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Veröffentlicht am 26.05.2021

Einfach wunderschön

5-Minuten-Märchen zum Lauschen Teil 1
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Das Hörbuch beinhaltet 15 kurze, jeweils ca. 5 Minuten lange Märchen aus den verschiedensten Ländern, von denen ich bisher keines kannte. Bei der melodischen, sehr angenehmen Stimme von Michaela Brinkmeier ...

Das Hörbuch beinhaltet 15 kurze, jeweils ca. 5 Minuten lange Märchen aus den verschiedensten Ländern, von denen ich bisher keines kannte. Bei der melodischen, sehr angenehmen Stimme von Michaela Brinkmeier macht es Spaß, den Geschichten zu folgen. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, ich lasse meine Fantasie auf Reisen gehen. Da die Märchen sehr kurz gehalten sind, kann ich sie auch immer mal für eine kleine Auszeit zwischendurch einschalten. Auch als Gute-Nacht-Geschichten kann ich sie mir sehr gut vorstellen. Das werde ich ausprobieren, wenn mein kleiner Enkel das nächste Mal hier ist.
Eingeleitet werden die Märchen durch ein Stück mit sphärischer, wunderschöner Harfenmusik, gespielt ebenfalls von Michaela Brinkmeier, das mich für ein paar Minuten in eine andere Welt entführt. Drei weitere Stücke bekomme ich zwischen den Märchen und ein letztes als Abschluss dieser wunderbaren Märchen-CD.
Da dies der erste Teil einer 6 teiligen Hör-Reihe ist, bin ich schon sehr gespannt, was da noch alles an Hör-Schmankerl auf mich zu kommt.
Wer gern etwas abschalten und entspannen möchte, ist hier genau an der richtigen Stelle. Eine kurze Auszeit und fantasievolle Momente sind hier garantiert. Eine CD nicht nur für kleine Zuhörer, sondern Klein und Groß kann hier entspannen und einen magischen und zauberhaften Moment erleben.

Eine CD mit wunderschönen, fantasievollen, ausgefallenen Märchen, sowie harmonischer Harfenmusik, mit denen ich ablenken und entspannen kann. Für Groß und Klein sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Wieder sehr gute Unterhaltung

Imkersterben
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Kriminalkommissar Oke Oltmanns fühlt sich gerade gar nicht wohl in seiner Haut. Seine Dienststelle in Hohwacht hat neuerdings nur noch dienstags von 10 – 12 Uhr geöffnet; er selbst tut nun Dienst in Lütjenburg, ...

Kriminalkommissar Oke Oltmanns fühlt sich gerade gar nicht wohl in seiner Haut. Seine Dienststelle in Hohwacht hat neuerdings nur noch dienstags von 10 – 12 Uhr geöffnet; er selbst tut nun Dienst in Lütjenburg, was zwar nur 9km entfernt liegt – ist aber nicht Hohwacht. Seine Kollegin Jana Schmidt hat sich versetzen lassen und seinen neuen Kollegen Vincent Gott, ene echte Kölsche Jong, versteht er so schlecht. Dann gerät er auch noch mit dem Förster und Hobbyimker Kurt Tietjen wegen einer Wildsau aneinander, der kurze Zeit später durch einen über den Waldweg gespannten Draht ein trauriges Ende findet. Doch das wird nicht das einzige Opfer sein, das sich mit Bienen beschäftigt hat, das in Hohwacht zu beklagen ist. Hier sterben nicht die Bienen sondern die Imker. Außerdem treibt gerade eine Wohnwagenklau-Bande in der Gegend ihr Unwesen. Oltmanns, der gerade Rücken hat, und Gott haben viel zu tun…

Nachdem ich bereits Krabben-Connection von Patricia Brandt gelesen habe, war ich sehr neugierig auf ihr neuestes Werk. Und sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht. „Imkersterben“ kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da die beiden Fälle in sich abgeschlossen sind. Im Vorgängerband habe ich ja schon einige Personen kennengelernt und mich gefreut, dass ich denen auch hier wieder begegne.

