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Veröffentlicht am 17.03.2021

Ein Roman über die Bedeutung von Identität und Heimat sowie dem besonderen Wert von Zusammenhalt

Die Erfindung der Sprache
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Im Roman „Die Erfindung der Sprache“ nahm mich Anja Baumheier mit auf die fiktive ostfriesische Insel Platteoog. Eine Kirche, ein paar Nahversorgungsgeschäfte und ein Mehrzweckhaus mit Arztpraxis, Polizeistation ...

Im Roman „Die Erfindung der Sprache“ nahm mich Anja Baumheier mit auf die fiktive ostfriesische Insel Platteoog. Eine Kirche, ein paar Nahversorgungsgeschäfte und ein Mehrzweckhaus mit Arztpraxis, Polizeistation und Grundschule gibt es auf dem Eiland in der Nordsee. Besonders erwähnenswert ist die Bäckerei, denn sie wird von Leska und Ubbo Bakker betrieben, den Großeltern des Protagonisten Adam Riese. Eine Fähre sorgt dafür, dass Bewohner und Touristen in einer halben Stunde das Festland erreichen. Der Titel nimmt Bezug auf ein Buch mit gleicher Bezeichnung, das in der Geschichte eine wichtige Rolle bei der Auffindung von Adams Vater Hubert spielt.

Adam ist 32 Jahre alt und wohnt inzwischen in Berlin. Er ist Doktor für Sprachtheorie und angewandte Sprachwissenschaft und orientiert sich gerne an selbst erstellten systematisierenden Listen, die ihm einen gewissen Halt vermittelt und panikartige Anfälle vermeiden helfen. Sein Hang zur Zahl sieben ist eine seiner wunderlichen Schrullen, dazu ist er hochbegabt und sich bewusst, dass er autistische Züge trägt. Als er 13 Jahre alt war, ist sein Vater von einer Reise nicht zurückgekehrt. Eines Tages findet Oda, Adams Mutter, in einem Buch einen Hinweis auf den weiteren Verbleib von Hubert nach seinem Weggang. Adam macht sich nicht nur im eigenen Interesse, sondern vor allem zum Wohl von Oda auf die Suche danach, ob Hubert noch lebt und wenn ja, möchte er wissen wo.

Anja Baumheier zeigt ein kontrastreiches Leben von Adam, der zunächst in geborgenen Verhältnissen auf der kleinen überschaubaren Insel aufwächst. Aber auch dort erreichen ihn ungeahnte Schicksalsschläge, nicht nur durch das Verschwinden des Vaters, sondern auch durch einen weiteren großen Verlust. Das Adam mit seinem Verhalten immer wieder auffällt, ist spätestens im Umgang mit Gleichaltrigen zu bemerken. Von der gut ausformulierten Hauptfigur des Romans bis hinein in die Nebenfiguren kreiert die Autorin eigenwillige Charaktere wie beispielsweise die fürsorgliche, ständig besorgte, aus der Tschechoslowakei stammende Großmutter von Adam bis hin zu einer empathischen Logopädin, die wie jemand aus einem bekannten Kriminalroman aussieht.

Der Roman ist sprachlich facettenreich. Anja Baumheier hält an dem Originalton ihrer Figuren, die in der Sprache ihrer Heimat sprechen, fest; entsprechende Übersetzungen finden sich zum Verständnis in den Fußnoten. Ihre Beschreibungen sind häufig detailreich. Einen einmal aufgegriffenen Spleen der handelnden Personen behält sie konsequent bei, was ich später als erschöpfend empfand. Dadurch dehnt sich die Erzählung bei der Suche von Adam leicht aus. Trotz dramatischer Wendungen fehlt es nicht an gefühlvoll ausgeführten, mit sanfter Ironie ausgestatteten Situationen.

In ihrem Roman „Die Erfindung der Sprache“ schreibt Anja Baumheier in einer abwechslungsreich gestalteten Sprache über die Bedeutung von Identität und Heimat sowie den besonderen Wert von Freundschaft und Zusammenhalt. Die Geschichte ist tragisch berührend und dennoch amüsant mit hohem Unterhaltungswert. Daher empfehle ich sie gerne weiter.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Verborgene Orte, geheime Orden und Riten sowie ein Todesfall sorgen für Spannung

Das Geheimnis der Themse
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In ihrem Roman „Das Geheimnis der Themse“ nimmt Susanne Goga die beiden inzwischen verheirateten Figuren Charlotte und Tom Ashdown, die bereits in ihrem Buch „Der verbotene Fluss“ eine große Rolle spielten, ...

