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Veröffentlicht am 27.10.2018

Böser Wolf,

Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6)
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Böser Wolf, von Nele Neuhaus

Cover:
Ein gutes Krimicover, aber austauschbar.

Inhalt:
Die Leiche einer etwa 16 jährigen wird aus dem Main geborgen. Die Obduktion ergibt, dass dieses Mädchen vielfälltig ...

Böser Wolf, von Nele Neuhaus

Cover:
Ein gutes Krimicover, aber austauschbar.

Inhalt:
Die Leiche einer etwa 16 jährigen wird aus dem Main geborgen. Die Obduktion ergibt, dass dieses Mädchen vielfälltig misshandelt und missbraucht wurde. Und niemand vermisst sie!?
Die Spuren scheinen alle im Nichts zu verlaufen.
Dann wird eine prominente Fernsehmoderatorin, überfallen und auf brutalste Weise misshandelt und nur mit viel Glück überlebt sie.
Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln ununterbrochen und stossen inmitten von gepflegter Bürgerlichkeit auf einen Abgrund an Bösartigkeit und Brutalität.
Und dann wird der Fall für Pia auch noch zur privaten Bedrohung.

Meine Meinung:
Dieser Krimi ist nichts für schwache Nerven.
Es geht sehr brutal und deutlich zur Sache, die Grausamkeiten werden deutlich ausformuliert und das geht alles auch noch gegen Kinder, bewegen wir uns doch in den Kreisen von Kinderschändern, die vor nichts zurück schrecken.
Ungalublich was wir erfahren, und alles ist so realistisch, und wie wir im Nachwort erfahren leider auch die Wirklichkeit.
Und wie im wahren Leben bewegen wir uns in den höchsten Kreisen der Gesellschaft und die Täter schlüpfen so manches mal durch die Maschen des Gesetzes.

Relativ schnell habe ich gahnt auf was das ganze hinausläuft, doch es ist so spannend geschrieben, dass man das Buch kaum noch aus den Händen legen kann, weil man unbedingt wissen will wie die genauen Zusammenhänge sind und wie das ganze abgelaufen ist und sich entwickelt.

Mein Fazit:
Sehr brutal und nichts für schwache Nerven.
Sehr spannend (wenn ich auch das meist so gahnt habe).

Veröffentlicht am 19.10.2018

Die Dame in Gold

Die Dame in Gold
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Die Dame in Gold, von Valerie Trierweiler

Cover:
Es führt schon wunderschön in das historische Wien.

Inhalt:
Wien 1903.
Adele, eine junge Frau die Träume hat, die leider nicht in Erfüllung gehen. ...

Die Dame in Gold, von Valerie Trierweiler

Cover:
Es führt schon wunderschön in das historische Wien.

Inhalt:
Wien 1903.
Adele, eine junge Frau die Träume hat, die leider nicht in Erfüllung gehen. Sie ist knapp daran, an diesen Tragödien zu zerbrechen, da tritt der unkonventionelle Maler Gustav Klimmt in ihr Leben.

Meine Meinung:
Ein historischer Roman der ganz ohne Kitsch auskommt.
Die Figuren sind aus dem Leben gegriffen (dies deutet auf eine sehr gute Recherche hin), und wir erleben die Protagonisten in der Zeit in der Sie damals lebten, dachten und handelten.
Wir erleben hauptsachlich die obere Gesellschaftschicht und auch die ganz besonderen Künstlerkreise.

Die Hauptprotagonistin Adele, ist eine von den unangepassten Frauen, und als sie erst einmal ihre tiefe Trauer durchlebt (nicht vergessen) hat, wird sie eine Frau, die auch ihren Kopf und ihren Verstand einsetzen möchte. Sie sucht sich ihre eigenen Grenzen.

Autorin:
Valerie Trierweiler studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Paris und arbeitet seidem als Journalistin.

Mein Fazit:
Ein toller historischer Roman, der sich um das Leben von Adele, eine der Hauptgeliebten von dem berühmten Maler Gustav Klimt, rankt.
Ich finde er kommt ohne grosses “Brimbamborium” aus, und gerade das macht in so ergreifend authentisch.
Von mir 5 Sterne.


