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Veröffentlicht am 04.05.2025

Regionalkrimi as its best

Abgrund aus Schweigen
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Der erfolgreiche Immobilienmakler Mark Sieger wird nach einem Besichtigungstermin einer fast unverkäuflichen Immobile tot aufgefunden. Mark Sieger hielt sich nicht nur wegen seines Namens für unbesiegbar, ...

Der erfolgreiche Immobilienmakler Mark Sieger wird nach einem Besichtigungstermin einer fast unverkäuflichen Immobile tot aufgefunden. Mark Sieger hielt sich nicht nur wegen seines Namens für unbesiegbar, war kein angenehmer Zeitgenosse, sondern galt in seiner Branche als rücksichtslos, genauso wie in seiner Familie und im Freundeskreis.
Aber wer hat ihn getötet? Kommissar Domeyer und das Team des Bielefelder KK11 stehen vor einer Vielzahl von Verdächtigen. Nach einem zweiten Todesfall in Mark Siegers Umfeld suchen die Ermittler nach einem Zusammenhang in der Vergangenheit der Beiden.


Wenn man die Bielefeld-Krimis von Heike Rommel liest, mittlerweile schon 7 an der Zahl, lernt man jeden Stadtteil, jeden Winkel und auch die Villengegend Bielefelds kennen. Bielefeld gilt im Fernsehen meist als unbekannt und nicht existent. Obwohl es sich hauptsächlich um Mord und Totschlag in ihren Büchern dreht, könnte man Frau Rommel doch als Botschafterin dieser Stadt ansehen, denn sie beschreibt viele schöne Ecken in ihren Krimis.
Ihre Krimis sind spannend bis zur letzten Seite mit vielen raffinierten Wendungen.
In „Abgrund aus Schweigen“ wird parallel zur stetig ansteigender Spannung der Ermittlungsarbeit ein zweiter nicht weniger spannender Erzählstrang eingebaut. Anfänglich war ich etwas verwirrt, was die Geschichte um ein unglückliches junges Mädchen, das von ihren Mitschülern gemobbt wird, mit dem Kriminalfall zu tun haben könnte, aber……
Dieser 7. Fall ist eine kluge Mischung von spannendem Krimi, Sozialkritik (Mobbing) und unterhaltsamen privaten Einschüben der Ermittler.
Leider gibt es den Club www.outcasts.de nicht wirklich, aber vielleicht findet sich jemand, der, nachdem er das Buch gelesen hat, diesen Club gründet.
Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Bielefeld-Krimi von Heike Rommel.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Von Rache getrieben

Mörderfinder – Das Muster des Bösen
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Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner sind mit den letzten Vorbereitungen für die Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei „WaBi Investigations“ beschäftigt, als ihnen bereits ...

Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner sind mit den letzten Vorbereitungen für die Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei „WaBi Investigations“ beschäftigt, als ihnen bereits der erste Fall zugetragen wird.
Der 9-jährige Sohn eines Richters wurde entführt. Der wegen einer ähnlichen Entführung im Gefängnis sitzende Rainer Klinke, befürchtet, Nachahmer zu der Tat inspiriert zu haben, weil der Entführer des 9-jährigen Jungen Kontakt mit Klinke aufgenommen hatte, um ihm mitzuteilen, dass er sich nicht bei der Bestrafung der Richter erwischen lasse.
Bischoff und Wagner stehen vor einem kniffeligen Fall.


