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Veröffentlicht am 08.01.2018

Ratgeber mit profundem Wissen über die Zirbe

Die Zirbe
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Vor ein paar Jahren, während eines Urlaubs in Südtirol, wurde ich auf die Zirbelkiefer aufmerksam und habe mir damals ein Zirbelkissen und Zirbelöl aus dem Urlaub mitgebracht. Der Duft ist erdig, holzig ...

Vor ein paar Jahren, während eines Urlaubs in Südtirol, wurde ich auf die Zirbelkiefer aufmerksam und habe mir damals ein Zirbelkissen und Zirbelöl aus dem Urlaub mitgebracht. Der Duft ist erdig, holzig und außerordentlich beruhigend und bei mir fördert den erholsamen Schlaf – doch dass man noch viel, viel mehr Anwendungsgebiete kennt, wusste ich nicht.
Das Sachbuch von Sigrid Thaler Rizzolli und Heinrich Gasteiger über die Zirbe vereint Wissenswertes über die Zirbe im Alpenraum, altes Wissen über die Verwendung von Zirbelholz, einen sehr interessanten Beitrag über die wissenschaftlichen Erkenntnisse und bietet neben Heil- und Wohlfühlrezepten auch Genussrezepte.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Dr. Maximilian Moser sind sehr detailliert sowie verständlich beschrieben und geschildert, nachvollziehbar erläutert. Ebenso wird die Kraft der Zirbe in verschiedenen Therapieformen genutzt, wie zum Beispiel in der Aromatherapie und beim Räuchern. Alle Therapierformen werden anschaulich und ausführlich erklärt. Sehr interessant und nachahmenswert sind auch die Zirbe-Genussrezepte des „Küchenneulings mit Potenzial“, mit ausführlichen und einfach nach zu kochenden Rezepten wie einem Steinpilz-Zirbel-Risotto oder einem Zirbel-Pesto, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Rezepte sehr schön bebildert und man wird versucht, dieses oder jenes sofort auszuprobieren. Die Heil – und Wohlfühlrezepte vermitteln einen detaillierten Eindruck über die verschiedenen Möglichkeiten der Anwendung für Gesicht – und Körperpflege, heilsame Bäder, Deodorants, Zahnpflege und Seifen
Dieses Sachbuch besticht durch seine hochwertige Aufmachung, seine tolle Bebilderung und stimmungsvollen Bildern der Zirbe. In einem übersichtlichen Register am Ende des Buches sind alle Rezepte geordnet und unterschieden nach Kochrezepten und Heil- und Wohlfühlrezepten geordnet.
… und für alle die, die nicht ins Hochgebirge fahren können, um Zirben Zapfen zu sammeln, kann man sie auch bestellen um dann die Heilkraft der Natur mit verschiedensten Rezepten auszuprobieren…

Veröffentlicht am 06.01.2018

Geheimnisvolle Liebe

Weil mein Herz sich nach dir sehnt
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Vor der malerischen Kulisse Neuseelands spielt der Roman von Kate Dakota. Dort trifft Randy Hall, ein einheimischer Fotograf eines Abends auf die geheimnisvolle Ava und völlig ungeplant haben die beiden ...