Veröffentlicht am 11.10.2018

Bis du tot bist

Bis du tot bist
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Bis du tot bist, von Becky Masterman

Cover:
Hoher erkennungswert zum Vorgängerbuch

Inhalt:
Nach ihrem Ausstieg (als FBI-Agentin), sehnt sich Brigid Quinn nach Ruhe und Normalität. Doch die Mutter eines ...

Bis du tot bist, von Becky Masterman

Cover:
Hoher erkennungswert zum Vorgängerbuch

Inhalt:
Nach ihrem Ausstieg (als FBI-Agentin), sehnt sich Brigid Quinn nach Ruhe und Normalität. Doch die Mutter eines Jungen aus der Nachbarschaft, der vor einem halben Jahr bei einem Badeunfall ums Leben kam, engagiert sie als Privatdetektiven.
Und je mehr sich Brigid in den Fall einarbeitet, desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf.
Doch zwei weitere Probleme machen Brigid das Leben schwer.
Erstens leidet sie plötzlich unter rätselhaften Krankheitssymptomen.
Außerdem wird das Zusammenleben mit ihrer Nichte Gema, deren Mutter kurz vorher starb, und Brigid sie deshalb aufgenommen hat, immer problematischer.
Wo laufen die Fäden zusammen?
Wo gib t es Schnittstellen?

Meine Meinung:
Ein wahrer Psychothriller.
Alles ist sehr verwirrend und mysteriös.
Laufend gibt es neue Erkenntnisse, die im nächsten Moment aber wieder in eine andere Richtung deuten. Viele Personen scheinen „verrückt“ zu sein, oder verrückt und unangemessen zu reagieren und zu handeln.
Das Ganze ist dabei so spannend geschrieben, dass man unbedingt weiterlesen will um zu erfahren wie jetzt letztendlich alles zusammenhängt.

Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Brigid Quinn ist eine besondere Frau, irgendwie ganz anders mit einer dunklen und dennoch menschlichen Aura.

Autorin:
Becky Masterman arbeitet seit vielen Jahren in einem amerikanischen Verlag, der auf forensische Fachliteratur spezialisiert ist. Sie lebt mit ihrem Mann in Tucson, Arizona.

Mein Fazit:
Sehr verwirrend, rätselhaft und mysteriös.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Was man von hier aus sehen kann

Was man von hier aus sehen kann
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Was man von hier aus sehen kann, von Mariana Leky

Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten.
Es hat viel, was ein tolles Buch ausmacht, und trotzdem hat es mich nicht begeistern können, sondern ...

Was man von hier aus sehen kann, von Mariana Leky

Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten.
Es hat viel, was ein tolles Buch ausmacht, und trotzdem hat es mich nicht begeistern können, sondern eher im Gegenteil, ich habe mich sehr schwer getan es zu lesen.
Es ist mir vorgekommen wie die vielen einzelnen Teile eines Puzzels oder eines Mosaiks, die dann aber falsch zusammengesetzt wurden und so kein schönes Bild abgaben, oder ein Bild, bei dem ich nichts erkennen konnte, auch wenn die einzelnen Teile da und auch in gewisser Weise schön waren.
Z.B. der Humor, Wortakrobatik, Situationskomik, die Poesie oder der Grundgedanke der Geschichte, es gab Passagen die wie ein Märchen angemutet haben. Es gibt Fabelwesen und Fantasy, aber auch das kommt bei mir nicht mystisch oder fantastisch an, sondern einfach nur konstruiert.
Ich fand es auch in sich so widersprüchlich: steif, distanziert, kalt, dann wieder leise, weich, und einfühlsam.

Hier noch ein Beispiel von so einer widersprüchlichen Passage:
Poetischer Absatz, aber dann doch zu konstruiert zu gewollt witzig und dann doch unsinnig und an dieser Stelle dann für mich total unverständlich.
Zitat:
Die Blätter dachten nicht daran, sich von den Zweigen herunter pusten zu lassen Sie waren halbstark und kräftig, sie begriffen nicht mal, was Elsbeth beabsichtigte, sie fühlten sich kein bisschen bedroht, sie fühlten sich eher geföhnt.

Ich kann deshalb nur 2 Sterne geben, da mir das Buch im Zusammenspiel eben, (ich denke vor allem durch die Art des Schreibstils) so gar nicht gefallen hat.
Außerdem gab es viel zu viele Wiederholungen.