Arno Strobel glänzt in seiner Bischoff/Wagner-Reihe durch sehr viel Spannung, gepaart mit plötzlichen und unerwarteten Wendungen. Nur Dietmar Wunder, der auch Synchronsprecher von James-Bond-Darsteller Daniel Craig ist, kann mit seiner Stimmfarbe da noch einen Thrill oben draufsetzen. Ich liebe es!
Max Bischoff und Marvin Wagner kennt man bereits aus 4 Büchern, aber trotzdem lässt Arno Strobel uns immer noch neue Facetten entdecken.
Wieder einmal dürfen wir Max Bischoff dabei beobachten, wie er sich in die Gedanken des Täters hineinversetzt, was ihn jedes Mal ein Stückchen weiter in seinen Ermittlungen bringt. Dieses Mal werden die Beiden von einer externen Person unterstützt, eine unverzichtbare Hilfe bei der Internetrecherche, aber zwischendurch wirkt auch er verdächtig.
Obwohl Max Bischoff in diesem Fall eng mit seinen ehemaligen Kollegen Böhmer zusammenarbeitet, führen Ihre Ermittlungen immer wieder in eine Sackgasse, was den Spannungsbogen aber nicht absacken lässt. Als Leser fiebert man mit, rätselt, versucht zu kombinieren, aber auf diese/n Täter/in wäre ich nie gekommen und dass, obwohl er /sie nicht einfach zum Schluss aus den Hut gezaubert wurde.
Strobels Mörderfinder packen den Leser mit den ersten Zeilen und lassen ihn selbst nach der Lösung des Falls nicht los. Dieser 5. Fall für Bischoff und Wagner lässt den Leser nachdenklich zurück.
Chapeau Herr Strobel!

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Veröffentlicht am 02.05.2025

Irre spannend mit hohem Suchtfaktor

Teufels Tanz
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Nach einen Mord im Wiener Rotlichtviertel an einem 80-jährigen Mann, bei dem der Täter schnell ermittelt wurde, folgen für Fina Plank und die Abteilung Mord im Wiener Kommissariat mehrere Mordfälle an ...

Nach einen Mord im Wiener Rotlichtviertel an einem 80-jährigen Mann, bei dem der Täter schnell ermittelt wurde, folgen für Fina Plank und die Abteilung Mord im Wiener Kommissariat mehrere Mordfälle an 80-jährigen Männer, bei denen nach Finas Gefühl nicht nur das Alter der Mordopfer eine Gemeinsamkeit hat. Es muss noch eine andere Verbindung existieren.
Fina sucht verzweifelt den Zusammenhang und geht wieder einmal ein hohes Risiko mit ihren Alleingängen ein.

Teufels Tanz ist der 3. Band der spannenden Krimi-Reihe um Fina Plank und die Wiener Mordgruppe und hoffentlich ist es nicht der letzte.
Die Krimis aus dieser Reihe sind abwechslungsreich, spannend, unterhaltsam und haben mit Fina Plank eine kuragierte Ermittlerin, die sich nicht nur als Frau in einer Männerwelt durchsetzen muss, sondern sich immer wieder Anfeindungen wegen ihrer üppigen Figur erwehren muss.
In diesem Band lesen wir die Gedanken des Täters, beobachten die Morde und haben lange das Gefühl, dass er jemandem berichtet. Schnell wird offensichtlich, dass es sich um einen Rachefeldzug handelt. Die wahren Motive werden erst spät nach einigen Wendungen ersichtlich. Ursula Poznanski führt uns durch diese Wendungen und Richtungsänderung in der Ermittlungsarbeit. Sie macht das so geschickt, dass wir Leser mit unseren eigenen Mutmaßungen eine andere Richtung erahnen, uns aber nicht sicher sind und es eigentlich nicht wahrhaben wollen, um festzustellen, dass es doch anders weitergeht als geglaubt.
Die Kämpfe, die Fina mit sich selbst, mit den Kollegen und mit ihrer Schwester auskämpfen muss, neben ihrer Ermittlungsarbeit, sind enorm. Man fiebert mit ihr, dass sie alles unbeschadet übersteht.
Chapeau Frau Poznanski, dieser 3. Band ist wieder ein spannender, unterhaltsamer und runder Krimi, den man immer weiterlesen möchte!
Ich freue mich auf weitere Fälle der Wiener Mordgruppe und Fina Plank.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Gänsehaut

Die Bucht
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Für Nancy und ihr Lebenspartner Calder beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie siedeln vom hektischen London auf die idyllische Insel Langer vor der Westküste Schottlands. Die kleine Gemeinschaft auf Calders ...