Wenn ich von dem XXL-Kommissar Oke Oltmanns lese, habe ich wie auch schon beim letzten mal den verstorbenen Pferdeflüsterer Tamme Hanken vor Augen und im Ohr. Auch den bei den Bewohnern von Hohwacht nicht so beliebten neuen Förster Kurt Tietjen und Okes neuen Kollegen aus Köln Vincent Gott habe ich schnell bildlich vor Augen. Ebenso wie alle anderen Menschen, denen ich hier begegne. Alle sind sehr bildhaft und farbig beschrieben, dass sie bald eine Stelle in meinem Kopfkino eingenommen haben.
Das Thema Bienensterben bzw. Imkern ist ja im Moment wieder sehr angesagt und hier im Buch lerne ich durch die sehr gute Recherche von Patricia Bach einiges, was ich noch nicht wusste, über die kleinen fleißigen Honiglieferanten, die Arbeit, die man mit ihnen hat, die Vermarktung des fertigen Honigs und die Beeinträchtigung durch Dünger und Monokultur. Manches regt mich zum Nachdenken an.
Trotz des ernsten Themas wird auch der Humor nicht vergessen. Ich liebe die Dialoge, vor allem hier, wenn Friesisch auf Kölner Dialekt trifft, enfach jot. Aber keine Angst – entweder man versteht, worum es geht oder es wird in einem Nebensatz einfließend erklärt bzw. es erklärt sich von selbst.
Auch die Beschreibung von Land und Leuten an der Küste kommt nicht zu kurz und fügt sich gut ins kriminelle Geschehen ein. Wobei mir die Morde rund um die Imkerei schon genug gewesen wären. Den Wohnwagenklau hätte es für mich nicht gebraucht.
Die Spannung baut sich langsam auf und hält sich auf einem mittleren Niveau, was aber das mit ermitteln und mitfiebern nicht beeinträchtigt. Und das Wichtigste – am Ende sind alle Fälle gelöst, alle Fragen geklärt und alle losen Fäden haben sich zu einem dicken Seil verknüpft.

Ich hatte wieder ein paar entspannte Lesestunden mit einem interessanten Thema, spannenden Fällen, rheinisch-friesischem Humor und Menschen, die ich gerne in dieser wunderschönen Landschaft mal wiedertreffen würde.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

In der Kürze liegt die Würze

Mondscheintarif
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Kaum auf der ersten Seite von „Mondscheintarif“ angekommen, lerne ich durch Cora Hübsch, die 33-jährige Protagonistin, auch schon die Problemzonen der Frau kennen. Mit viel Witz philosophiert sie darüber ...

Kaum auf der ersten Seite von „Mondscheintarif“ angekommen, lerne ich durch Cora Hübsch, die 33-jährige Protagonistin, auch schon die Problemzonen der Frau kennen. Mit viel Witz philosophiert sie darüber bis sie zu dem eigentlichen Grund kommt, warum sie an einem Samstag Spätnachmittag in ihrer kleinen Wohnung vor dem Telefon sitzt: ER ruft nicht an. ER ist Dr. Daniel Hofmann, den sie bei einer Preisverleihung nieder gerannt und dann als Vertretung ihres Hausarztes wiedergesehen hat. Ein Mann, der alles hat und alles ist, was ihr fehlt.

Das Buch steht schon eine ganze Weile in meinem Regal und nun, nachdem ich es gelesen habe, frage ich mich, warum ich es so lange übersehen und es nicht schon längst gelesen habe.
Ich bin hingerissen von dem mit Vergleichen gespickten Schreibstil der Autorin. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau, in der auch ich mich, wenn ich an meine Jahre im Alter zwischen 20 und 30 zurück denke, immer mal wiederfinde. Cora ist so liebenswert und offen, manchmal etwas zu schnell mit ihrem Mundwerk, was sie immer wieder treffsicher in einem Fettnäpfchen landen lässt. In vielen kleinen Episoden erzählt sie mir, während sie auf diesen ominösen Anruf wartet, von ihren verschiedenen Lebensabschnitten. Von ihrer Zeit mit ihrem Exfreund Sascha. Ich lerne ihre beste Freundin Jo, die nahezu perfekt und trotzdem ihre Freundin ist, und ihren besten Freund „Big Jim“ kennen, genauso wie ihre Nachbarin Marianne und deren Ehemann. Und das alles so bildhaft und originell, dass ich noch jetzt feuchte Augen vom Lachen habe. So weiß ich nun auch, was es mit den beiden Füßen auf dem Cover auf sich hat.

