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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2024

Einfach jovel

DuMont direkt Reiseführer Münster
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Ich bin in Münster aufgewachsen, habe lange dort gelebt und noch immer ist es meine Herzensstadt und meine Heimat und ich bin noch relativ oft dort, allerdings eher um Familie oder Freunde zu besuchen. ...

Ich bin in Münster aufgewachsen, habe lange dort gelebt und noch immer ist es meine Herzensstadt und meine Heimat und ich bin noch relativ oft dort, allerdings eher um Familie oder Freunde zu besuchen. Auf touristischen Pfaden ist man in der Heimat ja eigentlich nur dann unterwegs, wenn man Freunden von außerhalb die Stadt zeigt und so habe ich auch noch nie einen Reiseführer gelesen. Aber ich bin froh, dass ich mich mit diesem handlichen Reiseführer auf den aktuellen Stand gebracht habe. Vieles war mir bekannt, aber einiges hat mich dennoch erstaunt.
Ganz wichtig: am Ende des Reiseführers gibt es einen herausnehmbaren Stadtplan, auf dem man auch sofort die im Reiseführer beschriebenen Orte wiederfindet, die mit Nummern versehen sind.
Auf dem Cover sieht man mal nicht den Prinzipalmarkt oder den Dom, sondern den Hafen, wo sich in den letzten Jahren so viel getan hat.
Nach dem Inhaltsverzeichnis gibt es eine Doppelseite "Das Beste zu Beginn" und dort erhält man sofort einen tollen Einblick. Hier ist für jeden etwas dabei, ob es jetzt um das mittelalterliche Flair, den hippen Hafen oder natürlich die Leezen (Fahrräder) geht, von denen es in Münter mehr als Einwohner gibt.
Tolle Fotos und Illustrationen lockern den Reiseführer auf. Immer wieder gibt es Ausschnitte aus dem Stadtplan (mit Verweis auf den großen Plan) und Informationen zu Eintrittspreisen, Cafés und Co.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und ich habe immer sofort die Örtlichkeiten vor Augen gehabt.
Am Ende gibt es dann noch Ausflüge ins Münsterland, gerne auf der Leeze. Natürlich auch eine Übersicht zu Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Ausgehtipps. Und dann ein bisschen O-Ton Münster - echt jovel! - und ganz zum Schluss exemplarisch 9 von 320.000 Münsteraner*innen (ok, einige davon leben nicht mehr) wie Annette von Droste-Hülshoff, Johannes Oerding, aber auch die Schwänin Petra, die unglücklich in ein Tretboot in Form eines Schwans verliebt war.
Fazit: super für die, die Münster noch gar nicht kennen mit guten Beschreibungen wie man von A nach B kommt, aber auch noch tolle Tipps für Münster-Kenner. Mir hat es sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.05.2024

KI ist überall

Inside KI
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KI hat sich rasant weiterentwickelt und spätestens seit dem letzten Jahr stehen wir vor der Frage und der Aufgabe, wie wir damit umgehen wollen.
Das Buch ist in vier große Teile aufgeteilt. Nach einem ...

KI hat sich rasant weiterentwickelt und spätestens seit dem letzten Jahr stehen wir vor der Frage und der Aufgabe, wie wir damit umgehen wollen.
Das Buch ist in vier große Teile aufgeteilt. Nach einem informativen Vorwort folgen die Teile Basis, Chancen, Sorgen und Lehren. Am Ende eines jeden Kapitels folgt eine kurze Zusammenfassung sowie ein Fazit. Vor allem der Teil der Chancen hat mir gezeigt, dass KI mittlerweile omnipräsent ist, auch oftmals unbemerkt. Es werden Pioniere, aber auch Kritiker der KI vorgestellt, Grenzen der KI aufgezeigt und mögliche Änderungen unserer Lebensweise. Wir werden dazu aufgefordert, uns den Neuerungen nicht zu widersetzen, sondern in unserem Beruf und Alltag schauen, wie und wo KI uns weiterhelfen kann und dabei muss ein Umdenkungsprozess in Gang gebracht werden. Allerdings wird immer wieder auch Kritik angebracht. Die beiden Autor*innen schildern sehr anschaulich und verständlich, auch für nicht-technikaffine Menschen. Mich hat das Buch sehr zum Nachdenken gebracht und mir wertvolle neue Impulse gegeben.
Patrick Twinem hat mir als Sprecher des Hörbuches gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.05.2024

Ein Buchschatz

Windstärke 17
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Dieses Buch ist ein wunderbarer Schatz. Es gibt sie noch, diese Bücher, die mich überraschen können, in denen ich versinke und bei denen mir sowohl die Geschichte als auch der Schreibstil gefallen. Hier ...