Mit der Ich-Erzählerin, einem 10jährigen Kind (später erwachsen), konnte ich gar nicht warm werden, sie war so abgeklärt, wusste alles, irgendwie übernatürlich, sie plappert Sätze (nach) die sie gar nicht verstehen kann.

Leider blieben mir auch die weiteren Protagonisten fremd.

Hier noch ein Zitat vom Ende, das mir gut gefallen hat:
Es stimmt, dachte Selma, dass die Zeit schneller vergeht, ja älter man wird, und sie fand, dass das unklug eingerichtet war. Selma wünschte, dass ihr Zeitgefühl mit ihr altern, dass es etwas lahmen würde, aber das Gegenteil war der Fall. Selmas Zeitgefühl benahm sich wie ein Rennpferd.

Mein Fazit:
Mag es anderen gefallen (was eben mit „hoher Literatur“ ausgezeichnet ist muss (?) ja gut sein)?
Doch ich gehöre zu den Lesern die zu ihrem Geschmack stehen und sagen:
Das Buch hat MIR in seiner Gesamtheit nicht so gut gefallen.
Auch wenn es gegen Ende noch ein paar schöne Passagen gab.
Deshalb von mir 2,5 Sterne die ich auf 3 aufrunde.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Scheunenfest

Scheunenfest
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Scheunenfest, von Nicola Förg

Cover:
Passt, gemütlich und doch hat die Katze einen sehr provozierenden Blick.

Inhalt:
Nach einem Scheunenbrand werden in einem Silo die Leichen von zwei verkohlten Frauen ...

Scheunenfest, von Nicola Förg

Cover:
Passt, gemütlich und doch hat die Katze einen sehr provozierenden Blick.

Inhalt:
Nach einem Scheunenbrand werden in einem Silo die Leichen von zwei verkohlten Frauen gefunden.
Wurden die beiden Opfer eines tragischen Unfalls, oder hatte da jemand mit voller Absicht die Hand im Spiel.
Bei der Untersuchung des Falls weitet sich das Spektrum immer mehr und die Spuren führen weit in die Vergangenheit zurück.

Meine Meinung:

WOW!
Dieses Buch ist so viel mehr als nur ein Krimi.
Die Schreibweise, die Wortwahl, der Dialekt und der Humor haben mich gleich auf den ersten Seiten gepackt und positiv überzeugt.
Und im Laufe des Buches kamen dann die ernsten und aktuellen Themen dazu, (Pflegenotsand, Alzheimer, Kriegsgeneration) die so super umgesetzt und eingewoben wurden, dass ich einfach meinen Hut ziehen muss.
Absolut klasse finde ich, dass hier endlich mal kritisch mit Demenz (Alzheimer) bei Eltern umgegangen wird. Nicht alles „heidadei“ und „mit ganz viel Liebe klappt alles“, sondern schonungslos und unerbittlich, wie in der Wirklichkeit eben auch oft.
Auch der historische Teil ist super spannend. Ich lese auch viel historische Romane und bin diesem Thema hier schon öfters begegnet. Ja die Kriegsgeneration und dadurch mit ihr die Nachkriegsgeneration hat einfach zu viel aufzuarbeiten, was auch viel zu oft einfach verschwiegen wurde.

Irmi Mangold und Kathi Reindl haben bei diesem Fall eine sehr vertrackte Ausgangssituation. Die beiden Frauen, die ihre ganz persönlichen und speziellen Eigenheiten haben, schaffen es durch Menschlichkeit und ihren ganz speziellen Charakter zu überzeugen.

Ich kannte die Autorin bisher noch nicht, werde sie aber auf meine ganz persönliche Bestsellerliste setzen.

Ein Buch das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Autorin:
Nicola Förg gebürtige Oberallgäuerin, lebt heute mit Familie sowie Ponys, Katzen und anderem Getier auf einem Hof in Prem am Lech – mit Tieren, Wald und Landwirtschaft kennt sie sich aus.

Mein Fazit:
Eine brillante Geschichte die alles hat um den Leser aufs Beste zu unterhalten.
Humor, Lokalkolorit, Spannung, Dramatik, historischer Teil und aktuelle Problematik, verwoben zu einer Handlung die mich ans Buch fesselt.
Einfach genial, und hier müsste man mehr als 5 Sterne vergeben können.