Ildikó von Kürthy ist mit nur 144 Seiten ein so humorvoller, erfrischender und einfach lebens- und liebesbejahenderr Roman mit einer äußerst sympathischen Protagonistin gelungen, den ich jeder Frau und auch jedem Mann nur ans Herz legen kann. Mir hat er ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden geschenkt. Ein Buch, das ich bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen habe.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Lebenserinnerungen

Ein Leben und eine Nacht
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Maurice Hannigan, 84, sitzt in einem Hotel in Rainsford, Irland, an der Bar und lässt sein Leben Revue passieren. Seine Farm ist verkauft, die Koffer mit seinen wenigen Habseligkeiten sind gepackt. Er ...

Maurice Hannigan, 84, sitzt in einem Hotel in Rainsford, Irland, an der Bar und lässt sein Leben Revue passieren. Seine Farm ist verkauft, die Koffer mit seinen wenigen Habseligkeiten sind gepackt. Er hat beschlossen in ein Altersheim zu gehen. Vorher allerdings bringt er hier an der Bar auf die wichtigsten Menschen in seinem Leben, derer sind es 5, jeweils einen Toast aus. Mit seinen Gedanken ist er dabei immer bei seinem Sohn Kevin, der mit seiner Familie in den USA lebt, an den er seine Gedanken richtet.
Da Kevin an diesem Abend nicht bei ihm ist, ist der Dialog recht einseitig. Aber umso mehr fühle ich mich als Zuhörerin angesprochen. Maurice breitet nun sein ganzes Leben vor mir aus. Von Samstag, den 7. Juni 2014 abends um 18:25 Uhr bis 23:05 Uhr bin ich an Maurice´s Seite.

Anne Griffins Roman beginnt recht leicht und unspektakulär und ich lerne Maurice ganz langsam kennen. Als er dann den ersten Toast auf seinen Bruder Tony ausbringt, nimmt die Geschichte an Fahrt zu. Der 2. Toast geht an seine recht bald verstorbene Tochter Molly mit einem 21 Jahre alten Malt. Auf seine Schwägerin Noreen trinkt er eine Flasche Stout, auf Kevin einen Jefferson Select und sein letzter Toast geht an seine vor 2 Jahren verstorbene Frau Sadie mit einem Midleton Whisky.

Ich lerne eine sehr sensible Seite von Maurice kennen, aber auch seine rachsüchtige und zornige. Er breitet seine Geheimnisse vor mir aus, und ich begleite ihn durch die wichtigsten Augenblicke seines Lebens. Trotz seiner dunklen Seiten ist mir der alte Mann sehr sympathisch. Sein Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Glück, Liebe, Verlusten und Einsamkeit. All diese kleinen emotionalen Momente und Erinnerungen, die er vor mir ausbreitet, ergeben ein großes Ganzes – sein Leben.

Es hat mich sehr berührt, dass ich in diesen Stunden an Maurice Seite habe sitzen und ihm habe zuhören dürfen. Ich hatte von Anfang an die Stimme meines Großvaters, der auch sehr gerne mal einen Bourbon genossen hat, im Ohr, womit mich die Geschichte noch mehr bewegt hat.

Ein sehr tiefgründiger, packender und bewegender Roman, der mir gezeigt hat, wie dankbar ich für die Menschen um mich herum sein sollte. Eine echt traurige Geschichte, die mich mitgerissen und tief berührt hat. Bei der ich auch ein paar Tränen verdrückt habe.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Eine absolute Wohlfühlgeschichte

Wie Träume im Sommerwind
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Seit sie denken kann wollte Emilia Jung raus aus der Enge der Insel Usedom, weg vom Rosenhof ihrer Eltern, raus aus dem kleinen Ort Zinnowitz, wo sie von jedem der Bewohner die Biografie herunter leiern ...