In ihrem Roman „Das Geheimnis der Themse“ nimmt Susanne Goga die beiden inzwischen verheirateten Figuren Charlotte und Tom Ashdown, die bereits in ihrem Buch „Der verbotene Fluss“ eine große Rolle spielten, erneut in den Fokus. Diesmal ist es weniger die Liebe, die dabei im Vordergrund steht, sondern es sind Geheimgesellschaften und mystische Rituale die die beiden erkunden. Zum Lesen und Verstehen des Romans werden die Kenntnisse der vorigen Geschichte nicht benötigt.

Charlotte hat ihren Beruf als Gouvernante aufgegeben, um sich ausschließlich ihrer Aufgaben als Ehefrau zu widmen, wie es damals üblich war. Erst vor kurzem hat das Ehepaar ein Haus mit Garten gekauft und ist umgezogen. Aber über ihrer Ehe liegt ein Schatten, weil sie noch kinderlos sind. Während Tom weiter seinem Beruf als Journalist bei einer Tageszeitung nachkommt, erhält er von seinem früheren Mentor das Angebot ein Buch über übernatürliche Phänomene in London zu schreiben. Nach kurzem Zögern stimmt er zu und begeistert bald darauf auch Charlotte für diese Arbeit. Eine geborgene Leiche aus der Themse erregt das Aufsehen der beiden, denn die Ermittlungen führen zu Hinweisen mit mystischem Charakter. Bei ihren Recherchen geraten sie immer mehr in Gefahr, weil sie tiefer in entsprechende geheime Kreise eindringen.

Susanne Goga verarbeitet sensibel das Thema der Kinderlosigkeit und zeigt, wie es dabei zu Spannungen in einer Ehe kommen kann aufgrund unausgesprochener Gefühle. Es ist schwierig, über bestimmte Probleme zu reden und eventuell die Hoffnung des Ehepartners dabei zu zerstören. Außerdem lässt die Autorin in Gedanken Charlotte ihre Rolle als Mutter durchdenken und sich in diesem Zusammenhang mit eventuell eingeschränkten Freiheiten beschäftigen, die ihr das Leben an der Seite von Tom bietet. Charlotte ist gebildet und entscheidet gerne selbständig, Tom schätzt ihre Einstellungen, wobei sie sich mit seinen Eigenwilligkeiten arrangiert hat. Beide waren mir von Beginn an auf ihre je eigene Art sympathisch.

Die Themse scheint schon lange eine gewisse Anziehungskraft zu besitzen. Dank sehr guter Recherche eröffnet Susanne Goga mit ihrer Erzählung dem Leser Zugang zu einer Reihe magischer Geschichten rund um den Fluss, die tatsächlich im Umlauf kursieren. Das historische London kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert lässt sie gekonnt lebendig werden und deckt anhand von magischen Orten, geheimen Gesellschaften und Kulten eine etwas andere als gewöhnliche Seite der britischen Hauptstadt.

Susanne Goga schreibt in ihrem Roman „Das Geheimnis der Themse“ über die Probleme der noch jungen Ehe des Londoner Paars Charlotte und Tom im Jahr 1894. Verborgene Orte, geheime Orden und Riten sowie ein Todesfall in diesem Zusammenhang stellen sich in den Vordergrund und sorgen für eine gewisse durchgehende Spannung. Zwar hätte ich mir etwas mehr Romantik erwartet, fühlte mich aber dennoch gut unterhalten, auch aufgrund des unverbrauchten Hintergrundthemas.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Authentische Schilderung über einen ungewöhnlichen Postboten in einem kleinen italienischen Ort

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
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Der Roman „Der Postbote von Girifalco“ ist das Debüt des Italieners Domenico Dara. Girifalco ist ein kleiner Ort in Kalabrien, wo der Autor aufgewachsen ist. Seine Geschichte lässt er 1969 spielen, einer ...

Der Roman „Der Postbote von Girifalco“ ist das Debüt des Italieners Domenico Dara. Girifalco ist ein kleiner Ort in Kalabrien, wo der Autor aufgewachsen ist. Seine Geschichte lässt er 1969 spielen, einer Zeit zu der er noch nicht geboren war. Dennoch schafft er es, die damaligen Lebensumstände authentisch zu beschreiben. Die Gegend ist karg, Arbeitsplätze sind Mangelware. Einige Einheimische sind ausgewandert, bevorzugt in die Schweiz, wohin auch regelmäßig Fernbusse verkehren.

Im Mittelpunkt steht, wie der Titel schon sagt, der Postbote des Dorfs. Er ist mittleren Alters und alleinstehend. Auffällig sind seine beiden Eigenarten: einerseits liest er den Briefverkehr des Orts und andererseits verschriftlicht er alle Zufälle, die ihm begegnen, was sich im Untertitel des Romans „Eine kurze Geschichte über den Zufall“ widerspiegelt. Jedoch öffnet und liest er nicht nur die Briefe, sondern hat es sich zur Gewohnheit gemacht, dass er auch hin und wieder in das Geschehen eingreift, denn er ist sehr einfühlsam. Durch sein Verhalten möchte er Traurigkeit verhindern und stattdessen den Bewohnern ein wenig Hoffnung geben, aber auch die Lügen der Kommunalverwaltung aufdecken.

