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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2019

Nichts für schwache Nerven

Lazarus
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Der Kommissar Joonna Linna vermutet, dass ein brutaler Serienmörder überlebt hat, obwohl es so schien, als wäre er vor einigen Jahren an mehreren Schüssen gestorben. Doch Joonna erkennt die Handschrift ...

Der Kommissar Joonna Linna vermutet, dass ein brutaler Serienmörder überlebt hat, obwohl es so schien, als wäre er vor einigen Jahren an mehreren Schüssen gestorben. Doch Joonna erkennt die Handschrift des Mörders, der nun erneut auftaucht. Und dieser hat es auf alle abgesehen, die ihn damals schon verfolgt hatten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Dieses Buch ist Teil einer Reihe um Joonna Linna. Das ist wichtig zu wissen, denn die Handlung wird aus den vorhergehenden Teilen fortgeführt und bezieht sich immer wieder auf vorhergehende Ereignisse, die in diesem Band nur erwähnt werden. Ich kenne die Vorgänger nicht, und immer wieder tat ich mich schwer damit, die Informationen richtig einzuordnen.

Der Einstieg in die Geschichte ist schon sehr spannend, das Gefühl der Gefahr ist auf allen Seiten des Buches vorherrschend, sei es im Hintergrund, sei es in offenen Gefahrensituationen. Dennoch hat das Buch auch einige Längen, da hätte man einiges wegkürzen können, manche Szenen sind doch mehr als ausführlich beschrieben. Es ist auf jeden Fall etwas für Leser mit starken Nerven, der Täter veranstaltet immer wieder eine Orgie der Gewalt. Der Autor ist nicht zimperlich mit seinen Protagonisten, sie müssen einiges aushalten. Positiv aufgefallen sind mir die ausgeklügelten Kombinierfähigkeiten vor allem von Joonna Linna, der allerdings erst mal allein auf weiter Flur mit seinen messerscharfen Vermutungen bleibt.

Für alle, die viel Spannung benötigen und dafür auch starke Nerven bereithalten, ist dieses Buch sicher gut geeignet. Ein Muss ist es sicher für jene, die sich gut mit dieser Reihe auskennen. Meines war es nicht so ganz, dafür war mir der Anteil an Gewalt etwas zu hoch.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Meisterhafter Gänsehaut-Thriller

Die Akte Rosenrot
1

Nach dem Unfalltod seiner Frau ist der brillante Profiler Ibsen Bach nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch plötzlich steckt er wieder mittendrin in den Ermittlungen über einen Serienmörder, der über ...

Nach dem Unfalltod seiner Frau ist der brillante Profiler Ibsen Bach nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch plötzlich steckt er wieder mittendrin in den Ermittlungen über einen Serienmörder, der über die Ländergrenzen hinweg mordet und dabei jeweils eine Postkarte für ihn am Tatort hinterlässt. Währenddessen recherchiert die russische Bloggerin Leonela Sorokin über die Hintergründe einer alten Vermisstensache. Was nur haben die verschiedenen Ermittlungen miteinander zu tun, und welche Rolle spielt ein rotes Kinderrad der Marke Rosenrot?

Schon der Einstieg in diesen rasanten Thriller zieht den Leser sofort in seinen Bann. Da möchte man am liebsten nonstop weiterlesen, und das bleibt so bis zur allerletzten Seite des Buches. Ibsen Bach ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch er ist ein interessanter Charakter, er sticht heraus in dieser Ansammlung von hoch motivierten Ermittlern, von denen man jedoch nicht immer weiß, ob sie nicht vielleicht noch ein anderes Süppchen kochen. Und für jede Frage, die sich dem Leser endlich beantwortet, tauchen mindestens fünf neue auf. Unvorhergesehene Wendungen bringen neue Aspekte in die Geschichte, bis hin zu einem furiosen Showdown, wenn der Leser dem Geheimnis auf die Spur kommt. Dann allerdings fallen auf einmal alle Puzzlesteine wie von selbst an ihren Platz, der Leser erkennt das große Ganze, das dahintersteht – und keine Sekunde vorher! Dabei sind die Aufdeckungen sehr gut eingefädelt, man glaubt beim Lesen, schlimmer geht’s nimmer, und wumm! kommt gleich noch was hinterher.

Das Buch habe ich zunehmend mit großen Augen und scheinbar ohne Atem zu holen verschlungen. Das Nachwort ist auch sehr wichtig, es wirft noch einen anderen Blick auf diese (fiktiven) Ereignisse. Nach diesem Gänsehaut-Thriller war ich erstmal sprachlos über die „Urgewalt“ dieser Geschichte. Ganz klar vergebe ich dafür alle fünf möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter!

Veröffentlicht am 19.03.2019

Eine Aufgabe für Freunde

Mika und der Wächter des Lichts
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Als es plötzlich ganz furchtbar stinkt bei Familie Aman, lernt Mika Greg kennen, der früher in diesem Haus wohnte und nach seinem Tod wieder zurückgekehrt ist. Zusammen mit Mikas Freund Tom wollen die ...

