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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Ein Warenhaus in der Modestadt Berlin

Das Lichtenstein - Modehaus der Träume
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1913 in Berlin: Das Warenhaus Lichtenstein bietet vor allem Damenkleidung mit besonderem Chic. Während die beiden Brüder Ludwig und Jacob sich oft uneins sind in der Führung des Hauses, treffen in den ...

1913 in Berlin: Das Warenhaus Lichtenstein bietet vor allem Damenkleidung mit besonderem Chic. Während die beiden Brüder Ludwig und Jacob sich oft uneins sind in der Führung des Hauses, treffen in den Arbeitsbereichen des Hauses unterschiedliche Menschen und Schicksale bei den Beschäftigten aufeinander. Das Ladenmädchen Hedi erlebt, wie ihre Talente hier auf einen guten Nährboden fallen, unterstützt von ihrer guten Freundin, der Näherin Thea. Dann geht das Haus in Flammen auf – und damit ist die Existenz der Angestellten wie auch der Inhaber gefährdet.

Die Erzählung über das fiktive Warenhaus Lichtenstein spiegelt einen Teil der Geschichte Berlins wieder, das sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Stadt der Mode zeigte. Der Roman erzählt in verschiedenen Handlungssträngen mehrere Schicksale rund um das Warenhaus, von den Inhabern, die nach dem Brand überlegen müssen, wie es weitergehen kann, wie auch von den Angestellten, von denen jeder sein eigenes Leben planen möchte. Jeder dieser Pläne wird später vom Ersten Weltkrieg überrollt werden, auch das zeigt die Geschichte in einer realistischen Darstellung. Etwas schwierig ist der Einstieg mit den vielen handelnden Personen, zum Glück gibt es ein hilfreiches Personenregister zu Beginn des Buches. Auch ein Glossar am Ende des Buches hilft, so manchen Begriff aus der Modebranche besser zu verstehen. Anfangs dachte ich: Schon wieder ein historisches Buch über ein Warenhaus!, ist es doch nicht das erste dieser Art. Doch die geschilderten Schicksale sowie deren Einbettung in die geschichtlichen Ereignisse der Zeit haben mich überzeugen können.

Sehr gerne empfehle ich deshalb das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Das Trauma eines tragischen Verlusts

Was uns verbindet
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Die Olanders sind eine glückliche Familie: Jaya, die Mutter, ist Tochter eines indischen Diplomaten und findet ihr Glück mit dem amerikanischen Banker Keith Olander. Ihre beiden Kinder Karina und Prem ...

Die Olanders sind eine glückliche Familie: Jaya, die Mutter, ist Tochter eines indischen Diplomaten und findet ihr Glück mit dem amerikanischen Banker Keith Olander. Ihre beiden Kinder Karina und Prem wachsen behütet auf, alles scheint perfekt zu sein. Karina ist 13 Jahre alt, als ihr kleiner Bruder bei einem tragischen Unglück aus dem Leben gerissen wird. Wie kann eine Familie mit einer solchen Tragik weiter leben? Wie findet man zurück in den Alltag? Es geht nicht leicht, wie die Geschichte der Familie Olander zeigt…

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin Shilpi Somaya Gowda die Geschichte einer Familie, die von sehr viel Trauer und Schuld geprägt ist. Es ist die Trauer über den Verlust des achtjährigen Prem, der mit seiner stets guten Laune der Sonnenschein der Familie war; diese Trauer zerstört unwiederbringlich die Leichtigkeit im bisherigen Familienleben. Auch alle weiteren Themen, wie die Schuldgefühle der Familienmitglieder, die sie durch Prems Tod erleben, wie auch ihre verzweifelte Suche nach einem Sinn im Weiter-Leben, sowie die kulturelle Melange der amerikanischen Gesellschaft werden einfühlsam geschildert. Diese bewegende Geschichte hat mich sehr berührt. Etwas zu kurz geraten fand ich allerdings den Schluss des Buches, da bleiben für mich noch zu viele offene Fäden in der Luft.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Ungewohnte Aufmachung, aber einfach kultig

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Troubadix möchte teilnehmen am Gesangswettbewerb für die Barden Galliens, um dort den Goldenen Hinkelstein zu gewinnen. Asterix und Obelix begleiten ihn, denn die Reise ist nicht ungefährlich.

Und schon ...

Troubadix möchte teilnehmen am Gesangswettbewerb für die Barden Galliens, um dort den Goldenen Hinkelstein zu gewinnen. Asterix und Obelix begleiten ihn, denn die Reise ist nicht ungefährlich.