Immer mehr konnte ich im Laufe der Geschichte über den Postboten erfahren, auch über seine unerfüllte Liebe. Wie in einem Kriminalroman beginnt er, einen dubiosen Umstand aus der Vergangenheit aufzugreifen und aufzuklären, wie es wirklich gewesen ist. Durch den gesamten Roman zieht sich als roter Faden die Ansicht, die der Postbote durch einen Lehrer erfahren und die sich immer wieder bewahrheitet hat, dass das Leben ständigen Veränderungen unterworfen ist, die für einen inneren Ausgleich der Umstände sorgen.

Dem Roman spürt man die Ortskenntnis des Autors an und dessen Wissen um die Eigenarten der Bewohner, die er detailliert und mit Gefühl darstellt. Dabei reichen seine Beschreibungen von liebkosend und mitfühlend über sarkastisch und frivol bis hin zu einem raueren Tonfall. Einzig die beibehaltenen italienischen Namen und Bezeichnungen sind hinderlich im Lesefluss, verleihen der Schilderung aber auch entsprechende Authentizität. Der Autor lässt seine Erzählung den Postboten umkreisen und ihn mit den Schicksalen der Einheimischen spielen. Ich habe mich gerne von der Geschichte berühren lassen und empfehle sie daher weiter.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Zeigt die Bedeutung von Kultur in Form von Kunst und Literatur

Die Bücherfrauen
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In ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ verknüpft die US-Amerikanerin Romalyn Tilghman das Leben von Angelina, Traci und Gayle, die in der Kleinstadt New Hope in Kansas einander begegnen. Einigen Frauen vor ...

In ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ verknüpft die US-Amerikanerin Romalyn Tilghman das Leben von Angelina, Traci und Gayle, die in der Kleinstadt New Hope in Kansas einander begegnen. Einigen Frauen vor Ort liegt der Erhalt von Bibliotheken besonders am Herzen, die vor allem von den Spenden des industriellen US-Amerikaners Andrew Carnegie zwischen 1883 und 1929 errichtet wurden, 59 davon in Kansas.

Die in Philadelphia wohnende Angelina Sprint ist eine der drei Protagonistinnen. Sie schreibt seit vielen Jahren an ihrer Doktorarbeit über eben jenen Carnegie. Ihre Großmutter war eine der Aktivistinnen, die sich vor vielen Jahren in New Hope für eine Bibliothek eingesetzt und bei Angelina die Liebe zu Büchern wachgerufen hat. Inzwischen wurde aus der Bibliothek ein Kulturzentrum. Zur Leitung diverser Kurse wird die Künstlerin Traci aus New York angestellt. In ihrer Bewerbung hat Traci ihre Vergangenheit verschleiert. An einem der von ihr geleiteten Kurse nimmt Gayle teil, die aus dem Nachbarort Prairie Hill stammt. Dort wütete vor kurzem ein Tornado und machte alles dem Erdbeben gleich, auch ihr Wohnhaus. Von der Bibliothek blieb nur noch eine Wand stehen. Das Engagement für eine gemeinsame Sache lässt die Gäste und die Einheimischen immer mehr zueinander finden.

Romalyn Tilghmans Hauptfiguren sind sehr unterschiedlich, vom Alter und vom Charakter her, aber für alle drei wird New Hope im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Hoffnung auf einen Neuanfang. Angelina und Traci suchen aus eigenem Interesse nach einer Veränderung in ihrem Leben, Gayle dagegen ist ein Opfer der Umstände. Es ist sogar so, dass die Bewohner der beiden Nachbarorte aufgrund bestimmter gegensätzlicher politischer Meinungen sich nicht besonders mögen. Und doch vermag Gayle über ihren Schatten zu springen und sich an gemeinsamen Aktivitäten mit den Bewohnern von New Hope einzulassen, so dass sie nicht nur ihre eigene Zukunft im Blick hat, sondern durch ihr Verhalten auch für ihren Heimatort einer Annäherung entgegengeht. Gemeinsam lachen, aber auch Sorgen teilen, bringt Verständnis untereinander und man wächst zusammen. Dabei bildet das Quilten, ein sehr beliebtes amerikanischen Hobby, den Anlass für die Treffen. Bei den Beschreibungen der farblichen Zusammenstellung der Stoffe bekommt man Lust mit dem Nähen selbst zu beginnen.

