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Veröffentlicht am 30.09.2018

Nein ist das neue Ja

Nein ist das neue Ja
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Nein ist das neue Ja, von Désirée Nick

Cover:
Désirée Nick als Grande Dame wie wir sie kennen!

Inhalt:
Désirée Nick hat zu allem eine Meinung: und dies vor allem mit spitzer Zunge und mit ihrem ganz ...

Nein ist das neue Ja, von Désirée Nick

Cover:
Désirée Nick als Grande Dame wie wir sie kennen!

Inhalt:
Désirée Nick hat zu allem eine Meinung: und dies vor allem mit spitzer Zunge und mit ihrem ganz eigenen Vokabular!
Ob zum Chef, zur Familie, zum Schoppen oder zum Friseur.
Sie ist der Meinung: wer NEIN sagt, hat die Macht, wird zum Entscheider, wird wahrgenommen und steuert sein Schicksals selber.

Meine Meinung:
Désiré Nick, eine Frau mit einem unglaublichen EGO.
Bei den meisten würden ihre Aussagen „egoistisch, selbstverliebt, ja größenwahnsinnig“ klingen. Bei ihr klingt es oft einfach „ehrlich“, sie steht dafür.

OK – ob ich so einfach zum Tinitus NEIN sagen kann, möchte ich mal in Frage stellen!!

Vieles im Buch dreht sich im Kreis und ist im Grunde der gleiche Kuchen wie ein paar Seiten weiter vorne nur mit anderem Zuckerguss.
Ab der Mitte dann wird es mehr und mehr ein erzählen aus ihrem Leben. Und dabei werden gezielt hoch giftige Pfeile in Richtung diverser „Promis“ abgeschossen um in nächsten Abschnitt zu betonen: alles halb so wild, ich bin ja ach sooo tolerant.
Plaudereien aus dem Leben der Autorin, die einfach zeigen, dass ihre Welt und meine Welt doch Galaxien auseinander liegen.
1000 Euro im Monat für die Haare ist normal – ja was soll ich von so einer Frau lernen können.

Manche Kapitel sind echt so abgedreht und abgehoben, so dass ich froh bin wenn sie zu Ende sind. Hier denke ich mir manchmal, wer ist denn so hohl in der Birne wie es hier dargestellt wird.

Ein weiterer Punkt, der mich immer wieder verwundert hat, ist das Vokabular der Autorin. Da ist sie so Grande Dame, Prinzessin und was weiß ich nicht wie elegant und eloquent sie sich gibt, und dann wirft sie inflationär mit Wörtern um sich, die ich meinen Kindern und auch jetzt meinen Enkeln nicht erlauben würde. Teilweise für mich wirklich tiefstes Niveau – fällt das unter ‚“spitze Zunge“?

Autorin:
Désirée Nick, eine der bekanntesten Entertainerinnen Deutschlands. Als „spitzeste Zunge der Nation“ ist die seit 35 Jahren als Schauspielerin auf deutschen Bühnen unterwegs.

Mein Fazit:
Ein Buch das unterhalten kann, wobei man es dann eher in kleinen Dosen „genießen“ sollte. (Plaudereien aus dem Leben der Autorin).
Man sollte sich keine Wunder erwarten, und das Rad wird hier auch nicht neu erfunden. Vielleicht kann man sich die ein oder andere Anregung holen, aber verändern wird dieses Buch auch nichts.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Die Party

Die Party
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Die Party, von Jonas Winner

Cover:
Passend zur Halloweenparty.

Inhalt:
Nach 30 Jahren will Brandon eine 80er Jahre Revival-Halloween-Party veranstalten.
Dazu lädt er zehn Jugendfreunde in seinen Glasbungalow ...

Die Party, von Jonas Winner

Cover:
Passend zur Halloweenparty.

Inhalt:
Nach 30 Jahren will Brandon eine 80er Jahre Revival-Halloween-Party veranstalten.
Dazu lädt er zehn Jugendfreunde in seinen Glasbungalow hoch oben auf einem Felsplateau über dunklen Wäldern ein.
Damit es authentisch wird, müssen alle ihre Handys abgeben.
Und dann, bei der Begrüßung überschlagen sich die Ereignisse.
Der erste Tote – und zwar der Gastgeber selber wird von einem Kronleuchter erschlagen. Ein Unfall – oder Selbstmord?
Als kurz darauf der Zweite stirbt beginnt die Angst und das Misstrauen zu wachsen und übermächtig zu werden.

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, das doch so augenscheinlich nach demselben Prinzip wie „Murderpark“, das geniale Buch des Autors (2017), geschrieben würde.
Und ich muss es leider gleich vorweg sagen, es kommt nicht an dieses außergewöhnliche Buch heran.

Ja auch hier geht es nach dem Prinzip 10 kleine Negerlein, dann warens nur noch….