Vor der malerischen Kulisse Neuseelands spielt der Roman von Kate Dakota. Dort trifft Randy Hall, ein einheimischer Fotograf eines Abends auf die geheimnisvolle Ava und völlig ungeplant haben die beiden einen One-Night Stand. Umso verblüffter ist Randy am nächsten Morgen, als er Ava wiedertrifft, als Seismologin eines Forscherteams, das Randy fotografisch in den Tongario-Nationalpark begleiten wird, doch Ava gibt sich auf einmal unnahbar und Randy spürt intuitiv, das sie Geheimnisse hat und vieles vor ihm zu verbergen sucht…
Ich habe bereits den Roman „Für dich bis ans Ende der Welt“ gelesen, ein Roman, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Schnell war ich wieder mitten drin im Geschehen, Randy, der im ersten Roman einer der Nebencharaktere war, wird nun zum Protagonisten. Eine Rolle, die ihm Kate Dakota in ihren einmaligen Art und Weise auf den Leib geschrieben hat, ein Mann, seine seinen Beruf und vor allen Dingen seine Heimat Neuseeland liebt, mit einem starken Beschützerinstinkt und sehr intuitiv. Der Leser begegnet außerdem Nana wieder, seiner Großmutter, die ebenso herzlich wie unkompliziert ist und die beiden liefern sich witzige und teilweise sehr hitzige Wortgefechte, die die Geschichte wunderschön abrunden.
Der Roman ist in zwei unterschiedliche Erzählstränge unterteilt, mal schreibt die Autorin aus Randys Sicht, mal aus der Sicht von Ava. Ava ist eine Frau, die ein schreckliches Erlebnis hatte, ist zu Beginn ein wenig introvertiert, öffnet sich dann nach und nach, als sie spürt, dass von Randy keine Gefahr ausgeht. Die Geschichte um Ava ist in meinen Augen ein wenig zu Fantasy geprägt, was mir persönlich nicht sehr gut gefallen hat.
Der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben und man spürt bei der Beschreibung einzelner Gegenden Neuseelands, dass die Autorin sich diesem Land sehr verbunden fühlt. Spannend und fesselnd geschrieben, berührt die Geschichte den Leser emotional und punktet mit zwei sehr starken Protagonisten. Der von Beginn an aufgebaute Spannungsbogen hält bis zum Schluss die Spannung hoch. Die Charaktere erhalten Raum, um sich zu entwickeln und zu reifen.
Kate Dakota hat einen wundervoll kurzweiligen, emotionalen Roman geschrieben, der mir kurzweilige Lesestunden beschert hat, einzig der Fantasy-Part hat mein Lesevergnügen etwas getrübt.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Spannender historischer Krimi - Serafina in ihrem Element

Tod im Höllental
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Das Cover zeigt eine Frau am Eingang einer Schlucht, der Höllenschlucht, sie steht da etwas abwartend und der Dinge harrend, der Titel ist sehr schön in goldfarbenen Lettern gesetzt – ein Cover, was ins ...