Und schon stecken die Gallier, und wir Leser mit ihnen, in einem weiteren kultigen Abenteuer gegen die Römer. Die Geschichte selbst wurde bereits 1967 geschrieben und gezeichnet und als Schallplatte mit Begleitheft veröffentlicht. Den Leser erwarten nicht die allseits bekannten Comicbildchen, sondern eine Bildergeschichte mit einem großen Bild pro Doppelseite und dem dazugehörigen Text. Das hat mich im ersten Moment etwas irritiert, doch konnte ich schnell die Vorteile dieses Buches sehen: In der Größe der Zeichnungen erkennt man besser die Feinheiten im Pinselstrich Albert Uderzos, die Geschichte spiegelt den Witz, der die Reihe zum Kult werden ließ.

Wer diese Reihe liebt, wird nicht umhin kommen, dieses Heft in seine Sammlung einzuordnen. Trotz anderer Aufmachung wird diese kleine feine Geschichte nicht nur bisherige Anhänger begeistern, sondern auch neue finden. Ich empfehle das Heft mit einem Augenzwinkern weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Wenn nichts sicher erscheint...

Franzi
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Caro leidet an Prosopagnosie, also an Gesichtsblindheit. Solange sie als Schriftstellerin am Bildschirm sitzt, ist das kein Problem, doch unter Menschen erkennt sie niemanden wieder, selbst nicht den Freund, ...

Caro leidet an Prosopagnosie, also an Gesichtsblindheit. Solange sie als Schriftstellerin am Bildschirm sitzt, ist das kein Problem, doch unter Menschen erkennt sie niemanden wieder, selbst nicht den Freund, mit dem sie zusammen lebt. Als ihr erster Roman erfolgreich aufgelegt wird, lernt sie Franzi kennen. Diese wird schnell zu Caros größtem Fan, ja sogar zu ihrer Freundin. Doch Franzi verfolgt eigene Pläne, da stellt sich bald die Frage: Was will Franzi wirklich von Caro?

Wie seltsam mutet es für die meisten von uns an, einen anderen Menschen nicht am Gesicht zu erkennen! Doch das gibt es, und die Menschen, die daran erkrankt sind, müssen sich mühsam im Alltag durchkämpfen. Welche Angriffsfläche diese Behinderung im täglichen Miteinander bietet, beschreibt die Autorin Nadine Teuber in Caros Geschichte. In den zwei Zeitebenen des Psychothrillers lernt der Leser Caro und ihre Geschichte genauer kennen – und spürt, wie sich die Gefahr immer enger an die Protagonistin drängt, bis das Grauen endgültig zuschlägt. Dabei spielt die Autorin gekonnt mit Caros Unsicherheit bei ihren Wahrnehmungen, so dass sich auch der Leser immer wieder fragen muss, was denn nun dahintersteckt. Ein kleines Schmankerl verbirgt sich am Ende der Geschichte, wenn der Leser selbst entscheiden kann, in welche Richtung denn nun Caros Erlebnisse führen.

Insgesamt hat mich der Psychothriller gut unterhalten, aber auch feinfühlig informiert über die eher wenig bekannte Erkrankung, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Gefährlicher Ausflug in die Anderswelt

Brombeerfuchs – Das Geheimnis von Weltende
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Portia kommt in den Sommerferien nach Wales zu ihren beiden Tanten Rose und Bramble. Dort lernt sie Ben kennen. Ein Fuchs führt Portia zu einer geheimnisvollen Tür, die sie neugierig öffnet – sie weiß ...

Portia kommt in den Sommerferien nach Wales zu ihren beiden Tanten Rose und Bramble. Dort lernt sie Ben kennen. Ein Fuchs führt Portia zu einer geheimnisvollen Tür, die sie neugierig öffnet – sie weiß schließlich nicht, dass diese Tür in die Anderswelt führt und unbedingt geschlossen bleiben sollte. Ben und Rose folgen ihr in die Anderswelt, um ihr zu helfen, und plötzlich finden sich alle wieder in einem gefährlichen Abenteuer. Ob sie wohl wieder in ihre Welt zurückkehren können?

Mit dieser Ausgangssituation beginnt ein spannendes Kinderbuch über Gestaltwandler und über eine geheimnisvolle Anderswelt, in der das Betreten eine dunkle Macht weckt. Sehr viele Elemente der britischen Sagenwelt sind in diese Geschichte hineingewoben, es gibt einige Geheimnisse aufzudecken und Gefahren zu bestehen. Das Buch ist aus der Sicht der Kinder geschrieben, so dass Portia und Ben dem Leser sehr schnell sympathisch werden. Die Atmosphäre der Geschichte ist eher düster, dafür sehr detailreich geschildert, der junge Leser kann sich mit einem leichten Gruseln in die Gefahren dieses Abenteuers begeben.

Ich habe dieses Buch mit meiner Tochter gelesen, wir waren beide sehr fasziniert von diesem spannenden Abenteuer mit sehr viel Anderswelt-Flair. Ich empfehle es sehr gerne für alle Leser ab 10 Jahren und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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