Aber die Geschichte die diesmal erzählt wird hat (für mich) sehr viel unlogische einzelne Punkte. Immer wieder denke ich mir bei Lesen, das ist ja so unglaubwürdig, das passt einfach nicht.
Es fängt schon damit an: mit ca. 17 Jahren hatten sie die letzte gemeinsame Party und dann nach 30 Jahren in denen sie keinen oder kaum Kontakt hatten folgen sie alle der Einladung, obwohl sie überall verstreut sind und sich nicht mal besonders mochten?
Oder: im Keller sind wichtige geheime Unterlagen? Die hat niemand entsorgt?
Und bei all dem Stress und der Angst ums Überleben bleibt so viel Zeit (und Muse) um sich da einzulesen?

Ein weiterer Kritikpunkt von mir:
Ich weiß, Sex sells, wie es so schön heißt, aber wie kann man in Todesangst und wenn es ums nackte Überleben geht an Sex denken oder Sex haben?

Ja auch diesmal geht es wieder turbulent zu, Schlag auf Schlag. Alles wird sehr verschachtelt, jeder verdächtigt und misstraut jedem. Im einen Moment scheint dies schlüssig, schon kommt der nächste mit einer „Enthüllung „ um die Ecke und alles ist wieder auf den Kopf gestellt.
Und doch agieren die Beteiligten so kopflos und nicht nachvollziehbar.

Klar ist man gespannt wer jetzt der Täter ist und welches Motiv zu Grunde liegt. Doch der Nervenkitzel hat sich bei mir nicht eingestellt. Und die ganze Zeit denke ich das kann so nicht vorbereitet worden sein, das denke ich am Schluss immer noch. Also ist die Auflösung dann auch nicht so der Knaller für mich.

Autor:
Jonas Winner wuchs in Berlin, Rom, und den USA auf, Studium in Deutschland und Frankreich. Er arbeitete als Fernsehjournalist, schrieb Drehbücher und Romane.

Mein Fazit:
Ich hatte riesengroße Erwartungen in das Buch.
Leider wurden sie nicht erfüllt.
OK, ein Thriller bei dem es deutlich wird, wie wenig man einer Wahrnehmung trauen kann und wie schnell ein Sachverhalt komplett anders dargestellt werden kann. Doch insgesamt für mich zu unlogisch.
Hier kann ich leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Der Narr und seine Maschine

Der Narr und seine Maschine
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Der Narr und seine Maschine, von Friedrich Ani

Cover:
Düster und Hoffnungslos? Passt zum Buch.

Inhalt:
Ein alternder Schriftsteller, er einsam und alleine in einem Hotel gelebt hat wird vermisst.
Tabor ...

Der Narr und seine Maschine, von Friedrich Ani

Cover:
Düster und Hoffnungslos? Passt zum Buch.

Inhalt:
Ein alternder Schriftsteller, er einsam und alleine in einem Hotel gelebt hat wird vermisst.
Tabor Süden, der früher Polizeibeamte war, dann Privatdetektiv und vielerfahrener Vermisstensucher, ist auch gerade auf dem Sprung unterzutauchen.
Da kann ihn seine Chefin gerade noch überreden nach dem Vermissten zu suchen.
Werden sich die beiden „Verlorenen“ begegnen?

Meine Meinung:
Hier werden zwei zutiefst einsame Menschen beschrieben.
Wir als Leser erfahren die Geschichte parallel von beiden Seiten, deshalb kommt bei mir auch nur bedingt Spannung auf, weil wir ja immer wissen wo (und wie) sich die beiden Protagonisten befinden.
Es ist schon sehr bedrückend zu lesen wie hoffnungslos Menschen sein können.

Ein Thema, das für mich als Aussage hier rüberkommt, ist der Suizid.
Habe ich das Recht mein Lebensende selbst zu bestimmten und wie gehe ich damit um.
Gar nicht so einfach diese Frage zu beantworten.

Oder was ist Ruhm und Erfolg (wert)?
Wenn am Ende gerade eine Handvoll Menschen um mich trauern?

Irgendwie ist das Ganze für mich auch gar kein Krimi, sondern eher nur die Lebensgeschichte von zwei Menschen die gerade keine Perspektive mehr haben.

Autor:
Friedrich Ani, geb. 1959, lebt in München. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher.

Mein Fazit:
Für mich wird hier eine sehr düstere, hoffnungslose und wehmütige Welt gezeichnet, auf nur 143 Seiten.
Sehr realistisch, deshalb zieht es mich beim Lesen echt runter.
Kein einfaches Buch und mir hätte nichts gefehlt, wenn ich es nicht gelesen hätte. Deshalb, nicht weil es schlecht ist, von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Die Tote und der Polizist

Die Tote und der Polizist
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Die Tote und der Polizist, von Sofie Sarenbrant

Cover:
Das schwarz/weiß/rot gehaltene Cover ist echt ein Hingucker.

Inhalt:
Die Polizistin Emma Sköld täuscht ihren Tod vor.
Nachdem sie von Kollegen ...

Die Tote und der Polizist, von Sofie Sarenbrant

Cover:
Das schwarz/weiß/rot gehaltene Cover ist echt ein Hingucker.