Das Cover zeigt eine Frau am Eingang einer Schlucht, der Höllenschlucht, sie steht da etwas abwartend und der Dinge harrend, der Titel ist sehr schön in goldfarbenen Lettern gesetzt – ein Cover, was ins Auge fällt.
„Tod im Höllental“ ist der vierte Band um die Begine Serafina, eine toughe junge Frau, die viel durchgemacht hat in ihrem Leben, von den Beginen aufgenommen wurde und nach langer Zeit endlich ihre große Liebe, den Stadtarzt Achaz heiraten wird, sie ist hin- und hergerissen zwischen der Vorstellung ihres neuen Lebens an der Seite des Stadtarztes und dem Verlust der Gemeinschaft im Beginenhaus. Als in Freiburg ein Wanderprediger auftaucht, der gegen die Beginen hetzt und kurze Zeit später eine Schwester des Lämmlein-Ordens Tod aufgefunden wird, glaubt Serafina an einen Zusammenhang und tut, was sie nicht lassen kann, sie beginnt zu ermitteln, denn eins ist klar, wenn der Wanderprediger die Bevölkerung noch weiter aufwiegelt, kann das für die Beginen das Ende ihrer Gemeinschaft bedeuten….
Der Roman startet mit einem Personenverzeichnis und erläutert damit auch den Lesern, die die ersten Bände nicht kennen, auf recht amüsante und unterhaltsame Weise die handelnden Personen. Im nachfolgenden Prolog schildert Astrid Fritz den Auftritt des Wanderpredigers und der Leser hat sofort ein Bild vor Augen. Astrid Fritz schreibt flüssig, leicht lesbar und der Leser wird schon in den ersten Zeilen mitgenommen, einige Sätze mit wichtigen und rückblickenden Ereignissen lassen den Vorgängerband sofort wieder präsent werden.
Die Autorin schildert nicht nur das Leben der Beginen sehr lebendig, sondern entführt den Leser regelrecht in diese Epoche des Mittelalters, die einerseits geprägt war von starkem religiösen Glauben und andererseits von der Machtstellung des Rates einer Stadt, dem nur Männer angehörten. Die Charaktere der Personen wirken authentisch, individuell und damit glaubhaft. Wer sich geschichtlich mit den Beginen auseinandersetzt, findet in diesem Roman, abgesehen von einigen schriftstellerischen Freiheiten, die Schilderungen sehr authentisch wieder. Von Beginn an baut Astrid Fritz einen Spannungsbogen auf, der den Leser so fesselt, dass er den Roman am liebsten nicht aus der Hand legen möchte, denn er vereint nicht nur Krimi-Elemente, sondern auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Serafina und Achaz und nicht zu vergessen einiges an Freiburger Geschichte.
Man kann diesen Roman sicherlich als abgeschlossenen Roman bezeichnen, doch die Vorgängerbände lassen den Charakter der Serafina, der sich genau wie die anderen Personen von Band zu Band weiterentwickelt, besser verstehen und nachvollziehen. Ergänzt wird der Roman durch eine sehr umfangreiches Glossar und eine Karte, die den Weg zur Höllenschlucht zeigt.
Astrid Fritz hat wieder einen fesselnden spannenden historischen Kriminalroman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat; hoffentlich mit einer Fortsetzung mit Serafina als Frau des Stadtarztes Achaz.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Leseempfehlung mit fünf Sternen

Die Oleanderfrauen
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Ein schönes, in warmen Farben gestaltetes Cover spricht den Leser sofort an.
Die Protagonistin des Romans Sophie Terhoven wächst mit ihrem Bruder Lennie in einem wohlhabenden Elternhaus auf, die Familie ...

Ein schönes, in warmen Farben gestaltetes Cover spricht den Leser sofort an.
Die Protagonistin des Romans Sophie Terhoven wächst mit ihrem Bruder Lennie in einem wohlhabenden Elternhaus auf, die Familie handelt seit Jahrzehnten mit Kaffee. Der Roman erzählt in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen und der Erzählstrang der Vergangenheit beginnt in den 30iger Jahren im Hamburg, als sich Sophie als Teenager in Hannes, den Sohn der Köchin ihres Elternhauses verliebt. Sophie wird schwanger und ihre Eltern verbannen sie auf die Insel Föhr, um dort in Abgeschiedenheit ihr Kind zur Welt zu bringen. Sophie verleugnet Hannes und gibt Malte, ihren homosexuellen Freund als Vater des Kindes an. Malte hat es schwer, denn nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kommen, werden Homosexuelle verfolgt und schikaniert. Irgendwann kann Sophie ihre Lüge nicht mehr leben und sagt ihren Eltern die Wahrheit, dass Hannes der Vater ihres Kindes ist. Ihr Vater ist außer sich und bricht mit seiner einzigen Tochter, verweist sie des Hauses und dann muss auch noch Hannes in den Krieg…
Im Erzählstrang der Gegenwart ist Jule die Protagonistin, die in Hamburg ein kleines Cafe eröffnet hat, ihren Traum lebt, und so nebenbei als Geschichtenschreiberin Biografien schreibt und mit dem Angebot „Ich schreibe Dir Dein Leben“ eine Marktnische entdeckt hat, um sich für den Fall der Fälle ein weiteres Standbein aufzubauen. So lernt sie über einen kauzigen Gast, Nils, dessen Tante Johanna kennen, die beim Aufräumen ihres Elternhauses ein sehr altes Tagebuch findet sowie ein Medaillon, womit sie nichts anzufangen weiß. Jule bietet an, Johanna bei den Recherchen zu helfen und zusammen begeben sie sich auf die Suche um herauszufinden, was es mit der Verfasserin des Tagebuches auf sich hat und auch mit dem Medaillon….
Teresa Simon hat wieder einen wunderbar flüssig geschriebenen, emotional berührenden und zugleich sehr spannenden Roman geschrieben, der den Leser schon vom Prolog an in seinen Bann zieht, ihn mitfiebern lässt. Gelungen ist die Unterscheidung beider Erzählstränge in unterschiedlichen Schriftbildern. Von Beginn an wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der den Leser vereinnahmt und ihn den Roman fast nicht mehr aus der Hand legen lässt. Die Charaktere der handelnden Personen sind sehr authentisch und jeder Charakter hat seine individuellen Eigenheiten. Beide Protagonistinnen sind sehr sympathische Charaktere, beide sind jedoch sehr verschieden, während Sophie eine recht starke und toughe Frau ist, verkörpert Jule die eher etwas unsichere Frau, beiden jedoch ist eins gemeinsam, sie meistern ihre Leben auf unterschiedliche Art und Weise. Durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Schicksale gewinnt dieser Roman noch zusätzlich an Spannung, einfach fantastisch geschrieben und ein wunderbarer Lesegenuss.
Ich habe von Teresa Simon auch die anderen Romane gelesen, „Die Holunderschwestern“ und „Die Frauen der Rosenvilla“ , die mich beide schon begeistert haben, „Die Oleanderfrauen“ haben dem noch eins draufgesetzt, dieser Roman ist ein klares Lese-Highlight und bekommt von mir eine Leseempfehlung mit fünf Sternen – besser geht nicht.