Seit sie denken kann wollte Emilia Jung raus aus der Enge der Insel Usedom, weg vom Rosenhof ihrer Eltern, raus aus dem kleinen Ort Zinnowitz, wo sie von jedem der Bewohner die Biografie herunter leiern könnte. Sie hatte es geschafft. Hatte einen der äußerst begehrten Plätze auf der Schule für Parfümeure in Paris bekommen – und war gescheitert. Jetzt jobbt sie im Bahnhofsbistro des Gare du Nord um sich ihr Leben in Paris weiter leisten zu können.
Ihre Eltern Delia und Thees und ihre 3 Jahre ältere Schwester Clara mit ihren beiden Kindern leben weiterhin in Zinnowitz auf Usedom, wo sie immer noch den Rosenhof betreiben. Als Clara nach einem Autounfall im Koma liegt, kommt Emilia zurück nachhause. Aus einem Brief, den Clara ihr für den Fall der Fälle zusammen mit einer Patietenverfügung hinterlassen hat, erfährt sie, dass sie sich um die Kinder Lizzy und Felix kümmern soll. Nebenbei erfährt sie auch, dass es mit der Ehe ihrer Eltern nicht zum besten steht und dass der von allen geliebte Rosenhof knapp vor der Pleite steht. Bei Claras Unterlagen findet sie außerdem ein Flugticket nach Kent und einen Briefumschlag aus England mit einer Karte, auf der eine Rose abgebildet ist – „The Beauty of Claire“. Von Schwester Emma auf der Intensivstation und auch in der Schule hat Emilia einiges über die Wirkung von Düften auf Komapatienten gelernt und erfahren. Kurzentschlossen macht sie sich mit Claras Tochter Lizzy auf die Reise nach England. Josh, der beste Freund Claras und Emilias große Liebe, reist den Beiden hinterher…

Für mich ist es das erste Buch, das ich von Katharina Herzog lese und ich bin restlos begeistert. Von ihrem emotionalen, gefühlvollen Schreibstil; von ihren Vergleichen, die sofort mein Kopfkino anschalten; von der Art und Weise, wie sie die beiden Zeitebenen 1999/2003 und heute zusammenführt. Ich hatte das Gefühl mittendrin zu stehen in den traumhaft schönen Gärten von Kent. Ich war als stille Teilnehmerin beim Tag der offenen Tür auf dem Rosenhof dabei und ich meine die salzige Luft der Ostsee auf den Lippen schmecken zu können. Vor allem auch, wie sie ihre Figuren anlegt.
Die beiden so unterschiedlichen Schwestern Emilia „Millie“ und Clara. Millie, die von klein auf Unangepasste, Eigenwillige und Wilde kümmert sich rührend um ihre Nichte und ihren Neffen und zeigt sehr viel Empathie. Clara, die Wunderschöne, die Sportliche, allseits Beliebte, die Vernünftige, die Supergenaue, die alle Fäden in der Hand hält und bei der alles bis auf´s I-Tüpfelchen stimmen muss. Die aber hier erst mal im Koma auf Andere angewiesen ist. Lizzy, die ihrer Tante in so vielen Dingen gleicht und deren Selbstvorwürfe mich tief getroffen haben. Es gibt so viele kleine Szenen, die ans Herz gehen und mich berührt haben. Missverständnisse, die dann doch noch alle ausgeräumt werden. Geheimnisse, die gelüftet werden und zwei Männer, bei denen ich wahrscheinlich, so wie sie hier beschrieben werden, auch schwach geworden wäre.
Dazu die Beschreibungen der verschiedensten Rosen, deren Duft ich in der Nase habe und an die ich mich bestimmt erinnern werden, wenn meine im Garten bald blühen.

Sehr gut gefallen mir die Innenseiten der Coverklappen. Vorne bekomme ich einen kleinen Einblick auf die Insel Usedom und im hinteren Teil finde ich eine Personenaufstellung der wichtigsten Charaktere.

Ein absoluter Wohlfühlroman zum Träumen, zum Nachdenken, zum Mitfiebern und mit sehr viel Gefühl.

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