 Rezepte von Volker Eggers aus dem GU-Verlag hat mich so angelacht und mir den Mund wässrig gemacht. Da musste ich es einfach mitnehmen.
Aus dem Ofen auf den Tisch heißt es auf der Vorderseite. Und es stimmt. Ich habe das ein oder andere Rezept schon ausprobiert und bin fast begeistert.
Fast, weil bei einigen Rezepten Zutaten reingehören, die ich zum einen nicht im Haus habe und die ich zum anderen so selten brauchen werde, dass ich sie einfach weggelassen bzw. ersetzt habe. Ansonsten sind die Rezepte, wie auch angegeben, einfach und unkompliziert.
Im Buch finde ich Rezepte zu Dipps und Saucen, Blechrezepte zu Fisch, Fleisch und Geflügel. Vegetarisches ist natürlich auch dabei. Genau so wie Snacks und Süßes.

Für alle, die mal ohne Töpfe, Pfannen und Bräter auskommen wollen: Hier seid ihr richtig!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Eine Reise in die Vergangenheit

Der Mitternachtsgarten
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Lucy Whittaker, die nach einem Skandal vor den Scherben ihres Lebens steht, würde London lieber heute als morgen verlassen. Da kommt ein Jobangebot aus der Toskana, wo sie als Hausmädchen arbeiten kann, ...

Lucy Whittaker, die nach einem Skandal vor den Scherben ihres Lebens steht, würde London lieber heute als morgen verlassen. Da kommt ein Jobangebot aus der Toskana, wo sie als Hausmädchen arbeiten kann, gerade recht. In dem alten, abgeschiedenen Castillo Barbarossa angekommen lernt sie allerdings nur Adalina, die Assistentin der ehemals berühmten Schauspielerin Vivien Lockhart, kennen. Als sie ein altes Tagebuch findet, regt sich ihre Neugier und sie beginnt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Nach und nach kommt sie hinter ein Familiengeheimnis und einer Tragödie auf die Spur. Aber auch sie lässt ihre Vergangenheit lange Zeit nicht los.

Victoria Fox hat einen so anschaulichen, bildhaften und ausdrucksstarken Schreib- und Erzählstil, dass ich recht bald in der Geschichte drin und total gefesselt war. Da ich immer häppchenweise erfahre, was sich in Lucys und Viviens Vergangenheit abgespielt hat, bleibt der Spannungsbogen immer weit oben und straff gespannt.
Zwei Zeitebenen wechseln sich ab und erzählen durch Lucy ihre Geschichte, die mich nicht so ganz angesprochen hat, im hier und jetzt. Die Geschichte von Vivien dagegen im Rückblick auf die Vergangenheit ab 1972 empfinde ich als sehr interessant und spannend. Beide haben ihre ganz persönlichen Geschichten, die sich nach und nach vor mir ausbreiten.
Eine unheimliche, nahezu bedrohliche Stimmung beherrscht weite Teile der Geschichte und ich spüre beim Lesen, dass hier etwas Unheilvolles geschehen sein muss. Tiefe Abgründe tun sich auf und ganz langsam kommen Geheimnisse ans Licht, die ich so nicht erwartet habe. Ich kann vor allem mit Vivien mit leiden, mit ihr fühlen, mit fiebern, manchmal mit ihr lächeln, lese in ihren Gedanken und bin immer an ihrer Seite. Bis zum Schluss.
Die bildhaften wunderschönen Beschreibungen der toskanischen Landschaft habe ich genossen und sie wurde vor meinem inneren Auge gut sichtbar. Vor allem den gruseligen Fischmaul-Brunnen, der in der Geschichte eine tragende Rolle spielt, habe ich noch genau vor Augen.

Ein interessantes Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen, ein spannendes und gut aufbereitetes Familiendrama, das mich zu weiten Teile gefesselt hat und bei dem ich manchmal auch gruselige Lesemomente hatte. Eine atmosphärisch dichte Geschichte mit einem traurigen, aber auch hoffnungsvollen Schluss, die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Jetzt weiß ich (fast) alles über Sex

Paula kommt
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Susanne Frömel kenne ich als Paula Lambert aus der ZDFKultur-Serie Im Bett mit Paula, wo sie sich mit verschiedenen Promi-Männern über Sex ausgetauscht hat. Auf SIXX läuft immer noch Sex und Gute-Nacktgeschichten, ...

Susanne Frömel kenne ich als Paula Lambert aus der ZDFKultur-Serie Im Bett mit Paula, wo sie sich mit verschiedenen Promi-Männern über Sex ausgetauscht hat. Auf SIXX läuft immer noch Sex und Gute-Nacktgeschichten, die ich mir hier und da mal anschaue. Da wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Es ist in meinen Augen auch kein Sachbuch, sondern eine Auflistung verschiedenster Fragen aus dem sexuellen Bereich, die Paula, manchmal mit einem Augenzwinkern, beantwortet. Ausserdem finde ich, dass die Zielgruppe dieses Buches eher die Frauen sind. Die Männer kommen hier etwas zu kurz, finde ich.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert:
1. Die Basics – gut zu wissen - da ist vieles dabei, was man schon weiß, aber man kann auch hier noch was lernen.

2. Sextechniken – wie geht das auch hier gibt es das ein oder andere, was ich noch nicht wusste bzw. kannte

3. Normal? Normal! - was ist schon normal da habe ich mich gefragt: Sind wir wirklich so verklemmt, wie wir hier manchmal dargestellt werden? Oder ist das nur die Eisbergspitze?

Unter diesen drei Rubriken wird alles behandelt, was ich schon immer über Sex wissen wollte – oder auch nicht.
In ihrer lockeren, offenen und ehrlichen Art schreibt sie über die verschiedensten Themen, die Frau interessiert. Beantwortet Fragen, bei denen ich manchmal denke: Weiß die das wirklich nicht? Oder sind wir wirklich heute noch so gehemmt? Paula gibt Tipps, verrät kleine Tricks und versteht es mit dem ihr eigenen Humor, dass dies in keinen Fall peinlich oder ordinär wirkt.

Besonders gut haben mir die kleinen Geschichten gefallen, die Paula am Set zu ihrer TV-Sendung passiert sind und von denen sie hier erzählt. Man glaubt es kaum – es gibt nichts, was es nicht gibt – einfach herrlich

Durch die kurzen übersichtlichen Kapitel kann man dieses Buch auch einfach immer mal zwischendurch aufschlagen.

Paula kommt – das ehrlichste Sex-Buch der Welt – für jung und alt – mir hat es teils lehrreiche, teils unterhaltsame Stunden gebracht.