Als es plötzlich ganz furchtbar stinkt bei Familie Aman, lernt Mika Greg kennen, der früher in diesem Haus wohnte und nach seinem Tod wieder zurückgekehrt ist. Zusammen mit Mikas Freund Tom wollen die drei herausfinden, welche Aufgabe Greg noch zu lösen hat. Dabei geraten sie in eine gefährliche Auseinandersetzung.

Mit viel Grusel beginnt die Geschichte, deren Schwerpunkt sich aber dann auf die Themen Freundschaft und Mut verändert. Zusammen meistern die drei so unterschiedlichen Freunde eine große Aufgabe. Die Erzählung ist kindgerecht erzählt, kindliche Ängste werden aufgegriffen und verständlich aufgelöst. Für meine Kinder war es genau die richtige Dosis an Abenteuer, Spannung und leichtem Grusel, sie haben freudig bei diesen Geschehnissen mitgefiebert.

Sehr gerne empfehle ich deshalb das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Spannend mit genau der richtigen Dosis Mystery

Kathy O'Banion Mystery / Haus im Nebel
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Nach dem Unfall ihrer Großmutter bezieht Kathleen deren Haus. Die junge Frau hatte selbst einen Unfall, bei dem ihr Vater starb und sie anschließend lange im Koma lag. Währenddessen war ihre Großmutter ...

Nach dem Unfall ihrer Großmutter bezieht Kathleen deren Haus. Die junge Frau hatte selbst einen Unfall, bei dem ihr Vater starb und sie anschließend lange im Koma lag. Währenddessen war ihre Großmutter die steile Treppe in ihrem Haus hinabgestürzt. Doch etwas war seltsam daran, dem muss Kathleen nachgehen. Sie erhält dabei überraschende Hilfe von unerwarteter Seite. Dann sind da noch die Warnungen vor dem undurchdringlichen Nebel, der immer wieder vom Fluss aufsteigt…

Schon der Einstieg in das Buch ist sehr spannend, mit dieser undurchsichtigen Atmosphäre aus aufsteigendem Nebel und vielen Fragen, die sich dem Leser bei der Lektüre auftun. Und jede beantwortete Frage lässt weitere aufkommen, ja, als würde sich der Leser selbst im Nebel bewegen. Falsche Spuren und unerwartete Wendungen lassen immer wieder neue Aspekte in die Geschichte aufkommen. Das bringt eine Menge Spannung mit sich, die sich bis zum Showdown immer mehr aufbaut. Einige Handlungsfäden bleiben zum Schluss etwas lose, da kann man sich gut eine Fortsetzung der Geschichte vorstellen.

Das Buch liest sich sehr flott und spannend, mit genau der richtigen Dosis Mystery, dass man es nicht aus der Hand legen mag. Deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Ein ganz besonderer Rachefeldzug

Die Farben des Feuers
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Zwar erbt Madeleine nach dem Tod ihres Vaters die Bank und ein ziemliches Vermögen, doch sie kennt sich zuwenig aus, um die Zügel in der Hand zu behalten. Es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Frauen ...

Zwar erbt Madeleine nach dem Tod ihres Vaters die Bank und ein ziemliches Vermögen, doch sie kennt sich zuwenig aus, um die Zügel in der Hand zu behalten. Es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Frauen werden schlecht ausgebildet und haben wenig Rechte. Das machen sich ihr Onkel und ihr ehemaliger Verlobter zunutze, sie beraten sie schlecht, so dass Madeleine plötzlich mit ihrem behinderten Sohn die Bank und das Vermögen verliert. Doch einige Jahre später tüftelt sie einen Plan aus, wie sie einen ganz persönlichen Rachefeldzug umsetzen kann.

Mit einem Augenzwinkern und viel schwarzem Humor beginnt das Buch, eigentlich eine traurige Angelegenheit, denn der Vater soll zu Grabe getragen werden, mit ganz viel Pomp und Gloria. Doch unversehens findet sich Madeleine mit ihrem Sohn im Krankenhaus wieder, denn er ist aus dem Fenster auf den Sarg gesprungen. Und plötzlich ist alles anders – für Madeleine, aber auch für den Leser, der mit der besorgten Mutter mit dem verletzten Kind ins Krankenhaus fährt. Dies ist nur eine der überraschenden Wendungen, die der Autor in die Geschichte einbaut. Er lässt seine Protagonistin samt Sohn durch ein tiefes Tal gehen, nur um danach mit ihr einen furiosen Rachefeldzug durchzuziehen. Das birgt einiges an Situationskomik in sich, und mehr als einmal denkt man: „Ja, genau richtig.“ Feinsinnig verwebt der Autor verschiedene Genres miteinander, historischer Roman, Krimi, Unterhaltungsroman, Gaunerkomödie, Gesellschaftskritik, alles ohne erhobenen Zeigefinger, sondern immer aus der Sicht seiner Figuren. Schnell ist der Leser mittendrin in einer Geschichte, die trotz mancher Schwächen einfach mitreißend geschrieben ist.

Zunächst entsetzt, zunehmend aber vergnügt habe ich Madeleines Geschichte verfolgt und habe die Lektüre sehr genossen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.