Eine besondere Rolle nehmen in diesem Roman die Bibliotheken ein und zeigen damit auch ein Stück Historie der USA. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren es hauptsächlich die Frauen, die eine Chance im Austausch von Büchern sahen und zwar nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch in der Möglichkeit, dadurch ihr Wissen und das ihrer Familie zu erweitern. Aus diesem Grund engagierten sie sich für die Errichtung von Büchereien, in denen die Bücher gesammelt und von anderen ausgeliehen werden konnten.

Romalyn Tilghman vermittelt in ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ US-amerikanisches Lebensgefühl und zeigt, wie wichtig Kultur in Form von Kunst und Literatur für die Identitätsfindung ist. Sie ermöglicht einen konstruktiven Austausch von Meinungen, der auch persönliche Gefühle transportiert und so zum Verständnis untereinander beiträgt. Mir hat das Buch gut gefallen und daher empfehle ich es gerne uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Gut inszeniert, hält die Spannung bis zum Schluss und lässt noch einiges offen

Kein Entkommen
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„Trauma – Kein Entkommen“ von Christoph Wortberg ist der erste Band einer Thriller-Trilogie. Das erste Buch ist in drei Teile gegliedert, deren Bezeichnungen Wasser, Eis und Feuer sich mittelbar auf die ...

„Trauma – Kein Entkommen“ von Christoph Wortberg ist der erste Band einer Thriller-Trilogie. Das erste Buch ist in drei Teile gegliedert, deren Bezeichnungen Wasser, Eis und Feuer sich mittelbar auf die dann geschilderten aufzuklärenden Taten beziehen. Für die Ermittlungen ist Katja Sand von der Mordkommission München zuständig, assistiert von ihrem Kollegen Rudi Dorfmüller. Katja ist alleinerziehend und hat momentan große Sorgen um ihre fünfzehnjährige Tochter Jenny, die eine Beziehung zu einem vier Jahre älteren Mann eingegangen ist, der auf die schiefe Bahn geraten zu sein scheint. Während sie versucht, ihr Privatleben wieder in Ordnung zu bringen, wird sie damit konfrontiert, dass ein Mann in einem See ertrinkt und nur kurze Zeit später ein Mann in einem Kühlschrank, der in einem Wald abgestellt wurde, erstickt. Beide Fälle deuten auf Selbstmord hin, aber daran will Katja nicht glauben.

Die einzelnen Teile werden unterbrochen von einer berührenden, entsetzlichen Geschichte über eine kleine Familie, in der der Vater nicht nur körperliche Gewalt anwendet, sondern seinem kleinen Kind auf perfide Art zeigt, welche Macht er ausüben kann. Man ahnt, dass die Schilderungen mit den Ermittlungen zusammenhängen könnten, der dritte Teil des Thrillers verschafft darüber Klarheit.

Der Thriller beginnt unüblich nicht mit einem Verbrechen, welches der Ermittler oder das Ermittlerteam aufzuklären hat, sondern zunächst mit einem privaten Problem der Hauptkommissarin Katja Sand. Ihr ist bewusst, dass ihre Arbeit sie manchmal sehr in Anspruch nimmt und ihre Tochter dabei zu kurz kommt. Das schlechte Gewissen plagt sie, zumal Jenny nun in einem Alter ist, um ihrer Enttäuschung über die geringe Aufmerksamkeit, die sie durch ihre Mutter erfährt, Ausdruck zu verleihen. Daher herrscht von Beginn an eine bedrückte Stimmung, die sich auch dadurch fortsetzt, weil die Ermittlungen nicht zum Ziel führen.

Obwohl Katja Sand als Mutter immer wieder an sich zweifelt, ist sie doch eine starke Frau, die es versteht, ihre Meinungen zu vertreten und ihre Intuitionen in die Ermittlungen einfließen lässt. Auf ihren Assistenten Dorfmüller kann sie sich verlassen und arrangiert sich mit seinen Vorlieben. Zu ihrer Mutter hat sie ein zwiespältiges Verhältnis, dass in der Vergangenheit begründet ist und immer wieder blitzt durch, dass sich Katjas privates Trauma, über das sie bis heute nicht offen reden will, vor vielen Jahren ereignet hat. Hier liegt noch einiges an Potential für die folgenden beiden Bände der Trilogie bereit, was mich neugierig darauf macht.

„Trauma – Kein Entkommen“ von Christoph Wortberg ist ein Thriller, der nicht nur gut inszeniert ist, sondern den Leser auch an den zerrissenen Gefühlen der Mordermittlerin Katja Sand teilnehmen lässt. Die Spannungskurve bleibt bis zum Schluss erhalten. Obwohl Katja manchmal Rückblick auf ihr Leben gewährt, bleiben wichtige Details verborgen zu denen ich mir Aufklärung in den beiden folgenden Bänden erhoffe. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an alle Thrillerfans.

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