Dieses Buch ist ein wunderbarer Schatz. Es gibt sie noch, diese Bücher, die mich überraschen können, in denen ich versinke und bei denen mir sowohl die Geschichte als auch der Schreibstil gefallen. Hier habe ich festgestellt, dass mich schon länger kein Buch so sehr beeindruckt hat wie dieses Buch - und das hat mich erstaunt. Denn vom Gefühl her habe ich schon einige wirklich tolle Bücher in der letzten Zeit gelesen, aber dieses hier hebt sich einfach ab.
Ich kannte "22 Bahnen" noch nicht, aber ich glaube, das muss ich ändern.
Die Protagonistin Ida hat in ihrem Leben schon sehr viel mitgemacht. Sie gibt sich die Schuld am Selbstmord ihrer Mutter und flüchtet aus der Wohnung, nur mit einem alten Koffer. Statt zu ihrer älteren Schwester zu fahren, bleibt sie einfach im Zug sitzen und fährt bis Rügen. Ich war früher auch für eine kurze Zeit mal Leistungsschwimmerin und habe gut nachvollziehen können, was das Schwimmen in Ida bewirkt und welch eine Befreiung es sein kann. Die ersten Nächte verbringt Ida in einem Hostel, fängt aber schon quasi sofort als Bedienung in der "Robbe" an, die mit den mürrischen Gästen gut beschrieben wird.
Die Freundschaft mit Marianne und Knut, dem Besitzer der Robbe und seiner Frau, tut Ida gut. Leif hingegen ist genau wie Ida eher eine angeschlagene Seele.
Die Geschichte ließe sich recht gut zusammenfassen, aber dass ist es auch nicht, was das Buch ausmacht. Sondern eben die Atmosphäre, der wunderbare Schreibstil und gerade die vielen Auslassungen, die man für sich füllen kann.
Ja, ich kann dieses Buch zu 100% empfehlen.

Veröffentlicht am 11.05.2024

Ein neuer Fall für Malbec

Glutroter Luberon
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Kommissar Malbec ermittelt hier in seinem vierten Fall und ich bin gerne wieder mit in die Provence gereist. Allerdings war ich froh, dass ich dieses Mal nicht vor Ort war bei der großen Hitze. Die Hitze, ...

Kommissar Malbec ermittelt hier in seinem vierten Fall und ich bin gerne wieder mit in die Provence gereist. Allerdings war ich froh, dass ich dieses Mal nicht vor Ort war bei der großen Hitze. Die Hitze, der Klimawandel, Wasserknappheit und drohende Waldbrände spielen hier im Hintergrund immer eine Rolle.
In einer borie wird die Leiche einer Frau gefunden, in den Händen einen Rosenkranz. Aber wer ist diese junge Frau? Niemand wird vermisst. Als dann noch herauskommt, dass die Frau vor Kurzem ein Kind zur Welt gebracht hat, wird die Suche nach dem Kind noch dringender.
Malbec begibt sich dieses Mal nach Roussillon und weiteren Orten, an denen früher Ocker abgebaut wurde. Ralf Nestmeyer, der auch Reiseführer-Autor ist, verbindet hier wieder einmal gekonnt sein Fachwissen mit dem spannenden Kriminalfall und ich habe viel Neues gelernt. Auch der kulinarische Aspekt kommt natürlich wieder nicht zur kurz und an so manch einer Stelle ist mir mal wieder das Wasser im Mund zusammen gelaufen bei der Beschreibung der köstlichen Gerichte.
Wenn man die Reihe kennt, freut man sich über das Wiedersehen mit vielen bekannten Charakteren, es gibt auch immer mal wieder kurze Verweise auf Vergangenes, dennoch finde ich, dass man diesen Krimi auch gut lesen kann, wenn man die Vorgänger nicht kennt.
Die Auflösung ist gut gemacht und viel zu schnell war der Krimi ausgelesen.

Veröffentlicht am 25.04.2024

Liebenswert

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Ottilie freut sich, dass endlich gegenüber neue Nachbarn einziehen, denn das Haus stand definitiv viel zu lange leer.
Aber sie hätte nie erwartet, was sie für Abenteuer mit den neuen Nachbarn erleben würde ...

Ottilie freut sich, dass endlich gegenüber neue Nachbarn einziehen, denn das Haus stand definitiv viel zu lange leer.
Aber sie hätte nie erwartet, was sie für Abenteuer mit den neuen Nachbarn erleben würde und was für eine besondere, nun ja, Familie, die Grauses sind. Denn die Mitglieder der Familie Grause sind keine Menschen. Aber sie müssen sich eingliedern und dürfen auf keinen Fall auffallen, denn sonst werden ihnen Punkte abgezogen. Besonders Opa Grause tut sich schwer mit dem neuen Leben, denn der Waldschrat hat einfach ganz andere Vorlieben.
Ottilie nähert sich langsam an die Kinder an; denkt sich Spiele aus, bei denen die Kinder - sind es nun zwei oder doch drei? - drinnen bleiben können.
Ein sehr warmherziges Buch über das Anderssein, über Warmherzigkeit, Freundschaft, Akzeptanz, aber auch mit ganz viel Humor, bei dem man mit den Charakteren lachen kann - und nicht über sie.