Bücherkrieg - Rezension - Ein Krieg mit Worten
Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg"Der ehemalige Dieb Sam und die Gelehrtentochter Kani sind erleichtert: Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus ihrem Gefängnis – der unterirdischen Bibliothek von Mythia – befreit werden! Doch sie wissen ...
"Der ehemalige Dieb Sam und die Gelehrtentochter Kani sind erleichtert: Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus ihrem Gefängnis – der unterirdischen Bibliothek von Mythia – befreit werden! Doch sie wissen auch, dass sich die dunkle Wüstenhexe Layl nicht so leicht geschlagen gibt. Mit dem Buch der geheimen Namen der Fabelwesen könnte sie ein neues Gefängnis bauen. So schmieden Sam und seine Gefährten einen Plan: Während der Flügelmann Nusar mit seiner Armee die Stadt angreift, soll Sam das Buch stehlen. Doch niemand weiß, wo die Wüstenhexe es versteckt hat ..."
Eine einfach Dienerin und ein Dieb, der nicht lesen kann, stürzen in das wohl größte Abenteuer aus Worten. Und auch der letzte Teil der "Die Bibliothek der flüsternden Schatten"-Reihe, verspricht ein mehr als aufregendes Erlebnis.
Es passierte viel im zweiten Teil und wer hier Angst hat, nicht in die Geschichte reinzukommen, den kann ich gleich einmal beruhigen.
Dank kleiner Rückblicke, wird das Gedächtnis aufgefrischt und man wird nochmal über die letzten Ereignisse informiert. Das macht den Einstieg einfach nur super erfrischend. Wer den dritten Teil gleich nach dem zweiten liest, muss keine Angst haben, gelangweilt zu werden. Denn Akram hat das Maß an Auffrischung perfekt getroffen und nur so viel "nochmal" erzählt, wie man braucht um wieder den Faden zu finden.
Dennoch muss man unbedingt die ersten beiden Teile zuvor lesen, um der Geschichte auch vollständig folgen zu können. Und ich würde sogar sagen, dass es am besten ist, wenn man die Reihe relativ zeitnah liest um wirklich alle Informationen behalten zu können.
Die Geschichte startet mit dem Zusammentreffen der befreiten Fabelwesen auf dem Berg bei Thalia. Zwar konnten Kani, Sam, Nusar und Shagyra zusammen mit der Hilfe von Umm und Jacobus, vielen Fabelwesen aus den Bücher raus helfen, aber die Freiheit konnten sie ihnen damit noch nicht ganz schenken.
Natürlich nimmt der Name des Buches eines schon vorweg:
Ein Krieg steht bevor.
Doch Wie sieht ein Bücherkrieg aus?
Denn Krieg ist nicht gleich Krieg. Vorallem nicht, wenn er zwischen den Seiten spielt.
Wer mit einer großen, langen oder kurzen, blutigen Schlacht rechnet, wird hier überrascht. Denn hier steht nicht die Schlacht im Vordergrund.
Wer nur nach blutigen Kämpfen sucht ist hier falsch. Akram zeigt schon in den beiden Teilen davor, dass seine Charaktere zwar durchaus bereit sind, zu kämpfen, auch wird teilweise Blut vergossen und Leben werden genommen, aber am Ende ist es immer ein Kampf mit Worten.
Und so bleiben auch in diesem Teil, Worte, die mächtigste Waffe.
Ein großer Teil des Buches handelt davon, Grenzen zu überwinden, Verbündete zu gewinnen und Geheimwaffen zu finden. Das ist alles andere als langweilig und mich fasziniert es immer wieder, wie Akram selbst in ruhigen Momenten, so eine Spannung aufkommen lassen kann und den Leser geschickt an die Seiten fesselt.
Auf einmal arbeiten Feinde zusammen und das Buch zeigt, dass die Frage nach gut und böse nicht einfach beantwortet werden kann. Hier kann man nie sicher sein, wer noch alles seine Finger mit im Spiel hat und die ein oder andere Rückblick-Geschichte, wird einen noch ordentlich überraschen.
Was mir besonders an diesem Band und der ganzen Reihe gefallen hat, ist die Liebe fürs Detail. Hier gibt es keine Nebencharaktere, denn jedem einzelnen von ihnen, wird so viele Liebe geschenkt, dass man sie alle mit ins Herz schließt. Umm, Jacobus, Majid, sie alle spielen eine Rolle in dieser Geschichte.
Das Ende des Buches bleibt sehr offen. Zwar gibt es einen Abschluss der Geschichte, aber dieser endet hier nur auf dem Papier und lässt viel Raum, für das Weiterleben der Charaktere und die Zukunft Paramythias.
So ist der Abschied meiner Lieblingsreihe, nicht ganz so schwer.