Inhalt:
Die Polizistin Emma Sköld täuscht ihren Tod vor.
Nachdem sie von Kollegen fast ermordet wurde, will sie ihnen nun, zusammen mit ihrem Vater das Handwerk legen.
Das Problem dabei ist, dass sie nur auf sich selber gestellt sind, da sie nicht wissen können wem sie vertrauen können.
Denn es gibt ein Netz von Kollegen die wollen Schweden von allen Bettlern und Immigranten retten, indem sie einige davon töten und auf spektakuläre Weise präsentieren.

Meine Meinung:
Wir erleben die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, das macht es auf der einen Seite interessant, weil wir die denk und Handlungsweise von verschiedenen Personen erfahren, aber auf der anderen Seite zieht sich dadurch viel in die Länge weil wir vieles ja schon kennen.
Wir als Leser wissen ja auch von Anfang an wer die Schuldigen sind und wissen somit immer mehr als die handelnden Personen, was mich auch oft in Gedanken den Kopf schütteln oder die Augen verdrehen lässt.
Denn ich finde vieles ist derart unlogisch und unglaubwürdig.
Ein Katz und Maus Spiel bei dem man nicht glaubt dass Polizisten hier so agieren.

Das Thema ist sehr aktuell und der Gedanke, wie es in den Köpfen von manchen Rechtshütern wohl aussieht, ist immer mal wieder parat.

Autorin:
Sofie Sarenbrant, geb. 1978, hat als Journalistin gearbeitet und gilt als der Shooting Star der Krimiszene in Schweden.

Mein Fazit:
Eine interessante Story über Korruption bei der Polizei, und wie dieser seine Stellung missbraucht.
Allerdings ist die Schreibweise, vor allem das Ende, mir zu unlogisch, widersprüchlich und unglaubwürdig, auch wenn ich gespannt war wie die Autorin alles enden lässt.
Deshalb von mir nur 3 Stern.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Ein unvergänglicher Sommer

Ein unvergänglicher Sommer
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Ein unvergänglicher Sommer, von Isabel Allende

Cover:
Die nachdenkliche Frau und die Farben gefallen mir.

Inhalt:
Durch einen Auffahrunfall in einem Schneesturm in Brooklyn, führt das Schicksal drei ...

Ein unvergänglicher Sommer, von Isabel Allende

Cover:
Die nachdenkliche Frau und die Farben gefallen mir.

Inhalt:
Durch einen Auffahrunfall in einem Schneesturm in Brooklyn, führt das Schicksal drei so ganz unterschiedliche Menschen zusammen.
Evelyn, die illegaler weise (aus Guatemala) als Kindermädchen in den USA ist und eine Leiche im Kofferraum hat.
Richard, der etwas fahrige und zurückgezogen lebende Professor, Unfallverursacher.
Lucia, taffe, alles energisch angehende chilenische Untermieterin.
Was tun? Wohin mit der Leiche?
Alle drei begeben sich gemeinsam auf einen unglaublichen Weg.

Meine Meinung:
Der Einstieg macht neugierig, hier entdecke ich auch noch eine Prise warmherzigen Humor.
Doch schon bald beginnt es für mich etwas zäh zu werden.
Die Rückblicke in die Vergangenheit jeder einzelnen Person sind am Anfang noch interessant und tragen zu ihrem Verständnis bei, doch der stetige Wechsel von Gegenwart zur Vergangenheit wird mir dann bald zu verwirrend und stört mich im Lesefluss.
Es ist absolut schlimm und grausam was wir in diesen Rückblenden erfahren, aber es wird mir zu sehr zur Politik/Gesellschaft/Regimekritischen Haupthandlung.
Auch die persönlichen und psychologischen „Zustände“ (Ehe ohne Liebe, Krankheit, plötzlicher Kindstod, Unfall von 4jähriger Tochter, Schuld), werden mir einfach zu viel. Wir springen von einem Extrem ins andere und ich kann mich gar nicht auf eins einlassen. Ich glaube das überfordert mich?

Immer wieder eingeflochtene Mystik und Esoterik, die ich irgendwie nicht einordnen oder versstehen (obwohl ich das sonst sehr wohl auf mich wirken lassen kann) sind mir auch zu viel.

Die Wendung im Epilog, habe ich eigentlich schon erwartet.

Im drittletzten Satz wird zum Titel Bezug genommen, das hat mir gefallen.

Dies ist mein erstes Buch von Isabel Allende, und nach dem Klappentext und der Leseprobe habe ich mir etwas Leichteres und Lockeres vorgestellt.

Autorin.
Isabel Allende, geb. 1942, arbeitete in ihrer Jugend als Journalistin in Chile. Nach Pinochets Militärputsch ging sie 1973 ins Exil. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien.

Mein Fazit:
Ich bin vermutlich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen.
Der viele Wechsel (in allen Richtungen) hat mich zu sehr abgelenkt.
Jeder Protagonist für sich, hat viel Potential, aber alle drei Leben zusammen und dann auch noch die aktuelle Rahmenhandlung (Leiche) war zu viel und mir dann zu konfus und teilweise zu langatmig.
Das Buch konnte mich nicht fangen.
Deshalb von mir 3 Stern.