Veröffentlicht am 03.01.2018

schade - enttäuschend

Winter eines Lebens
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Klappentext: Für die Cliftons und Barringtons kommt die Zeit, in der sich die verschlungenen Wege der beiden Familien und vielen Generationen zum letzten Mal kreuzen. Während für Giles Barrington und seine ...

Klappentext: Für die Cliftons und Barringtons kommt die Zeit, in der sich die verschlungenen Wege der beiden Familien und vielen Generationen zum letzten Mal kreuzen. Während für Giles Barrington und seine Frau Karin das Glück auf Messers Schneide steht, scheinen Harry und Emma Clifton am Gipfel ihrer Karrieren zu stehen. Doch dann melden sich alte Feinde zurück und das Spiel des Schicksals kommt zum tragischen Finale ...
Der letzte Band der Clifton Saga hat mich doch etwas enttäuscht zurückgelassen, wenn auch dieser Roman mit der Auflösung des fiesen Cliffhanger des vorherigen Bandes beginnt, empfand ich es recht störend, dass in meinen Augen die Themenwechsel teilweise abrupt erfolgten, für mich aus dem Zusammenhang und das tat dem Lesevergnügen und dem Lesefluss nicht so gut. Auch die seitenlangen Beschreibungen über die Wahlen in England, ausschweifend, sich in Details verlierend, habe ich als zu langatmig und unnötig empfunden. Manche Zeitraffer zu in meinen Augen wichtigen Familienthemen hingegen waren für mich als Leser irritierend und zu banal abgehandelt.
Gut beschrieben dagegen die beiden unterschiedlichen politischen Lager von Giles und Emma, die sich witzige und teilweise sehr gute Wortgefechte geliefert haben. Nicht zu vergessen, die weitere Geschichte um Virginia, der ausgemachten Giftspritze und Xanthippe, die mich sehr gefesselt hat. Auch das finale Ende passte gut zu dem letzten Roman, war einerseits traurig, gab aber einen schönen, wenn auch traurigen Abschluss.
Alles in allem haben mir, zusammengenommen, die sieben Romane sehr gut gefallen, wenn auch der letzte Band meine Erwartungen nicht erfüllt hat.