Für Nancy und ihr Lebenspartner Calder beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie siedeln vom hektischen London auf die idyllische Insel Langer vor der Westküste Schottlands. Die kleine Gemeinschaft auf Calders Heimatinsel macht Nancy die Eingewöhnung nicht leicht.
Schon nach kurzer Zeit wird allerdings Nancys Alptraum war. Calder verunglückt mit seinem Segelboot, treibt bewusstlos im eiskalten Wasser, sein Herz schlägt über Stunden nicht mehr, letztlich wird er gerettet, kehrt aber als anderer Mensch zurück.
Was ist mit ihm passiert?


Puh, selten habe ich einen 384 Seiten langen Thriller so schnell und fast atemlos gelesen. Immer wenn man glaubte, es kann nicht mehr schlimmer kommen, wurde es noch schlimmer.
Die einzelnen Protagonisten wurden gut beleuchtet, wobei die Vergangenheit erst bruchstückartig an Licht kommt. Einzig Nancy nervte mich manchmal mit ihrer übertrieben schnellen Hysterie. Wenn sie nicht jegliche Gedankengänge sofort als Tatsachen angenommen hätte, ohne Reflektion, wäre ihr einiges erspart geblieben.
Der Spannungsbogen wird permanent hochgehalten. Die letzten 180 Seiten musste ich ohne Pause lesen. Es passierte so viel und es war so spannend.
Die Wesensveränderung von Calder nach dem Unglück empfindet anfänglich nur Nancy, später auch sein Freund und ehemaliger Geschäftspartner Hamish. Dem Leser bleibt die Veränderung und deren Ursache lange verborgen, aber ich will nicht noch mehr spoilern.
Kurz gesagt, es lohnt sich, den Thriller zu lesen, um sich vom Inhalt eine Gänsehaut nach der anderen bescheren zu lassen.
Besonders interessant finde ich die abschließende Anmerkung der Autorin, in dem sie betont, dass sie sich bei den Überlebenschancen von Calder von realen Berichten inspirieren ließ.


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Veröffentlicht am 20.04.2025

Traumata

Der Wolf im dunklen Wald
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Wieder wird die ruhige Idylle, die Kommissarin Carla Seidel sich im Wendland erhofft, getrübt und unterbrochen. Während einer großen Gesellschaftsjagd wird ein Mann mit massiven Messerstichen ermordet. ...

Wieder wird die ruhige Idylle, die Kommissarin Carla Seidel sich im Wendland erhofft, getrübt und unterbrochen. Während einer großen Gesellschaftsjagd wird ein Mann mit massiven Messerstichen ermordet. Die Brutalität und hohe Anzahl der Stickverletzungen lassen Carla ein Verbrechen aus Rache vermuten.
Die Brisanz bei den Ermittlungen liegt im emotionalen Verhältnis von Carlas Tochter Lana zu Fabian, dem Sohn des Jagdausrichters.
Während Carla und ihr Team fieberhaft nach einem Motiv suchen, wird schon das zweite Opfer ins Visier des Mörders genommen.

Der zweite Band, heißersehnt, nachdem mir der erste Band gut gefallen hat, führt uns wieder ins Wendland und zu tiefen Traumata. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Band noch mehr die brutalen Verletzungen an Carlas Körper und vor allem an Carlas und Lanas Seelen thematisiert werden. Das, was die beiden erleben mussten und jetzt nach ihrem Ortswechsel mit niemanden teilen, ist heftig. Mich wundert, dass sie nicht psychologisch betreut werden.
Sia Piontek zeigt uns Lesern gnadenlos die Gedanken und Ängste der beiden Frauen, was eigentlich schon Krimi genug ist, während im Wald bzw. im Wendland ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Sehr gut beschrieben finde ich die Polizeiarbeit des gesamten Teams. Sie suchen emsig nach einem Motiv, verirren sich in etlichen Sackgassen, um dann mit viel Beharrlichkeit an Ziel zu gelangen. Die Wege und Alleingänge treiben unseren Puls ständig in die Höhe. Der Spannungsbogen reicht tatsächlich bis zu den letzten Seiten. Lange irre ich mit meinen Mutmaßungen in die falsche Richtung, aber hallo, ich bin keine Kommissarin, sondern begeisterte Krimileserin und hier werde ich bestens bedient.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten Fall, den Sia Piontek für uns spannend, fesselnd und mit überraschenden Wendungen für uns bereithält.

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